Überlegungen zu Sahra Wagenknecht (Allgemein)
Servus!
Zugegeben: Kurz nach der Implosion des Imperiums des Bösen jenseits der Schandmauer, als etwa zu Beginn der 90-er Jahre u.a. auch Sahra Wagenknecht auf der politischen Bühne der SED – oder wie die sich auch (um-)benannt haben mochte – aufgetaucht war, konnte ich Abscheu und Wut über das ganze Galgenvogel-Gelichter kaum unterdrücken. Unfaßbar, wie viele Gewinnler, Stasi-IMs, sadistische Mauermörder und andere System-Parasiten in der vormaligen „DDR“ so ihr Auskommen gehabt hatten und jetzt immer noch und doch wieder gewählt worden waren – von so vielen.... In späteren Jahren war mir dann freilich klar geworden: Sowohl Hitler-Johnny als auch Honny-Johnny teilten eine Grundeigenschaft: Sie waren so sehr doitsch in der Wolle gestrickt wie sonst was; nirgendwo sonst konnten denn auch Diktaturen so prima und wie geschmiert funzen wie in den Doitschländern: Das Heer der Mitläufer, Sadisten, Feiglinge, Duckmäuser, Denunzianten, Stasi-IMs oder Gestapo-Schnüffler, Neidhammel, Neidzicken und sonstigen herz- und seelenlosen Charakter-Krüppel ist kaum sonst wo derart groß gewesen. Wie groß – nun, das konnte man während der Corinna-Jahre ja erneut gut studieren…
Nun liegen jene Jahre des Mauerfalls bereits 35 Jahre lang hinter den Kulisse der Historie, und ich gebe zu: Die Wandlungen, will sagen, das offenkundige Dazu-Lernen bei Sahra Wagenknecht, erstaunen mich sehr. Plapperte sie noch bis weit in die 2000-er hinein ihre Kacke von der „Kommunistischen Plattform“ und vom „Stalinismus“, so hat sie derlei offenbar mittlerweile völlig abgelegt – und das eben nicht aus taktischen Erwägungen jetzt gerade mal eben en passant, sondern schon längst und auch nicht erst seit dem CIA-Putsch auf dem Maidan in Kiew.
Hinzu kommen weitere Erkenntnisse: Ich glaube, Sahra Wagenknecht hat die Menschen noch niemals wissentlich und willentlich angeschissen; alles, was sie jemals so gesagt hatte, das hat sie auch immer so gemeint – damals wie heute. Und offenkundig ist ihr klar geworden, daß die Scheiße mit dem Stalinismus eben tatsächlich auch Scheiße gewesen war – eine Scheiße, die kein Mensch mit allen Tassen im Schrank jemals noch aus freien Stücken mitzumachen sich bereit finden mochte. Und: Ich glaube, ihr ist das wirklich klar geworden – nicht eben aus taktischen Erwägungen nach dem Motto des in den Wind gehängten Mäntelchens.
Ich glaube auch, daß Sahra Wagenknecht eines nicht ist, im Unterschied zu so vielen anderen im Brunztag: Sie ist nicht korrupt. Zudem vermute ich stark, daß sie sich von den Kaugummikatschern niemals erpressen lassen würde; Stichwort: Rosenholz-Dateien. Ihr erinnert Euch womöglich noch: Als die Ossis die Mauer zerdeppert hatten, waren auch CIA-Schergen klammheimlich vor Ort gewesen und hatten sich die Dateien in Gestalt der damals üblichen Mikro-Filme unter den Nagel gerissen gehabt. Weder erfuhren wir in Doitschland je etwas vom genauen Inhalt, noch wurden die Dateien jemals zurückgegeben. Haufenweise Polit-Schranzen und Bonzen waren jetzt jedoch erpreßbar und dienten freiwillig und brav den neuen Herren. Darüber, wen also u.a. der damalige „DDR“-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski so alles in der Tasche gehabt haben konnte, darf man immer noch vergnügt spekulieren… Wixiblödia behauptet, daß die letzten Exemplare jener Dateien „nach langen Verhandlungen“ zu Beginn der 2000-er an Doitschland zurückgegeben und anschließend „freiwillig“ vernichtet worden wären. Nu freilisch… und Schweine können fliegen… Sahra Wagenknechts Name war in den Rosenholz-Dateien offenbar nicht aufgeführt.
Hervorheben will ich auch ihre unbedingte Bereitschaft zu einfacher, für alle gut verständliche Sprache; jeder, auch der kleine Nicht-Akademiker im Lande, soll und kann verstehen, wovon sie spricht und was sie wie meint. Ich mag es auch sehr, wenn sie Tacheles spricht, wie etwa von der „dümmsten Regierung Europas“ und eben nicht zu komplett überflüssigen, verschachtelten, diplomatischen Verschnörkelungen greift, die am Ende nur wenige Leute verstehen könnten.
Sahra Wagenknecht hat Jahrzehnte im Bumstag verbracht und dabei gut verdient; jetzt, mit über 50, wo das Alter ja allmählich drückt, könnte sie sich problemlos aufs Altenteil zu ihrem Oskar begeben und sich die letzten Jahre einen netten Lenz machen. Genau das tut sie aber nicht: Sie hat ihre neue Partei gegründet und startet, so besehen, nochmals von Null auf durch; eine Ochsentour, die sie nur dann auf sich nehmen dürfte, wenn sie an die Politik, um die es ihr geht, auch wirklich ernsthaft glaubt. Und ich gebe es erneut zu: So gut wie alles, was Sahra Wagenknecht jetzt so bekundet, kann auch ich unterschreiben. Ein bisserl ärgerlich ist lediglich diese Abgrenzeritis zur AfD, aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, daß sie und ihre Mannen auch in dieser Hinsicht noch dazulernen mögen; schließlich sind mit keiner anderen Partei die Kongruenzen derart zahlreich. Und: Wenn meine Feinde mich irgendwann einmal zu loben beginnen, dann muß mir klar sein, daß ich so einiges völlig falsch gemacht habe… Logisch.
Abschließend noch mein Kommentar als traditionstreuer Katholik, der ich mit Gottes Hilfe bin: Ich bin ja kein besserer Mensch als wer auch immer, und als Katholik, der ich auch sein und bleiben will, muß ich anderen Menschen, zumal mit zunehmendem Alter, immer die Bereitschaft, das Recht, die Möglichkeit, die Kraft, dazuzulernen, sich von sprichwörtlichen Jugendsünden loszusagen, sowie, ja, den Zugang zu göttlicher Gnade einräumen, was jegliche Form zu geistig-seelischer Umkehr, Reue und Besserung beinhaltet. Auch der Heilige Apostel Paulus war ja früher als der Mörder Saulus tätig gewesen, als der er den Heiligen Stephanus noch zu Tode gesteinigt hatte. In diesem Sinne.
Carlos
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Laudetur Iesus Cristus per ómnia sǽcula saeculorum.
為了小孩子我砸鍋賣鐵。。。
La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...
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