WGvdL-"Einzelfallticker": "Explosion in Düsseldorf - Zusammenhang mit „Mocro-Mafia“?" (Das hat nichts mit Nichts zu tun)
(Hinweis) Das im Text verwendete Kürzel "Mocro-Mafia" konsequent ersetzen durch "Holland-eingenistete Sandneger-Terroristen":
11.07.2024 - Ermittlungen
Explosion in Düsseldorf - Zusammenhang mit „Mocro-Mafia“?
Düsseldorf. Wieder gab es eine Explosion in NRW, diesmal in der Düsseldorfer City. Die Polizei prüft, ob es mit dem Konflikt zwischen Drogenbanden zu tun hat.
Nach einer Explosion vor einem Geschäftshaus in der Düsseldorfer Innenstadt in der Nacht zum Donnerstag prüft die Polizei einen Zusammenhang mit einem brutalen Konflikt unter Drogenhändlern. Geprüft würden Verbindungen mit vorausgegangenen Explosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg und der Geisel-Lage am vergangenen Freitag in Köln-Rodenkirchen, teilten die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Köln mit. Die Polizei Köln habe die Ermittlungen übernommen. Verletzt wurde durch die Detonation in Düsseldorf niemand, am Hauseingang entstand allerdings erheblicher Sachschaden. Zeugenaussagen zufolge soll eine dunkel gekleidete Person unmittelbar nach der Explosion in einem schwarzen Auto vom Tatort stadtauswärts weggefahren sein. Gegen 1.30 Uhr hatten Anwohner einen lauten Knall gemeldet.
Zeugenaussagen zufolge soll eine dunkel gekleidete Person unmittelbar nach der Explosion in einem schwarzen Auto vom Tatort geflüchtet sein. Es ist eine von mehreren Detonationen in NRW in nur wenigen Wochen. Die Kölner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen daher komplett übernommen. Sie prüft Verbindungen mit den vorausgegangen Explosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg sowie der Geiselnahme am vergangenen Wochenende in Köln-Rodenkirchen. Zu der Geisel-Befreiung in Köln-Rodenkirchen hatte die Polizei am Dienstag über weitere Hintergründe der Tat informiert. Offenbar geht es um Drogengeschäfte zweier berüchtigter Organisationen.
Offenbar 300 Kilo Cannabis von "Mocro-Mafia" gestohlen
Laut Kripo-Ermittlungschef Michael Esser hatte ein niederländisches Kartell - nach WDR-Informationen die berüchtigte "Mocro-Mafia" - 300 Kilogramm Cannabis in die Nähe von Köln geliefert. Dort wurde das Rauschgift vermutlich von einer anderen Drogenorganisation entwendet. Den Ermittlern zufolge handelt es sich um einen Marktwert im einstelligen Millionenbereich. Um das Rauschgift zurückzubekommen, wandten die mutmaßlichen niederländischen Täter teils brutale Methoden an, zum Beispiel Freiheitsberaubung, Bedrohung, Sprengstoffanschläge und schließlich die Entführung. Auch die tödliche Explosion am 25. Juni in Solingen steht möglicherweise in Verbindung mit der Geiselnahme. Ein 17-jähriger sollte dort - offenbar im Auftrag - am helllichten Tag einen Sprengsatz vor einer Shishabar zünden. Der Sprengsatz explodierte aber zu früh und tötete den Jungen. In den Niederlanden sei eine solche Vorgehensweise nicht selten, sagt Esser. "Es sind Bedrohungsszenarien, die da aufgebaut werden, um Nachdruck zu verleihen. Hier in NRW ist es in dieser Dimension erstmalig so." Aber nicht nur in NRW:
"Wir haben hier eine neue Dimension der Gewalt im Bereich der organisierten Kriminalität erleben müssen, die es so hier in Deutschland meines Wissens noch nicht gegeben hat."- Michael Esser, Kripo-Ermittlungschef
Das bereitet der Polizei Sorge, denn die Bevölkerung müsse vor solchen Taten geschützt werden. "Daher setzen wir alles daran dieser Täter habhaft zu werden", so Esser. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ist besorgt. "Es bedeutet, dass wir noch wachsamer sein müssen", sagte er am Dienstag dem WDR. "Diese neue Qualität macht uns unruhig."
Was hinter der brüchtigten "Mocro-Mafia" steckt
Die "Mocro-Mafia" wird in den Niederlanden mit zahlreichen Auftragsmorden in Verbindung gebracht. Immer wieder geht die niederländische Polizei gegen diese Organisation vor, die wohl tief in den Drogenhandel verstrickt ist. Die Organisation ist berüchtigt für ihr offensichtlich brutales Vorgehen. Sie steckt zum Beispiel hinter dem Mord am niederländischen Polizeireporter Peter de Vries. Das sorgt bei den Ermittlern hierzulande für Alarm. Und es gibt weitere Zusammenhänge. Das niederländische Kartell hat offenbar in der Vergangenheit mehrfach mit gewaltsamen Aktionen versucht, die Zahlung der Lieferung einzufordern. So sollen die jüngsten Detonationen in Wohnhäusern in der Kölner Keupstraße, in Engelskirchen und auch eine Explosion in Duisburg Hochemmerich auf ihr Konto gehen. Die Entführung war damit wohl die letzte Phase des Drohszenarios.
SEK-Einsatz, um Geiseln zu befreien
Beamte eines Spezialeinsatzkommandos hatten am Freitagnachmittag kurz vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Spanien ein Haus in Köln-Rodenkirchen gestürmt. Zwei Geiseln, eine Frau und ein Mann, waren von einem SEK befreit worden. Sie erlitten dabei Verletzungen. Nach Informationen der Polizei wurde das Haus vor Kurzem angemietet. Womöglich eigens, um die zwei Geiseln hierhin zu verschleppen und zu foltern - als Racheakt für eine nicht gezahlte Drogenlieferung.
Sieben Männer nach Entführung festgenommen
Nach der Entführung wurden vier Männer festgenommen, zwei weitere am Tag darauf. Einen siebten Tatverdächtigen konnten die Beamten am Sonntag fassen. Verdeckte Ermittler sind eingesetzt. Sie sollen auch die Entführung aufgedeckt haben. Zudem wurden sechs weitere Objekte überwiegend rechtsrheinisch durchsucht - wo genau, wurde nicht gesagt.
Geiselnahme hatte offenbar in Bochum begonnen
Die Geiselnahme hatte offenbar in Bochum am 5. Juli ihren Anfang genommen. Die beiden Geiseln, bei denen es sich laut Augenzeugen um eine Frau und einen Mann handelt, sollen dann gewaltsam nach Köln gebracht worden sein und wurden in dem unauffälligen Schieferbau festgehalten.
"Die Geiseln wurden extrem bedroht - auch mit Maschinenpistolen. Und es gab die Furcht, dass die Geiseln umgebracht werden." - Michael Esser, Kripo-Ermittlungschef
Gegen 17.15 Uhr erfolgte dann der Zugriff mit der Befreiung der Geiseln. Wegen des Fußballspiels hatten die Nachbarn überwiegend von dem Einsatz nichts mitbekommen. Die Spurensicherung ermittelte vor Ort. Vor dem Haus waren die Spuren des gewaltsamen Eindringens deutlich zu sehen: Glassplitter und eine geborstene Eingangstür. Laut Polizei war unmittelbare Gefahr in Verzug. Es heißt, dass die Geiseln unmittelbar mit dem Leben bedroht waren. Als drei mutmaßliche Drahtzieher das Haus in Richtung Niederlande verließen, verzichtete man daher auf die Festnahme und konzentrierte sich auf die Geiselbefreiung. "Das war einer der schwierigsten und ist auch immer noch einer der komplexesten Polizeieinsätze, die die Polizei Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren zu bewältigen hatte", resümiert Kripo-Chef Esser.
Hinweis der Redaktion zu "Mocro-Mafia": Auch wir verwenden diese Bezeichnung, weil sie weit verbreitet ist. Da die Bezeichnung umstritten ist, setzen wir sie in Anführungszeichen. Denn anders als der Name suggeriert, besteht das Netzwerk den Daten zufolge eben nicht ausschließlich aus Mitgliedern mit marokkanischen Wurzeln. Vielmehr handelt es sich um multinationale Banden, die etwa Kontakt zu spanischen Kriminellen halten und vor allem in den Verkauf von Kokain und Cannabis verwickelt sind.
Unsere Quellen: - Reporter vor Ort - Polizei Köln - Staatsanwaltschaft Köln - NRW-Innenminister Herbert Reul im Gespräch mit dem WDR
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