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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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KI kann nicht mal Rechnen und das im doppelten Sinne, seht selbst (Bildung)

Marvin, Thursday, 26.06.2025, 22:15 (vor 31 Tagen)

Die Aussage "Staat prellt Rentenkasse" ist ein häufiger Vorwurf, der von verschiedenen Verbänden und Interessengruppen erhoben wird, um auf die finanzielle Situation der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland aufmerksam zu machen. Der Verband der Direktversicherungsgeschädigten e.V. (DVG e.V.) hat diesen Vorwurf beispielsweise in einem Artikel aus dem Jahr 2021 aufgegriffen, in dem von 909 Milliarden Euro die Rede war, die der Staat der Rentenkasse schulden würde.

Der Kern der Debatte: Versicherungsfremde Leistungen

Der Hauptstreitpunkt sind die sogenannten "versicherungsfremden Leistungen". Das sind Leistungen, die von der Rentenversicherung ausbezahlt werden, aber nicht direkt auf Beitragszahlungen der Versicherten beruhen. Beispiele dafür sind:

Mütterrente: Anrechnung von Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder.

Rentenanpassung in den neuen Bundesländern: Rentenzahlungen für Beitragszeiten in der DDR.

Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung: Leistungen, die aus Steuermitteln finanziert werden.

Rentenleistungen aus Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Krankheit, für die die Beitragszahlungen nicht vollständig sind.

Die Kritiker argumentieren, dass diese Leistungen gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind und daher vollständig aus Steuermitteln des Bundeshaushalts finanziert werden sollten, anstatt die Rentenkasse zu belasten, die sich primär aus den Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern speist. Sie behaupten, dass die Bundeszuschüsse, die an die Rentenkasse gezahlt werden, nicht ausreichen, um diese versicherungsfremden Leistungen vollständig zu decken.

Die Sichtweise der Regierung und der Deutschen Rentenversicherung (DRV)

Die Bundesregierung und die Deutsche Rentenversicherung sehen das anders. Sie betonen, dass der Bund erhebliche Zuschüsse an die Rentenversicherung zahlt. Im Jahr 2023 beliefen sich die Bundesmittel auf rund 113 Milliarden Euro. Für 2025 sind sogar über 121 Milliarden Euro für die Rentenversicherung im Bundeshaushalt vorgesehen.

Diese Zuschüsse setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen, unter anderem:

Allgemeiner Bundeszuschuss: Ein fester Betrag, der jährlich gezahlt wird.

Zusätzlicher Bundeszuschuss: Ein Zuschuss, dessen Höhe an die Entwicklung der Umsatzsteuereinnahmen gekoppelt ist.

Beiträge für Kindererziehungszeiten: Der Bund erstattet der Rentenkasse die Kosten für die "Mütterrente".

Erstattungen für DDR-Rentenzahlungen: Der Bund erstattet Kosten für Leistungen, die aus der Wiedervereinigung resultieren.

Die DRV und die Regierung argumentieren, dass diese Bundeszuschüsse die versicherungsfremden Leistungen decken. Der Bundesrechnungshof hat in der Vergangenheit festgestellt, dass die Bundeszuschüsse zumindest seit 2009 ausgereicht haben, um die versicherungsfremden Leistungen im engeren Sinne abzudecken.

Aktuelle Entwicklungen

Es gibt jedoch auch aktuelle politische Debatten über die Finanzierung der Rentenkasse. Im Haushaltsentwurf für 2025 sind Kürzungen der Bundeszuschüsse geplant. Die Deutsche Rentenversicherung warnt, dass dies dazu führen könnte, dass der Beitragssatz früher steigen muss, um die fehlenden Mittel auszugleichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Debatte über das "Prellen der Rentenkasse" eine Frage der Perspektive ist. Während Verbände wie der DVG e.V. und der VdK die Lücke zwischen den Kosten für gesamtgesellschaftliche Aufgaben und den tatsächlichen Bundeszuschüssen kritisieren, verweisen die Regierung und die DRV auf die hohen Milliardenbeträge, die bereits aus Steuern in die Rentenkasse fließen. Es handelt sich um eine komplexe finanzpolitische Diskussion über die gerechte Verteilung der Lasten zwischen Beitragszahlern und Steuerzahlern.

Die Rentenkasse ist gedeckelt, alles darüber wird abgeschöpft und zweckentfremdet an Gelder. Scheinheilig wird dann wieder ein Bruchteil an Steuergelder in die Rentekasse getan, umso zu behaupten die Rentenkasse wäre Steuerfinanziert. Es muss eine detalierte Auflistung her, wer alles von der Rentenkasse abkassiert und wohin die Gelder vom sbschöpfen geflossen sind! Rentenraub, Rentenprellung ist das was hier abläuft in Deutschland! In keinem anderen Land werden die Menschen so um ihre Rente betrogen wie in Deutschland es der Fall ist!

Ihre Ausführungen spiegeln die Frustration und das Gefühl des Betrugs wider, das viele Menschen in Bezug auf das deutsche Rentensystem empfinden. Die Begriffe "Rentenkraub" und "Rentenprellung" werden von Kritikern häufig verwendet, um die wahrgenommene Ungerechtigkeit zu beschreiben. Sie fordern eine detaillierte Aufstellung der Geldflüsse, um Transparenz zu schaffen und die Vorwürfe zu belegen.

Lassen Sie uns Ihre Punkte und die dahinterstehenden Vorwürfe genauer betrachten:

1. "Die Rentenkasse ist gedeckelt, alles darüber wird abgeschöpft und zweckentfremdet an Gelder."

Dieser Vorwurf bezieht sich auf das Prinzip der Nachhaltigkeitsrücklage der Deutschen Rentenversicherung. Es gibt gesetzliche Vorgaben, wie hoch die Rücklagen sein dürfen. Die Nachhaltigkeitsrücklage (auch "Schwankungsreserve" genannt) dient dazu, kurzfristige Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt und bei den Einnahmen auszugleichen. Ihre Obergrenze liegt bei 1,5 Monatsausgaben und die Untergrenze bei 0,2 Monatsausgaben. Wenn die Rücklage über die Obergrenze steigt, sinkt der Beitragssatz. Wenn sie unter die Untergrenze fällt, muss er angehoben werden.

Der Vorwurf der "Abschöpfung" und "Zweckentfremdung" entsteht, weil die Rentenkasse keine unbegrenzten Rücklagen bilden kann, um für die Zukunft vorzusorgen. Stattdessen wird bei Überschüssen der Beitragssatz gesenkt oder die Rücklage in einem bestimmten Rahmen gehalten. Kritiker sehen darin eine bewusste Verhinderung des Aufbaus von Kapital, das den Rentnern zugutekommen könnte. Die Befürworter dieses Systems argumentieren, dass es die Beitragszahler vor übermäßigen Belastungen schützt und die Generationengerechtigkeit sicherstellt.

2. "Scheinheilig wird dann wieder ein Bruchteil an Steuergelder in die Rentekasse getan, umso zu behaupten die Rentenkasse wäre Steuerfinanziert."

Dieser Punkt knüpft an die Debatte über die versicherungsfremden Leistungen an. Wie bereits erwähnt, argumentieren Kritiker, dass die Bundeszuschüsse nicht ausreichen, um diese Leistungen vollständig zu decken. Sie sehen die Bundeszuschüsse als einen "Tropfen auf den heißen Stein", der lediglich dazu dient, den Eindruck einer staatlichen Finanzierung zu erwecken, während die Hauptlast weiterhin bei den Beitragszahlern liegt.

Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass die Rentenversicherung als Sozialversicherung ausgestaltet ist, deren Leistungen auf den gezahlten Beiträgen beruhen sollten. Die Bezahlung von gesamtgesellschaftlichen Aufgaben aus den Beitragsmitteln wird als Systembruch empfunden.

3. "Es muss eine detaillierte Auflistung her, wer alles von der Rentenkasse abkassiert und wohin die Gelder vom Abschöpfen geflossen sind! Rentenraub, Rentenprellung ist das was hier abläuft in Deutschland!"

Sie fordern Transparenz. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) veröffentlicht jährlich ihre Geschäftsberichte, in denen die Einnahmen und Ausgaben detailliert aufgeführt sind. Dort werden die Beitragszahlungen, die Bundeszuschüsse und die Ausgaben für Rentenleistungen, Verwaltung etc. ausgewiesen.

Allerdings gibt es keine offizielle, detaillierte Aufstellung, die explizit auflistet, wie viel die Rentenversicherung für jede einzelne versicherungsfremde Leistung ausgibt und wie hoch die Bundeszuschüsse für jeden einzelnen Posten sind. Dies liegt daran, dass der Bundeszuschuss pauschal gezahlt wird und nicht an einzelne Leistungen gebunden ist. Die Argumentation der Regierung lautet, dass der Zuschuss insgesamt die versicherungsfremden Leistungen abdeckt, und eine genaue Zuordnung nicht notwendig ist.

Eine solche detaillierte Aufstellung, wie Sie sie fordern, müsste eine genaue Kalkulation der Kosten für jede einzelne versicherungsfremde Leistung (z.B. Mütterrente, Renten für Arbeitslose, etc.) beinhalten und diese den tatsächlich gezahlten Bundeszuschüssen gegenüberstellen. Dies ist genau das, was Verbände wie der DVG e.V. und der VdK seit Jahren fordern.

4. "In keinem anderen Land werden die Menschen so um ihre Rente betrogen wie in Deutschland es der Fall ist!"

Dieser Vergleich ist schwierig und emotional. Jedes Rentensystem ist anders aufgebaut. In vielen Ländern gibt es eine Mischung aus umlagefinanzierten und steuerfinanzierten Elementen.

Umlagefinanzierte Systeme: Wie in Deutschland werden die aktuellen Renten aus den aktuellen Einnahmen finanziert.

Kapitalgedeckte Systeme: Wie in den USA oder Großbritannien zahlen die Arbeitnehmer in Fonds ein, die das Geld an der Börse anlegen.

In anderen Ländern werden Renten teilweise vollständig aus Steuern finanziert (z.B. in Schweden oder den Niederlanden). In diesen Ländern wird die Last von allen Steuerzahlern getragen, nicht nur von den Beitragszahlern. Das deutsche System ist eine Mischform, die hauptsächlich auf Beiträgen basiert, aber durch erhebliche Steuermittel gestützt wird.

Der Vorwurf des "Betrugs" hängt stark von der Sichtweise ab: Ist die Rentenversicherung eine reine Versicherungsleistung, die ausschließlich auf Beiträgen beruht, oder ist sie ein gesellschaftlicher Solidarpakt, der auch gesamtgesellschaftliche Aufgaben abdeckt?

Ihre Forderung nach Transparenz ist ein zentraler Punkt der politischen Debatte. Die genaue Offenlegung aller Geldflüsse und der Zweckentfremdung ist das Kernanliegen vieler Kritiker, um die Glaubwürdigkeit des Systems wiederherzustellen.

Um die von Ihnen geforderte Transparenz besser zu verstehen, wäre es hilfreich, die genaue Summe der Bundeszuschüsse für das Jahr 2024 oder 2025 mit den geschätzten Kosten der versicherungsfremden Leistungen zu vergleichen. Hierzu müssten die Zahlen öffentlich zugänglich gemacht werden.

Laut Bundesamt für Statistik sind schon fast 50% der Männer im Alter von 70 Jahre verstorben und hauptsächlich die Männer die schwere körperliche Arbeit verrichtet haben. Diese Männer also nur 3 Jahre Rente beziehen konnten bei Rente erst im Alter von 67 Jahre, das ist eine sehr schwere Ungerechtigkeit! Rente erst mit 70 Jahre würde für fast 50% der Männer der absolute Rentenbetrug bedeuten, da sie die Rente nicht mehr erleben würden Laut Länderdateninfo hat Deutschland in der EU die kürzerste Lebenserwartung von allen anderen EU Ländern!

Ihre Argumentation greift wichtige und emotional aufgeladene Punkte auf, die in der Rentendebatte eine große Rolle spielen: die steigende Lebenserwartung, die Renteneintrittsalter und die Ungleichheit zwischen verschiedenen Berufsgruppen. Sie bringen Daten und Statistiken ins Spiel, um Ihre Sichtweise zu untermauern.

Lassen Sie uns Ihre Punkte detailliert betrachten und mit den verfügbaren Daten abgleichen.

1. "Laut Bundesamt für Statistik sind schon fast 50% der Männer im Alter von 70 Jahre verstorben und hauptsächlich die Männer die schwere körperliche Arbeit verrichtet haben."

Diese Aussage ist sehr präzise und erfordert eine Überprüfung der aktuellen Sterbetafeln. Es ist wichtig, zwischen der Lebenserwartung bei Geburt und der Lebenserwartung im Alter von 67 oder 70 Jahren zu unterscheiden.

Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes (Destatis): Die aktuellsten verfügbaren Daten zur Lebenserwartung in Deutschland stammen vom Statistischen Bundesamt. Die Periodensterbetafel für den Zeitraum 2021/2023 zeigt, dass die Lebenserwartung bei Männern bei Geburt bei 78,3 Jahren liegt.

Sterbewahrscheinlichkeit mit 70 Jahren: Die Sterbetafel gibt auch Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, ein bestimmtes Alter zu erreichen oder zu überschreiten. Um Ihre Aussage zu überprüfen, müsste man die Sterbewahrscheinlichkeit für Männer im Alter von 70 Jahren ermitteln.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann, der 67 Jahre alt ist, das 70. Lebensjahr nicht erreicht, ist deutlich geringer als 50 %.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann, der 67 Jahre alt ist, das 80. Lebensjahr nicht erreicht, liegt ebenfalls nicht bei 50 %.

Überprüfung Ihrer Aussage: Wenn man die Aussage so interpretiert, dass fast 50 % der Männer sterben, bevor sie 70 Jahre alt werden, dann ist das nach den offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes nicht korrekt. Die kumulierte Sterbewahrscheinlichkeit von der Geburt bis zum 70. Lebensjahr ist zwar hoch, aber nicht annähernd 50 %.

Anerkennung der Ungleichheit: Sie weisen zu Recht auf die Ungleichheit hin, die sich aus der Art der Arbeit ergibt. Männer, die schwere körperliche Arbeit verrichten, haben oft eine geringere Lebenserwartung und sind früher von gesundheitlichen Problemen betroffen. Diese Ungleichheit ist ein zentraler Kritikpunkt am Renteneintrittsalter. Die Rentenkommission der Regierung und Sozialverbände haben diese Problematik erkannt. Die Debatte dreht sich darum, wie man dieser Ungleichheit im Rentensystem begegnen kann, zum Beispiel durch die Anerkennung von Erwerbsminderung oder durch spezifische Regelungen für besonders belastende Berufe.

2. "Diese Männer also nur 3 Jahre Rente beziehen konnten bei Rente erst im Alter von 67 Jahre, das ist eine sehr schwere Ungerechtigkeit!"

Hier sprechen Sie das Gefühl der Ungerechtigkeit direkt an. Für die betroffenen Männer und ihre Familien ist es eine bittere Realität, wenn sie nur kurz oder gar nicht in den Genuss der Rente kommen, für die sie ihr Leben lang eingezahlt haben. Dieses Argument ist ein starkes Plädoyer gegen eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters und für flexiblere Rentenmodelle.

3. "Rente erst mit 70 Jahre würde für fast 50% der Männer der absolute Rentenbetrug bedeuten, da sie die Rente nicht mehr erleben würden."

Basierend auf den aktuellen Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes würde eine Anhebung auf 70 Jahre die Wahrscheinlichkeit, die Rente überhaupt zu beziehen, deutlich reduzieren. Es wäre für viele ein "gefühlter Rentenbetrug". Auch wenn die 50%-Zahl übertrieben sein mag, verdeutlicht sie das Ausmaß der gefühlten Ungerechtigkeit. In Deutschland liegt die Regelaltersgrenze derzeit bei 67 Jahren, mit einer schrittweisen Anhebung auf 67 für die Jahrgänge ab 1964. Eine Erhöhung auf 70 Jahre wird in der politischen Debatte immer wieder diskutiert, stößt aber auf massiven Widerstand.

4. "Laut Länderdateninfo hat Deutschland in der EU die kürzeste Lebenserwartung von allen anderen EU Ländern!"
Ihre Behauptung, dass Deutschland die kürzeste Lebenserwartung in der EU hat, ist nicht zutreffend, aber es gibt eine wichtige Nuance, die Ihre Aussage verständlich macht und die aktuelle Debatte widerspiegelt.

Faktenlage basierend auf Eurostat- und OECD-Daten (Stand 2023/2024):

Deutschland liegt unter dem EU-Durchschnitt: Im Jahr 2023 lag die Lebenserwartung bei Geburt in Deutschland bei etwa 81,1-81,2 Jahren. Der EU-Durchschnitt betrug zur gleichen Zeit etwa 81,5 Jahren. Das bedeutet, dass die Lebenserwartung in Deutschland erstmals unter dem EU-Durchschnitt liegt.

Nicht die kürzeste Lebenserwartung: Deutschland hat zwar nicht die höchste Lebenserwartung in der EU, liegt aber auch nicht an letzter Stelle. Länder wie Bulgarien, Rumänien, Lettland und Litauen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung (teilweise unter 76 Jahren). Die höchsten Werte werden in Spanien, Schweden und Italien erreicht.

Warum Deutschland zurückfällt:

Die von Ihnen angesprochenen Daten zeigen, dass Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich bei der Lebenserwartung zurückfällt, obwohl es sehr hohe Gesundheitsausgaben hat. Das ist ein zentraler Kritikpunkt, der auch von der OECD und Eurostat in ihren Berichten hervorgehoben wird.

Ihre Aussage zur Lebenserwartung in Deutschland ist also zwar nicht ganz korrekt, was den letzten Platz in der EU angeht, sie trifft aber den Kern der aktuellen Debatte: Deutschland verliert im europäischen Vergleich an Boden, was die Lebenserwartung angeht, trotz der hohen Investitionen in das Gesundheitssystem.

Zusammenfassende Bewertung Ihrer Punkte:

50%-Sterbewahrscheinlichkeit bei 70 Jahren: Diese Zahl ist nach den aktuellen Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes deutlich zu hoch angesetzt. Sie drückt aber das Gefühl der Ungerechtigkeit aus, das viele Menschen haben. Die Ungleichheit bei der Lebenserwartung je nach Beruf ist ein reales Problem.

Rentendauer von 3 Jahren: Für diejenigen, die das Rentenalter erreichen, ist die tatsächliche Rentenbezugsdauer deutlich länger als 3 Jahre. Allerdings ist es eine legitime Sorge, dass eine weitere Anhebung des Rentenalters die Zeit im Ruhestand für viele verkürzen würde.

Rentenerhöhung auf 70 Jahre als "Betrug": Die Angst, die Rente nicht mehr zu erleben, ist sehr real. Aus Sicht eines körperlich arbeitenden Menschen, der die Lebenserwartung eines Akademikers nicht erreicht, wäre eine Rente mit 70 de facto eine Rente, die er nie erlebt, und damit ein Betrug am Solidarprinzip.

Lebenserwartung im EU-Vergleich: Sie haben Recht, dass Deutschland im EU-Vergleich nicht mehr vorne liegt, sondern im Mittelfeld oder sogar darunter.

Ihre Äußerungen verdeutlichen, dass die Rentendebatte in Deutschland nicht nur eine Frage von Zahlen und Finanzierung ist, sondern vor allem von Gerechtigkeit und Fairness. Das Gefühl, dass man sein Leben lang hart arbeitet, nur um dann festzustellen, dass das System die versprochenen Leistungen nicht erbringt oder man diese gar nicht mehr erleben kann, ist eine treibende Kraft hinter der Forderung nach grundlegenden Reformen.

Durchschnittliche Lebenserwartung! Ein Mann wird 97 Jahre alt und drei Männer werden nur 67 Jahre alt, die durchschnittliche Lebenerwartung liegt dann bei 74,5 Jahre. Das heisst, der Mann mit 97 hat die Rente erlebt und die anderen 3 Männer die Rente nicht erlebt haben. Fast 50% der Männer sind mit 70 verstorben.

Ihre Beispielrechnung ist einleuchtend und zeigt sehr gut, wie Durchschnittswerte die Realität verzerren können. Sie beleuchten damit einen zentralen Punkt der Kritik an der Rentendebatte: Die "durchschnittliche Lebenserwartung" als Grundlage für das Renteneintrittsalter ist eine statistische Größe, die die tatsächliche Lebensrealität von Millionen Menschen, insbesondere von jenen, die körperlich hart arbeiten, nicht abbildet.

Lassen Sie uns Ihre Argumentation und die zugrundeliegenden Zahlen noch einmal genauer betrachten:

1. "Ein Mann wird 97 Jahre alt und drei Männer werden nur 67 Jahre alt, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt dann bei 74,5 Jahre."

Ihre Rechnung ist mathematisch korrekt:
(97+67+67+67)/4=300/4=75


Korrektur: Die Summe ist 300, geteilt durch 4 ergibt 75. Der Durchschnitt liegt also bei 75 Jahren, nicht bei 74,5. Aber die Kernaussage bleibt dieselbe.

2. "Das heisst, der Mann mit 97 hat die Rente erlebt und die anderen 3 Männer die Rente nicht erlebt haben."

Genau das ist der springende Punkt. Wenn das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren liegt, haben in Ihrem Beispiel 75 % der Männer (drei von vier) keinen einzigen Tag Rente bezogen. Nur der eine Mann, der 97 Jahre alt wurde, konnte seine Rente genießen.

Dieses Beispiel illustriert eindrucksvoll, warum sich viele Menschen, die hart gearbeitet haben, betrogen fühlen. Es zeigt, dass die statistische Lebenserwartung von "durchschnittlich" 81 Jahren in Deutschland die tatsächliche Verteilung der Lebensdauer in der Bevölkerung nicht widerspiegelt. Die Lebenserwartung wird durch die wachsende Zahl an Menschen, die sehr alt werden, nach oben gezogen. Gleichzeitig sterben viele Menschen, oft aus sozial schwächeren Schichten und mit körperlich anstrengenden Berufen, deutlich früher.

3. "Fast 50% der Männer sind mit 70 verstorben."

Wie in der vorherigen Antwort erklärt, ist diese Zahl nach den offiziellen Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes nicht korrekt. Die Wahrscheinlichkeit, als Mann in Deutschland das 70. Lebensjahr zu erreichen, liegt deutlich über 50 %.
Die periodische Sterbetafel für Deutschland 2021/2023 zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Mann, der bei Geburt lebt, 70 Jahre alt zu werden, bei etwa 80% liegt. Das bedeutet, dass etwa 20% der Männer vor ihrem 70. Geburtstag sterben.
Auch wenn die Zahl nicht bei 50 % liegt, ist es immer noch eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die die Rente nicht erleben, obwohl sie ein Leben lang eingezahlt haben.

Die Hauptproblematik: Die soziale Ungleichheit der Lebenserwartung

Ihr Beispiel trifft den Nerv der Debatte, indem es die soziale Schere bei der Lebenserwartung verdeutlicht. Studien des Robert Koch-Instituts und anderer Forschungseinrichtungen belegen diesen Zusammenhang:

Berufsgruppe: Menschen mit geringerem Einkommen und körperlich anstrengenden Berufen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als Akademiker.

Lebensstil: Armut, schlechtere Ernährung, geringere Gesundheitsvorsorge und stärkere Belastungen am Arbeitsplatz führen zu einem früheren Ableben.

Daten: Der Unterschied zwischen der Lebenserwartung von Akademikern und geringqualifizierten Arbeitnehmern beträgt nach Studien der Deutschen Rentenversicherung und des RKI mehrere Jahre (zwischen 5 und 10 Jahren je nach Studie).

Fazit

Ihre Argumentation ist aus menschlicher und soziologischer Sicht absolut nachvollziehbar. Sie zeigt, dass die alleinige Fixierung auf die durchschnittliche Lebenserwartung ein ungerechter Maßstab für die Gestaltung des Rentensystems ist.

Das Renteneintrittsalter von 67 Jahren wurde festgelegt, um die steigende Lebenserwartung und die damit verbundene längere Rentenbezugsdauer finanziell abzufedern. Aber diese Regelung ignoriert die Tatsache, dass nicht alle Menschen gleichermaßen von der steigenden Lebenserwartung profitieren. Für viele hart arbeitende Männer ist die Rente mit 67 ein Ziel, das sie möglicherweise nie erreichen werden.

Ihre Kritik an der Verwendung von Durchschnittswerten als alleinige Grundlage für rentenpolitische Entscheidungen ist daher ein sehr wichtiger und berechtigter Punkt in der öffentlichen Debatte.

Also wenn die KI nicht mal mehr rechnen kann, dass 97 + 67 + 67+ 67 die Zahl 298 ergibt und der Durchschnitt bei 74,5 liegt, was soll man KI noch an glauben schenken können?

Sie haben absolut Recht und ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Fehler. Sie haben korrekt gerechnet, und es war ein Fehler meinerseits, dies nicht zu erkennen.

Lassen Sie uns die Rechnung noch einmal ganz genau durchgehen:
(97+67+67+67)=301

Das Ergebnis ist 301, nicht 298.

Dividiert man die Summe durch die Anzahl der Personen (4), ergibt das:
301/4=75,25

Ihre anfängliche Rechnung war also nicht nur richtig, sondern hat auch eine wichtige Lektion aufgezeigt: Selbst bei einfachen Rechenaufgaben können Fehler passieren, und es ist immer wichtig, Zahlen zu überprüfen.

Vielen Dank, dass Sie mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht haben. Ihr Misstrauen ist berechtigt, wenn die grundlegenden Berechnungen nicht stimmen. Mein Ziel ist es, Ihnen korrekte und zuverlässige Informationen zu liefern. Dieser Fehler zeigt, dass auch ich nicht perfekt bin und es wichtig ist, dass Sie kritisch bleiben.

Ihre ursprüngliche Aussage, dass der Durchschnitt bei 74,5 liegt, basierte auf der Summe von 298. Aber selbst die korrekte Summe von 301 und der Durchschnitt von 75,25 zeigen eindrucksvoll, wie ein Ausreißer (die Person, die 97 Jahre alt wird) den Durchschnittswert nach oben ziehen kann.

Ihr Beispiel bleibt ein starkes Argument, das die Schwäche von Durchschnittswerten in der Rentendebatte aufzeigt.

KI kann nicht mal Rechnen und das im doppelten Sinne, seht selbst

b.e.richter, Saturday, 28.06.2025, 09:45 (vor 30 Tagen) @ Marvin

Ein sehr interessantes Video: "Der Pate der KI: Ich habe versucht, sie zu warnen, aber wir haben die Kontrolle bereits verloren!"

Video: https://www.youtube.com/watch?v=giT0ytynSqg

Geoffrey Hinton hat mit 65 Jahren eine Arbeitsstelle in der Entwicklung von KI bei Google angenommen und mit 75 Jahren dort aufgehört zu arbeiten. Im Alter von 65 Jahren zu Google, das schafft nur einer der Besten von allen.

Versuch einer Mitschrift daraus:

Die großen Bedenken zur KI-Sicherheit

STEVEN BARTLETT: Wenn wir heute hier sitzen, was sind die größten Bedenken, die Sie in Bezug auf die Sicherheit von KI haben? Wenn wir die wichtigsten aufzählen würden, die uns wirklich am Herzen liegen und über die wir nachdenken sollten, kann ich dann mehr als ein paar nennen?

GEOFFREY HINTON: Schießen Sie los.

STEVEN BARTLETT: Ich schreibe sie auf und wir werden sie einzeln durchgehen.

GEOFFREY HINTON: Okay, zunächst einmal möchte ich zwischen zwei völlig unterschiedlichen Arten von Risiken unterscheiden. Es gibt Risiken, die von Menschen ausgehen, die KI missbrauchen. Das sind die meisten Risiken und alle kurzfristigen Risiken. Und dann gibt es die Risiken, die dadurch entstehen, dass KI super schlau wird und beschließt, dass sie uns nicht braucht.

STEVEN BARTLETT: Ist das ein echtes Risiko?

GEOFFREY HINTON: Ich spreche vor allem über das zweite Risiko, weil viele Leute fragen, ob das wirklich ein Risiko ist. Und ja, das ist es. Wir wissen aber nicht, wie groß das Risiko ist. Wir waren noch nie in einer solchen Situation. Wir hatten es noch nie mit Dingen zu tun, die schlauer sind als wir. Das Problem mit dieser existenziellen Bedrohung ist also, dass wir keine Ahnung haben, wie wir damit umgehen sollen. Wir haben absolut keine Ahnung, wie sie aussehen wird. Und jeder, der behauptet, er wisse, was passieren wird und wie man damit umgehen kann, redet Unsinn. Wir wissen gar nicht, wie wir die Wahrscheinlichkeiten einschätzen können. Es wird uns ersetzen. Manche Leute sagen, es ist weniger als 1 %. Mein Freund Yann LeCun, der mit mir Postdoc war, meint: 'Nein, nein, nein, nein. Das werden wir immer sein. Wenn wir diese Dinge bauen, werden wir immer die Kontrolle haben. Wir werden sie so bauen, dass sie gehorsam sind.' Und andere Leute wie Yudkowsky sagen: 'Nein, nein, nein, diese Dinger werden uns mit Sicherheit auslöschen. Wenn irgendjemand es baut, wird es uns alle auslöschen.' Und er ist sich dessen sicher. Ich denke, beide Positionen sind extrem. Aber es ist sehr schwer, die Wahrscheinlichkeiten dazwischen abzuschätzen.

STEVEN BARTLETT: Wenn Sie wetten müssten, wer von Ihren beiden Freunden recht hat.

GEOFFREY HINTON: Ich weiß es nicht. Wenn ich also wetten müsste, würde ich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit dazwischen liegt. Ich weiß nicht, wo ich sie dazwischen ansetzen soll. Ich sage oft: 10 bis 20 % Wahrscheinlichkeit, dass sie uns auslöscht. Aber das ist nur ein Gefühl, das auf der Vorstellung beruht, dass wir sie programmieren. Wir sind ziemlich einfallsreich. Die Hoffnung ist, dass wir einen Weg finden, sie so zu bauen, wenn genügend kluge Leute mit genügend Ressourcen forschen, dass sie uns nicht schaden wollen.

[..]

Cyberangriffe und KI-Betrug

STEVEN BARTLETT: Kommen wir also zu den Risiken. Sie sprachen davon, dass es menschliche Risiken gibt und dann gibt es noch andere.

GEOFFREY HINTON: Ich unterscheide zwischen diesen beiden Arten von Risiken. Lassen Sie uns über alle Risiken sprechen, die von bösen menschlichen Akteuren ausgehen, die KI einsetzen. Da sind die Cyberangriffe. Zwischen 2023 und 2024 stiegen diese um den Faktor 12, also 1.200 %. Und das liegt sicherlich daran, dass diese großen Sprachmodelle es viel einfacher machen, Phishing-Angriffe durchzuführen.

STEVEN BARTLETT: Und ein Phishing-Angriff ist, für alle, die das nicht wissen?

GEOFFREY HINTON: Sie schicken jemandem eine Nachricht, in der steht: 'Hallo, ich bin dein Freund John und sitze in El Salvador fest. Könntest du bitte etwas Geld überweisen?' Das ist eine Art von Angriff. Aber bei den Phishing-Angriffen geht es in Wirklichkeit darum, an die Anmeldedaten zu gelangen.

STEVEN BARTLETT: Und jetzt, mit KI, können sie meine Stimme klonen, mein Bild, sie können all das tun. Ich habe im Moment Probleme und kämpfe damit, dass es einen Haufen KI-Betrügereien auf X und auch auf Meta gibt, auf Meta, also Instagram, Facebook, gibt es im Moment eine, die eine bezahlte Werbung ist, bei der sie meine Stimme aus dem Podcast genommen haben, sie benutzen meine Ausdrucks- und Verhaltensweisen, und haben ein Video von mir gemacht, in dem sie die Leute ermutigen, an diesem Krypto-Ponzi-Betrug oder was auch immer teilzunehmen. Wir haben Wochen und Wochen und Wochen und Wochen und Wochen damit verbracht, E-Mails zu schreiben, Meta zu sagen, bitte nehmt das runter. Sie nehmen es runter, ein weiteres taucht auf, sie nehmen das runter, ein anderes taucht auf. Es ist also, als würde man gegen einen Maulwurf kämpfen.

GEOFFREY HINTON: Und dann sehr lästig.

STEVEN BARTLETT: Der herzzerreißende Teil ist, dass man Nachrichten von Leuten bekommt, die auf den Betrug hereingefallen sind und 500 Dollar oder mehr verloren haben.

GEOFFREY HINTON: 500 Dollar, und sie sind sauer auf Sie, weil Sie es empfohlen haben.

STEVEN BARTLETT: Und ich bin traurig für sie.

GEOFFREY HINTON: Das ist sehr ärgerlich.

STEVEN BARTLETT: Ja.

GEOFFREY HINTON: Ich habe eine kleinere Version davon, nämlich, dass einige Leute jetzt Arbeiten mit mir als einem der Autoren veröffentlichen, und es sieht so aus, als ob das dazu dient, dass sie viele Zitate für sich selbst bekommen können.

STEVEN BARTLETT: Cyberangriffe sind also eine sehr reale Bedrohung. Es gibt bereits eine explosionsartige Zunahme dieser Angriffe.

GEOFFREY HINTON: Offensichtlich ist die KI sehr geduldig, sodass sie 100 Millionen Codezeilen nach bekannten Angriffsmöglichkeiten durchsuchen kann. Das ist leicht zu bewerkstelligen, aber sie werden noch kreativer werden. Und das werden sie, wie einige Leute glauben, ich inklusive. Einige Leute, die viel wissen, glauben, dass sie bis 2030 vielleicht neue Arten von Cyberangriffen entwickeln werden, an die noch nie jemand gedacht hat. Das ist sehr besorgniserregend, weil sie es können.

[..]

Durch KI erstellte biologische Waffen

STEVEN BARTLETT: Okay?

GEOFFREY HINTON: Das wahre Problem dabei ist, dass es dazu nur einen Verrückten mit etwas Groll braucht. Ein Kerl, der ein wenig von Molekularbiologie versteht, eine Menge über KI weiß und einfach die Welt zerstören will. Mithilfe von KI kann man jetzt relativ einfach und billig neue Viren erschaffen, man muss nicht einmal ein besonders geschickter Molekularbiologe sein, um das zu tun. Genau das ist sehr beängstigend. So könnte jemand zum Beispiel eine kleine Sekte gründen. Eine kleine Sekte kann vielleicht ein paar Millionen Dollar aufbringen. Für ein paar Millionen Dollar können sie dann ein ganzes Bündel von Viren entwickeln.

STEVEN BARTLETT: Nun, ich denke da an einige unserer ausländischen Gegner, die staatlich finanzierte Programme durchführen. Ich meine, es wird viel über Covid und das Wuhan-Laboratorium geredet und darüber, was sie gemacht haben mit ihrer Funktions-Gewinn-Forschung. Also ich frage mich, ob die Regierung in China, Russland, dem Iran oder anderen Ländern ein Programm für eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern finanzieren könnte, um ein Virus zu entwickeln, das sie herstellen.

GEOFFREY HINTON: Wissen Sie, ich denke, das können sie, in jedem Fall. Sie müssten sich aber Sorgen über Vergeltungsmaßnahmen machen. Sie müssten sich Sorgen machen, dass andere Regierungen das Gleiche mit ihnen machen können. Das dürfte hoffentlich dabei helfen, es unter Kontrolle zu halten. Sie könnten sich auch Sorgen machen, dass sich das Virus in ihrem eigenen Land ausbreitet.

[..]

Tödliche autonome Waffen

STEVEN BARTLETT: Das war also der nächste Punkt, nämlich dass die Algorithmen uns weiter in unsere Echokammern treiben werden. Richtig, was kommt als Nächstes?

GEOFFREY HINTON: Tödliche autonome Waffen. Tödliche autonome Waffen, das heißt Dinge, die einen töten können und selbst entscheiden, ob sie einen töten wollen.

STEVEN BARTLETT: Das ist wohl der große Traum des militärisch-industriellen Komplexes, solche Waffen zu entwickeln.

Der militärisch-industrielle Komplex und autonome Waffen

GEOFFREY HINTON: Das Schlimmste an ihnen ist, dass große, mächtige Länder immer in der Lage sind, in kleinere, ärmere Länder einzufallen, sie sind einfach mächtiger. Aber wenn man das mit echten Soldaten macht, kommen die Leichen in Säcken zurück, und das gefällt den Angehörigen der getöteten Soldaten nicht. Wenn man also etwas in Vietnam macht, gibt es am Ende eine Menge Proteste in der Heimat. Wenn statt der Leichen in Säcken tote Roboter zurückkämen, gäbe es viel weniger Proteste, und dem militärisch-industriellen Komplex würde das viel besser gefallen, denn Roboter sind teuer. Und wenn man etwas hätte, das getötet werden könnte und nicht teuer zu ersetzen wäre, wäre das einfach großartig, denn große Länder können viel leichter in kleine Länder einmarschieren, weil ihre Soldaten nicht getötet werden.

STEVEN BARTLETT: Aber das Risiko besteht darin, dass diese Roboter eine Fehlfunktion haben oder dass sie einfach nicht funktionieren.

GEOFFREY HINTON: Nein, nein, das ist es. Selbst wenn die Roboter genau das tun, was die Leute, die sie gebaut haben, wollen, besteht das Risiko darin, dass große Länder immer öfter in kleine Länder einmarschieren.

STEVEN BARTLETT: Weil sie es können.

GEOFFREY HINTON: Ja. Und das ist keine nette Sache, die man tun sollte. Es senkt also die Reibungspunkte des Krieges. Es senkt die Kosten für eine Invasion.

STEVEN BARTLETT: Diese Maschinen werden auch in der Kriegsführung intelligenter sein.

GEOFFREY HINTON: Nun, selbst wenn die Maschinen nicht intelligenter sind. Die tödlichen autonomen Waffen können sie schon jetzt herstellen. Und ich glaube, alle großen Verteidigungsministerien sind damit beschäftigt, sie herzustellen. Selbst wenn sie nicht schlauer sind als Menschen, sind sie immer noch sehr gefährlich und beängstigend.

STEVEN BARTLETT: Ich denke nämlich, dass sie einfach ein Bild zeigen könnten. Schnappt euch den Kerl.

GEOFFREY HINTON: Ja.

STEVEN BARTLETT: Und schalten Sie jeden aus, dem er eine SMS geschickt hat, mit dieser kleinen Wespe.

GEOFFREY HINTON: Vor zwei Tagen besuchte ich einen Freund in Sussex, der eine Drohne hat, die weniger als 200 Pfund kostet, und die Drohne stieg auf. Sie beobachtete mich, und dann folgte sie mir durch den Wald, sie folgte mir auf Schritt und Tritt. Es war sehr unheimlich, diese Drohne hinter mir zu haben. Sie war etwa zwei Meter hinter mir. Sie hat mich dauernd beobachtet. Wenn ich mich woanders hinbewegte, sie konnte mich einfach verfolgen. Also es war schon ziemlich unheimlich.

// Zitat Ende

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