Ganz mein Humor:

Denn wie katastrophal die Lage ist, zeigte gerade erst ein Hilferuf zweier grüner Kommunalpolitiker aus dem thüringischen Gotha. Sie schrieben einen Brief an die Parteispitze, berichteten von Übergriffen und Anfeindungen – von Morddrohungen beim Wahlkampf auf offener Straße. Im Gespräch mit t-oxxxx findet einer der beiden, Matthias Kaiser, drastische Worte: "Das sind ja Situationen, die einen ja fast an die Zeit vor 1933 erinnern, wenn man einfach mit einer Selbstverständlichkeit angefeindet wird."

Die grünen Herrschaften beschweren sich also darüber, dass man mit ihnen jetzt genau so umgeht, wie große Teile der Grünen seit jeher mit AfD-Politikern und mit AfD-Anhängern umgehen.

Zur Vermeidung von Missverständnissen: Morddrohungen u.ä. sind voll daneben, aber sie waren auch schon zu jenem Zeitpunkt voll daneben, als die Grünen noch nicht das Ziel, sondern die Quelle von Morddrohungen waren. Es hat z.B. etliche Veranstalter gegeben, denen das rot-grüne Lager einen, äh, "Besuch" angekündigt hatte, falls eine in deren Räumen geplante AfD-Veranstaltung tatsächlich stattfinden würde.

In diesem Sinne kriegen die Grünen jetzt einfach nur einen Schluck von ihrer eigenen Medizin. Und ja, diese Medizin erinnert tatsächlich an 1933 (oder eher noch an die politischen Straßenkämpfe in den letzten Jahren der Weimarer Republik), und natürlich ist das so richtig übel: In einer Demokratie sollte man politische Auseinandersetzungen mit Argumenten austragen, nicht mit Aufrufen zur Gewalt - aber wer verdammt nochmal hat denn diesmal mit diesem Mist angefangen?