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Ob nun auch ein Wochenlanger Empörungssturm wie bei den Uiguren durch die Medien fegt? (Allgemein)

Pack, Friday, 17.10.2025, 08:50 (vor 49 Tagen)

Xi Jinping greift durch
China macht Jagd auf Christen

In China gibt es eine Verhaftungswelle gegen Christen. Eine Kirche ist besonders betroffen.

Bei einem Besuch in der Stadt Shenzhen ist der chinesische Pfarrer Jin Mingri festgenommen worden. Das berichtete die Familie des Geistlichen der britischen BBC. Neben ihm seien auch weitere 30 Christen am vergangenen Wochenende in Gewahrsam gebracht worden. Sie gehören der "Zion-Kirche" an, die von Mingri gegründet wurde.

Aktivisten bezeichneten die Festnahmen als größte Verhaftungswelle an Christen seit Jahrzehnten. Sie sagten der BBC, dass sie nun noch weitere Aktionen gegen Gläubige in China befürchten. Neue Gesetze sollen sich gegen sogenannte Untergrund-Kirchen richten. Seit Monaten habe es bereits Druck auf die Kirchen gegeben, hieß es.

"Verdacht der illegalen Nutzung von Informationsnetzwerken"
Am vergangenen Freitag und Samstag haben die chinesischen Behörden eine Razzia in mindestens zehn Städten, darunter Peking und Shanghai, durchgeführt. Neben Mingri wurden auch weitere Kirchenmitglieder festgenommen. Die BBC hat eine Kopie einer offenbar offiziellen Haftanordnung für Pfarrer Mingri erhalten, die vom Büro für öffentliche Sicherheit in der Stadt Beihai in der Provinz Guangxi ausgestellt wurde. Darin heißt es, dass Mingri derzeit im Gefängnis Nr. 2 von Beihai inhaftiert ist und dass er der "illegalen Nutzung von Informationsnetzwerken" verdächtigt wird.
Am 12. Oktober wurde nach Angaben der christlichen Menschenrechtsorganisation Open Doors eine Hauskirche der reformierten Kirche Xuncheng in der nördlichen Stadt Taiyuan während eines Gottesdienstes von den Behörden gestürmt, wobei elf Personen festgenommen wurden.

Augenzeugen zufolge war Pfarrer An Yankui gerade dabei, seine Predigt zu beenden, als etwa 30 Beamte in Zivil und mehr als zehn uniformierte Polizisten plötzlich die Kirche betraten und ihn gewaltsam festnahmen. Alle Gläubigen wurden aufgefordert, ihre Telefone abzugeben und ihre persönlichen Daten anzugeben, berichtet die Organisation.

Mehr als 40 Millionen Christen in China
In China gibt es keine offizielle Religion, die herrschende kommunistische Partei sieht den Staat als atheistisch. Dennoch gibt es eine christliche Gemeinschaft. Wie die BBC unter Berufung auf Regierungsdaten berichtet, soll es etwa 38 Millionen Protestanten und sechs Millionen Katholiken in dem Land mit etwa 1,5 Milliarden Einwohnern geben. Doch diese Zahlen beziehen sich nur auf Gemeinden, die offiziell registriert sind – zum Beispiel mit der behördlich genehmigten "Katholischen Patriotischen Vereinigung" oder dem "Protestant Three-Self Patriotic Movement". Beide Organisationen haben der kommunistischen Partei Treue geschworen.

Doch es gibt auch freie Kirchen, die nach Schätzungen von Experten bis zu zehn Millionen Anhänger haben. Viele dieser Kirchen sind von den Versuchen der chinesischen Regierung betroffen, ihre Kontrolle über religiöse Gruppen im Laufe der Jahre zu verstärken. Kirchengebäude wurden abgerissen und Kreuze aus dem öffentlichen Raum entfernt, während religiöse Schriften strenger kontrolliert werden und einige christliche Apps in China verboten wurden, berichten Aktivisten der BBC.

Erste Festnahme eines Zion-Pfarrers bereits im Mai
Dem Bericht nach seien Untergrundkirchen wie Zion schon seit 2018 von Vorschriften betroffen, wonach für öffentliche Gottesdienste eine Genehmigung der Regierung erforderlich war. Viele waren gezwungen, ihre öffentlichen Aktivitäten einzustellen und auf Online-Gottesdienste umzusteigen oder einfach zu schließen.

Seit einigen Monaten scheint es wieder Bestrebungen der chinesischen Behörden zu geben, gegen diese sogenannten Haus-Kirchen, die Gottesdienste bei Gemeindemitgliedern abhalten, vorzugehen. Im Mai wurde Pastor Gao Quanfu von der "Light of Zion Church" in Xi'an wegen "Untergrabung der Rechtsdurchsetzung durch abergläubische Aktivitäten" festgenommen. Im darauffolgenden Monat wurden mehrere Mitglieder der "Linfen Golden Lampstand Church" in Shanxi wegen Betrugs zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, was von Menschenrechtsgruppen als Fehlurteile kritisiert wurde. Im vergangenen September gab es laut BBC eine Anordnung, dass Online-Predigten nur von lizenzierten Gruppen abgehalten werden dürfen.

Grace Jin Drexel, die in den USA lebende Tochter von Jin Mingri, sagte der BBC, dass in den vergangenen Monaten viele Mitglieder der Zion-Kirche von der Polizei befragt wurden. Viele Kirchenmitglieder sahen den verstärkten Druck als Vorboten einer Razzia, aber nur wenige hätten damit gerechnet, dass diese so groß ausfallen würde, wie sie letztlich war, sagte sie.

Menschenrechtsorganisationen verurteilen Festnahmen
Corey Jackson, Gründer der christlichen Interessenvertretung Luke Alliance, sagte, dass das landesweite Ausmaß und die Koordinierung der Verhaftungen in ganz China beispiellos seien. "Wir gehen davon aus, dass dies nur der Anfang einer größeren Razzia ist", sagte er und fügte hinzu, dass sich andere Untergrundkirchen in China nun auf Verhaftungen vorbereiten würden.

Open Doors bezeichnete die Verhaftungen als bedeutsam. "Die Zion Church war sehr bekannt und sprach sich offen aus. Möglicherweise hatte sie einen Organisationsgrad erreicht, der die Behörden nervös machte, da sie keine Kontrolle über organisierte soziale Einrichtungen haben", erklärte ein Sprecher.

Die chinesische Regierung sollte unverzüglich die Dutzenden Menschen freilassen, die in ganz China wegen ihrer Zugehörigkeit zu Zion und anderen inoffiziellen protestantischen Kirchen inhaftiert sind, forderte auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. "Bis zu ihrer Freilassung sollen die Behörden den Familien der Inhaftierten Informationen über diese zur Verfügung stellen und sicherstellen, dass sie Zugang zu Anwälten ihrer Wahl haben", heißt es in einer Mitteilung.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_100959606/china-behoerden-von-xi-fuehren-razzien-gegen-christliche-kirche-durch.html


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