Frauenanteil Reichstagswahl 1933 (Allgemein)
guerrero, Saturday, 04.05.2013, 17:20 (vor 4222 Tagen)
Hallo und schönes Wochenende.
Ich habe eine Frage: wie hoch war der Frauenanteil der NSDAP Wähler bei der Reichstagswahl 1933?
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_M%C3%A4rz_1933
Ich frage deswegen, weil ich habe mal irgendwo gelesen, daß Frauen mehrheitlich die NSDAP gewählt hatten. Die Erklärung war, daß die Männer (instinktiv) wußten, was auf sie zukam.
Gruß
G
--
"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch"
Frauenanteil Reichstagswahl 1933
Jochen Lembke, Saturday, 04.05.2013, 18:35 (vor 4222 Tagen) @ guerrero
Finde ich besonders interessant, erstens als Männerrechtler und dann auch als schreibender Hobbyhistoriker/Schwerpunkt Adolf.
http://hup.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2008/9/chapter/HamburgUP_Schlaglichter_Hitler.pdfAuf Seite 250 zirka geht der Autor auf Hitlers Wähler ein und dort ist eine Liste die besagt, dass 1933 37% der Hausfrauen Hitler wählten, bei nur insgesamt 39% Gesamtwähler. Daraus lässt sich nun keineswegs belegen, dass sehr viele Frauen Hitler wählten, aber es waren doch einige.
Die These, dass Männer wussten was auf sie zukam, ist auch interessant, aber auch nicht belegbar. So weit dachte niemand, obwohl es in mein Kampf schon mehr oder weniger direkt angekündigt war.
Dennoch, Frauen waren sehr anfällig für den Adolf, weil sie eben das (vermeintlich) Starke in ihm sahen und er auch seinen Junggesellenstatus dahingehend vermarktete.
Eine maskulistische These ja ist: Frauen waren schon immer Kriegstreiber, denn sie mussten nicht in den Schlacht aber auf sie wartete Beute.
Soooo einfach ist das nicht!
Holger , Saturday, 04.05.2013, 19:26 (vor 4222 Tagen) @ Jochen Lembke
Die stinkende linke Spiegelinnenspalte kommt bräsig daher mit einem "Politikwissenschaftler" Jürgen Falter, der nun gaaaanz eindeutig 'bewiesen' hat daß das alles gaaaanz anders war:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-55573698.html
'Spiegel- Speziaaaaal'! Immer ganz vorne an der braunen Front mit Speziaaaaal- Wissen, ihr Torfköppe!
Indes warten wir bei Linken wie bei Frauen gelassen darauf, bis sie sich selbst widersprechen.
Bitteschön:
Aber das wußten wir schon vorher: wer bekam denn immer die feuchten Höschen in der 'Wochenschau', wenn der 'Führer' der ideelle Gesamtehemann der deutschen Frau aufkreuzte?
Wie immer gut informiert
Michael , Saturday, 04.05.2013, 20:11 (vor 4222 Tagen) @ Holger
Hab Deinen Hinweis erst nach meinem post gelesen, andersherum, und ich hätte mir den Link sparen können. Das Buch von Falter basiert auf ökologischen Regressionen und entsprechend kann man einiges daran aussetzen, aber in der Richtung stimmt es schon. Ich habe mal schnell Deinen Link nachgelesen und wenn jede dritte Hausfrau die NSDAP gewählt hat, dann ist das ganz schön viel...
Muss den alten Schinken mal wieder aus dem "Archiv" holen und drin schmökern. Falter ist übrigens alles andere als ein Linker.
Frauenanteil Reichstagswahl 1933
Michael , Saturday, 04.05.2013, 20:07 (vor 4222 Tagen) @ guerrero
Das beste was es dazu gibt:
Hab' im Moment nicht in Erinnerung, was die Regressionen nach Geschlecht ergeben haben, aber das Buch ist in den meisten Uni-Bibliotheken zu haben (und mit Sicherheit nicht ausgeliehen...).
Frauenanteil Reichstagswahl 1933
Wolfgang A. Gogolin , Hamburg, Sunday, 05.05.2013, 10:22 (vor 4222 Tagen) @ guerrero
" ... Der Anteil der Frauen unter den NS-Wählern war 1930 im Vergleich zur Gesamtbevölkerung noch leicht unterrepräsentiert, was sich bis 1933 in ein leichtes Übergewicht verwandelte ..."
Bundeszentrale für politische Bildung
Viele Grüße
Wolfgang
Frauenanteil Reichstagswahl 1933
André , Sunday, 05.05.2013, 13:11 (vor 4221 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin
Kann man also sagen, daß ohne Frauenwahlrecht Hitler nicht an die Macht gekommen wäre?!?
Das würde zumindest erklären, warum es keine wirklich konkreten Aussagen und Zahlen dazu gibt, warum ständig bloß rumgeeiert wird.
Frauenanteil damals unwichtig
Narrowitsch , Berlin, Monday, 06.05.2013, 08:33 (vor 4221 Tagen) @ André
Kann man also sagen, daß ohne Frauenwahlrecht Hitler nicht an die Macht gekommen wäre?!?
Nein, das kann Mann nicht so sagen.
Das würde zumindest erklären, warum es keine wirklich konkreten Aussagen und Zahlen dazu gibt, warum ständig bloß rumgeeiert wird.
Dem Erstarken einer Splitterpartei zum politischen Machtfaktor liegen zu komplexe Vorgänge zu Grunde, als dass sie die Publizistik mit vorgegeben Leitlinien erfassen könnte, zumal fraglich ist, ob sie überhaupt Willens wären zu erfassen. Sesselfurzern in Redaktionsstuben des ausgehenden 20./ anfänglichen 21. Jahrhunderts kann sich die damalige Zeit nicht erschließen, weil sie sich außerstande zeigen, Ereignisse aus sich selbst zu verstehen und statt dessen vom Ende her bewerten.
Wer sich ernsthaft mit dem Thema befassen, wer verstehen will, wird sich -zunächst wertungsfrei - in das gesellschaftliche Klima denken müssen, welches damals herrschte und über dessen Gründe. Alles andere ist dümmliche Schulmeisterei, eine gefährliche Schulmeisterei.
Meinen Überlegungen nach, wählten auch NSDAP - Wähler weder Todeslager noch den großen Krieg, aber sie hatten vom damals schmächtigen Pflänzchen Demokratie die Schnauze voll, ihnen lag eine (für sie) bessere Welt am Herzen. Warum wohl?
Das ist der springende Punkt. Und weil der oft genug im Dämmerlicht publizierter Halbwahrheiten bleibt, dürfen Gutmenschen sich einbilden, mit ihnen hätte die deutsche Geschichte einen anderen Verlauf genommen. Mitnichten.
So, wie die neuen Eiferlinge Demokratie und Rechtsstaat derzeit demontieren, werkeln sie erneut an einer politischen Klimaveränderung. Welche Pflanzen in ihm abermals mit "guten Absichten" die Gebote der Menschlichlichkeit überwuchern ist noch ungewiss...
Ob ein paar Prozent mehr oder weniger Frauen seinerzeit braun wählten, war für den Gang der Geschichte vermutlich unerheblich, es gab genug Männer die ihn auch ohne Frauen am Laufen hielten. Der Sachverhalt "weibliche" NSDAP-Wählerinnen, spielt für mich nur in sofern eine Rolle, weil das Feminanzenpack Geschichte, so sie sich grausam zeigt, als patriarchalisch denunzieren, unter weitgehender Ausblendung des Anteils des eigenen Geschlechts - versteht sich. Eine signifikantes Beispiel feministischer Sichtverzerrung. Politische Sichtverzerrung jedoch zählt zu den erfolgreichen Mitteln nationalsozialistischer Weltverbesser. Der Schoß ist fruchtbar noch und der Teufel kommt vermutlich nicht zweimal in der selben Uniform...
Er muss auch nicht immer Deutschland als Wirkungsfeld wählen. Wenn sich mein Blick nach Schweden richtet...
©
--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-
Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.