Über die posttraumatische Belastungsstörung- die neue Modediagnose (Allgemein)
Abschließend zum Thema darf ich Gabriele Wolff in ihrer unnachahmlich kühlen Art zitieren, mit der sie Kröbers Verriß zusammenfasst:
Das einstmals seriöse Fach der Psychotraumatologie, das sich mit KZ-Überlebenden, Folteropfern und Kriegsteilnehmern befaßte, ist durch die ständige lukrative Ausweitung seiner Zuständigkeit, insbesondere durch feministischen Einfluß, in eine Beliebigkeit abgesunken, die wissenschaftlichen Standards nicht mehr genügt. Opferempathie geht vor: und so behaupten Trauma-Therapeuten, daß (jedenfalls beim Erleben von Sexualstraftaten) Wahrnehmung oder Wiedergabe der Tat gestört sein könnten, was Widersprüche und Erinnerungslücken in ›Opferaussagen‹ nicht nur erklärbar mache, sondern das behauptete traumatische Ereignis geradezu belegten. Hierbei handelt es sich nicht nur um einen Zirkelschluß, sondern um einen Verstoß gegen die klassischen Erkenntnisse der Psychotraumatologie: bei den durch unzählige Triggern auslösbaren gefürchteten Flashbacks wird gerade die tief eingebrannte scharfe Erinnerung an das auslösende Ereignis reproduziert, in der Regel mit allen ursprünglich begleitenden Emotionen.
Ein kleiner Lichtblick ist, daß der BGH in zwei Grundsatzurteilen die Psychotraumatologie inzwischen aus den Beweiserhebungsverfahren geworfen hat (im obigen Link zitiert).
Bleibt zu hoffen, daß sich diese Erkenntnis auch bei den lila Dummköpfen an den Landgerichten herumspricht.