Servus!
Natürlich trifft Akif Pirinçci den Nagel schön mitten auf den Kopf, bei so gut wie allem, was er allenthalben so schön saftig, plastisch und drastisch per Federstrich filetiert. Allein, dieses Mal mag ich ihm nicht vollkommen zustimmen. Sicherlich: Die Entmännlichung des kompletten Okzidents, die Verächtlichmachung und das Lächerlichmachen alles Männlichen, die seelische und psychische Vergewaltigung der Buben von ganz klein auf – all diese Fakten sind uns hier wohlbekannt, und wir dokumentieren und verdammen sie dementsprechend und konsequent immer wieder. Freilich, zugegeben: Man benötigt als Mann schon ein Nervenkostüm aus Nerven hart wie Stahlseilen, ausreichend Grips, sowie eine gut fließende Schreibe, um im Gegenzug all die Attacken der Gender-Lebsen und -Schwuchtels, den Sprech der politisch-korrekten Gutmenschen, sowie die üppig wogende Flut an Kanalratten-Kotze und Stinkrotz, mit dem uns der linke Scheiß-Zeitgeist so generell gerne zwangsbeglückt, ihrerseits nach allen Regeln von Lust, Liebe und Laune zu zerdeppern. Tun wir hier ja auch reichlich , und arbeitslos in absehbarer Zeit werden wir dabei ja auch nicht werden; also mal keine Bange.
Zuzustimmen vermag ich zunächst einmal noch Pirinçcis Vermutung rein als solcher, derzufolge demnächst womöglich eine steigende Anzahl an Männern Amok laufen könnte, angesichts des Trommelfeuers aus Gemeinheiten, Bervorzugungen und glatten Verbrechen, derer sich Mutter Staaatin permanent schuldig macht; es könnte wohl passieren, daß der eine oder andere coram publico sein dickes Rohr zückt und damit dann vielleicht die eine oder andere Dose kräftig zunagelt. Klar: Warum auch nicht, denn: Einerseits dürfen „Femen“ ihre Schlapplappen überall und vor jedem, vor allem vor jedem Politiker straflos freilegen, und nicht jeder reagiert wohl dermaßen cool wie Wladimir Putin, sodann hocken in den Schulklassen jede Menge frühreife, kaum bekleidete Rotzgören herum, denen vorne die Titten und hinten die Arschritze 'rausschauen – wie soll sich da ein pubertierender 14-jähriger, der bis zur Halskrause voll mit Testosteron ist, ruhig auf den Unterricht konzentrieren können? - und schließlich und endlich hat niemand irgend etwas dagegen, wenn Schwuchtels und Lebsen auf deren Paraden nackig herumlaufen und sich untereinander wo was 'reinschieben. Alles coram publico, versteht sich. Wieso also soll, andererseits und horribile dictu, ein Mann nicht vor jedermann - und vor allem jederfrau! - zeigen dürfen, was er so in der Hose hat? Und weiter: Wieso soll ein Mann nicht mehr zeigen dürfen, welch PS-starken Boliden er sich leisten kann und freilich auch zu fahren versteht und in welcher saustarken 5-Millionen-Dollar Hütte er zu wohnen geruht?
Ja, warum eigentlich nicht? Ad hoc möchte mancher wohl bejahen. Knapp daneben ist aber auch vorbei, und nicht immer wird umgekehrt ein guter Schuh draus, denn: Aus einer glatten Zumutung läßt sich eben nicht gleiches „Recht“ für alle ableiten, ohne dabei selber ebenso geschmacklos und peinlich zu werden. Warum? Wer springt denn z.B. aus dem 20. Stockwerk, bloß, weil das ein anderer so vorgemacht hatte, und deswegen wohl jeder das Recht hätte, also zu verfahren? À propos Sex, bzw. Sex in aller Öffentlichkeit: Ich bezeichne mich als zivilisierten Kulturmenschen, und als solcher pflege ich, meinen Sex innerhalb meiner eigenen vier Wände, und eben nirgendwo anders auszuleben; es sei denn in einem Hotelzimmer. Und noch mehr: Warum, unter anderem, mag ich diese langweiligen, oberflächlichen und Dampf plaudernden Durchschnitts-US-Kaugummi-Katscher nicht? Wenn man so einen nach dem werten Befinden oder sonstwas fragt, so antwortet der immer „Great!“ Ja, ja... Everything is great! My car is great! My job is great! My house is great! My Pimmel is great... Alles, alles, alles ist immer, permanent und grundsätzlich großartig. Und warum ist mir dieser Mischa seit Anbeginn dermaßen suspekt und unsympathisch, seit er damals aufgetaucht war und um die Lebsen und Femanzen in deren Foren so herumgescharwenzelt ist? Es sind genau diese schnöselige Großspurigkeit und G'schaftlhuberei, dieses Gehabe eines Aufschneiders, Dandys, Schnopps und Gecks, der es nötig hat. Der es nötig hat, richtig: Jemand, der sich so aufführt, oder jemand, der mit bis zum Hosenbund offenen Hemdes samt Goldkette um die Gurgel in seinem dicken Schlitten am Publikum defiliert, der hat's offenkundig wirklich nötig, denn ohne Publikum, dem er's herzeigen kann, wär's ja gleich viiieeel weniger als halb so lustig für solch ein gekrault werden wollendes Mini-Ego; welch ein erbärmliches Selbstbewußtsein, dessen Wohlbefinden offenkundig und hauptsächlich davon abhängt, von anderen bewundert oder gar beneidet zu werden... Oder Berlusconi: Was soll ich von solch einem, sich spreizenden Hanskaschperl halten, der sich jede erdenkliche Mühe gibt, außerhalb von Italien nicht allzu sehr – nun ja... - gemocht zu werden? Und dabei meine ich weder seine Politik, noch seine Eskapaden mit Bunga-Bunga und Ruby-Ruby, sondern diese verlogene, verheuchelte und verkommene linke Mischpoke Europas. Nix hätte die zwar dagegen, solange ein 17-jähriger eine nach Recht und Gesetz sexuell total selbstbestimmte 14-jährige schwängerte, alsgleich aber laut aufheulte, sobald selbiges, freilich für reichlich Zaster (Diamonds are a girl's best friends... lalala...), womöglich ein 70-jähriger Berlusconi oder ein über 80-jähriger „Mörtel“ Lugner - noch so ein schwerreicher Prolet – täte...
Nebenbei: Man diagnostiziert das identische Verhalten, also diese Sucht nach Publizität, z.B. bei ausrangierten, vormaligen Profi-Sportlern, wie Bobsi Becker. Der ist zwar sicherlich kein reiner Unsympath - okay, auch dies mag am Ende eine Geschmacksfrage sein -, aber sein immer noch voller Skalp wärmt nun mal ein äußert bescheidenes Gemüt: Sich von so vielen Weibsen derart abledern zu lassen, sein dringendes Bedürfnis danach, auch heute noch Kamera samt Mikro vor den Rüssel gehalten zu kriegen: Ohne all dies ging’s dem Bobsi einfach mies... oder nimm' die Witzfigur eines Loddar Maddäus...
Wohlgemerkt: Es ist freilich etwas anderes, wenn man sich bestens mit Autos auskennt, wenn Autos Leidenschaft bedeuten, wenn man bis zu deren kleinster Schraube genauestens bescheid weiß und allenthalben von dem einen oder anderen Wagen schwärmt, freilich auch getragen von dem verständlichen Wunsch, so einen einmal selber sein eigen nennen zu können!
Es ist mir übrigens völlig egal, wenn mir jetzt dennoch jemand simpel und übel verpackten, verkappten Neid vorhalten mag oder ähnliches – nein, dies ist schlicht nicht der Fall, und als Katholik vergönne ich z.B. Uli Hoeneß oder Silvio Berlusconi ehrlichen Herzens jeden einzelnen Euro, den sie haben, und Berlusconi und allen anderen Goldketten-Trägern seien gerne sämtliche geile Schnecken vergönnt, derer sie habhaft werden können und von denen ja nicht wenige auf diese Form von wechselseitiger Exhibition etc. regelrecht versessen sind. Immer schon bin ich Anti-Sozialist und Anti-Kommunist gewesen. Ich bin alt genug geworden: Contenance und Understatemant, wenn schon fremdsprachliche Terminologie. Und: Suum cuique und q.e.d.
carlos