Femzis, ihr seid selber braun (Allgemein)
Hallo Jochen
Ich nehme an, die nachfolgenden Gedanken sind eine indirekte Antwort auf meine Frage nach dem wahren Kern des Feminismus.
Here´s a thought: Also, wenn die Femzis das Forum in die rechte Ecke stellen, wäre es doch eigentlich so einfach, dieses Kompliment zurückzugeben, denn der Feminismus an sich ist keineswegs links, sondern im Grunde eine recht braune Ideologie.
Natuerlich waere es einfach, den Feministen und ihren Wassertraegern das Kompliment zurueckzugeben. Aber macht man es sich nicht vielleicht zu einfach, wenn man das tut?
Da wäre etwa aufzuführen, der Führerkult um Alicen. Die Militanz. Die Ideologie von der "Damenrasse", also die Überlegenheit der Frau gegenüber dem Mann, die den Mann als minderwertigen Untermenschen abqualifiziert. Die ganz offene unverhohlene Anlehnung an das klischeehafte Hetzbild, was etwa Julius Streicher in "der Stürmer" von den Juden gezeichnet hatte, der Mann als schmutzigen, geilen, krummnasigen behaarten Bock, der um jede Ecke lauert und sich an unschuldigen blonden Mädchen vergreift.
Der Bohei um Alice war IMHO nie dergestalt, dass man von einem Fuehrerkult haette sprechen koennen; Verehrung erfaehrt sie v.a. in einem eng beschraenkten Kreis.
Fuehrerkulte gibt es im uebrigen auch in linken Ideologien. So erfahren linke Ideologen wie Marx, Engels, Trotzki, Mao, Ho Chi Min, Che Guevara und andere oftmals eine kultisch anmutende Verehrung. Selbst in sogenannt demokratischen Staaten gibt es eine Verehrung von Fuehrungsfiguren (etwa von George Washington oder Benjamin Franklin in den USA oder von Charles de Gaulle in Frankreich).
Die Ideologie der 'Damenrasse' ('Herrinnenrasse' waere wohl der bessere Begriff) wiederum ist der typische Kollektivismus, der sich aber nicht bloss in der NS-Ideologie sondern auch im normalen Nationalismus (die eigene Nation wird hoeherwertig als alle anderen eingestuft), in der Apartheid-Ideologie (die Weissen sind hoeherwertig, die Schwarzen sind minderwertig) und im Sozialismus (die Arbeiterklasse ist der Erloeser und die Bourgeoisie ist der Teufel, den es zu bekaempfen gilt) wiederfindet. Gerade im Sozialismus wurden Kapitalisten aehnlich unvorteilhaft dargestellt wie die Juden im Nationalsozialismus; das sieht man sogar heute noch, wenn etwa von sozialistisch-sozialdemokratisch-gruener Seite gegen das nicht weiter differenzierte Kollektiv der 'Reichen' gewettert wird. Alles, was Du aufzaehlst, ist keineswegs exklusiv der NS-Ideologie vorbehalten. In der Tat gibt es wesentlich mehr Gemeinsamkeiten zwischen Sozialismus und Nationalsozialismus als etwa zwischen Liberalismus und Nationalsozialismus oder zwischen Konservativismus und Nationalsozialismus.
Wesentlich besser passt somit, wenn man den Feminismus als kollektivistische Ideologie begreift, welche Gegensaetze zwischen einem guten Kollektiv (Frauen) und einem boesen Kollektiv (Maenner) postuliert und in der Folge das eine Kollektiv verehrt und das andere verteufelt. Dieser politisch konstruierte Manichaeismus wohnt praktisch jeder kollektivistischen Ideologie inne, was sich dann wiederum in den konkreten Auspraegungen der Kollektivismen als Gemeinsamkeiten manifestiert.
Ganz offensichtlich haben viele der jungen Frauen, die im dritten Reich aufgewachsen sind, es so verinnerlicht, dass sie es an ihre Töchter weitergaben und, da man nach 1945 das Feindbild (und Schmutzphantasie) (männlicher) Jude nicht mehr ausleben konnte, diese es nun auf die Männer direkt übertrugen.
Das ist aeusserst spekulativ. Alice Schwarzer ist primaer ein hochgejubeltes Produkt von Medien und Politik. Dort wurde und wird sie in Politmagazinen und Talkshows herumgereicht, mediale Lobhudeleien werden ihr entgegengebracht, Subventionen zugesprochen, es werden ihr Preise verliehen oder Bundesverdienstkreuze angehaengt - mehrheitlich von Maennern. Gesellschaftlich hingegen war sie stets umstritten; von den einen verehrt, von anderen gehasst und wiederum andere (wohl die Mehrheit) interessierten sich ueberhaupt nicht fuer sie.
Unbestreitbar hat der Feminismus mitgeholfen, das Geschlechterverhaeltnis zu zerruetten. Aber das dem alten Adolf in die Schuhe zu schieben, erscheint mir nur als eine allzu bequeme Abwaelzung von Verantwortung. Es erklaert ausserdem nicht, dass der Feminismus auch in anderen Staaten wirksam war. Es gibt beispielsweise genuegend Belege aus den USA von feministisch geschuertem Maennerhass. Hat der Schicklgruber auch die US-amerikanischen Frauen zu Judenhass angestachelt, der sich hinterher dann in Maennerhass verwandelte? Deine Hypothese kann so gut wie nichts erklaeren und es fehlen ihr jegliche Belege.
Wahrscheinlich muessen wir uns damit abfinden, dass das Beduerfnis, die Welt in gute und boese Kollektive einzuteilen, in jedem Menschen mehr oder weniger stark vorhanden ist. Kollektivistische Ideologien aktivieren und verstaerken diese latenten Ressentiments, um sie dann machtpolitisch im Sinne der jeweiligen ideologischen Fuehrer auszubeuten. Sowohl sozialistische, als auch nationalsozialistische, als auch feministische Ideologen und sogar unsere heute gewaehlten Demokratieideologen handeln nach diesem Prinzip der 'guten' und 'boesen' Kollektive - und viele Leute lassen sich davon verfuehren.
Gruss
Maesi
gesamter Thread:
- Femzis, ihr seid selber braun -
Jochen Lembke,
25.05.2013, 08:26
- Femzis, ihr seid selber braun -
André,
25.05.2013, 09:28
- Femzis, ihr seid selber braun - Jochen Lembke, 25.05.2013, 10:31
- Und? -
Kalle Wirsch,
25.05.2013, 09:38
- Und? -
Jochen Lembke,
25.05.2013, 10:30
- Aufklärung - Rainer, 25.05.2013, 21:09
- Und? -
Jochen Lembke,
25.05.2013, 10:30
- Femzis, ihr seid selber braun -
Maesi,
25.05.2013, 21:55
- Hinweis -
Kalle Wirsch,
25.05.2013, 22:25
- großer König Kalle Unwirsch - Jochen Lembke, 26.05.2013, 08:26
- Hinweis -
Kalle Wirsch,
25.05.2013, 22:25
- Femzis, ihr seid selber braun -
André,
25.05.2013, 09:28