Was ist, wenn Muttern unter die Erde kommt? (Christine, was für Dich). (Vaeter)
So weit sind wir ja noch nicht...
Gestern haben wir Vattern unter die Erde, seine Seele nach ganz weit oben verabschiedet.
Auf dem Kranz standen die Namen seiner fünf Kinder nebst Angetrauten, sechs Enkel,wobei meine mir missratene Tochter eingeschlossen ist und vier Urenkel.
Und jede Menge Freunde aus seinem Leben waren da.
`Ne halbe Badewanne wurde, auch Dank meiner tätigen Hilfe, vollgeheult. (wer die Anspielung versteht..wahrscheinlich nicht).
Die zweitälteste Schwester sprach mich , Raucher müssen draussen bleiben, anlässlich einer Rauchpause von den abschliessenden Trauerfeierlichkeiten folgendermassen an.
Sie:" Ich habe überlegt, was wenn?"...
Schnitt ihr das Wort ab.
Ich: "sach nix! habe ich mir auch schon überlegt).
Worum ging es?
Es ist einerseits wunderbar, dass Geschwister sich blind verstehen, auch wenn´s mal knallt, dass so gesehen sich Frauen mit Männern, Schwestern mit Brüdern verstehen,
andererseits traurig, wenn der Anlass dieses Verständnisses, und ich habe gleiche Erlebnisse mit den anderen drei Schwestern gehabt, derjenige welche ist...
Ich war nicht dabei, als die Schwestern mit der Pastorin die Trauerrede verabredeten.. Das Buch wurde voll, wäre ich dabei gewesen (können..), es wäre wohl übergelaufen...
Diese Pastorin hat so vieles, so warmherzig eingeflochten in die Ansprache, dass wie bei John Maynard (Fontane) zu zitieren wäre.."Kein Aug´ im Zuge, dass Tränenleer"..
Um jetzt wieder zurück zu kommen auf das Zwiegespräch mit Schwesterchen..
Klar, es ging darum, was in der Trauerrede für unsere Mutter wohl zu hören wäre (WIRD!)
Da gibt man die Infos, was der / die Verstorbene allet so getrieben hat und was besonderes an Ihm/Ihr war.
Muttern! nüscht positives können wir deinem Trauerredener berichten. Tut uns (nicht) leid.
Wir sind uns alle einig, es mag eine Art morbide Nachtrauerliche Hysterie sein, von Mutter gibt es nichts positives zu berichten.
Was sollten wir auch dem Trauerredner erzählen?
Die wollte uns nicht.
Hat uns als Kinder schon erzählt, dass wir, durch unsere Existenz, ihr Leben versaut haben.
Hat uns verdroschen, mit allem was ihr in die "Pfoten" kam.
Sie hat es uns auch wissen lassen als sie uns verdrosch: "Ich schlag mir doch nicht auf euch meine Pfoten kaputt", waren Ihre Worte beim Prügeln.
Sie prügelte ungezielt. Wir "käbbelten" uns abends unter der Bettdecke und kicherten, Hat´se einfach draufgeprügelt, mit Kleiderbügeln(halten nicht so viel aus), mit´m Teppichklopfer, hatten wir Kinder ihr geschenkt, weil ihre schlimmste Waffe war, Es wurde Starkstrom in die Whg. gelegt, ein Ende fünfpoliges Kabel, dass Sie sich sicherte und doppelt zwirbelte, und datt war verdammt schlimm.
O.K., wir haben es überlebt. Es hätte auch anders kommen können.
Man kennt die Pressemeldungen und ahnt da eine Dunkelziffer, wieviel Kinder von der guten deutschen Mutti kaltgemacht werden.
Soll ja auch nur ein kleiner Abriss sein, mit der Frage, was sollen wir denn über Sie berichten?
Sie wollte immer, auch jetzt noch, ihre Ruhe haben. Dem Trauerredner kann man sagen "Wir haben sie überlebt".
Und auf dem Grabstein soll stehen, fand ich und die kleinste Schwester musste kichern, "Jetzt hat die ihre Ruhe!"
Um es vorläufig abschliessend mit dem von Ribbeck zu sagen..
legt ihr ein Stromkabel mit ins Grab..
In diesem Sinne Frank
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Negerküsse und Zigeunerschnitzel sind lukullische Spezialitäten.