Mal wieder ein genialer Martenstein in der Zeit (Allgemein)
Getränkemarkt, Thursday, 18.07.2013, 14:14 (vor 4155 Tagen)
genial - na ja ...
bbberlin , Thursday, 18.07.2013, 16:52 (vor 4155 Tagen) @ Getränkemarkt
Es ist aber auch wieder die nötige Dosis Falschheit dabei, die heute nötig ist, um überhaupt Kritik über zu dürfen:
Die Universität Leipzig verwendet in ihrer Grundordnung die Bezeichnung "Professorin" in Zukunft für Männer und Frauen. Die Universität Potsdam hat nachgezogen. Auf diese Weise wird ein jahrzehntealtes sprachliches Unrecht ausgeglichen. In vergangenen Epochen sollten sich beim Wort "Professor" die Professorinnen mitgemeint fühlen, das war ungerecht, zur Strafe macht man es jetzt umgekehrt.
Es ist kein "sprachliches Unrecht", es ist auch nicht "jahrzehntealt". Eine "Strafe" ist gänzlich unangebracht. Es ist auch nicht "umgekehrt"; denn die Formulierung "Professoren" hat Frauen weder sprachlich noch real ausgeschlossen, "Professorinnen" schließt Herren pauschal aus, nicht nur sprachlich, sie dürfen auch nicht vom "Professorinnen-Programm" profitieren, das nur für Frauen ist. Hier findet keine Umkehrung statt, hier wird ein vermeintliches Unrecht mit einem tatsächlichen vergolten.
Dabei wäre schon die alttestamentarisch anmutende Vergeltung "Unrecht gegen Unrecht" widerwärtig. Aber es ist schlimmer. Schade. Martenstein ist schon ein Sprachkünstler, aber wenn es um Feminismus geht, korrumpiert er sein Sprachempfinden.
genial - na ja ...
Red Snapper, Thursday, 18.07.2013, 17:36 (vor 4155 Tagen) @ bbberlin
Dabei wäre schon die alttestamentarisch anmutende Vergeltung "Unrecht gegen Unrecht" widerwärtig. Aber es ist schlimmer. Schade. Martenstein ist schon ein Sprachkünstler, aber wenn es um Feminismus geht, korrumpiert er sein Sprachempfinden.
Der meint das doch nicht ernst. Das ist beissende Ironie. Martenstein ist einfach genial.
Es ist doch nur Ironie *kläff*kläff*
knn, Thursday, 18.07.2013, 18:14 (vor 4155 Tagen) @ bbberlin
Es ist kein "sprachliches Unrecht", es ist auch nicht "jahrzehntealt". Eine "Strafe" ist gänzlich unangebracht. Es ist auch nicht "umgekehrt"; denn die Formulierung "Professoren" hat Frauen weder sprachlich noch real ausgeschlossen, "Professorinnen" schließt Herren pauschal aus, nicht nur sprachlich, sie dürfen auch nicht vom "Professorinnen-Programm" profitieren, das nur für Frauen ist. Hier findet keine Umkehrung statt, hier wird ein vermeintliches Unrecht mit einem tatsächlichen vergolten.
So sehe ich das auch.
Martenstein relativiert zwar seine Aussagen mit den folgenden ironischen Sätzen:
Als Ergänzung rege ich Folgendes an: Um auch das Unrecht der Prügelstrafe auszugleichen, dürfen in Leipzig die Studierenden ihre Professorinnen künftig züchtigen. Außerdem bin ich dafür, dass wir im Deutschen künftig "Schweinehündin" sagen, die Männer dürfen sich mitgemeint fühlen.
Aber es bleibt dieser pudelige Nachgeschmack. Wäre er ein richtiger Anti-Feminist, hätte er sich den wohl ironisch gemeinten "Unrechtsteil" verkniffen.
--
Frauenwahlrecht -- Ja oder nein? | Was Männerrechtler nicht wahrhaben wollen.
genial - na ja ...
Holger , Thursday, 18.07.2013, 23:48 (vor 4155 Tagen) @ bbberlin
Ganz meine Meinung, bl.
Martenstein war immer der so modisch leicht renitent sein dürfende Vorzeigepudel eines radikal auf linkslila gebürsteten Lehrerinnenblatts.
Ich hatte diesen Stapel Papier abonniert von 70 bis 73: eine Rolle spielte dabei sicher meine Frau Mama, die es nie verwunden hat, durch den Krieg um eine veritable Berufslaufbahn als Lehrkraft gebracht worden zu sein. Sie hat ihre Passion dann an ihren Söhnen ausgetobt mit nicht allzu schlechtem Ergebnis, weil diese rechtzeitig auch die Flucht ergriffen haben vor ihrem Ehrgeiz und jetzt schurigelt sie gerade die Enkelschar als 89- jährige Matrone, etwa in diesem Stile: "Bua, luig me net a- worum hoscht aufkört mit studiere? Hoscht gschtole? Oder hoscht oinere a Kendle gmacht???!"
Ja ja, die Mama, immer die Mama. Ein furchtbares Weib, aber Männer lieben ihre Mütter halt trotzdem.
Die 'Zeit' war damals ein behäbiges Blatt mit liberalen Allüren, vor allem imponierte ein gewaltiger Stapel Heiratsanoncen in die Jahre kommender Hochnäsiginnen, denen 30 Jahre zuvor der Traumprinz in Stalingrad weggeschossen worden war und die Jungstudentinnen dürsteten nach filmstarartigen Überfliegern wie Belmondo oder Alain Delon in Gestalt bärtiger 68er- insofern nichts Neues. Da kam aber Dahrendorff zu Wort, da wurde über Popper reflektiert, überhaupt Tiefschürfendes geschrieben:
Politisch eher damalige FDP mit entschlossenem Bekenntnis zur linkslibralen Koalition der Familienzerstörer und deren Gurus durften schon damals zu Wort kommen.
In der Folgezeit paßte sich das Blatt der nachwachsenden Generation zunehmend rotgrüner Junglehrer an und es ist ein ganz gerader Weg zum Leserpack aus Desperados, Primitivkommunisten, Femifaschisten und schlichten Dummköpfen, die das Lee(h)ramt heute so bevölkern: Perfekte Anpassung an die Kundschaft.
Man hatte keine Bedenken, Authenzitität, Wahrheit oder gar Aufrichtigkeit zu opfern und wenn ich heutzutage ihre Oberdödel Sprechblasen urinieren sehe, überkommt mich nur noch Mordlust.
Mordlust ob eines phänomenalen Niederganges aus Opportunismus.