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Wortanalyse: homophob (Manipulation)

Sven ⌂ @, Wolfsburg, Wednesday, 31.07.2013, 20:10 (vor 4131 Tagen)

Von gewissen "Experten" werden uns gegenüber abseits der obligatorischen Radikalismusvorwürfe gerne "homophobe Tendenzen" unterstellt. Es lohnt sich aber durchaus, diesen Begriff einmal näher zu beleuchten, insbesondere was im Duden dazu mittlerweile "Erkenntnis" ist:

"homo" kann man auf zwei unterschiedliche Weisen herleiten:

1) Aus dem Griechischen: homós -> gleich, gleichartig
Beispiele: homogen (gleichartig), homosexuell (Sexualität zwischen Gleichartigen)

2) Aus dem Lateinischen: homo, pl. homines -> Mensch als Gattung, Angehöriger der Hominiden
Beispiel: homo sapiens

"phobie" leitet sich aus dem griechischen "phóbos" ab und bezeichnet zunächst einmal eine Abneigung mit Steigerung zu Furcht und Schrecken mit zwanghafter Charakteristika.

Was jedoch versteht der Duden unter "Homophobie"?

-> "krankhafte Angst vor und Abneigung gegen Homosexualität"

Und das ist gleich in mehrfacher Hinsicht interessant.

Zunächst ist die Herleitung des Wortes etymologisch falsch und nur dann sinnhaft, wenn "homo" als Kurzform von "homosexuell" verstanden wird. Dies ist angesichts unterschiedlicher Bedeutungen im Griechischen und Lateinischen aber nicht ratsam, es sei denn natürlich, man wollte manipulieren. So nämlich bedeutet homophob entweder "Angst vor Menschen" oder "Angst vor Gleichartigem".

Weiterhin ist die Interpretation als "krankhaft" ausschließlich dem medizinischen Gebrauch vorbehalten. Das gilt gleichwohl nicht für jede Abneigung oder Meidungsabsicht. Hier jedoch wird eine Abneigung gegen Homosexualität a priori pathologisch gewertet. Und das ist insbesondere deshalb interessant, weil es ehedem die Homosexualität war, die als "krankhaft" bezeichnet und behandelt wurde - Ironie der Geschichte.

Mit einer neutralen Begriffsbeschreibung hat das natürlich nichts mehr zu tun. Gleichwohl ist dies nicht der erste Fall im Duden, der Eintrag zu "Sexismus" dient für solcherlei Wertung seit vielen Jahren als unrühmliches Beispiel. Und zur Ehrenrettung im Fall der Homophobie sei zumindest angeführt, dass die etymologischen Ursprünge zumindest hinreichend erwähnt werden.

Fazit: Es ist bei weitem nicht nur die ideologisch verseuchte Wikipedia im Boot der Manipulierer zu verorten. Von allen Agitatoren betreiben diese es lediglich am Offensichtlichsten.

Siehe auch hier

Alexej, Thursday, 01.08.2013, 01:45 (vor 4131 Tagen) @ Sven

Avatar

Wortanalyse: homophob

Rainer ⌂ @, ai spieg nod inglisch, Thursday, 01.08.2013, 07:20 (vor 4131 Tagen) @ Sven

...
Fazit: Es ist bei weitem nicht nur die ideologisch verseuchte Wikipedia im Boot der Manipulierer zu verorten. Von allen Agitatoren betreiben diese es lediglich am Offensichtlichsten.

Danke für die Analyse. Ich habe mir erlaubt deinen Beitrag als Artikel auf die Hauptseite zu stellen.
http://www.wgvdl.com/wortanalyse-homophob

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG und Guantánamo jetzt Gaza
Mohammeds Geschichte entschleiert den Islam
Ami go home und nimm Scholz bitte mit!

http://wikimannia.org/Homophobie

Joe, Gutmensch, DDR, Thursday, 01.08.2013, 11:32 (vor 4131 Tagen) @ Sven

Wortanalyse: homophob

Narrowitsch @, Berlin, Thursday, 01.08.2013, 13:07 (vor 4131 Tagen) @ Sven

Zunächst ist die Herleitung des Wortes etymologisch falsch und nur dann sinnhaft, wenn "homo" als Kurzform von "homosexuell" verstanden wird. Dies ist angesichts unterschiedlicher Bedeutungen im Griechischen und Lateinischen aber nicht ratsam, es sei denn natürlich, man wollte manipulieren. So nämlich bedeutet homophob entweder "Angst vor Menschen" oder "Angst vor Gleichartigem".

Eindeutig ein Fall von Zwangsprostitution, Demagogen schicken die deutsche Sprache auf den Strich. Die als Experten getarnten SprachpolizistInnen nennen das Lebendigkeit, auch Sprache dürfe nicht erstarren. Na, gut. Fremdworte sind ohnehin Glückssache.

Hier jedoch wird eine Abneigung gegen Homosexualität a priori pathologisch gewertet.

Das funktioniert ähnlich dem inflationären Gebrauch des Wortes "Feindlichkeit". Wer gegen Feminismus argumentiert, darf sich auf den Stempel Frauenfeindlichkeitgefasst machen, bei Leuten, die sich von Muslimen fernhalten, weil sie Atheisten oder Christen als minderwertige Ungläubige, mindestens aber als Schweinefleischfresser verachten,kann es sich nur um islamfeindliche Elemente handeln und wer nichts von der Einmischung des Staates in die Familie hält, dem muss Staat und seine Parteien Familienfeindlichkeit bescheinigen. Die Feindlichkeitsliste ist selbstverständlich offen, wie die Richterskala.

Gleichwohl ist dies nicht der erste Fall im Duden, der Eintrag zu "Sexismus" dient für solcherlei Wertung seit vielen Jahren als unrühmliches Beispiel.

Ich bedaure zutiefst des Lateinischen nicht mächtig zu sein. Weil ich es aber gelegentlich genau wissen will, suchte ich bei Duden nach " Spiritus Rector" und fand:


Spi­ri­tus Rec­tor, der

Wortart: Substantiv, maskulin

Gebrauch: bildungssprachlich

Worttrennung:
Spi|ri|tus Rec|tor

Bedeutung

Kopf, treibende Kraft

Synonyme zu Spiritus Rector
Führer, Führerin, Haupt, Initiator, Initiatorin, Kopf, Leiter, Leiterin, Oberhaupt, Urheber, Urheberin, Vorsitzende, Vorsitzender

Herkunft

lateinisch, zu: rector, ↑Rektor

Und zur Ehrenrettung im Fall der Homophobie sei zumindest angeführt, dass die etymologischen Ursprünge zumindest hinreichend erwähnt werden.

Unter Rektor erfahre ich, es handele sich um einen Leiter, vom Spiritus - keine Spur, etymologische Ursprünge finden- bei Duden Glückssache.

Immerhin findet sich unter den Synonymen noch keine Köpfin und Häuptin. Was ja nicht so bleiben muss. Aber, so frage ich armer Thor, entsprechen die weiblichen Synonyme dem lateinischen Ursprungswort, existieren sie im Lateinischen? Und weiter frage ich mich wo der Spiritus geblieben ist.

Also schlage ich weiter nach und siehe: "Spiritus" bedeutet Hauch, Atem, [Lebens]geist.

Und plötzlich finde ich meine Vermutung bestätigt, beim Spiritus Rector handele es sich um eine Art geistiges Haupt. Wie gesagt, ich will es meist genau wissen und greife zum Brockhaus:

"Spiritus Rector
[lateinisch] der, leitender, belebender, treibender Geist, Seele (z.B. eines Betriebes, Vorhabens).
© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG"

Geht doch, allerdings:Dem Brockhaus läutet das Sterbeglöcklein, Wissen lohnt wohl finanziell nicht mehr und in diesem Falle, also Brockhaus, hält sich dem Vernehmen nach die Staatin und die geistigen Köpfinnen der Subventionsverteilerinnen raus.

Vielleicht ist es ratsam, modisches Nachschlagegestammel, gleich ganz beiseite zu lassen und sich auf bewährtes stützen:

Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905)bringt es auf den Punkt:

Spiritus rector (lat.), lenkender, leitender Geist. S. 186810

Lenkender Geist also. Das hört sich aber wiederum höchst undemokratisch an...


Vielleicht doch lieber Frau Duden beim Stöckeln auf dem Sprachstrich befragen? Selbst wenn ihr Spiritus und Rektorat abhanden gekommen sind?

© [image]

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

NUlb.de: Homophobie

H.-Norbert ⌂ @, Nordhessen und an (auf) der Ostsee, Thursday, 01.08.2013, 21:42 (vor 4130 Tagen) @ Sven

Wortanalyse: homophob

Sven ⌂ @, Wolfsburg, Sunday, 04.08.2013, 10:52 (vor 4128 Tagen) @ Narrowitsch

Zunächst ist die Herleitung des Wortes etymologisch falsch und nur dann sinnhaft, wenn "homo" als Kurzform von "homosexuell" verstanden wird. Dies ist angesichts unterschiedlicher Bedeutungen im Griechischen und Lateinischen aber nicht ratsam, es sei denn natürlich, man wollte manipulieren. So nämlich bedeutet homophob entweder "Angst vor Menschen" oder "Angst vor Gleichartigem".


Eindeutig ein Fall von Zwangsprostitution, Demagogen schicken die deutsche Sprache auf den Strich. Die als Experten getarnten SprachpolizistInnen nennen das Lebendigkeit, auch Sprache dürfe nicht erstarren. Na, gut. Fremdworte sind ohnehin Glückssache.

"Sprache dürfe nicht erstarren" ist aus meiner Sicht allerdings ein eher schlecht getarnter Euphemismus für "wahr ist, was wir für wahr halten"... Ohne zu beachtende Wurzeln ist freilich alles beliebig und je nach Gusto umformbar.

Hier jedoch wird eine Abneigung gegen Homosexualität a priori pathologisch gewertet.


Das funktioniert ähnlich dem inflationären Gebrauch des Wortes "Feindlichkeit". Wer gegen Feminismus argumentiert, darf sich auf den Stempel Frauenfeindlichkeitgefasst machen, bei Leuten, die sich von Muslimen fernhalten, weil sie Atheisten oder Christen als minderwertige Ungläubige, mindestens aber als Schweinefleischfresser verachten,kann es sich nur um islamfeindliche Elemente handeln und wer nichts von der Einmischung des Staates in die Familie hält, dem muss Staat und seine Parteien Familienfeindlichkeit bescheinigen. Die Feindlichkeitsliste ist selbstverständlich offen, wie die Richterskala.

Vollkommen richtig. Aus einzelnen Totschlagargumenten ist die Unsitte geworden, jede einem missliebige Meinung bis zum Äußersten zu übersteigern um ihm jede Rechtmäßigkeit zu nehmen. Den mit Extremisten diskutiert man schließlich nicht - selbst wenn der Beweis des Extremismus nie erbracht wurde.

Gleichwohl ist dies nicht der erste Fall im Duden, der Eintrag zu "Sexismus" dient für solcherlei Wertung seit vielen Jahren als unrühmliches Beispiel.


Ich bedaure zutiefst des Lateinischen nicht mächtig zu sein. Weil ich es aber gelegentlich genau wissen will, suchte ich bei Duden nach " Spiritus Rector" und fand: [...]

Immerhin findet sich unter den Synonymen noch keine Köpfin und Häuptin. Was ja nicht so bleiben muss. Aber, so frage ich armer Thor, entsprechen die weiblichen Synonyme dem lateinischen Ursprungswort, existieren sie im Lateinischen? Und weiter frage ich mich wo der Spiritus geblieben ist.

Beschämend, dass für korrekte Genderisierung nocht Platz und Zeit ist, für erschöpfende Informationen hingegen nicht...

Geht doch, allerdings:Dem Brockhaus läutet das Sterbeglöcklein, Wissen lohnt wohl finanziell nicht mehr und in diesem Falle, also Brockhaus, hält sich dem Vernehmen nach die Staatin und die geistigen Köpfinnen der Subventionsverteilerinnen raus.

"Wissen lohnt finanziell nicht mehr" ist ein hervorragend ironischer Slogan.

Wir werden es noch bitter bereuen, außer den politisch korrekten und stets ideologisch angepassten Onlinebibliotheken dereinst keine Quellen für Wissen mehr schnell verfügbar zu haben...

Danke für das ausführliche Beispiel. Möglicherweise sollte man doch noch versuchen, sich irgendwo eine umfangreichere Papierbibliothek zu sichern. Der Duden taugt offenbar an immer mehr Stellen nicht einmal mehr als oberflächlicher Schnellzugriff...

Danke für die Links. (n/t)

Sven ⌂ @, Wolfsburg, Sunday, 04.08.2013, 10:52 (vor 4128 Tagen) @ Sven

- kein Text -

Natürlich darf Sprache nicht erstarren

Werner ⌂ @, Sunday, 04.08.2013, 13:09 (vor 4128 Tagen) @ Sven

"Sprache dürfe nicht erstarren" ist aus meiner Sicht allerdings ein eher schlecht getarnter Euphemismus für "wahr ist, was wir für wahr halten"... Ohne zu beachtende Wurzeln ist freilich alles beliebig und je nach Gusto umformbar.

Natürlich darf Sprache nicht erstarren,
die entscheidende Frage ist aber, ob eine Sprache bereichert wird,
oder durch Verbote eingeschränkt und verarmt wird.

--
Ich will, dass der Femiwahn aufhört in Deutschland, und zwar Dalli!

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