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EMMA und die Frauenschutzzonen (Feminismus)

Werner ⌂ @, Tuesday, 27.08.2013, 20:21 (vor 4126 Tagen)

EMMA und die Frauenschutzzonen

Offenbar glaubt die EMMA selbst nicht an die oft beschworene These, dass Frauen alles genauso gut oder sogar noch besser können als Männer, denn sie lässt kaum eine Gelegenheit aus, die Bildung einer Frauenschutzzone, eines Frauenfördergebietes oder eines Frauenreservat zu bejubeln. Schon der FrauenMediaTurmist ein Extrem-Beispiel für ein Frauenreservat: "Zutritt für Männer verboten!" Irgendwie muss ja der Widerspruch erklärt werden, warum einerseits behauptet wird, dass "Frauen an den Männer vorbei ziehen" und von der "Schule mit besseren Noten" abgehen und andererseits der Anteil der Frauen bei Wikipedia bei rund acht Prozent liegt.[1][2]

Nun ist Wikipedia ein Projekt, in dem man auch ohne sich zu registrieren mitarbeiten kann, wer sich registrieren will und Benachteiligungen wegen seines Geschlechts befürchtet, kann einen geschlechtsneutralen Benutzernamen oder einen des anderen Geschlechts wählen, niemand kontrolliert das nach. Es gibt also bei Wikipedia keine Hürden außer das eigene Unvermögen oder das eigene Desinteresse. Trotzdem wähnt EMMA auch in Wikipedia Frauenbenachteiligung und Diskriminierung am Werke und beruft sich auf ihren Gewährsmann Andreas Kemper:
Bisher ist es nur einer Handvoll wackerer AutorInnen zu verdanken, dass die Frauenhasser bei Wikipedia nicht die Oberhand bekommen haben. Sie könnten Unterstützung gebrauchen. "Schwarze Feder" - vom Autor "Kalfatermann" als "Held der Wikipedia in Gold für hervorragende Artikelarbeit" ausgezeichnet - arbeitet derzeit schwerpunktmäßig an Aufbau und Wartung des WikiProjekts "Diskriminierungsfreie Wikipedia". Denn als Gemeinschaftsprojekt sei Wikipedia "genauso anfällig gegen Diskriminierungen und Privilegierungen von gesellschaftlichen Gruppen wie jedes andere Projekt oder Organsation". Daher gelte es, gegen jede Form von Diskriminierung anzugehen, die sich in Inhalten, einer ausgewogenen Sprache und auch der Sozialstruktur der AutorInnen äußere. [3]

EMMA fordert Frauen nun nicht etwa auf, sich zu emanzipieren und etwas zu leisten, sondern beklatscht jedes neue Frauenbiotop, das als exklusives Hege- und Pflegegebiet nur für Frauen errichtet wird.

WikiWomen
Stierch leitet die WikiWomen's Collaborative, ein Netzwerk aus Wikipedianerinnen aus diversen Ländern, die als Pilotprojekt eine Facebook-Seite und einen Twitter-­Account eingerichtet haben. Ziel ist, die Frauen da abzuholen, wo sie häufiger anzutreffen sind als in der Wikipedia: in den ­sozialen Online-Netzwerken.
Auf dem WikiWomen-Community-Blog ­füttern sich Wikipedianerinnen mit inter­nationalen News aus der Community: In Indien zum Beispiel hat im Oktober der erste WikiWomen-Day stattgefunden. In Buenos Aires tagte im Mai das erste WikiWomen-Camp. Und Ende 2011 ging in der englischsprachigen Wikipedia das "Tea­house" online, das ähnlich wie ein soziales Online-Netzwerk funktioniert: Neuankömmlinge können dort Profile anlegen und werden von alteingesessenen ModeratorInnen beim Einstieg betreut. Auch das "Teehaus" soll die Wiki-Vielfalt vergrößern und richtet sich vor allem an Frauen.
Dass in den USA Frauen, allen voran Chefin Sue Gardner persönlich, in der Gender-Gap-Debatte öffentlich Position beziehen, zeigt Wirkung. Der Frauenanteil in der amerikanischen Community lag 2012 immerhin bei 14 Prozent. Damit ist er fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Hierzulande sind es gerade mal acht Prozent Frauen.
Ein schallendes "WikiWomen unite!" ertönte bisher trotzdem nicht in deutschen Landen. Was sich in Amerika als Frauen­offensive präsentiert, versteckt sich im ­Jah­resplan 2013 der deutschen Wikimedia hinter dem allgemeinen Ziel "Diversität stärken". "Mehr Vielfalt!", das klingt nicht so bedrohlich wie "Mehr Frauen!". Wikimedia Deutschland schmückt sich mit dem Projekt "Silberwissen", um AutorInnen über 50 zu gewinnen; und mit einem Hochschul-Programm, um StudentInnen zu werben. Bei alledem sind die Frauen natürlich mitgedacht, klar. Sie werden nur nicht direkt angesprochen. [2]

Chaos-Computer-Club
In ihrem Vortrag "Androzentrismus im Netz 2.0" erzählt Tangens folgende Anekdote: Ihr erster Besuch auf einem Chaos-Computer-Club-Kongress (CCC) in Hamburg anno 1988. Hunderte Männer sind da - und zwei Frauen. Nämlich: Rena Tangens und die Freundin eines Hackers, die sich um Kaffee und Vollkornbrötchen kümmert. Tangens tut zwei Dinge. Sie schwört sich, sich auf künftigen CCC-Kongressen niemals für Cafeteria-Dienste zu melden. Und sie gründet die "Haecksen", ein Zusammenschluss weiblicher Hacker des Clubs. Fortan gab es auf den CCC-Kongressen einen Raum für Frauen - ein Projekt, das im Hamburg der 80er Jahre auch Hacker-Kollegen begrüßten und unterstützten. "Aber als dann die New-Economy-Blase aufpoppte und der Kongress nach Berlin umzog, begannen die Diskussionen mit Männern, die dem Projekt mit Unverständnis begegneten", sagt Tangens. [4]

Egal wo Frauen hinkommen, zicken sie erstmal rum, inszenieren sich als Opfer, kriegen dann ein Frauenbiotop zugewiesen (was von EMMA wohlwollend beklatscht wird) und wundern sich dann, warum sie von Männern nicht ernstgenommen werden.

[1] Kathrin Hollmer: Autorinnen dringend gesucht, Die Zeit - Jetzt am 17. Juli 2012
[2] Internet: WikiWoman unite! Und in Deutschland?, EMMA, Januar/Februar 2013
[3] Internet: Nichts wie rein in die Welt des Wissens!, EMMA, Winter 2010
[4] Frauen im Netz: Geschlechterkrieg im Internet? (Frauen im Netz machen mobil gegen den Sexismus 2.0), EMMA, Sommer 2010

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Ich will, dass der Femiwahn aufhört in Deutschland, und zwar Dalli!


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