Aus den Augen aus dem Sinn? (Männer)

Sven , Wolfsburg, Monday, 16.09.2013, 08:42 (vor 4181 Tagen) @ MirReichts

Ich wunder mich.

Nach der Freilassung von Gustl Mollath wurde hier im Forum nicht wieder wirklich über ihn geschrieben oder diskutiert. Eventuell in Kommentaren, um zu belegen, welche Bösartigkeiten sich Frauen ausdenken.
Aber nicht einmal, wie er jetzt lebt und seinen Unterhalt bestreitet. Gustl Mollath befindet sich aktuell in der Schwebe. Wo bleibt der Aufschrei, die Unterstützung?

Horst Arnold: Urteil letzten Freitag gegen Heidi Külzer. Kurze Kommentare über das Strafmaß, aber das war es dann auch.

Es gibt noch so viele, die unschuldig in der Psychiatrie oder im Gefängnis sitzen.
Was ist mit Ulvi Kulaç?

Immer große Aufregung, aber folgenlos.

Auf der einen Seite hast du Recht, auf der anderen Seite ist eine solche Entwicklung vorhersehbar.

Hier im Forum wird für solche Angelegenheiten gerne ein feministischer oder staatlicher Popanz als Hassgegner aufgebaut, der sich nach einem bewußt öffentlichkeitswirksam gehaltenen Prozess oder ähnlichem natürlich verflüchtigt. Das ist kein Zufall, sondern beabsichtigt. Ganz allgemein jedoch lässt sich nicht bestreiten, dass der jeweilige Prozess zweifellos das Klimax der dazugehörigen Geschichte darstellt. Der Epilog interessiert weit weniger.

Schlussfolgernd könnte man durchaus sagen, dass man weit weniger an den Menschen interessiert ist, denen übel mitgespielt wurde, als vielmehr an den jeweiligen feministischen/staatlichen Feinden und dem rechtswidrigen Sachverhalt, den es zu beanstanden gibt. Das ist jedoch typisch für solche "Sympathiesammlungen" und gilt nicht nur für dieses Forum. Der Grund für die Teilnahme ist in der Regel immer ein Sachverhalt, der einem selbst zuwider ist und nicht, dass ein Fremder unter diesem Sachverhalt aktuell zu leiden hat.

Indes birgt dies auch eine bittere Erkenntnis: Obschon man sich nicht direkt einer "maskulistischen Ideologie" zuordnet, konzentriert man sich dennoch auf gewisse Ideologeme, denen das Menschliche entzogen ist. Und in diesem Fokus wird eine Sache natürlich dann uninteressant, wenn die Sachebene verlassen und die zwischenmenschliche betreten wird.