Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Selbst die könnte man noch durchfüttern. Das Problem ist ein anderes: (Allgemein)

Cyrus V. Miller ⌂ @, Tuesday, 17.09.2013, 16:47 (vor 4096 Tagen) @ Michael

Das gesetzliche Rentensystem ist gescheitert, ich denke, das ist bei einer Geldanlage mit negativer Rendite eine gerechtfertigte Aussage. Aber obwohl die GRV gescheitert ist, eignet sich das System für eine bestimmte Gruppe von Personen zur eigenen Bereicherung.
Guess Who?

Nun - jedes Solidarsystem birgt das Risiko, daß bestimmte Personengruppen innerhalb dieses Systems überproportional profitieren.

Im Übrigen profitiert auch der männliche Mittelstand überproportional von den Rentenbeiträgen der Arbeiter, da diese zwar am längsten einzahlen, aber aufgrund statistisch geringerer Lebenserwartung weniger bzw. kürzer aus der Rentenkasse "entnehmen".

Das Kernproblem der Rentenversicherung ist ein ganz anders:
Sie ist eigentlich gar kein "Solidarsystem", weil gerade besonders gut verdienende Einkommensgruppen überhaupt nicht einzahlen.

Im Einzelnen:

  • Das Millionenheer der Richter, Beamten, Soldaten und Politiker zahlt aus seinen sicheren, ständig steigenden Bezügen keinen Cent in die Rentenkassen, kassiert aber exorbitante Pensionen direkt aus dem Steuertrog;
  • Vom Staat protegierte, gutverdienende Freiberufler (Ärzte, Architekten, Anwälte etc.) dürfen sich dem Rentensystem entziehen und in eigene "Berufsständische Versorgungswerke" einzahlen;
  • Gutverdienende Angestellte zahlen nur Rentenbeiträge auf Einkommen bis zur monatlichen Bemessungsgrenze (derzeit 5.800 EUR).


Der Rentenversicherung fehlen dadurch jährlich Milliarden.

Gleichzeitig gibt es für "voll" einzahlende Normalverdiener dank Lohndumping, Zeitabeitspest und Ausbau des Niedriglohnsektors immer weniger "gut" bezahlte Arbeit, also auch immer weniger Beiträge zur Renten- und Krankenversicherung, bei gleichzeitig steigenden Lebenshaltungs- und Gesundheitskosten.

Das sinkende Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern ist übrigens nicht das Problem. Vor 100 Jahren lag das Verhältnis noch bei 4:1 und sank in den nächsten Jahrzehnten dann auf 2:1. Trotzdem stiegen(!) die Renten sogar, dank wirtschaftlichen Wachstums und Produktivität.

Die Schweiz hat das Problem relativ einfach gelöst.
ALLE zahlen ein, es gibt keine Bemessungsgrenze, dafür aber eine nach oben gedeckelte Maximalrente. Daneben wurde das Berufsbeamtentum nahezu abgeschafft, was die öffentlichen Haushalte komplett sanierte.

In Deutschland undenkbar - es herrscht ein "Kastensystem" in der gesetzlichen Altersvorsorge, bei dem sich die Schwächsten gegenseitig finanzieren müssen, während sich die Starken aus dem System verabschieden.

Mangels demokratischer Einflussmöglichkeiten wird sich daran auch nichts ändern.


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