Wählen bringt einem nicht weiter (Politik)

Peter, Sunday, 22.09.2013, 22:02 (vor 3894 Tagen) @ Ausschussquotenmann

Ich war wählen. Aber ich verstehe auch diejenigen welche sich den Gang ins Wahllokal und den Anblick der Wahlbeobachter (bei mir 100% weiblich, alle sahen sie spezialdemokratisch aus)erspart haben, weil sich einfach nichts tut.

Mit der Seriosität, die ich bei Beamten im Bezug meiner juristischen Konfrontationen sammeln konnte, geht man wirklich mit Skepsis zur Urne... Aber im Grunde ist es auch egal. Die Wahl war so spannend und so historisch wie meine stinkende Socke.
Schon vor vier Wochen sagte ich ein Ergebnisgewinn für CDU und SPD voraus. Die extremen Kleinparteien (FDP, Grünen, Linken) haben aktuell keine ernsthafte Daseinsberechtigung. Man weiß nicht warum man sie aus Protest wählen sollte. Praktisch haben die großen zwei Parteien alles von ihnen assimiliert. Der Weg der großen Koalition mit Merkel als Kanzlerin war immer präsent.
Da komme ich gleich zu einem Grundproblem. Ich studierte sieben Wahlprogramme mit einem erschreckenden Erkenntnis: Alle Parteien baten mir 50% Vorteile und 50 %Nachteile an. Nicht ganz genau, die beste Partei hatte 53% Vorteile für mich, die schlechteste 47% Vorteile. Ein nicht wirklich vorhandener Grund eigentlich zur Wahl zu gehen. Mit gleichgültigen Vorteile und nervenden Nachteile muss ich ja so oder so leben.

Zudem waren sie alle nicht weit auseinander. Die Wahl zu Gesundheit mit Cholera baten mir alle sieben große Parteien an. Man kommt zum Fazit, dass alle Parteien doch sehr ähnlich geworden sind.
Damit die AfD oder die Linke ihre Ziele durchsetzen könnten bräuchten sie praktisch eine absolute Mehrheit, was nicht wirklich wahrscheinlich ist. Eher wird Merkel 32-Jahre Kanzlerin sein. Alleine schon, weil das Wahlvieh so wählerisch ist, wie man es dem Bauern bei dem Speisen nachsagt.

Die meisten Deutschen wählen nicht, sie gehen falten, wie man den Weg zur Urne in der DDR genannt haben soll.

Fast alle wählten die Blockpartei. Es kann also weitergehen wie bisher.

Wir werden damit sterben.