Hallo Oliver!
Ich glaube nicht, daß es nur an der Intelligenz liegt. Zwar verteilen sich Männer weiter über die gesamte Bandbreite der Intelligenzskala, was bedeutet, daß es mehr sehr intelligente Männer als sehr intelligente Frauen gibt, aber immerhin gibt es auch sehr intelligente Frauen, die theoretisch auch herausragende Leistungen z.B. auf mathematischem Gebiet erbringen könnten.
Die Frage ist also, was diese Frauen daran hindert.
Hier im Forum gab es mal einen interessanten Beitrag über Frauen und Schach. Auch da wurde festgestellt, daß es durchaus Frauen gibt, die geistig in der Lage sind, mit männlichen Schachweltmeistern mitzuhalten. Trotzdem gibt es nur sehr wenige Frauen, die im Schach ganz oben mitspielen.
Wenn man auf einem Gebiet viel leisten will, dann muß man erst einmal viel dafür tun. Wenn man auf diesem Gebiet Spitzenleistungen erbringen will, dann muß man noch viel mehr dafür tun. Man muß idealerweise sein ganzes Leben vorrangig diesem Aufgabengebiet widmen. Man muß das sein, was man heute auf "neudeutsch" einen "Nerd" nennt. Das ist jemand, der nur ein spezielles Fachgebiet im Kopf hat und für den alles andere keine wesentliche Rolle spielt. Früher nannte man so jemanden auch einen "zerstreuten Professor" und sah dabei im Geiste jemanden vor sich, der meterlange komplizierte Formeln aufschrieb und dabei z.B. das Abendessen vergaß.
Offensichtlich fällt Männern dies leichter. Das liegt daran, daß sie keine Kinder bekommen möchten, keine tickende biologische Uhr haben und auch nach der Geburt eines Kindes nicht von Hormonen durchflutet werden, die sie dazu bringen, sich vor allem auf Kind und Familie zu konzentrieren. Männer werden also weniger abgelenkt und können sich somit leichter jahrzehntelang ununterbrochen auf ein bestimmtes Fachgebiet konzentrieren und dort dann eventuell auch Herausragendes leisten.
Manchmal findet man unter Frauen auch solche "Nerds". Ich erinnere mich da z.B. an eine Mathematik-Dozentin aus meiner Studien-Zeit. Auffällig ist bei solchen Frauen häufig, daß sie äußerlich eher wenig attraktiv sind. Die Fernsehserien und Filme, in denen uns immer wieder hochattraktive Wissenschaftlerinnen präsentiert werden, haben mit der Praxis leider nicht viel gemein. Bei den real existierenden weiblichen "Nerds" sieht man häufig auf den ersten Blick, wie sie dazu kamen, sich mehr als gewöhnlich in ein Fachgebiet hineinzuarbeiten: Sie waren einfach weniger durch Partnersuche, Partnerschaften und Familienplanung abgelenkt als attraktivere Frauen. Während letztere mit Frisuren, Kleidung und Schmuck beschäftigt waren und von einer Disco oder Party zur nächsten zogen, lasen die wenigen weiblichen "Nerds" Fachbücher.
Das hat auch Dorothea Erxleben schon 1742 erkannt, als sie die Frauen ihrer Zeit in ihrem Buch "Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten" dazu aufforderte, sich weniger um Kleider und Schminke zu kümmern, dafür aber mehr um ihre Bildung.
"Nerd" zu sein allein reicht aber nicht aus - man muß ja auch noch überdurchschnittliche Begabungen haben. Wenn nun also Frauen sowohl seltener "Nerds" sind als auch seltener hochintelligent, dann ist klar und logisch, wieso sie seltener Höchstleistungen auf Gebieten erbringen, in denen man beides sein muß.
Freundliche Grüße
von Garfield