Warum macht Mutti nicht ihr Ding? (Politik)
Was läuft da in Berlin? Aus Muttis Sicht ist doch kein besseres Wahlergebnis denkbar. Doch, könnte man einwenden: die absolute Mehrheit. Aber nicht für Mutti, dann stünde sie alleine da und alles, was gelänge oder eben auch nicht, fiele auf sie zurück, was den Wahlausgang 2017 sehr ins Ungewisse verschieben könnte. Das ist nicht ihr Ding. Entscheiden und Verantwortung übernehmen will sie ja gerade nicht. Aber warum?
Stattdessen kassiert sie Wahlversprechen bzw. lässt dieses ankündigen, um eventuellen Koalitionspartnern schon mal entgegen zu kommen; ein vorzeitiger Erguss sozusagen. Wenn das so weitergeht, steht sie zwar am Ende mit einer Koalition da, gilt aber als unzuverlässige Politschlampe, der nicht zu trauen ist. Gut, das ist für Kenner nun nichts Neues; die breite Masse weiß es aber nicht und selbst wenn, würde diese Merkel (noch?) nicht so sehen wollen. Beim Volk, also mehr bei dessen XX-Teilen, gilt sie als Heilige, die den politischen Laden zusammenhält und bis heute Deutschland vor dem Gröbsten bewahrt hat. Dabei knetet sie lediglich aus ihrer mecklenburgischen Küchenlogik eine massenkompatible Pseudophilosophie des Konsensualen zusammen, die sich am sich am weiblichen Minderleisterstandard orientiert. Allerdings kommen ihr die strukturellen Besonderheiten der deutschen Wählerschaft zugute, die sich überwiegend aus XX und sonstigen Transferleistungsempfängern zusammensetzt. Daher auch die 42%.
Aus meiner Sicht hat sie alle Trümpfe in der Hand; warum nutzt sie sie nicht? Sie muss sich keinem prospektiven Koalitionspartner anbiedern. Im Gegenteil: Sie kann mit der Drohung von Neuwahlen den Koalitionsvertrag diktieren. Es gibt zwei Parteien, denen Neuwahlen nicht schaden würden: 1) AfD; käme vermutlich über fünf Prozent, wäre damit als Koalitionär denkbar und würde die strukturelle Linke im Parlament weiter schwächen. 2) CDU/CSU; noch wirken Merkelbonus, Bundes- und Bayernsieg verstärkend. Insofern wäre die absolute Mehrheit möglich, die sie zwar nicht will, die sie aber akzeptieren müsste, weil sie in kurzer Zeit zwei sehr gute Ergebnisse eingefahren hätte, die gleichsinnig in diese Richtung zeigen und sie den Wählerwillen, der dann eher als tatsächlicher Vertrauensbeweis zu deuten wäre, nicht so brüskierend ignorieren kann. Sie muss auch an 2017 denken.
Alle anderen Parteien müssten bei Neuwahlen damit rechnen, noch mehr Federn zu lassen als sie es schon tun mussten. Außerdem pfeifen die sämtlich personell auf dem allerletzten Loch: Für die SPD war Scheinbück der letzte geh- und transportfähige Leichtmatrose; Siggi Popp ist ein verlogener Emanzer und ein kaum vermittelbarer Schweißheiliger üblen Charakters, das weiß man mittlerweile sogar in der Herzkammer der SPD, wo immer die auch sein mag. Der Rest ist z.T. noch schlimmer, besonders die Gralshüterin des Muttikans: Nahles. Den Praktikantenstadl der FDP kann man vergessen; die Grufties von DER LINKEN auch; die GRÜNEN schieben jetzt die zweite und dritte Reihe nach vorne, die kein Mensch kennt und außerdem stehen denen noch die Nächte der langen Messer bevor, von der KiFi und deren Folgen ganz zu schweigen. Ähnlich wie die FDP haben die genug mit sich selbst zu tun, um wirklich wahlkämpfen zu können. Sieht alles gut für Mutti aus. Was sag' ich? Es sieht bestens für sie aus!
Warum macht sie dann nicht ihr Ding? Sie kann es durchziehen und falls irgendwelche Subalternen, eigene oder fremde, mucken gibt es eben Neuwahlen, basta. Was hält sie zumindest derzeit davon noch ab? Die Schlauen hier werden jetzt sagen: Es gibt auch noch einen Bundesrat und in dem hat Mutti augenblicklich nichts zu bestellen. Stimmt. Aber: 1) Haben schon andere gegen den BR regiert; mit Bundesmitteln ist der relativ einfach zu teilen und zu beherrschen, wenn nicht in erster dann in zweiter Lesung und im Zweifel über den Vermitllungsausschuss, alles erprobte Verfahren. 2) Nächstes Jahr sind drei Landtagswahlen im Osten. Mit CDU-Gewinnen und dem Einzug der AfD in die Landtage darf gerechnet werden; jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit dafür größer als die dagegen. Also wird auch die Lage dort komfortabler. Insofern kann der BR auch nicht der Punkt sein, der sie von einer Koalition zu ihren Bedingungen, von einer Alleinregierung, vor oder nach Neuwahlen, abhalten kann. Was ist es also dann?
Habe ich etwas übersehen? Bin ich doof? Warum greift sie nicht zu und zieht ihr Ding durch? Habt ihr eine Idee? Könnt ihr das erklären? Im Grunde ist es mir egal, ich würde es nur gerne verstehen und bin für Hinweise dankbar.