#Frauengewalt: Fahrlehrer, absolute Vorsicht! (Gewalt)
Nach Schüssen auf Fahrlehrer: Sechs Jahre Haft für vierfache Mutter
Weil sie aus verschmähter Liebe auf einen Fahrlehrer schoss, hat das Landgericht Hildesheim eine 40-jährige Fahrschülerin zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Richter sprachen die Angeklagte am Dienstag wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchtem Totschlag in zwei Fällen für schuldig.
Die vierfache Mutter hatte am 22. Juni 2013 in Peine ihrem Fahrlehrer aufgelauert und mehrere Schüsse auf ein Fahrschulauto abgegeben. In dem Fahrzeug saßen außer dem Lehrer noch zwei Fahrschüler. Drei Projektile trafen den Wagen, verletzt wurde niemand.
40-Jährige gibt vier Schüsse ab
Die Frau hatte vor Gericht gesagt, dass sie lediglich auf die Reifen gezielt habe. Doch diese Aussage zog das Gericht in Zweifel. "Die Einlassungen der Angeklagten weichen deutlich von dem ab, was die Kammer festgestellt hat", sagte der Vorsitzende Richter Peter Peschka. Das Gericht ging vielmehr davon aus, dass die Frau den Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz töten wollte. Mindestens viermal soll die 40-Jährige auf das Auto geschossen haben.
Frau stellt dem Mann jahrelang nach
Die Frau hatte sich im Jahr 2010 in den Fahrlehrer verliebt und ihm nachgestellt. Doch der Mann, den das Gericht als Stalking-Opfer sah, ging nicht darauf ein. "Die SMS und Telefonanrufe, die er über Monate von der Frau erhalten hatte, sprechen eine deutliche Sprache", sagte Peschka.
Strafmilderung wegen psychischer Störung
Ein Gutachter hatte bei der Angeklagten psychische Probleme, eine sogenannte Anpassungsstörung, festgestellt. Diese wirkten sich strafmildernd aus. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden. Die Anklage hatte sechseinhalb, die Verteidigung drei Jahre Haft gefordert.