Die latente Männerfeindlichkeit und -Verachtung in unserer gynozentrischen Gesellschaft, die sich schon in London in einem widerwärtigen Fall von unterlassener Hilfeleistung gezeigt hat (Erste Hilfe? Aber doch nicht für Männer!), hat in der vergangenen Woche in New York eine nochmalige, skandalöse Steigerung erfahren: Ein Mann wurde von einem betrunkenen Obdachlosen auf die Gleise der U-Bahn-Station gestoßen, und ihm beim Versuch, die Rampe zum Bahnsteig wieder heraufzuklettern, von keinem der anderen Wartenden geholfen. Nicht einmal ansatzsweise! Der Achtundfünfzigjährige schaffte es nicht, sich vor der einfahrenden U-Bahn zu retten und wurde überrollt. Und natürlich finden sich unter den Mördern (dafür halte ich alle, die keine Hilfe geleistet haben!) auch welche, die den hilflosen Mann lieber fotografierten und filmten, statt zu helfen.

Angeblich wollte der Presse-Fotograf, R. Umar Abbasi, den U-Bahnfahrer mit dem Blitzlicht der Kamera warnen. Ki-Suck Han, kurz bevor er überrollt und getötet wird:

Man muss in diesem Forum wohl kaum darauf hinweisen, dass einer Frau mit Sicherheit geholfen worden wäre - auch unter Inkaufnahme größerer Risiken, weil Frauen es im Leben bekanntlich schwerer haben ... So aber ist man interessanterweise (nur) über die Veröffentlichung des Fotos empört, statt über die offenbar selbstverständlich unterlassene Hilfeleistung bei einem Mann! Aber bei männlichen Opfern zählt der "Genderaspekt" ja ohnehin nicht. Und wenn: Der Täter ist ja auch ein Mann ... diese "Logik" kennen wir ja schon zu Genüge!

http://www.hna.de/nachrichten/panorama-lokal/mann-york-u-bahn-getoetet-fotograf-zueckte-kamera-2653702.html

Ich würde wirklich mal zu gerne wissen, welches Gerschlechterverhältnis bei den Betroffenen von unterlassener Hilfeleistung besteht - allerdings nur bei echten Notsituationen und nicht nur bei per definitionem konstruierten oder empfundenen (bei Letzteren dürfte das Ergebnis schließlich von vornherein klar sein ...).

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