Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

129382 Einträge in 32104 Threads, 293 registrierte Benutzer, 211 Benutzer online (0 registrierte, 211 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Liste Femanzen Dr. Ute Scheub (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Monday, 02.12.2013, 15:50 (vor 4017 Tagen)

F91 Dr. UTE SCHEUB – geboren 07.10.1955 in Tübingen (Baden-Württemberg) - Studium der Politikwissenschaften – freie Journalistin „Tagesspiegel“, „Frankfurter Rundschau“, „Süddeutsche Zeitung“, „Freitag“ - Mitbegründerin der „taz“ – ein Sohn (Jahrgang 1993) - 2003 Gründung des deutschen Frauensicherheitsrates - www.utescheub.de . http://www.peterpich.de/Scheub/usch-portr.jpg - ute.scheub@t-online.de – Impressum: c/o Rechtsanwalt Peter Meyer, Badstrasse 67, 13357 Berlin - http://www.museum-neukoelln.de/client/images/220/ute_scheub_thumb.jpg

„Wir erleben den Niedergang des Mannes“
Für die Feministin Ute Scheub ist die Wirtschaftskrise eine Krise der Männer und ihrer Männlichkeit. Im Interview sagt sie, warum das Patriarchat auch Männern schadet.
ZEIT ONLINE: Frau Scheub, Sie sind Feministin, haben ein Buch mit dem Titel Heldendämmerung geschrieben und stellen die These auf, dass wir vor dem Untergang des Patriarchats stehen. Um Belege für Ihre These zu finden, haben Sie sich der Geschichte, der Kulturwissenschaft, der Psychologie und sogar der Neurowissenschaft bedient. Wie kommen Sie denn darauf, dass die weißen Männer in einer Krise seien?
Ute Scheub: Bestimmte Männer fühlen sich durch die zunehmende weibliche Berufstätigkeit bedroht, weil sie ihren traditionellen Status als Familienernährer und -oberhaupt verlieren. Wir finden in der jüngeren Ge-schichte viele Zusammenhänge zwischen der aufkeimenden Frauenbewegung und einer Erstarkung von Män-nerbündnissen und Überhöhung einer militarisierten Männlichkeit. Frauen wurden berufstätig, Männer bekamen es mit der Angst zu tun, dass Körperkraft und Wehrbereitschaft bedeutungslos werden könnten. Nie zuvor waren so viele Uniformen zu sehen, nie zuvor so viele Duelle wie Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Männerbünde wollten die Frauen an ihre vermeintlich angestammten Plätze zurückverweisen. Uniformen sollten zunehmend fragile männliche Identitäten schützen.

ZEIT ONLINE: In Deutschland kann man derzeit wohl kaum von einem aufkommenden, männlichen Militarismus sprechen...
Scheub: Nein, das Kriegerheldentum ist 1945 zum Glück krachend von seinem Sockel gestürzt, wie es scheint, endgültig. Dennoch finden wir nach wie vor militärisch geprägte Sozialstrukturen in anderen Gesellschaftsbereichen, zum Beispiel in der Wirtschaft, im Top-Management, auf dem Finanzmarkt. Dort, wo Frauen in den Spitzengremien kaum vertreten sind. Viele Spitzenmanager begreifen ihren Job als Krieg. Der Ton ist sehr kriegerisch. Und dieser raue Ton schreckt Frauen wiederum ab.
ZEIT ONLINE: Und das trägt zur Stabilisierung der bestehenden Machtverteilung bei?
Scheub: Die bestehende Ordnung ist nicht aufgehoben, sie wackelt. Es kommt zu einer Umdeutung. Schauen wir uns die Entwicklungsländer an. Dort können wir beobachten, dass hier die sehr viel "billigeren" Frauen Jobs bekommen und damit auch eine neue Rolle. Das Gleiche können wir während der Wirtschaftskrise beobachten, auch in Deutschland: Es sind vor allem die Männerbranchen, die unter der Krise leiden. Männer verlieren Arbeitsplätze. In etlichen Familien sind Frauen plötzlich die Haupt- oder Alleinverdienerinnen. Das stellt die häusliche Ordnung auf den Kopf. Viele Männer kommen damit nicht klar. Und das ist gefährlich. Die Krise der Männer kann zur Krise der Frauen werden.
ZEIT ONLINE: Das heißt was?
Scheub: In vielen Familien gibt es Konflikte zwischen Männern und Frauen. Erwerbslose Männer werden depressiv oder trinken. Es kann zu häuslicher Gewalt kommen oder auch zu politischen Radikalisierungen. Gesamtwirtschaftlich erleben wir jetzt die Schuldenkrise von Staaten – und die wird wiederum dazu führen, dass auch viele Frauen ihre Jobs verlieren, weil sie im öffentlichen Sektor arbeiten. Am Ende geht es beiden Geschlechtern schlecht. Das einzige, was wirklich hilft, wäre echte Gleichberechtigung. In Staaten, in denen beide Geschlechter weitgehend gleichgestellt sind, finden wir die größte Stabilität, wirtschaftlich und politisch. Unruhen entstehen erst durch Hierarchie, wenn ein ungleiches Machtverhältnis gegeben ist.
ZEIT ONLINE: Also würde aus der Krise helfen, wenn mehr Frauen in gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Verantwortungspositionen kommen?
Scheub: Genau. Allerdings ist derzeit eher eine gegenteilige Entwicklung zu beobachten: Während Frauen aufsteigen, erleben wir eine Renaissance des Maskulinismus. Viele dieser Herrenrechtler behaupten jetzt, sie seien Opfer des Feminismus. Jungen hätten nicht die gleichen Bildungschancen wie Mädchen, würden nicht ausreichend gefördert. Frauenquoten in der Berufswelt würden ebenfalls zur Benachteiligung der Männer führen. Diese Männer sprechen schon von einem Feminat unter Angela Merkel.
ZEIT ONLINE: Ein logischer Gedanke. Immerhin schreiben Sie in Ihrem Buch auch, dass sich Frauen und Männer nicht in ihrem Aggressions- und Gewaltpotential unterscheiden. Werden die Frauen also die Männer unterwerfen?
Scheub: Nicht die Biologie, sondern die Gesellschaft formt die Aggressivität von Menschen, das zeige ich in meinem Buch en detail auf. Aber man möge mir den Staat oder die Gesellschaft zeigen, in denen Frauen Männer unterworfen haben. Alle Gesellschaften, in denen Frauen eine starke Stellung haben, sind gewaltarm oder sogar völlig gewaltfrei – wie bei den Semai in Zentralmalaysia oder bei den Mosuo in Südchina. In diesen Gesellschaften gibt es keine Unterwerfung von irgendwem. Aber patriarchalische Gesellschaften sind hierarchisch geformte Gesellschaften, die ständig Gewaltopfer produzieren, männliche wie weibliche. Bisher wird leider viel zu wenig thematisiert, dass Männer genauso unter dem Patriarchat leiden wie Frauen. Sie werden in Kriegen verheizt, getötet, traumatisiert. Sie leben kürzer, risikoreicher und schlechter. Die größte Opfergruppe männlicher Gewalt sind Männer. Das Patriarchat schadet ihrer Gesundheit und versaut ihr Lebensglück.
Die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Ute Scheub vertritt in ihrem Buch Heldendämmerung die These, dass die traditionellen Männerbilder in einer Krise sind. Mehr Informationen über die Autorin gibt es auf ihrer Website. Die Fragen stellte Tina Groll

http://www.zeit.de/karriere/2010-03/gleichstellungsdebatte-niedergang-maenner?commentstart=9#comments

Männer leiden am Patriarchat
Ute Scheub07.09.2012
Warum unterstützen so viele Männerorganisationen das Patriarchat, obwohl die große Mehrheit der Männer dadurch nur Nachteile hat?
Immer mehr Studien fördern zutage, dass nicht nur Frauen unter patriarchalischer Gesellschaften leiden, sondern auch die große Mehrheit der Männer. Die Männerherrschaft beschert ihnen ein verkürztes, stressiges und schlechtes Leben. In Deutschland und Österreich ist das Leben von Männern im Schnitt sechs Jahre kürzer als das von Frauen, in Frankreich acht und in Russland sogar zehn bis dreizehn Jahre. Das hat keine biologischen Gründe, denn in Klöstern leben Nonnen und Mönche etwa gleich lang. Männer sterben weltweit signifikant öfter an Selbstmord, Unfällen, Gewalt, Krebs, Alkohol oder Drogenmissbrauch, Mord und Risikoverhalten. Hierzulande sind zwei Drittel aller Notfallpatienten, drei Viertel aller Selbstmörder, achtzig Prozent aller Suchtkranken und über neunzig Prozent aller Häftlinge in Strafanstalten männlich.

Die Mehrzahl der Opfer männlicher Gewaltakte ist ebenfalls männlich, sieht man von Sexualdelikten ab, die vor allem Frauen und Kinder betreffen. Dem größten Teil der Männer trägt das Patriarchat also mehr Nachteile als Vorteile ein. Und dennoch wehrt sich kaum ein Mann dagegen. Warum?
Ein Grund dafür sind die "ganz normalen" Männerseilschaften in Politik, Wirtschaft und Militär, die dafür sorgen, dass die Quote erhalten bleibt - die Männerquote, die in Spitzenpositionen regelmäßig zwischen neunzig und hundert Prozent liegt. Viele dieser Männer sehen sich nicht als Frauenfeinde, weil sie sich einen ganzen Stall von Geliebten halten. Sie wollen in ihren Machtgefilden bloß nicht von Frauen gestört werden. Diese Herren an der Spitze sind die einzigen echten Nutznießer des Patriarchats. In diesem stark hierarchisierten System stehen nur wenige Sieger ganz oben, dafür aber gibt es sehr viele Verlierer. Doch die Sieger haben es gar nicht nötig, Werbung in eigener Sache zu machen - sie stellen die patriarchalischen Strukturen einfach durch ihr Handeln ständig (wieder) her. Und weil sie so erfolgreich sind, glauben unzählige Männer, patriarchalische Macht sei unglaublich attraktiv, sie müssten ihnen nacheifern, sie müssten genauso werden, genauso "stark", "unabhängig", "autonom" und "durchsetzungsfähig". Damit gelingt es dieser Lobby von Topmachos, ein für die große Mehrheit der Gesellschaft völlig kontraproduktives Rollenbild aufrechtzuhalten, ohne einen Cent für PR ausgeben zu müssen.
Vielen Männern sind diese Zusammenhänge aber überhaupt nicht klar, oder sie trauen sich nicht, darüber zu reden, weil sie sonst Gefahr laufen, als "unmännlich" oder "schwach" markiert zu werden. Patriarchalische Strukturen sind untrennbar mit Macht und Herrschaft verbunden, mit Werten wie Überlegenheit, Härte und Kampfbereitschaft, Durchsetzungs- und Leistungswillen. Die Erfolgreichsten sehen gerne auf alle anderen herab und diskriminieren sie als "weibisch", "Weicheier" und "Schlappschwänze", "Warmduscher" und "Frauenversteher" - eine symbolische Kastration.
Daneben gibt es noch die expliziten männlichen Lobbygruppen. "Maskulinisten" und "Männerrechtler" sprechen an Stammtischen dem Alkohol offenbar so gerne zu, dass sie die Kanzlerin nicht nur doppelt, sondern zigfach sehen: Überall wittern sie ein "Matriarchat" an der Macht. Zu deren übelsten Vertretern gehören die Fans des norwegischen Attentäters Anders Breivik, der in Europa eine "Verschwörung" zwischen Feministinnen und Moslems am Werk sah, die die arischen Christen entmännlichen wollten. Aber auch viele andere Männerrechtler tummeln sich im evangelikalen, rechtspopulistischen oder rechtsradikalen Lager. Wer es genauer wissen will, dem sei die bei der Heinrich-Böll-Stiftung erschienene Studie von Hinrich Rosenbrock ans Herz gelegt, der ihre wichtigsten deutschen Vertreter - etwa "agens" und "MANNdat" - untersucht.

Alle anderen leiden unter den Rollenzwängen der patriarchalischen Hierarchien, unter ständigem Stress und manchmal mörderischer innermännlicher Konkurrenz, viele bezahlen dafür mit ihrer psychischen und physischen Gesundheit. Aber sie glauben, das sei "normal", Konkurrenz müsse mann im Kapitalismus nun mal hinnehmen. Oder sie wollen ebenso werden wie die Spitzenmänner - koste es, was es wolle.
Schweigen der Opfer
Auch die Medien werden mehrheitlich von Männern gesteuert. Brutalitäten unter Männern werden deshalb nur wenig thematisiert, sie gelten als "normal". Die am meisten verschwiegene und verleugnete Form von Gewalt ist sexuelle Gewalt von Männern gegen Männer. In den USA sind bis zu einem Fünftel der männlichen Häftlinge sexuellen Gewaltakten ausgesetzt. In iranischen Gefängnissen wurden nach den Unruhen von 2009 verhaftete Demonstranten vergewaltigt. Eine repräsentative anonyme Befragung in Südafrika brachte zutage, dass fast drei Prozent aller Vergewaltiger sich auch an ihrem Geschlecht vergangen hatten und zehn Prozent aller Männer bereits Opfer von sexueller Gewalt geworden waren. In zahllosen Kriegen kam es zu Vergewaltigungen männlicher Opfer, in der Demokratischen Republik Kongo ebenso wie in Ex-Jugoslawien.
Doch systematische Studien über das Ausmaß scheitern am Schweigen der Opfer. Das sei "das Tabu des Tabus", sagt die Sozialwissenschaftlerin Dubravka Zarkov, die zu Vergewaltigungen von Männern in den Balkankriegen geforscht hat. Nichts sei für das Patriarchat bedrohlicher zu thematisieren als die Vergewaltigung von Männern durch Männer, glaubt auch Yakin Ertürk, die frühere UN-Sonderberichterstatterin über Gewalt gegen Frauen. Denn diese zerstöre den Mythos von der männlichen Wehrhaftigkeit. Opfer zu sein gilt als "unmännlich".

Der Text von Ute Scheub wurde dem von der taz-Chefredakteurin Ines Pohl herausgegeben Buch: "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (224 Seiten, 14,99 Euro) entnommen. Das Buch kommt am 10. September in den Buchhandel. Anhand von 50 Beispielen zeigen die Autoren, wie einflussreich Lobbyisten sind und wie man ihnen Einhalt gebieten kann.
Der kanadische Soziologe Michael Kaufman analysiert das Patriarchat als "Triade von Gewalt" - Gewalt gegen Frauen, gegen andere Männer und gegen sich selbst. Er sieht deshalb ein "Paradox der Männermacht": Dieselben Mittel, die zur offenbar als lustvoll empfundenen männlichen Macht führten, seien "die Quelle enormer Angst, Isolation und Leiden auch für uns Männer", weil machtvolles Handeln eine Art Körperpanzer und angstvolle Distanz zu anderen erfordere. Die verinnerlichten Anforderungen an Männlichkeit zu erfüllen, sei extrem anstrengend. Aus Furcht, nicht männlich genug zu sein, gerieten besonders Heranwachsende schnell "in Turbulenzen von Angst, Isolation, Ärger, Selbstbestrafung, Selbsthass und Aggression. " In einem solchen emotionalen Zustand werde Gewalt zu einem Kompensationsmechanismus. Sie sei ein Weg, um das männliche Gleichgewicht zu stabilisieren. Täter wählten daher gewöhnlich ein schwächeres Opfer: Kinder, Frauen, Schwule, religiöse oder soziale Minderheiten oder Migranten.
Gerade das "Schwulenklatschen" mache den Akt der Kompensation besonders deutlich. Die Täter seien zumeist Jugendliche in einer Lebensphase, in der sie ihre Identität als extrem unsicher und fragil erlebten. Um ihr Mannsein zu beweisen, schöben sie anderen die Rolle des "Unmännlichen" gewaltsam zu. Gleichberechtigung hingegen mindert nachweislich Gewalt und hebt die Lebensqualität beider Geschlechter. In vergleichsweise egalitären Gesellschaften wie Skandinavien leben Männer fast genauso lang wie Frauen. In statistischen Analysen von jeweils mehr als hundert Ländern fanden Forscher wie Mary Caprioli, Marc A. Boyer, Erik Melander oder Margrit Bussman heraus: Staaten verfolgen eine friedliche Außenpolitik, wenn viele Frauen in ihren Parlamenten vertreten sind, wenn diese schon lange das Wahlrecht haben, wenn ein hoher Prozentsatz von ihnen bezahlt arbeitet und die Geburtenrate niedrig ist.
Der innere Frieden in einer Gesellschaft wird durch die politische Repräsentation von Frauen, durch ihre ökonomische Teilhabe am Arbeitsmarkt und ihren Zugang zu Gesundheit und Bildung stabilisiert; Geschlechtergleichheit befördert eine gute Regierungsführung, Entwicklung und Demokratie. Und in ihrem Buch Gleichheit ist Glück - warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind zeigen Kate Pickett und Richard Wilkinson, dass Menschen in Gesellschaften mit vergleichsweise viel Gleichheit gewaltärmer, länger und zufriedener leben, glücklicher und gesünder sind.
Das Patriarchat macht wütend, aggressiv, gewalttätig, unglücklich, krank und dick - Letzteres aufgrund von Frustessen. Dort aber, wo Frauen gestärkt werden, leben auch Männer besser.
Ute Scheub, freie Journalistin und Schriftstellerin, schreibt über Feminismus, Ökologie und Friedenspolitik.

http://www.heise.de/tp/artikel/37/37570/1.html

Krieger wider die Gleichheit
Kommentar von UTE SCHEUB

Der Attentäter von Utøya, Anders Behring Breivik, ist auch voller Frauenhass. Bild: Reuters
Mit einer verstörenden Mischung aus Rationalität und Irrationalität, eiskalt die mediale Wirkung seiner Tat einkalkulierend, hat der Norweger Anders Behring Breivik seine Morde geplant. Will man Nachahmern vorbeugen, muss man sich mit seiner ideologischen Begründung beschäftigen, die er im Internet ausführlich dargelegt hat. Neben seinem kalten Hass auf Moslems und "Multikulti", auf den schon vielfach hingewiesen wurde, ziehen sich auch Frauenangst und Frauenhass wie ein roter Faden durch sein so genanntes "Manifest".
Auf den ersten Blick mag das überraschen, geben viele Islamgegner doch vor, ihnen ginge es nicht zuletzt um die Befreiung der unterdrückten muslimischen Frauen vom Joch ihrer Religion. Doch zumindest Breivik, dessen Islamfeindschaft sich aus völkischrechtspopulistischen und christlich-fundamentalistischen Quellen speist, geht es nicht um Frauenrechte, sondern um die Wahrung einer bedrohten hierarchischen Ordnung, in der Männer vor Frauen, Weiße vor Nichtweißen und Christen vor Muslimen rangieren.

Gleich seitenweise hat Breivik in seinem "Manifest" Passagen von seinem ideologischen Vorbild, dem Blogger "Fjordman", übernommen, in denen dieser gegen "totalitäre Feministinnen" zu Felde zieht: per Gleichstellungspolitik und "Gender Mainstreaming" zielten sie auf die Auslöschung der männlichen Identität. Scheidung, Abtreibung, Pille, Homosexuelle - all das ist für Breivik nicht tolerierbar. Stattdessen müssten das Patriarchat und die traditionelle Familie wieder eingesetzt werden, um einen "Babyboom" auszulösen. Frauen müsse es verboten werden, einen höheren Grad als Bachelor zu erreichen. Skurrilität am Rande: Er schlägt vor, "von der Außenwelt abgeschottete" Sex-Sonderzonen zu errichten.


UTE SCHEUB geboren 1955, hat einst die taz mitbegründet und arbeitet heute als freie Journalistin und Schriftstellerin. Zuletzt erschien von ihr das Buch "Heldendämmerung. Die Krise der Männer und warum sie auch für Frauen gefährlich ist". Foto: Anja Weber

Dem "Kulturmarxismus" der Frankfurter Schule schreibt Breivik zu, den Boden für Multikulturalismus und den "totalitären" radikalen Feminismus bereitet zu haben. Schon Marx habe die bürgerliche Familie zerstören und eine "Kommune der Frauen" errichten wollen; Wilhelm Reich, Herbert Marcuse und anderen sei es um die Errichtung des Matriarchats gegangen. Die dadurch verursachte "Feminisierung der europäischen Kultur" sei nunmehr "fast vollendet". Auch "die letzte Bastion der männlichen Vorherrschaft, die Polizei und das Militär", sei bedroht. Damit nicht genug. Männermagazine wie Mens Health propagierten den "feminisierten Mann", Frauen wie Heidi Klum, Madonna und Lady Gaga die "Rassenmischung" und lose Sitten.
In einer Tabelle ordnet er die europäischen Länder nach "Sexualmoral", gemessen an der Promiskuität von jungen Frauen. Am wenigsten Moral gebe es in Norwegen, am meisten in Malta (nebenbei die alte Heimat der Tempelritter). Obsessiv widmet er sich dabei dem Thema Geschlechtskrankheiten. Angeblich hatte sein Stiefvater 700 Sexualkontakte, er habe seine Mutter mit Genitalherpes angesteckt, was bei dieser eine Gehirnentzündung zur Folge gehabt habe, seine Halbschwester sei ebenfalls geschlechtskrank. "Meine Schwester und meine Mutter haben nicht nur mich beschämt, sondern sich selbst und unsere Familie", schreibt er; seine Familie sei "als Sekundäreffekt der feministisch-sexuellen Revolution" zerbrochen. Letztlich sind damit also die Frauen wieder an allem schuld .
Panik vor dem Kontrollverlust
Aus seinem ganzen Pamphlet spricht eine panische Angst vor Kontrollverlust, Sexualität, Verweichlichung, Identitätsauflösung durch "Verweiblichung". Das wiederum ist, bei allen Unterschieden, der gemeinsame Kern aller diktatorischen oder totalitären Ideologien, von den Nazis über die radikalen Islamisten bis hin zu ihren Gegnern, den konservativen Islamfeinden. In seinem Standardwerk "Männerphantasien" hat Klaus Theweleit einst beschrieben, von welch pathologischer Angst vor "Leibes-vermischung" schon Anfang des 20. Jahrhunderts die rechten Freikorpskämpfer und Nazis getrieben waren. Sie fürchteten sich vor "Flintenweibern" wie Breivik heute vor "Feministinnen". Die Nazis machten die "verweiblichten" Juden für den Niedergang ihres militärisch-strammen Mannesideals verantwortlich, der Norweger die Moslems und die Feministinnen.
Mohammed Attas Spiegelbild
Dahinter steckt womöglich auch eine Form von Sexualneid. So scheint bei Breivik an mehreren Stellen seines Manifestes eine heiße Bewunderung für jene Moslems durch, die ihre "Ehre" um jeden Preis verteidigen - die "Ehre", schreibt er, sei das Allerwichtigste. So stilisiert sich der Attentäter von Oslo in Wort und Bild zum entsagungsvollen Mönchsritter und kommt dabei seinem islamistischen Gegenbild Mohammed Atta sehr nahe, der, ebenfalls von panischer Frauenangst getrieben, auch einen eliminatorischen "Reinheitskult" pflegte. Beide, das ist eine weitere Gemeinsamkeit, sahen sich als "Märtyrer" ihrer Sache.
Angesichts der in Norwegen ausgeprägten Egalität zwischen Geschlechtern, Schichten und Ethnien weint Breivik einem Männlichkeitsmodell hinterher, das sich historisch in Europa innerhalb der aufkommenden Nationalstaaten und ihren Armeehierarchien entwickelte. Im militärischen Drill geht es um die totale Kontrolle des Körpers und die völlige Unterdrückung von Empathie, weil ein Soldat sonst die "Arbeit" des Tötens nicht machen könnte. Gefühle sind "weiblich", stehen für Schwäche und Feigheit und müssen deshalb unterdrückt werden. Mit diesem Muster arbeiten fast alle Armeen und autoritären Ideologien der Welt - und auch der "Kontrollfreak" Breivik.
Warum aber hat ausgerechnet Norwegen einen solchen "Kreuzritter" hervorgebracht? Norwegen hat seit den Wikingern keinen Krieg mehr begonnen und die skandinavische Gleichstellungspolitik gilt eigentlich als das beste Heilmittel gegen Männlichkeitswahn und Heldenkriegertum. Aber anscheinend schützt auch sie nicht vor individuellen Pathologien. Offenbar sah sich Breivik gerade in dieser vergleichsweise egalitären Gesellschaft mit seinen Gewalt- und Unterwerfungsfantasien so isoliert, dass er zum einsamen Killer wurde.

http://www.taz.de/!75607/

Wie Frauen weltweit Frieden aufbauen
Auf einem Berliner Workshop der GIZ, durchgeführt im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums, tauschten Aktivistinnen aus (Post-)Konfliktländern Erfahrungen aus, wie sie Friedenprozesse beeinflussen und sich einen Platz an Verhandlungstischen sichern können. Von Ute Scheub
Ohne Frauen ist kein nachhaltiger Frieden möglich. Darin waren sich die 25 zumeist weiblichen Teilnehmenden aus Botswana, Burundi, Guatemala, Kenia, Kolumbien, Liberia, Nepal, Philippinen, der Schweiz, den USA und Deutschland einig, die auf einem Workshop der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) Ende Januar in Berlin ihre Erfahrungen austauschten. Völkerrechtlich werden sie unterstützt durch Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats, die das Recht von Frauen auf gleichberechtigte Teilhabe an Friedensprozessen festschreibt. Doch bisher waren nach UN-Zahlen nicht einmal acht Prozent der Verhandelnden an Friedenstischen weiblich. Und das, obwohl meist Männer Krieg führen. Während militarisierte Männer Teil des Problems sind, könnten Frauen Teil der Lösung sein. Aber wie gelangen sie an die Friedenstische? Wie bringt man unwillige Konfliktparteien oder Regierungen dazu, diese Resolution umzusetzen? Das waren die zentralen Themen einer dreitägigen intensiven Diskussion.
Um das einhellige Fazit der Teilnehmerinnen aus Übersee vorwegzunehmen: „Ich fühle mich ermutigt und gestärkt“. „Das war ein echter Dialog auf Augenhöhe“. „Ich habe schon so viele Workshops mitgemacht, aber der hier wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.“ Die positive Atmosphäre hatte nicht der Berliner Himmel über den Frauen ausgeschüttet, sondern sie war das Resultat der sorgfältigen Vorbereitung durch Organisationsteam und Moderatorin sowie der Anwendung eines ganzen Sortiments partizipativer Methoden wie „Marktplatz“, „Fishbowl“ oder „Korridorgespräch“. Form und Inhalt passten zusammen, denn nachhaltiger Frieden kann nur durch den gegenseitigen Aufbau von Vertrauen und Respekt geschaffen werden.
Auf dem „Marktplatz“, wo Friedensaktivistinnen den Konflikt in ihren Ländern in Kurzform darstellten, konnte man gleich zu Beginn das ganze Spektrum ihrer Arbeit kennenlernen: von frustrierend erfolglos bis ermutigend erfolgreich. In Kolumbien etwa gibt es zwar eine starke Frauenbewegung, die an allen Fronten dieses komplizierten Bürgerkriegs arbeitet. Jedoch ist die Regierung bisher nicht durch ausreichende Bemühungen aufgefallen, Resolution 1325 umzusetzen und Frauen in Friedensverhandlungen einzubeziehen. In Guatemala wiederum wurden die Regelungen des 1996 erreichten Friedensabkommen zwischen Regierung und Guerillaorganisationen nur schleppend umgesetzt. Vor allem indigene Frauen sind weiterhin massiver Gewalt und rassistischer Marginalisierung ausgesetzt. In Burundi oder Nepal gelang es Aktivistinnen, geschlechtergerechte Gesetzesänderungen und eine Frauenquote für das Parlament durchzusetzen, aber die politische Lage ist nach wie vor instabil und gewaltdurchtränkt.
Erfolgreicher verlief der Friedensprozess hingegen in Liberia und auf den Philippinen. Liberianische Frauen aus verschiedenen Religionen und Ethnien demonstrierten gemeinsam für ein Ende des blutigen Bürgerkriegs und umzingelten 2003 die männlichen Verhandler so lange, bis sich diese auf ein Friedensabkommen einigten; die 2005 an die Macht gewählte erste weibliche Präsidentin Afrikas, Ellen Johnson-Sirleaf, engagiert sich national und international für die Ziele von Resolution 1325. Im langjährigen Konflikt zwischen Zentralregierung und Moslems in Mindanao auf den Philippinen konnte die „Mindanao Commission on Women“, 2001 aus Vertreterinnen verschiedenen Religionen und Ethnien gebildet, zahlreiche Verbesserungen erreichen – nicht nur für Frauen, sondern auch für Indigene und letztlich für die gesamte Bevölkerung. Auch hier sorgte eine Kombination aus Massenaktionen und Verhandlungen für Erfolg.
Die frühere UNIFEM-Mitarbeiterin Irene Morado Santiago saß vier Jahre lang mit am Friedenstisch, an dem Regierung und „Moro Islamische Befreiungsfront“ Gespräche führten. In Berlin wartete sie deshalb mit praktischen Ratschlägen für die Teilnehmerinnen auf: „Gender-Expertise sollte immer strategisch mit der Expertise in einem weiteren Themenbereich verknüpft werden. Ich habe mich zur Expertin für Waffenstillstände gemacht, und damit wurde ich wertvoll für Männer und konnte an ihren informellen Treffen teilnehmen. Macht Multikulturalismus zum Thema! Er ist unser Schatz und keineswegs die Wurzel unserer Konflikte.“ Auf Initiative ihrer Frauenkommission setzten sich ab 2005 Frauen aus verschiedenen Religionen und Ethnien zusammen und einigten sich auf gemeinsame Positionen. „Wir taten so, als ob wir Frauen selbst die Friedensagenda verhandeln würden“, erläuterte Irene Santiago.
An diesen Beispielen bestätigte sich einmal mehr, dass Frauen aufgrund ihrer sozialen Rollen große Fähigkeiten haben, die ethnischen, religiösen oder sozialen Konfliktlinien zu überwinden und eine gemeinsame Friedensvision zu entwickeln. Eine strategisch äußerst wertvolle Ressource, die jedoch von der internationalen Gemeinschaft immer wieder vernachlässigt wird. Ein männlicher Repräsentant des Entwicklungsministeriums BMZ formulierte es so: „Ihr seid nicht nur 50 Prozent der Gesellschaft, ihr seid die Vertretung der stillen Mehrheit.“ Diese stille Mehrheit zum Reden und Handeln zu bringen, das könnte der „Mehrwert“ sein, den der Einschluss der Friedensfrauen mit sich bringt.
Erfolg haben Friedensfrauen aber erst dann, so hieß es auf der Konferenz immer wieder, wenn sie als Agentinnen des Wandels aufträten. Dafür sei es wichtig, so betonen zahlreiche Rednerinnen, dass Frauen Zugang zu sicheren Versammlungsorten hätten – vielleicht zur Verfügung gestellt von internationalen Organisationen -, wo sie gemeinsame Visionen, Strategien und Ziele entwickeln könnten. Zudem sollten sich Graswurzelfrauen („Track 3“), Frauen in nationalen Organisationen („Track 2“) und Verhandlerinnen („Track 1“) auf allen Ebenen von Friedensprozessen gegenseitig unterstützen. Ebenso wichtig sei die Suche nach mächtigen männlichen Verbündeten. Friedensfrauen wären gut beraten, „keine ideologischen Bewegungen, sondern eine breite Anhängerschaft“ zu organisieren.
Ist ein Friedensabkommen endlich geschlossen, lauern weitere Probleme. In Liberia und vielen anderen Postkonfliktländern sei die Gewalt nach Friedensschluss noch einmal angestiegen, berichteten Friedensfrauen aus diesem Land. Sexualisierte Gewalt, wiewohl in praktisch allen Konflikten an der Tagesordnung und ein großes Thema in den Resolutionen 1325 und 1820, werde in den Abkommen fast nie thematisiert, was deren praktische Bekämpfung noch schwieriger mache, kritisierten andere Friedensaktivistinnen.
Ein weiteres Problem: Frühere Kombattanten werden oftmals mit viel Geld in neugebildete Sicherheitsapparate integriert – was das Problem der militarisierten Männlichkeit nicht löst, sondern fortsetzt. In Mindanao forderte die Frauenkommission deshalb explizit die „Demilitarisierung“ der Gesellschaft. Kombattantinnen wiederum werden in den sogenannten DDR-Programmen zu Demobilisierung, Abrüstung und Reintegration meist zu wenig berücksichtigt. Und weil sie mit dem bewaffneten Kampf gegen die traditionelle Frauenrolle verstoßen haben, werden sie in vielen Gesellschaften diskriminiert und marginalisiert. Das sei nicht nur ungerecht, sondern auch strategisch wenig intelligent, kommentierten einige Teilnehmerinnen. Denn Ex-Guerilleras, die der Gewalt abgeschworen hätten, verfügten über das Potenzial, als gesellschaftliche Brückenbauerinnen tätig zu sein.
Was können deutsche Organisationen vor diesem komplexen Hintergrund tun? Diese Frage diskutierten die Friedensaktivistinnen im „Korridorgespräch“ am dritten Tag mit Vertretern und Repräsentantinnen deutscher Ministerien. Deutschland spiele eine wichtige Rolle in der internationalen Gemeinschaft und könne ein Vorreiter sein, betonten viele Rednerinnen. Seine Politiker sollten mit Statements die friedensfördernde Rolle von Frauen hervorheben. Deutsche Organisationen sollten ihre Arbeit in Postkonfliktländern möglichst kohärent, koordiniert, langfristig und strategisch planen und in Absprache mit lokalen Friedensgruppen klare Ziele entwickeln.
Eine weitere große Not für Friedensaktivistinnen sind die Vergabekriterien internationaler Geldgeber. Oft sind die bürokratischen Anforderungen zu hoch, die Kriterien zu unflexibel, oder die Organisationen fallen bestimmten thematischen „Moden“ einheim und fördern in einem Jahr beispielsweise nur Projekte zur Übergangsjustiz und im anderen nur zu sexualisierter Gewalt. Oder die von Friedensfrauen beantragten Summen sind zu niedrig: Eine Aktivistin scheiterte bei einer Botschaft mit ihrem Antrag, einen Treffpunkt für Kriegsflüchtlinge zu unterstützen.
Den größten Wunsch der Aktivistinnen formulierte am Ende eine Teilnehmerin aus Kenia: „Das wunderbare Ergebnis dieses Workshops sollte nun in Politik übersetzt werden.“ Der Workshop wird im Mai eine Fortsetzung finden und soll zudem ausführlich dokumentiert werden.

http://www.visionews.net/de/wie-frauen-frieden-machen/

Brauchen wir einen Weltfrauensicherheitsrat?“ Diese Frage beschäftigte über 20 Frauen und einen Mann beim Internationalen Frauentag am Samstag.
Bergisch Gladbach - Ute Scheub, Mitbegründerin der „taz“ und Mitglied der „Frauenaktion Scheherazade“, zeigte sich bei der Diskussion zum Internationalen Frauentag in Haus Buchmühle überezugt, dass die Frauen diesen Weg einschlagen sollten.
„In den entscheidenden Machtzentren wollen Männer lieber unter sich sein“, sagte Monika Gippert, Mitglied der „Finte - Bündnis für Fraueninteressen“ und Vertreterin der Gewerkschaft Verdi, „Und das ist der Fehler! Frauen gehen ganz anders an Konflikte ran, sie haben eine viel kommunikativere Art als ihre männlichen Zeitgenossen.“ Das Resultat: Konflikte eskalierten nicht gleich in Brutalität. Obwohl regionale Frauensicherheitsräte, wie zum Beispiel im Israel und Palästina, maßgeblich an den Friedenskonferenzen beteiligt waren, liege die Frauenquote im UN-Weltsicherheitsrat meistens bei Null Prozent. Die einzige Frau, die gelegentlich zu Wort komme, sei die spanische Außenministerin.
Ute Scheub warf den Mitgliedern im UN-Sicherheitsrat Doppelmoral vor: „Die Struktur in diesem Rat ist weit entfernt von Recht und Ordnung.“ Scheub erklärte, sie sei mit vielen andere der festen Überzeugung, dass der drohende Irak-Krieg nichts mit Demokratie oder Terror-Bekämpfung zu tun habe, sondern vielmehr ein Krieg um das Öl sei. „Natürlich müssen wir diesen Diktator loswerden“, sagte die Journalistin, „doch nicht mit Krieg, sondern mit zivilen Strategien.“ Diese Strategien zu erarbeiten und die Arbeit des UN-Weltsicherheitsrates zu beobachten und zu kritisieren sei die Aufgabe eines „alternativen“ oder „oppositionellen“ Weltfrauensicherheitsrates.
Zu kritisieren gibt es laut Ute Scheub genug: „Eine Perversion hat sich in die Geschichte eingeschlichen! Denn wie könnte es sonst möglich sein, dass die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates gleichzeitig die fünf größten Waffenexporteure sind.“
Bislang bestehe nur ein Weltfrauensicherheitsrat in Gründung,doch es sei wichtig, ein Gegengewicht zu dieser Männer-Domäne zu gründen, die UNO an den richtigen Stellen zu kritisieren und ihr von außen einen „Schubs“ zu geben. Ausdrücklich wies Ute Scheub nochmals darauf hin: „ Es geht hier nicht um Polarisierung zwischen Frauen und Männern. Aber Frauen sind als physisch schwächere darauf geprägt, Konflikte anders zu lösen.“ Monika Gippert sah die Idee eines Weltfrauensicherheitsrates positiv - schließlich habe vor 90 Jahren auch kein Mann an das Frauenwahlrecht geglaubt.

http://www.ksta.de/region/frauen-sollen-die-uno-kritisch-ueberwachen,15189102,14277492.html

Schöne Männer und Weltfrieden.
So, wie ein Slogan verheißt. Lassen wir mal den ersten Punkt weg, weil illusionär. Meine Vision für den zweiten:
In einem Internet-Memorandum weisen Nobelpreisträgerinnen, Ökonomen und Friedensfrauen den engen Zusammenhang zwischen geschlechteregalitären Verhältnissen und Glück nach. Gesellschaften mit geringem Machtgefälle zwischen Männern und Frauen sind entschieden friedlicher, stabiler und ökosozialer. Frauen und Männer sind dort glücklicher, gesünder und weniger gestresst. Das beweisen etwa die skandinavischen Länder oder Matriarchate wie bei den Mosuo in China oder den Semai in Malaysia.
In der UNO werden deshalb die besten Erfolgsmodelle vorgestellt und live in alle Welt übertragen: Bhutans Festschreibung von Glück als Staatsziel. Schwedens Gleichberechtigung. Norwegens Frauenförderung in der Wirtschaft. Ruandas durchgängige Frauenförderung. Österreichs Gewaltschutzgesetz. Costa Ricas Verzicht auf Militär. Südafrikas progressive Verfassung. Brasiliens Armutsbekämpfung. Dazu unzählige regionale Exempel wie das bedingungslose Grundeinkommen in Omitara in Namibia.
Die Resonanz ist überwältigend. Positivmodelle werden in den fernsten Winkeln der Welt kopiert. Und am Ende sind sogar die Männer schöner.
UTE SCHEUB, 55, FRAUENSICHERHEITSRAT IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=fr&dig=2011%2F03%2F08%2Fa0072&cHash=7b417eb097/

--
Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!

wikimannia statt femipedia


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum