Ich bin für einen Feminismus, der alle Probleme von allen Frauen ernst nimmt, sofern sie alle Männer betreffen.- Klaus Kusanowsky @kusanowsky
... dann sollte es sich auch um Schwachsinn handeln, denn der Satz von KK ist gar nicht so doof. Man muss nur ein wenig mit ihm spielen.
Er ist für 'einen' Feminismus - also schon mal nicht für jeden Feminismus. '... der alle Probleme ...' - das heißt, dass kein Problem ausgelassen werden darf, sonst sind es nicht mehr alle und damit entfiele das Dafürsein; Gleiches gilt für 'alle Frauen'; okay, 'ernst nehmen' ist einfach zu erfüllen: Wenn man will, kann man alles ernst nehmen. Aber, jetzt kommt's: 'sofern sie alle Männer betreffen'! Hier gilt wieder: Ist auch nur ein Mann nicht betroffen, entfällt das Dafürsein.
KK ist für keinen Feminismus. Das dreifache 'Alle' ist als Bedingungshürde für jeden derzeitigen wie auch jeden zukünftigen Feminismus viel zu hoch, als dass diese jemals zu überspringen wäre. Und selbst wenn man in einer überoptimistischen Annahme davon ausginge, dass 'alle Probleme von allen Frauen' ernst genommen würden, Vaginalgnomen à la Krempelrock und Konsorten wäre das zuzutrauen, ist eines in jedem Fall nicht zu schaffen, nämlich dass alle Männer davon betroffen wären. Unmöglich. Insofern sagt KK für mich: Es gibt keinen zustimmungsfähigen Feminismus. Womit er zweifellos Recht hat. Kein schlechter Trick: Ablehnung durch scheinbare Zustimmung im Gewande vergifteter Bedingungen.
Hatte bestimmt schon irgendson oller Grieche oder Römer drauf, fällt mir nur gerade keiner ein. Kennt ihr einen? Ich meine, das ist eine rhetorische Figur aus antiken Reden.