Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Hintergrund zu André Sikojev (Bildung)

Rainer ⌂ @, ai spieg nod inglisch, Wednesday, 18.12.2013, 06:46 (vor 3994 Tagen) @ roser parks

[...] Als Sikojev mit 16, 17 anfängt, von Freunden geliehene regimefeindliche Literatur zu lesen und die Stasi auf ihn aufmerksam wird, gelingt es ihr weder in seiner Schulklasse noch später in seinem großen Freundeskreis, einen Spitzel zu rekrutieren. "Kein Einziger hat sich zum IM machen lassen", sagt Sikojev, als könnte er immer noch nicht glauben, was er nach der Wende in seiner "schönen, dicken Stasi-Akte" gelesen hat. "Genauso wenig wie du 1941 deine jüdischen Nachbarn verraten musstest, warst du 1981 in der DDR gezwungen, für die Stasi zu arbeiten."
 
Nach dem Abitur 1979, das Sikojev trotz mehrerer Versuche, ihn wegen seiner oppositionellen Umtriebe der Schule zu verweisen, besteht, verweigert er den für DDR-Abiturienten mit akademischen Ambitionen fast obligatorischen dreijährigen Armeedienst. Sikojev will Medizin studieren und landet stattdessen in einem Strafregiment. "Wer vorher noch Illusionen hatte über das Land, in dem er lebte, hatte danach keine mehr."
 
Die NVA sei nichts anderes als "das perfekteste Unterdrückungs- und Erziehungsinstrument der DDR" gewesen, sagt Sikojev. "Ich bin fest davon überzeugt, dass in der NVA mehr Leute zu Schaden oder ums Leben gekommen sind als an der Mauer oder im gesamten Gefängnissystem der DDR, das ja auch nicht ohne war." Als man Sikojev nach konkreten Erlebnissen fragt, blockt er ab, um später doch noch wortkarg von "der Hölle, die da aufging" zu sprechen, von Hunger, Kälte, Vergewaltigungen und Erschießungen. [...]
http://www.taz.de/!12769/

Rainer

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