Das muss so sein damit sie abhängig sind und schreiben was man ihnen befiehlt.
Der Selbsthaß sucht nach einem Ventil
Sadismus wird gewöhnlich als sexuelle Deviation definiert. Hier soll er als Form sozialer und psychischer Kompensation verstanden werden. Die Medien-Folterer kompensieren ihre Selbsterniedrigung, die Angst vor dem sozialen Abstieg, das miserable Ansehen des Berufsstandes, die Verachtung, die ihnen in den elektronischen Kommentaren in Echtzeit entgegenschlägt. Für Journalisten kursiert die Bezeichnung „Presstitutes“, eine Kombination aus Presse und Prostitution. Vor dem Sadismus kommt der Selbsthaß, der nach einem Ventil sucht. Selbst auf die überzeugtesten Überzeugungstäter wirkt es auf die Dauer nämlich demütigend, immerzu rechtsextremistische Popanze aufzublasen, die bereichernde Wirkung muslimischer Zuwanderung und den Nutzen des Euros zu preisen, gegenläufige Tatsachen aber unterdrücken zu müssen. Sie dürfen ja nicht einmal auf die zeitliche Nähe zwischen den eurokritischen Bemerkungen, die Wulff entschlüpften, und dem Hochkochen der falschen Bestechungsvorwürfe hinweisen. Was übrigens das Geständnis einschließen würde, daß sie selber in der Affäre nur als Funktionäre politischer Strippenziehern agierten.
Sie wissen, warum sie sich so verhalten. Das Beispiel Eva Hermanns war ein Lehrstück. Eben noch die unangefochtene Königin der „Tagesschau“, war sie plötzlich die Hexe, die von langjährigen Kollegen auf dem Medienfeuer geröstet und dann verbrannt wurde. Das kann jedem von ihnen passieren, wenn er vom Tugendpfad abweicht. Charakterliche Deformationen sind unter diesen Umständen unvermeidlich. Der soziale und gesellschaftliche kitzelt den moralischen Prekarismus hervor.
http://jungefreiheit.de/kolumne/2013/von-krypto-sadisten-und-kopftretern/