Liste Femanzen Dr. Regula Stämpfli (Liste Femanzen)
F116 Dr. Regula Stämpfli CH - geboren 1962 in Bern (CH) – Historikerin und Politikwissenschaftlerin – Studium der Allgemeinen Geschichte, Staatsrecht und Schweizergeschichte an der Universität Bern – Kolumnistin zu politischen Themen – seit 1988 arbeitet sie als Dozentin am Medien-Ausbildungs-Zentrum (MAZ) in Luzern – weiters Dozentin für Geschichte, Politikwissenschaften und Politische Philosophie an den Universitäten Bern und Zürich – Mitglied des Ethikrates der öffentlichen Statistik der Schweiz – Mitglied des Hochschulrates der Fachhochschule Köln - Regula Stämpfli war von 2005-2010 Mitglied des Internationalen Forums für Gestaltung in Ulm (seit 2007 im Amt der Intendantin) sowie von 1999-2010 Mitglied des Stiftungsrats der Gosteli-Stiftung - Stämpfli ist verheiratet und hat drei Söhne, lebt in Brüssel (B) - www.regulastaempfli.ch – www.regulastaempfli.de – http://regulastaempfli.eu – www.stat.ch - http://www.xing.com/profile/Regula_Staempfli - http://www.koerber-stiftung.de/typo3temp/pics/Regula_Staempfli-2011_4ecb2593b1.jpg
Die Zeit der Frauenherrschaft in Bern ist – abgesehen vom Bundesrat – vorbei. Seit Beginn der Wintersession thronen wieder Männer auf den Präsidentenstühlen im National- und im Ständerat. Und gestern Abend spielte sich in einer Bastion des politischen Feminismus Erstaunliches ab: Die Grünen kürten Antonio Hodgers zum Fraktionschef – obwohl mit Ueli Leuenberger bereits ein Mann und Genfer die Partei präsidiert.
Ein Aufschrei des Entsetzens unter den grünen Frauen bleibt jedoch aus. Die unterlegene Kandidatin Marlies Bänziger sagt gegenüber Blick.ch, die Wahl habe sie erstaunt. «Aber wenn sich die Fraktion für einen Männerwettbewerb entscheidet, muss ich das akzeptieren.
Die beiden Nationalrätinnen Anita Lachenmeier-Thüring und Katharina Prelicz-Huber lassen ebenfalls durchblicken, dass sie eine Frau als Fraktionschefin bevorzugt hätten. «Aber inhaltlich haben wir keine Differenzen, auch unsere Männer engagieren sich für die Gleichstellung der Frauen», betont Lachenmeier.
Ganz anders bewertet Politologin und Feministin Regula Stämpfli die Entscheidung der Grünen.
Blick.ch: Sie sagen die Wahl Hodgers liege völlig im Trend. Wie meinen Sie das?
Regula Stämpfli: Früher waren die Grünen eine alternative Nischenpartei. Doch jetzt sind sie auf dem aufsteigenden Ast, gewinnen Wähleranteile und liebäugeln sogar mit einem Bundesratssitz. Wenn die Macht in Griffnähe rückt, werden Parteiämter, die man früher den Frauen überliess für männliche Karrieristen interessant. Das ist auch ein Grund, weshalb die Gleichstellung kein Thema mehr ist bei den Grünen.
Wieso wehren sich die grünen Frauen nicht?
Viele gestandene grüne Politikerinnen haben die politische Bühne in den letzten Jahren verlassen. Heute geht keine Frau mehr auf die Barrikaden. Denn wer sich exponiert, kriegt auf den Deckel. Ist denn eine weibliche Version von Cédric Wermuth denkbar? Würde sie nicht einfach kaputt gemacht? Selbst Frauen beurteilen Frauen viel kritischer als Männer: Hat sie nicht die falsche Haarfarbe oder den falschen Freund? Bei Männern spielt die Verpackung eine viel geringere Rolle.
Sie malen schwarz. Immerhin haben wir im Bundesrat eine Frauenmehrheit.
Ja, und dennoch bin ich irritiert. Wir werden von Frauen regiert – doch hat das irgendetwas verändert? Vor 20 Jahren standen Frauen für eine «andere Politik»: für mehr Chancengleichheit, mehr Umweltschutz, progressive Ideen. Dieses Versprechen wurde nicht eingelöst.
Ist der Feminismus also an seinen Ansprüchen gescheitert?
Bestimmt nicht im Alltag: Dort haben wir eine reale Gleichheit erreicht. Ich erlebe in meinem persönlichen Umfeld, wie junge Väter zu ihren Kindern schauen, es ist schon fast das Paradies. Gleichzeitig beobachte ich aber in den Medien, im Film und in der Literatur eine Wiedergeburt alter Geschlechterklischees. Plötzlich werden Frauen wieder auf ihren Körper reduziert und auch Männer sollen gefälligst muskelbepackt sein. Bedenklich ist es auch, wenn eine Politikerin wie die deutsche Familienministerin Christina Schröder sagt, Frauen seien halt anders, sie wären lieber bei den Kindern.
http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/gruene-werden-fuer-karrieristen-interessant-162292
Mehr Frauen ins Parlament: Dies fordern die Frauendachverbände und die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen. Sie rufen die Wählerinnen und Wähler dazu auf, gezielt Frauen zu wählen.
Aktualisiert am 06.09.11, um 13:08
40 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts politisieren im Nationalrat mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen und im Ständerat viermal so viele. Ob die Wahlen daran etwas ändern, ist ungewiss: Unter den Kandidierenden ist der Frauenanteil gegenüber den letzten Wahlen sogar zurückgegangen.
Um die Wählerinnen und Wähler dafür zu sensibilisieren, verteilen die Frauenorganisationen Karten, wie Etiennette Verrey, die Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauen-fragen, am Freitag vor den Medien in Bern sagte. Auf der Website www.frauenbauenzukunft.ch erklären zudem Parlamentarierinnen, warum es aus ihrer Sicht entscheidend ist, dass Frauen und Männer in der Politik gleich viel zu sagen haben.
Hürden für Frauen nach wie vor höher
Vor Jahresfrist hatten die Frauenorganisationen die Kantonalparteien gefragt, was sie planten, um eine ausgewogene Repräsentation von Frauen und Männern zu erreichen. Politologin Regula Stämpfli analysierte die Antworten und verfasste eine Studie.
Ihr Fazit: Frauen sind nicht etwa deshalb untervertreten, weil sie weniger Interesse an Politik haben, sondern weil die Hürden für sie höher sind - sowohl bei der Nomination als auch bei der Wahl.
Die grösste Hürde seien die parteiinternen Strukturen, sagte Stämpfli. Frauen hätten nur dann die gleichen Chancen, nominiert und gewählt zu werden, wenn eine Partei konsequent Massnahmen zur Gleichstellung ergreife - wie die linken und grünen Parteien es täten.
Körbchengrösse- und Castingshow-Mechanismen
Für die unausgewogene Machtverteilung macht Stämpfli aber auch die Medien verantwortlich. Letztere stellten Frauen in Machtpositionen in einer rückständigen Weise klischiert und diskriminierend dar, beispielsweise, indem sie deren Äusseres thematisierten.
Stämpfli kritisiert die Medien auch dafür, dass sie häufig zweifelhafte wissenschaftliche Studien zitierten, etwa zum Zusammenhang von Attraktivität und Wahlerfolg oder zur - wissenschaftlich nicht gestützten - These, dass Frauen weniger als Männer an Wahlen und Abstimmungen teilnähmen.
Dies mache deutlich, wie in Politik und Öffentlichkeit "Körbchengrösse- und Castingshow-Mechanismen" Einzug gehalten hätten auf Kosten des Inhalts. Nicht die Körbchengrösse, sondern die Frauenförderungspolitik in den Parteien entscheide über den Erfolg oder Misserfolg von Frauen in der Politik.
„Kindermösen an erwachsenen Frauen sind also nicht einfach chic, hip, Mode, bequem, geil, lockeres Schönheitshandeln, sondern sie sind die am eigenen Körper vollzogene herrschende politische Philosophie. Die Schamrasur wird Teil dessen, was Frauen in einer entmenschlichten Warengegenwart unhinterfragt kopieren, nur um zu gefallen. Die entblößenden Kindermösen erwachsener Frauen sind unreflektierte Kopien globalisierter und anatomisierter, enterotisierter und entweiblichter (Waren)Körperhandlungen.“
http://www.emma.de/die_scham_ist_vorbei_1_2008.html
Auch in der Schweiz können Mütter nicht "alles haben"
Von Clare O’Dea, swissinfo.ch
Mit ihrem Essay "Why women still can’t have it all" hat die US-Amerikanerin Anne-Marie Slaughter eine alte Diskussion neu entfacht. Auch Schweizer Frauen fordern eine bessere Vereinbarkeit von Karriere und Kindern.
Respekt, Macht, Einfluss und dazu noch eine Familie: Von aussen betrachtet hatte Anne-Marie Slaughter, die ehemalige Chefin des Planungsstabs von US-Aussenministerin Hillary Clinton, alles. Was sie nicht hatte, war Zeit für ihre Familie.
In einem im Juli veröffentlichten Essay im US-Magazin The Atlantic mit dem Titel "Why women still can’t have it all" ("Warum Frauen noch immer nicht alles haben können"), forderte Slaughter einen grundsätzlichen Wandel in der Organisation der Arbeitswelt. Sie plädierte insbesondere für mehr Flexibilität für Arbeit von zuhause aus, für Arbeitszeiten, die besser auf Schulstunden ausgerichtet sind, sowie für eine Verschiebung der Spitzen-Produktivitätsjahre bei der Arbeit. Sie verlangt ebenfalls Phasen in der Karriere, in denen sich eine Frau vermehrt um die Kinder kümmern kann.
In einem zweiten Artikel, der auch in Schweizer Zeitungen veröffentlicht wurde, zeigte sich Slaughter überrascht von den enormen Reaktionen, die sie mit ihrem Essay auslöste. Dieser wurde bisher über eine Million Mal online gelesen und in verschiedenen Ländern nachgedruckt. Slaughter wurde für Journalisten aus aller Welt zur gefragten Interviewpartnerin.
"Die Reaktionen sind je nach Land unterschiedlich", schrieb Slaughter. "Der Artikel ist ein Test dafür, wo einzelne Länder in ihrer individuellen Entwicklung zur vollen Gleichberechtigung von Mann und Frau stehen."
In der Schweiz berichtete unter anderem der Tages-Anzeiger über Slaughters Artikel. "Die Debatte in Amerika ist in vollem Gange, doch auch in Europa dürften Feststellungen von Slaughter noch für einigen Zündstoff sorgen. Denn sie rücken die Achillesferse des Feminismus ins Zentrum des Interesses – die Mutterschaft." Die NZZ am Sonntag hingegen schrieb, der Essay bringe die Diskussion nicht voran, da so oder so keines der beiden Geschlechter "alles habe".
Kulturwandel
In der Schweiz ist Teilzeitarbeit für die meisten Mütter, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, die Norm. 61% der Frauen mit Kindern unter 25 Jahren fallen in diese Kategorie. Fast eine unter vier Frauen ist nicht berufstätig, 16% arbeiten Vollzeit.
Doch wie frei fallen diese Entscheide? Ergreifen Frauen die Teilzeit-Möglichkeit oder werden sie dazu gedrängt? Die Schweizer Politologin Regula Stämpfli hat keine Zweifel, dass die Barrieren von aussen kommen. "Ich finde die Debatte, dass Frauen sich diese Schranken selber setzen, lächerlich. Denn wir haben nicht wirklich die Wahl, es gibt kein brauchbares Arbeitsmodell, weder für Frauen noch für Männer."
In ihrem Essay schreibt Slaughter, dass Männer vermehrt in die Haus- und Erziehungsarbeit eingebunden werden müssen. Zurzeit arbeiten nur 7,6% der Väter in der Schweiz Teilzeit.
Lobenswerte Ziele, sagt Stämpfli. "Auf lange Sicht brauchen wir wirklich ausführliche Diskussionen über Familie, Mutterschaft, Vaterschaft sowie den Arbeitsmarkt und darüber, wie wir unsere Gesellschaft organisieren."
Paradoxerweise schreibt Slaughter, die ihre Machtposition aufgegeben hat, dass es mehr Frauen als Führungskräfte brauche, um den notwendigen Wandel in der Gesellschaft zu vollziehen.
"Erst wenn Frauen in bedeutendem Ausmass in führenden Positionen vertreten sind, werden wir eine Gesellschaft schaffen können, die wirklich für alle Frauen funktioniert… eine Gesellschaft, die für alle funktioniert."
Stämpfli bedauert, dass Frauen, die eine Führungsposition wollen, sich wie Männer verhalten müssen, wenn es um Zeitpläne und Engagement für die Familie geht.
Als einzige Frau unter den politischen Kolumnisten in der Deutschschweiz ist Stämpfli skeptisch, wenn es um das Ausmass des Einflusses geht, den Frauen in dem Land wirklich haben.
"Je mehr Macht eine Institution hat, umso weniger Frauen. Schauen Sie sich nur Banken, Medien und Chefredaktoren an."
Frauen an der Spitze
In der Schweizer Politik haben Frauen aber klar Spitzenpositionen inne: In der siebenköpfigen Schweizer Regierung sitzen aktuell drei Frauen. Es waren schon mal vier gewesen.
Im Parlament sind die Zahlen weniger beeindruckend, aber respektabel für ein Land, in dem Frauen erst seit 40 Jahren das Stimmrecht haben. Im Nationalrat (Grosse Kammer) halten Frauen 29% der Sitze, im Ständerat (Kleine Kammer) 19%.
In der Geschäftswelt sieht es aber viel weniger ausgeglichen aus. Dort sind Frauen im oberen Management noch immer nicht angemessen vertreten. 2010 waren nur gerade 4% der höheren Führungspositionen von Frauen besetzt, in Verwaltungsräten lag der Frauenanteil nur bei 8,3%.
Nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) haben sich diese Zahlen in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Dies, obwohl sich die Debatte um Frauenpräsenz im oberen Management von den Themen Fairness und Gleichheit hin zur Frage von besserer Leistung verschoben hat.
Der Aktienkurs von Unternehmen mit wenigstens einer Frau im Vorstand entwickelte sich im Verlauf der letzten sechs Jahre um 26% besser als der von vergleichbaren Firmen ohne Frauen in der Vorstandsetage, wie eine jüngst veröffentlichte Studie des Credit Suisse Forschungsinstituts ergab.
2011 veröffentlichte das Seco in Zusammenarbeit mit zwei Arbeitgeber-Verbänden eine Zusammenstellung so genannt "guter Praktiken" zur Ermutigung von Unternehmen, mehr Frauen in Führungspositionen zu ernennen. Aber es mangelt bis heute am politischen Willen, Frauenquoten für Unternehmen respektive deren Verwaltungsräte einzuführen.
Rolle der Kinderbetreuung
Die Schweizer Gesellschaft legt immer noch grossen Wert auf die Rolle der Frau bei der Erziehung der Kinder, wie etwa die Richtlinien für Scheidungsvereinbarungen zeigen.
Gemäss einem Bundesgerichtsurteil können Frauen, die zum Zeitpunkt ihrer Scheidung keiner bezahlten Arbeit nachgingen, darauf bestehen, weiter zu Hause zu bleiben und sich um die Betreuung ihres Kindes oder ihrer Kinder zu sorgen, bis das Jüngste 10 Jahre alt ist. Davor können sie nicht zur Arbeit verpflichtet werden, auch nicht zu Teilzeitarbeit.
Dies sind die Richtlinien, an die sich Richter halten, wenn sie entscheiden, wer für das Einkommen einer Familie aufkommen sollte. Erst wenn das jüngste Kind 16 Jahre alt ist, wird von einer geschiedenen Mutter erwartet, dass sie eine volle Stelle antritt.
Wer nach einer Auszeit von mehreren Jahren oder nach einer längeren Phase von Teilzeitarbeit wieder eine Vollzeitstelle antritt, hat es notorisch schwer, den Rückstand bezüglich Lohn und Dienstalter wettzumachen, und dies nicht nur wegen verpasster Zeit.
Frauen verdienen im Durchschnitt in der Schweiz noch immer 20% weniger als Männer. Frauen in Führungspositionen müssen gar Einbussen von bis zu 30% hinnehmen.
Etwa 40% der Lohnunterschiede sind nach Angaben des Eidgenössischen Gleichstellungsbüros diskriminierend.
"Sogar meine Generation, die absolut sicher war, dass wir mehr verdienen würden als die Männer, mit denen wir studierten, verdient nicht annähernd so viel ", kommentiert Stämpfli. "Wir mögen zwar schöne Karrieren haben, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was einige unserer Kollegen, nicht halb so talentiert wie wir, geschafft haben."
Clare O’Dea, swissinfo.ch
(Übertragung aus dem Englischen: Rita Emch)
http://www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft
/Auch_in_der_Schweiz_koennen_Muetter_nicht_alles_haben.html?cid=33350352
Politologin Regula Stämpfli ist ausser sich: Weil ihr Berufskollege Michael Hermann der SVP einen Wahlsieg voraussagt, beschimpft sie ihn als «Plankton», das von der Rechtspartei bezahlt werde.
«Es ist zum Kotzen», echauffierte sich Stämpfli gestern in ihrer Kolumne bei Radio1. Sie bezeichnete ihren Berufskollegen Michael Hermann als «Wahlvermesser mit einem politischen Reflexionsgrad eines Planktons».
Kontert: Michael Hermann. Regula Stämpfli
Die Scharfzüngige: Stämpfli wohnt in Brüssel und ist vor allem wegen ihrer pointierten Äusserungen in der Sendung «Arena» bekannt. Auch Gender-Fragen interessieren die Mutter dreier Kinder. Ihr aktuelles Buch heisst «Aussen Prada, innen leer?»
Weil dieser dauernd predige, wie stark die SVP und wie wichtig die Ausländerthematik sei, frage sie sich, von wem Hermann wohl bezahlt sei und wen er berate. Grund für ihren Ärger: Hermann prognostizierte gestern im «Tages-Anzeiger» einen Wahlsieg der SVP. Dabei sage eine laut Stämpfli «viel seriösere» GfS-Studie der SVP jedoch Stagnation voraus. «Hermanns Methoden sind eine Verhöhnung der Demokratie», konkretisiert Stämpfli auf Anfrage von 20 Minuten. Dies könne problematische Auswirkungen haben, denn ein Wahlsieg könne von Experten auch herbeigeredet werden.
Hermann kontert nicht weniger scharf: «Mit diesen Aussagen disqualifiziert sich Stämpfli selbst.» Er habe bisher lediglich tausend Franken von der SVP für einen Vortrag erhalten – wesentlich mehr Aufträge habe er von der FDP und der SP. Den Vergleich mit einem Plankton nimmt der 39-Jährige mit Humor, sagt aber: «Ich habe eine faire Haltung gegenüber allen Parteien und bekomme im Gegensatz zu Stämpfli keinen Hautausschlag, wenn ich das Wort SVP höre.»
Stämpfli selbst outete sich im Radio1-Beitrag in der Tat als Linke: «Für die hohe Verschuldung, die Verblödung des Bildungssystems und die Unterwanderung des Rechtssystems» seien nicht die unintegrierten Muslime, sondern die Mehrheit der CVP, FDP und SVP verantwortlich.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Staempfli-nennt-Hermann-ein--Plankton--24805795
Schweizer Management braucht Frauen-Quote!
Mehr Frauen in der Politik bedeutet nicht mehr Frauenpolitik, sagt die Schweizer Politologin Regula Stämpfli im Gespräch mit Jutta Berger.
Hat die Frauenmehrheit im Bundesrat tatsächlich Auswirkungen auf den Alltag der Schweizerinnen? Machen diese Frauen Frauenpolitik?
Stämpfli: Nein, weshalb auch? Die deutschen Frauen sind ja auch nicht alltäglich feministischer geworden, nur weil sie seit Jahren eine Bundeskanzlerin haben. Außer den beiden Sozialdemokratinnen, die durch Parteisozialisation eher frauenspezifisch politisiert wurden, betreibt die Frauenmehrheit in der Regierung keine explizite Frauenpolitik, da die Ministerinnen in erster Linie als Parteivertreterinnen und nicht aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit gewählt wurden.
Was könnten die Bundesrätinnen bewirken?
Gegenfrage: Was haben bisher die Bundesräte bewirkt? Politik ist heutzutage oft interessengeleitet und gehorcht spezifischen Lobbys und weniger dem Allgemeinwohl. Vor 20 Jahren erwarteten Frauen, dass sich Stil, Sachthemen, Expertokratie und Medienpräsenz durch Frauenmehrheiten in Regierungen verändern würden. Spätestens seit Maggie Thatcher hätten aber die Frauen wissen müssen, dass manche Politikerinnen noch männlicher als viele Männer sein können.
Das würde im Umkehrschluss heißen, Frauen sollen gar nicht in die Politik, weil sie es eh nicht besser machen als die Männer?
Nein, das ist natürlich völlig falsch. Ach … Medien! Es geht um die Erkenntnis, dass Frauenmehrheiten nicht automatisch Frauenpolitiken bringen.
Wirken Bundesrätinnen, eine Bundespräsidentin motivierend auf die Schweizerinnen? Wollen die Mädchen nun nicht mehr Friseurin, sondern Bundesrätin werden?
(Lacht) Coiffeuse, wie wir hierzulande sagen, ist durch den »Traumberuf« Model ersetzt worden. Vor die Wahl gestellt, Model oder Bundesrätin zu werden, würden viele junge Mädchen wohl auch in der Schweiz dank Klischierung, Amerikanisierung und Re-Biologisierung des politischen Diskurses eher den Beruf »Model« wählen. Models verdienen mittlerweile auch mehr als Bundesrätinnen … Vielleicht klingt das ernüchternd. Aber etwas wird bei der sogenannten Frauenfrage immer wieder vergessen: Viele Frauen in Institutionen und Berufen gehen oft einher mit dem Wandel bezüglich Geld und Ansehen dieser Institutionen und Berufe. Wohl deshalb gibt es in der Schweiz so viele Frauen in der Politik, während die Wirtschafts- und Finanzetagen dieses Landes sich immer noch wie Wartezimmer eines Urologen präsentieren, sprich eine frauenfreie Zone darstellen.
Wie lässt sich der Frauenanteil im Top-Management erhöhen?
Schauen Sie nach Norwegen und Sie wissen es! Wir brauchen Quoten.
http://www.welt-der-frau.at/index.htm?http://www.welt-der-frau.at/viewcat.asp?ID=4087&cat=3
Verkloppen hätte man die müssen
Der Kampf um die Nationalbank ist ein Kampf um ökonomische Wahrheiten. Dumm daran ist nur, dass die Wirtschaftswissenschaften für Fakten in etwa so empfänglich sind wie Opus Dei für Frauengleichstellung.
Bei der Absetzung des Nationalbankpräsidenten durch die Rechtspopulisten ging es im wesentlichen um den Kampf der menschenverachtenden Monetaristen gegen die klassisch liberalen, um Realwirtschaft bemühten Volkswirtschaftler. Dass die Monetaristen, welche 2008 die Kernschmelze unserer globalen Ökonomien verursacht haben, nicht nur weitermachen wie bisher, sondern die Inquisition auch auf die ehemaligen Verbündeten erstrecken, macht ungewöhnliche Erklärungen notwendig.
Noch heute könnte ich mich ohrfeigen. Dafür, dass wir die pickelgesichtigen Wirtschaftswissenschaftler, die bei Schopenhauer zuerst an einen Bierhumpen dachten, nicht ernst genommen haben. Verkloppen hätte man die müssen, diese Druckser, Nicht-Denker, Karrieristen, die sich gegen ihre grossen ideologischen 68er Brüder und Schwestern nur mit dem Ruf nach Geld und Prostitution wehren wollten. Fassungslos sieht meine Generation der 40er plus, wie ausgerechnet diese faden Nicht-Männer Machtpositionen errungen haben. Zwar amtierten auch vor dem Globalisierungsschub 1999 schon einige Weicheier als Chefs, Professoren, Vorstände, Aufsichtsräte, hohe Ministerialbeamte und Militärs. Doch seit der Einführung von Bologna 1999 werden in den Wirtschafts-, Politik- und Geschichtswissenschaften, leider auch in Philosophie und Juristerei, Weicheier sogar europäisch zertifiziert.
Seit 1999 berufen Bürokraten mit Vorliebe Kastraten. Wenn sie einmal hochkommen, verleihen sie den Hohlköpfen Nobelpreise für eine Finanzwissenschaft, die auf mathematischem Nichts basiert.
Deshalb:
Die damaligen und heutigen 30 Prozent der klugen Menschen, die in den 1980ern die starren ideologischen Debatten der 68er aufgebrochen haben, müssen sich ständig selber ohrfeigen. Immer wieder. Dafür, dass sie über diese mickrigen Kleingeister mit ihren lächerlichen, schlagenden Verbindungen und über die neopatriarchalen Masturbationsakrobaten nur gelacht haben. Dafür, dass sie einige dieser Kerle aus Mitleid sogar in der eigenen Wohngemeinschaft haben mitessen lassen, immer in der aufklärerischen Haltung, dass der Mensch im Kern doch eigentlich gut sei. Dabei weiss man doch, dass aus Mitessern mit der Zeit hässliche Pickel werden.
Genau die Typen tummeln sich aber nun mit ihren Freunden dreist und unbekümmert im IWF, im schweizerischen Nationalfonds, in den Expertenkommissionen und in einigen Chefetagen der Medien. Diese unfertigen Menschen, die Peter Pan so verstehen, dass sie nicht nur Kinder bleiben, sondern die Verantwortung immer und allesamt einer Herrschaft des Niemands übergeben dürfen, drücken uns weiter und weiter und weiter.
Eben. Verkloppen hätte man sie sollen. Wieder und wieder. Damit ihnen klar geworden wäre, wie schäbig sie sind. Wie dreckig. Wie unendlich beschämend für das schöne Menschengeschlecht. Hätte das etwas genützt? Wahrscheinlich nicht. Doch so können wir nur uns selber ohrfeigen. Weil wir die Zeichen der Zeit in unendlicher Naivität und in Verkennung der wirklichen menschenfeindlichen Macht übersehen haben. Aber vielleicht ist diese Macht gerade deswegen so perfide, weil sie sich hinter rationalen Mechanismen als Normalität tarnt.
Wahrheit wird zur Lüge, Lüge wird zum Paradigma erklärt. Angesichts des grassierenden Zynismus, der überall als Realität verkauft wird, schaue ich zurück. Und ja: Wir haben die Chance verpasst. Wir Gutmenschen, die uns selber verwirklichten, tolle Kinder aufzogen, und uns in immer spannenderen Projekten, Büchern, Kunst und Diskursen verloren, waren blind. Denn die Anderen, die Kleingeister haben uns mittlerweile die Möglichkeit genommen, Grosses auch nur zu denken. Wir haben uns potemkinsche Dörfer einer schönen neuen Welt gebaut. Wir haben hingenommen, das richtig und falsch nicht mehr sinnlich und direkt ausgelebt, sondern nur noch innerhalb eines Rechts- und Technokratiekomplexes anonymisiert ausgehandelt werden. Damit sind wichtige Entscheide jeder persönlichen Verantwortung beraubt.
Eben. Wir hätten sie alle mehr verkloppen sollen. Das hätte nicht der Aufklärung und dem Pazifismus entsprochen, doch unsere Gegenwart vielleicht erleichtert.
http://www.news.ch/Verkloppen+haette+man+die+muessen/524524/detail.htm
«Frauen sind leider keine besseren Men-schen»
Urs Zurlinden / 10. Jan 2013 - Die Politologin Regula Stämpfli liebt das ungeschminkte Wort. Ein Interview mit ihr über Frauen, Männer und «Menschensolidarität».
Frau Stämpfli, welchen Familiennamen tragen Ihre drei Söhne?
Regula Stämpfli: Beide, den Namen von mir und ihres Vaters.
Wollten Sie nie den Namen Ihres Mannes annehmen?
Ach, wissen Sie, bei meinem Männerverschleiss wäre das unökonomisch, jedesmal den Namen zu wechseln! Aber im Ernst: Ich wollte nicht einmal sein Geld annehmen!
Mit dem neuen, seit dem 1. Januar geltenden Namensrecht dürfen Frauen nun offiziell ihren alten Namen behalten. Ein Durchbruch?
Vielleicht in der Schweiz. In Italien, Frankreich und Belgien war das schon immer so.
Das neue Namensrecht wird, sagen Kritiker, zu einem heillosen Durcheinander führen. Haben Sie keine Bedenken?
Nein, überhaupt nicht. Angesichts einer Scheidungsrate von gegen 50 Prozent würde ich sagen: Im Gegenteil! One woman, one name - for ever.
Was wäre für die Frauen noch zu verbessern im Schweizer Zivilrecht?
Das Schweizer Zivilrecht ist nicht für Frauen und nicht für Männer gemacht, sondern für in der Schweiz lebende Menschen. Würde das konsequent umgesetzt, wäre schon vieles verbessert. Ich bin eine grosse Verfechterin des Rechtstaates. Aber manchmal wird die praktische Umsetzung leider der Macht angepasst anstatt dem Recht.
Der Zukunftsforscher Matthias Horx prognostiziert: «Die Gesellschaft wird weiblicher.» Einverstanden?
Vor 20 Jahren war Horx noch aktuell. Jetzt verkennt er mit seinem Zukunftsbeaming, dass die Zukunft so offen ist wie noch nie. Im besten Fall wird die Zukunft menschlicher - das meinte er vor 20 Jahren mit «weiblich», doch die letzten zwei Jahrzehnte haben ihn widerlegt...Frauen sind leider keine besseren Menschen - Frauen in Machtpositionen schon gar nicht, da sie meist bessere Männer sind, siehe Angela Merkel.
Wird die Schweiz punkto Frauen erneut zum Sonderfall?
Nicht unbedingt. In der Politik sind die Frauen gut vertreten. Aber wir haben ein grundsätzliches Problem: Politisch wird die Schweiz langsam zum Abfall. Unsere Politik ist nicht mehr links oder rechts, sondern oft nur noch daneben.
Die EU-Kommission will nun eine Frauenquote für börsenkotierte Unternehmen einführen. Macht das Sinn?
Mir würde die Aktienmehrheit genügen. Dort liegt doch die Macht.
In Europa liegt der Frauenanteil in den Verwaltungsräten schon heute bei über 15 Prozent – Tendenz klar steigend. Warum also noch die Quote?
«Ein Verwaltungsrat ist einer, der rät, was er verwalten soll», schrieb schon Tucholsky. Daran ändert auch eine Verwaltungsrätin nichts. Ich finde diese Diskussion eh eine Verschleierungstaktik, um von echten politischen Problemen wie der zunehmenden Bürokratisierung der Welt abzulenken. Anstatt über mehr Frauen in den Verwaltungsräten zu diskutieren, liesse sich darüber debattieren: Wo brauchen wir überhaupt Verwaltungsräte und welche Verantwortlichkeiten sollen die haben. Mit solchen Überlegungen ecke ich jeweils bei den Linken an.
In der Schweiz liegt der Frauenanteil bei unter 12 Prozent, in Norwegen bei über 36 Prozent. Was läuft da schief?
In der Schweiz läuft nicht alles schief, aber alles sehr langsam. Es gibt Bereiche, wo die Schweiz ziemlich weit vorne liegt. Das hat mit unserer politischen Kultur und der Kleinräumigkeit zu tun. Norwegen hat einen derart hohen Frauenanteil, weil sie seit Jahrhunderten eine starke Frauentradition haben. Wir hatten seit Jahrhunderten eine starke Wehrtradition. Das Frauenstimmrecht wurde bei uns nicht nur wegen der direkten Demokratie so spät eingeführt, sondern auch wegen unserer unterschiedlichen Tradition.
Mehrere Anläufe für eine Quotenregelung fanden bisher keine politische Mehrheit. Hat die Frauen-Lobby in Bundesbern versagt?
Ich wusste ehrlich nicht, dass es in Bern eine Frauen-Lobby gibt.
Eine Quotenfrau wird doch nie ganz ernst genommen werden?
Was immer dazu nützt, Frauen nieder zu reden...who cares? Ich hätte nichts dagegen, eine Quotenfrau zu sein. Denn ich wäre mir bewusst, dass ich vermutlich mehr leiste als wahrscheinlich alle Männer (oder Frauen) im Raum. Das geht wohl nicht nur mir so. Bei all den Quotenfrauen (und Quotenmännern) steigt eben auch das Selbstbewusstsein.
Die Frauen machen heute, fast 50 Jahre nach dem Buch «Der Weiblichkeitswahn» der amerikanischen Feministin Betty Friedan, die Hälfte der Arbeitswelt aus. Eigentlich eine Erfolgsstory?
Überhaupt nicht, solange sie noch immer ein Drittel weniger verdienen als die Männer – und solange das Bild der Frau immer noch Körper ist und das Bild des Mannes Geist.
In den Chefetagen hingegen sitzen kaum Frauen – trotz all der diversen Frauenförde-rungs-Programme. Die wollen einfach keine Verantwortung übernehmen?
Das gilt für manche Frauen tatsächlich. Andere wollen und tun es auch. Andere wollen und kommen nicht zum Zug. Vorsicht vor Verallgemeinerungen und Gemeinplätzen!
Die Frauen machen inzwischen die Mehrheit aller Uni-Abschlüsse. Dann werden Sie Mütter und gehen zurück an den Herd?
Mal abgesehen davon, dass niemand Kinder kriegen kann, ausser jüngere Frauen: Sie müssten erst mal meinen Truthahn probieren! Aber in den drei Stunden, die der im Backrohr liegt, kann ich zwei Artikel schreiben und Interviewfragen beantworten.
Sie gehen in Ihren Kolumnen jeweils auch mit Frauen hart ins Gericht. Wo bleibt die Frauensolidarität?
Ich kämpfe für Menschensolidarität. Begreifen Sie den Unterschied?
Die Medien schrieben, so Ihre Kritik, deutlich zu wenig über Gewalt an Frauen. Tun sie das nicht?
Sie schreiben durchaus über die offensichtliche Gewalt – wie jetzt über den Tod der indischen Studentin und über Steinigungen in Afghanistan. Aber selten über die weltweite alltägliche Gewalt – die gibt keine Schlagzeilen her.
Gewaltsame Übergriffe finden meistens innerhalb der Partnerschaft statt - ohne Zeugen?
Eben. Die Affäre von Ex-Armeechef Roland Neef hätte ja zunächst unter Verschluss bleiben sollen. Wer die Möglichkeit hat, kann solche Berichte unter dem Deckel halten.
Was halten Sie von der Punkrock-Band Pussy Riot in Russland?
Klasse – obwohl man durchaus über ihre Musik diskutieren kann.... Ich habe mich dank Pussy Riot und Femen auch an die obszöne Selbstinszenierung von Frauen gewöhnt.
Themenbezogene Interessen (-bindung) der Autorin/des Autors
keine. Das Interview mit Regula Stämpfli erschien zuerst in der "Südostschweiz am Sonntag".
http://www.infosperber.ch/Sexismus/Frauen-sind-leider-keine-besseren-Menschenraquo
Die Politikwissenschaftlerin Regula Stämpfli hat die Aussagen von Philipp Hildebrand über seine Frau Kashya als sexistisch kritisiert. Schon Adam habe sich hinter Eva zu verstecken versucht, schreibt sie in einem Bericht.
Die Äusserungen des SNB-Präsidenten, Philipp Hildebrand, über seine Frau an der Pressekonferenz von letzter Woche stossen bei der Politikwissenschaftlerin Regula Stämpfli sauer auf.
Stämpfli stört sich an Hildebrands Erklärungen, wieso er von den Transaktionen seiner Frau nichts gewusst habe. Unter anderem hatte Hildebrand an der Medienkonferenz in der vergangenen Woche gesagt: «Um es so zu sagen: Meine Frau ist eine starke Persönlichkeit.» Wenn er sich einen Vorwurf machen müsse, dann diesen, dass er seine über geldpolitische Entscheide nicht informierte Frau habe gewähren lassen.
Opfer von Sexismus
Bei dem «verheerenden Exkurs zu seiner Ehefrau» habe ihr der Atem gestockt, schreibt Poli-tikwissenschaftlerin Stämpfli und interpretiert die Aussagen: «Hampelmänner united, aufge-passt! Falls Sie ne echte Mackerkarriere anstreben, dann bitte Finger weg von starken, selb-ständigen Frauen!»
Hildebrand habe mit seinen «unsinnigen Ausführungen» seine kluge, umsichtige Politik und sein Währungsverständnis einem klassischen Sexismus geopfert, kritisiert Stämpfli. Der Nati-onalbankchef habe somit einmal mehr bewiesen, dass Männer das schwache Geschlecht seien.
Sündenfall der Schöpfungsgeschichte
Stämpfli vergleicht die Affäre Hildebrand mit dem Sündenfall der Schöpfungsgeschichte: «Schon Adam versuchte sich hinter Eva zu verstecken, indem er behauptete: 'Sie war es, ich hätte den Apfel ja nie auch nur angeschaut...'»
Schliesslich kommt die Politologin zum Schluss: «Hildebrand ist nicht über seine Frau ge-stolpert, sondern über ein System, das schon im Kern verfault ist.» Mit dem System sei der «verfaulte Finanzkapitalismus» gemeint.
Regula Stämpfli verunglimpft Belgier mit Drittweltlandvergleich
Politologin mit dem Einfühlungsvermögen eines Serien-mörders
Da muss man sich ernsthaft fragen: wie pietätlos kann ein Mensch sein? Die Berner Politologin Regula Stämpfli – nota bene mit Zweitwohnsitz in Brüssel (Belgien) – zieht zur Unzeit über belgische Car-Unternehmen und Standards her. Mehr noch: Sie deklassiert Belgien zum Drittweltland und bewertet das Busunglück von Sierre als “typisch für Belgien”. Ausgerechnet sie, die anderen Rufmord an der Schweizer Beliebtheit im Ausland vorwirft, schafft dies ohne Probleme selbst. Was haben Sie sich dabei gedacht, Frau Stämpfli?
Haarsträubend.
Natürlich sind die Reaktionen aus Belgien vorprogrammiert und berechtigt. Kopfschütteln und Ekel. Auch auf Facebook und Regula Stämpfli’s persönlicher Webseite tobt ein Sturm der Entrüstung. Es gibt bereits eine Anti Dr. Regula Stämpfli Gruppe mit 375 Mitgliedern (Stand20.3. um 17.45 Uhr).
Hat Professor Stämpfli einen Grund mit Belgien abzurechnen? Oder hat ihr die Natur (viel-leicht Gott) das Taktgefühl vorenthalten? Was bringt ihr das Ganze ausser negativer Presse und einen erheblichen Imageschaden? Wollte Sie nur testen, wie weit sie gehen kann? Mit ihrem Politologen-”Kollegen” Michael Hermann ging sie letztes Jahr auch nicht unzimperlich ins Gericht: Er habe den “politischen Reflexionsgrad eines Planktons”, meinte sie.
Und Sie hat das Einfühlungsvermögen eines Serienmörders, würde ich meinen.
Frau Stämpfli, jetzt müssen Sie sich aber ganz doll entschuldigen.. Oder was meinen die Leser hier?
http://ginotonic.ch/regula-stampfli-verunglimpft-belgier-mit-drittweltlandvergleich/
Die Schweizer Politologin und Publizistin Regula Stämpfli hat mit einem Kommentar zum Busunglück bei Siders, bei dem 28 Menschen ums Leben kamen, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Auf news.ch veröffentlichte sie einen Beitrag mit dem Titel «Belgisation: Weshalb Unglücke auch politisch sind».
«Meine erste, spontane Reaktion als Mutter ist: Oh, nein! Wie grauenhaft!», schreibt Stämpfli in ihrem Beitrag. «Meine zweite: Erstaunt mich nicht. Ein belgischer Reisebus - mit Betonung auf belgischer.» Sie führt an, dass diese Aussage wohl unwissenschaftlich, rassistisch, spontan verständlich, aber politisch nicht korrekt daherkomme, fragt aber auch kritisch, ob das wirklich zutreffe.
Stämpflis Hauptkritik richtet sich darauf, dass Unglückfälle jeweils individualisiert und dem sogenannten «menschlichen» Versagen zugeordnet würden, weil dies den wirklich Verantwortlichen gerade gelegen komme. «Niemand macht sich daran, die Struktur von Unfällen und Schicksalsschlägen zu untersuchen, es sei denn unterbelichtete Wissenschaftler, die jedes menschliche Versagen auf ein hormonelles Zusammenspiel zurückführen wollen», so die Politologin.
«Verkehrsunfälle sind nur bedingt individuell, sondern strukturell. Sie hängen mit Preisen, Ausbildung, Infrastruktur etc. zusammen. Nur will dies die Verkehrslobby, die Lastwagenlobby, die Reisebusfahrerlobby nie zugeben», so Stämpfli.
Dass es ihr aber eben gerade exemplarisch um die Strukturen und nicht um die Personen ging, das ist der Leserschaft grösstenteils entgangen. Als «pietätlos», «niveaulos» und «ethisch unhaltbar» wurde ihr Beitrag in den Leserkommentaren bezeichnet und ihr persönlich «Unwissenheit, Ignoranz und Rassismus» vorgeworfen. Nicht nur das belgische Fernsehen griff Stämpflis Äusserungen auf, auch wurde bereits mit Beschwerden gedroht.
Das ironische an der Geschichte: Stämpfli ist ausgerechnet mit einem Beitrag zur Strukturkritik Opfer der von ihr genannten Individualisierung geworden. Da half auch die Anmerkung am Ende des Artikels nicht viel: «Deshalb darf ich wirklich und real rufen: `Typisch. Ein belgischer Reisebusfahrer`, ohne die Pauke der politisch Korrekten über meinen Kopf geschlagen zu kriegen. Denn dieses `typisch` verweist auf die Verantwortung der Politik und der Politiker, statt immer die einzelnen Menschen zu prügeln.»
Die erbosten Reaktionen sind zum Teil auf die Polemik zurückzuführen, man ist aber auch versucht, der Leserschaft zu unterstellen, ihrem Ärger Luft gelassen zu haben, ehe diese den Artikel fertig gelesen hatte.
http://www.kleinreport.ch/news/regula-staempfli-erntet-sturm-der-empoerung-69348.html
Ihre Facebook-Argumentation, Frau Stämpfli, ist zwar irrig, aber interessant und vermutlich nicht mal eine Rarität: Sie führen auf Ihrer Facebook-Seite eine öffentlich einsehbare Pinnwand, bezeichnen diese aber als privat. Nun weiss ich nicht recht, ob Sie da eine wie auch immer zu begründende inhaltliche Privatheit einfordern (immerhin dürfens ja alle lesen, oder nicht?), oder ob Sie sich schlicht in den Einstellungen vertan haben – Sie wären nicht die erste.
Jedenfalls liegt es in Ihrer eigenen Verantwortung, Ihre Facebook-Seite privat zu halten. Derzeit aber müssen Sie sich schon gefallen lassen, wenn man daraus zitiert. Zitieren stellt aber per se noch nicht Mobbing dar (wie Sie auf Facebook schreiben). Noch problematischer übrigens: Auch Ihre Facebook-Bekanntschaften dürfen auf Grund der von Ihnen definierten Einstellungen problemlos zitiert werden. Möglicherweise aber haben die keine Ahnung, dass Ihre Pinnwand öffentlich ist.
Privacy ist mehr denn je auch eine Frage der Medienkompetenz geworden. Das bedauern manche; es zu ignorieren und post festum Privatheit einzufordern geht aber definitiv nicht.
http://polithink.ch/2010/10/19/regula-stampfli-ist-auch-ein-michael-hermann/
Wem immer ich sagte, ich würde ein Interview mit Ihnen machen, reagierte mit: «Uff, die Stämpfli.» Wie lebt es sich als Reizfigur?
Ich lebe sehr gut damit. Ich habe schon immer polarisiert, schon als Kind. Ich bin 1,80 m gross, ich habe ein Feuermal, ich verfüge über eine grosse Vitalität. Und: Ich bin eine Frau. Das irritiert. Vor allem in der Schweiz.
Es kümmert Sie kein bisschen, wenn Sie anecken?
Nein, gefallen ist nicht mein Ding. Wenn alle «Heil» schreien, heisst das noch lange nicht, dass dieses «Heil» richtig ist. Das habe ich schon früh von meiner Mutter gelernt. Zudem: Ich bin Bernerin, vergessen Sie das nicht. Das ist ein ganz besonderer Menschenschlag. Aber jetzt tun Sie so, als wäre ich die verhassteste Person – doch meine Vortragssäle sind immer ausge-bucht.
Kritik ignorieren Sie?
Kritik akzeptiere ich nur von meinen Lieben. Kritik an Frauen ist eh immer problematisch: Sie sind immer Corpus Delicti, nie wirklich «richtig». Feministische Kritik wird zudem, wenn überhaupt wahrgenommen, meist in eine Ecke gedrängt, personalisiert, entpolitisiert. Es geht dann nur noch um die Zerstörung derjenigen, die es wagt, hinzuschauen. Ein Mann kann ganz locker unglaubliche Dinge sagen, ohne dass er als Person fertiggemacht wird. Einem Mann gesteht man eine Position zu, der Frau nur eine Repräsentation. Egal, was ich sage, am Schluss werde ich immer auf mein Frausein zurückgeworfen.
Dennoch sind Sie gegen die Quote. Sie schreiben: «Frauenquoten passen in den Trend, die Menschen zu reinen Funktionsträgern umzuformen, und zwar auf allen menschlichen Ebenen, von der Kultur bis direkt in den Körper hinein.»
Ich bin nicht gegen die Quote, sondern analysiere die Wirkung heute. Manchmal ist es schon schwierig, kritisches Denken in diesem Medienzirkus rüberzubringen. Die Kulturtheoretikerin Christina von Braun brachte mich darauf. Der Kapitalismus hat sich mit dem Feminismus so verbunden, dass Letzterer zur Farce geworden ist, zum Systemerhalt. War die Frauenquote vor 20 Jahren noch verbunden mit der Veränderung der Lebensbedingungen, ist sie heute zum biologistischen Strukturerhaltungsprogramm mutiert. Es geht nicht mehr um die Verteilung von Haus- und Berufsarbeit, sondern um eine pasteurisierte Gleichmacherei, die eine Managerin nicht von einem Manager unterscheidet.
Und Sie werfen den Frauen vor, da mitzumachen: «Die Frauen steigen auf, weil der Kapitalismus nach den systemimmanentesten Köpfen sucht, egal, ob diese auf einem weiblichen oder männlichen Körper sitzen.»
Im Kapitalismus gibt es nur Funktionsträger. Da könnte auch ein Schimpanse CEO sein, wenn der Mehrwert stimmt. Kurz, es spielt keine Rolle, ob Funktionen von Menschen ausgeführt werden, Hauptsache, sie halten die Maschine am Laufen. Männlein oder Weiblein macht hier keinen Unterschied.
Vielleicht schlicht deshalb, weil Männer und Frauen gar nicht so unterschiedlich sind?
Selbstverständlich. Die Argumentation ist aber paradox. Viele Frauen erhoffen sich mit der Frauenquote «andere» Qualitäten. Doch genau wenn Frauen diese «anderen» Qualitäten reinbringen, werden sie nicht gefördert. Die meisten Unternehmen wollen nicht eine «andere» Qualität, sondern sie wollen die besser Angepassten. Dies sind mittlerweile die Frauen.
Die Mädchen überflügeln die Buben in der Schule nur deshalb, weil sie sich dem System besser anpassen?
Nicht nur, aber auch. Apropos Anpassung: Wenn mich meine Studentinnen fragen, wie ma-chen Sie das nur, Karriere, Kinder, lustvoll aussehen, da frage ich zurück: Wie machen Sie es denn? Und dann hoppla: Die haben Listen! Checklisten! Wenn die von einem Mann hingerissen sind, der nicht ihren Kästchen entspricht, kommt der schon nicht infrage.
Was ist daran so verkehrt? Neuesten Untersuchungen zufolge sind Beziehungen, die auf Online-Partnerschaftsportalen begonnen haben, stabiler – das mit den Kästchen scheint also zu funktionieren.
Weil es im Kern darum geht, was Eva Illouz mit ihrem Buch «Warum Liebe wehtut» beschreibt. Es ist das Denken in Investition und Output, das die Menschlichkeit vergiftet. Wir vermessen alles. Und zwar auch die unsinnigsten Dinge: Küssen, die Liebe, wie viel Frauen und Männer reden, statt einmal die Frage zu stellen, was sie denn reden. Wenn Hanna Rosin ein Buch schreibt mit dem Titel «Das Ende der Männer», ist das für mich das antifeministische Buch schlechthin. Wie sie mit einer Lockerheit damit umgeht, dass Mädchen alles mitmachen, diese ganze Pornografisierung, um das ökonomische Überleben zu garantieren, wie kritiklos sie das einfach kolportiert! Da bin ich fassungslos.
Möglicherweise handeln jene Frauen, die auf ihre Schönheit setzen, klüger als jene, die auf ihre Klugheit setzen. Weshalb ihnen diesen Pragmatismus vorwerfen?
Kurzfristig gesehen, sicher, doch als Lebenssinn kann ständiger Pragmatismus das Selbst zer-stören.
Weshalb sollen Frauen jetzt auch noch die besseren Menschen sein und die Welt zu einem besseren Ort machen müssen?
Es geht darum, dass man hinschaut. Catherine Hakim behauptet beispielsweise, die Frauen hätten erotisches Kapital, das sie besser nutzen sollten. Der Haken daran ist, dass Frauen nicht erotisches Kapital haben, sondern erotisches Kapital im wahrsten Sinne des Wortes verkörpern. Das ist ja das Verrückte am kapitalistischen Warenmarkt: Die boomenden Branchen sind diejenigen mit Frauen- und Kinderhandel und Pornografie. In den USA wird alle 39 Minuten ein Porno produziert. Solche Zusammenhänge werden viel zu selten diskutiert.
Ihrer Ansicht nach machen die Frauen auch da bereitwillig mit, Sie schildern Sie als stets rasiert und kontrolliert, ziemlich freudlos. Nehmen Sie die Frauen so wahr?
Peter Sloterdijk bringt es auf den Punkt: «Hätte der Neoliberalismus Titten aus Zement, sähe er aus wie Heidi Klum.» Die Frauen, die ich kenne, sind alle lebendig, doch das Medienbild zeigt uns oft diese normierten, uniformen Frauenbilder.
Die Frauen sind so selbstständig wie nie – weshalb sind sie denn so abhängig davon, zu gefallen?
Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist nie mit emotionaler Unabhängigkeit gleichzusetzen. Sie erleichtert sie zwar, aber hilft allein noch nicht in einem System, das auf Anpassung, Durchschnittswerte und -aussehen getrimmt ist.
Das gilt aber auch für Männer.
Was ich in meinem Buch beschreibe, betrifft nicht nur die Frauen, sondern ist ein philosophischer Prozess, der mehr und mehr alle Menschen als Menschen verkaufen wird. Eine der stärksten Stellen ist ja, wo ich beschreibe, wie die gegenwärtige Welt und Menschen immer stärker homogenisiert, pasteurisiert und sterilisiert werden.
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Kritik-an-Frauen-ist-problematisch/story/17612553
--
Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus
Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!
wikimannia statt femipedia
Liste Femanzen Dr. Regula Stämpfli
Dr. Regula Stämpfli
Thunstrasse 17
3005 Bern
--
Wenn ich so bin, wie ich bin, bin ich ich.