Verdeckte PR in Wikipedia (Bildung)
"OBS-Wikipedia-Studie"
Autor Marvin Oppong untersucht verdeckte PR in Wikipedia, in einer der weltweit wichtigsten privaten und beruflichen Informationsquellen. Die enorme Bedeutung von Wikipedia als Informations-, Orientierungs- und Deutungsquelle weckt Begehrlichkeiten bei Unternehmen, Prominenten, und anderen öffentlichen Akteuren, auf das elektronische „Weltwissen“ Einfluss auszuüben. http://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/verdeckte-pr-in-wikipedia-das-weltwissen-im-visier-von-unternehmen.html
Die Studie gibt es als PDF. Dort bin ich auf folgenden Fall gestoßen (Seite 30).
Richter erstellen Durchsuchungsbeschlüsse nach (falschen) Informationen aus der Wikipedia.
Wie schnell selbst in prekären Situationen, in denen man absolut verlässliche Informationen benötigt, sogar von öffentlichen Stellen auf Informationen aus Wikipedia zurückgegriffen wird, zeigt sehr schön folgender realer Fall, der erst kürzlich bekannt wurde: Vor zwei Jahren wurde die Wohnung des Spiegel-Autors Alexander Osang von der Steuerfahndung und einer Staatsanwältin durchsucht. In einem Artikel, den der Spiegel-Autor im April 2013 dazu veröffentlichte, 54 schildert er, welche Rolle Wikipedia in diesem Zusammenhang spielte. Osang wurde – wie sich später herausstellte, zu Unrecht – vorgeworfen, ein Drehbuch nicht ordentlich versteuert zu haben. Osang wandte ein, dieses in seinem damaligen Wohnort USA versteuert zu haben. „Ja, ja“, habe die Steuerbeamtin, die Osangs Wohnung durchsuchte, daraufhin gesagt, „‚(d)em Richter hat offensichtlich gereicht, was wir hatten. Außerdem haben Sie ja in den Jahren einige Veröffentlichungen gemacht. Bücher und so weiter.‘ Sie zog zwei Blätter aus der Tasche, die mit meiner Wikipedia-Biografie bedruckt waren. ‚Wikipedia‘, sagte ich und guckte, so spöttisch es ging. Frau Schulze lächelte das weg und rief erstmal die beiden Kollegen an, die unten auf der Straße warteten“, heißt es dazu weiter in Osangs Artikel.
Alexander Osang in einem Spiegelartikel zu dem Vorfall:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-92536993.html
Wie doof können Richter und Staatsanwälte eigentlich noch sein? Von Absicht will ich erst gar nicht reden, denn dazu Bedarf es eines Minimalverstandes.
Auf Seite 31 des PDF ist noch folgendes zu finden:
Selbst Gerichte, darunter auch das höchste deutsche Zivil- und Strafgericht, der Bundesgerichtshof, zitieren aus Wikipedia-Artikeln. Der Wikipedia-Eintrag „Wikipedia als Quelle für Gerichte“ beinhaltet eine Liste derjenigen gerichtlichen Entscheidungen, die Wikipedia als Quelle zitierten. Die Auflistung enthält Entscheidungen etwa des Bundesfinanzhofs, aber auch des EU-Harmonisierungsamts für den Binnenmarkt, des Schweizerischen Bundesrats sowie Schlussanträge des Generalanwalts beim Europäischen Gerichtshof.
In der Wikipedia konnte ich den Eintrag allerdings nicht finden.
Rainer
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Kazet heißt nach GULAG und Guantánamo jetzt Gaza
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Wie ich in der Wikipedia Stalins Badezimmer erschuf
http://www.fr-online.de/medien/wikipedia-wie-ich-stalins-badezimmer-erschuf,1473342,8265842.html
Rainer
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Der Fall „Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte“
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Wie sich das Ganze abspielte, schildert der BILDblog-Autor so: „Es war Sonntag, kurz nach 21 Uhr – der Abend, bevor Karl-Theodor zu Guttenberg von CSU-Chef Horst Seehofer als neuer Bundeswirtschaftsminister vorgestellt wurde. In zu Guttenbergs Wikipedia-Eintrag fielen mir die zahlreichen Vornamen des adeligen Politikers auf. Ich fragte mich, ob es jemand merken würde, wenn ich zu der langen Namensliste einfach einen weiteren hinzufügen würde.“ Daraufhin fügte der anonyme Wikipedia-Autor im Wikipedia-Artikel „Karl-Theodor zu Guttenberg“ in der langen Reihe der Vornamen des Ministers ein „Wilhelm“ ein.
„Es stellte sich heraus: Niemand merkte es – und etliche Online-Medien, Zeitungen und Fernsehsender schrieben meine Erfindung ungeprüft ab“, resümierte der Autor später.
Die Liste der Medien, die der Ente aufgesessen waren und sich offenbar allesamt bei
Wikipedia bedient hatten, ist lang. Dazu gehörten die Süddeutsche Zeitung, die taz, die Rheinische Post ebenso wie Handelsblatt.com, heute.de, rp-online.de, rundschau-online.de und merkur-online.de. Spiegel Online schrieb sogar, der neue Minister würde sich selbst mit dem Namen Wilhelm vorstellen.
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Rainer
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Schwarmintelligenz
Wenn Wikipedia "Schwarmintelligenz" ist,
dann ist Lynchen "Schwarmjustiz".