Auszug aus: "Neue Männer" - Neue Trottel

Carlo, 23jahriger Grafikdesign-Student aus Wiesbaden, hatte mit seiner weiblichen Seite so seine Schwierigkeiten. Er erinnert sich: »Als Evelin, nach vielen Überredungskünsten, mir bei meinen Entpatriarchalisierungsbemühungen zu helfen, in meine Wohnung einzog, hängte sie alle Bilder ab, strich die ganze Wohnung lila, schmückte sie mit antiimperialistischen Postern und verstopfte mit ihren Tampons meinen Lokus. Sie fuhr meine Ente zu Schrott, verscherbelte meinen Musikturm und die elektrische Kaffeemühle, weil sie gegenüber Nicaragua-Kaffee ein Affront wäre und überließ mir als erste Phase meiner Feminisierungskur samtliche Hausarbeit. Sie benörgelte mein bei Aldi gekauftes Müsli, weil ich damit den männlichen Monopolkapitalismus der Konzerne unterstütze, kritisierte meinen ungeschickten wie ökofeindlichen Putzmitteleinsatz und verlangte, sie nur mit Zunge, Hand oder Feder zu befriedigen, weil die Penetration ein männlicher Gewaltakt gegen Frauen sei. Fünf Wochen nach ihrem Einzug - ich trug inzwischen peruanischen Poncho und Wollhaubchen - kündigte sie unsere Kiste mit der Begründung auf >lch fühle mich einfach von deinem Korper bedroht, ich kann ja nichts dafür, daß du halt ein Mann bist, so sehr ich auch versucht habe, stets in dir den weiblichen Aspekt zu sehen< Bei der nächsten Frau«, so Carlo, »liefs völlig anders: Sie renovierte meine Wohnung, kochte, buk, wusch, bügelte sogar die Hemden (...) Das hatte auch keinen Zweck, weil sie mein Versagen als neuer Mann demonstrierte und mich somit in meiner neuen Mannfindung behinderte«

[Anmerkung wkit: Und jetzt - Jahre später - marodiert Carlo durch radikalmaskulistische Foren, gell, Carlo? ]

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Sieh es ein Mann. Dein Kind ist tot. Setz einen Grabstein und fang an mit der Trauerarbeit.