Fall von Sozialkompetenz in Essen (Gewalt)
Essen – Wie verzweifelt muss eine Mutter sein, die ihren eigenen Sohn ermorden will?
Silvia S. (48) zündete Zeitungen in ihrem Schlafzimmer an, legte sie dann auf einen Wäschestapel. Ihren autistischen und geistig behinderten Sohn Daniel (28) ließ sie alleine in der Wohnung zurück.
Daniel, der in allen Belangen des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen ist, konnte sich mit letzter Kraft vor dem gefährlichen Qualm auf den Balkon retten. Die Feuerwehr holte ihn mit der Drehleiter aus dem Haus. Er kam mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.
Im Prozess vor dem Landgericht Essen legte Silvia S. ein Geständnis ab. Sie gilt in diesem Verfahren als Beschuldigte, nicht als Angeklagte. Grund: Die Gutachterin schließt bei ihr eine erheblich verminderte Schuldfähigkeit während der Tat nicht aus.
Silvia S. ist schwer depressiv. Bei einer Verurteilung würde sie in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Sie hat schon mehrere Suizidversuche hinter sich. Erst im Dezember zündete sie sich die Haare an, wurde mit schwersten Verbrennungen in die Klinik eingewiesen.
Ein möglicher Grund für die Tat: Daniel sollte in eine Wohngruppe ziehen. Dadurch hätte sie die zu große Wohnung verloren. Und: Silvia S. wäre sich nutzlos vorgekommen,weil sie nicht mehr für ihren Sohn sorgen konnte.
LG Essen: Mutter ändert ihre Aussage: "Ich habe die Wohnung angezündet, die Tür abgeschlossen. Es sollte passieren, was passieren sollte."
Die Aussage der Mutter zur Tat: „Ich habe die ganze Nacht wach gelegen, bin dann schweißgebadet aufgewacht. Ich war zornig, wollte alles kaputt machen. Dann habe ich die Wohnung in Brand gesetzt, die Tür nur zugezogen. Ich wollte nicht, dass er stirbt."
Minuten später änderte sie ihre Einlassung. „Ich habe die Tür abgeschlossen, auch noch meinen Hund gerufen. Der blieb aber auf der Couch liegen. Dann habe ich die Tür abgeschlossen und bin raus. Es sollte passieren, was passieren sollte."
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/mordversuch/mutter-wollte-sohn-ermorden-37516304.bild.html
Gruß, Kurti
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