Was ich weiter unten einfach mal so auf Verdacht postulierte, nimmt Kontur an:
http://konjunktion.info/2014/10/hong-kong-steckt-die-usa-hinter-den-demonstrationen/
Also doch. Ukraine reloaded!
Li Ho Den , Saturday, 04.10.2014, 15:27 (vor 3708 Tagen) @ Holger
Man spricht offen darüber, dass die Mafia (Triaden) ihre Leute auf die Demonstranten gehetzt hat. Die Polizei sieht zu, kann angeblich wg. der Barrikaden nicht zu Hilfe kommen. Warten wir mal ab, bis die ersten Scharfschützenschüsse fallen.
Also doch. Ukraine reloaded!
Carlos, Saturday, 04.10.2014, 18:04 (vor 3708 Tagen) @ Holger
Servus, Holger!
Ja, auch mich hatten rasch derlei Vermutungen beschlichen gehabt; trotz des Massakers von 1989 auf dem Tian-An-Men in Peking, sind Chinesen weitaus weniger für Demokratien westlichen Zuschnitts zu begeistern, als man gemeinhin annehmen möchte. Auch für die Metropole „Duftender Hafen“ (=Hongkong) in Süd-China gilt dies mehr oder weniger uneingeschränkt, der langen Besetzung durch Groß-Britannien, damit einhergehend sämtliche westlicher Einflüsse, so wie auch der millionenfachen Morde während des „Großen Sprungs nach vorne“ und der „Kulturrevolution“ im Kernland China und des Quasi-Genozids in Tibet zum Trotz.
Warum ist das so? Gründe dafür gibt es viele: Fast alle Chinesen verfügen nahezu über ein Elefanten-Gedächtnis; es ist ihnen durchaus noch bewußt, unter welch verbrecherischen Umständen sich die Briten im Rahmen jener vermaledeiten Opium-Kriege die Gegend Hongkongs unter den Nagel gerissen hatten – unbeachtlich dabei all die selbst hausgemachten, selbst verschuldeten Probleme, der zum Teil abstruse Aberglaube, sowie die damals allgegenwärtige Schlamperei und Rückständigkeit.
Ein weiterer Grund ist generell kulturhistorisch und philosophisch; Stichwort: Das Konzept des Anti-Individualismus, einer ganz speziellen chinesischen Variante des Konformismus – und dies nicht nur in China: Die folgenden Schilderungen gelten nahezu identisch für sämtliche Länder des Fernen Ostens, deren Kultur über die vielen Jahrhunderte hinweg von China tief geprägt wurden.
Chinesen ist unser westlicher Individualismus fremd: Einmal volljährig, verfügt man im Westen über sämtliche Freiheiten eines Erwachsenen. Sicherlich hört man noch auf die Meinungen der Familie oder guter Freunde, letzten Endes aber entscheiden wir selbst, auch oftmals gegen den Willen der Eltern. In China ist dies völlig undenkbar. Das „Gesicht“: Eine Chinese ist niemals er selbst, er definiert sich grundsätzlich und niemals über sich selbst, sondern ausschließlich über das gesamte soziale Konstrukt, in welches er fest eingebettet ist. Er hat festen Rang und Platz in der Familie, bei Freunden, in der Nachbarschaft und bei den Arbeitskollegen. Dort drinnen hat er sein Gesicht, und dieses Gesicht muß er ausfüllen – eben, und vor allem, vor allen anderen.
Der nächstälteren Generation gebührt grundsätzlich aller Respekt, und die jüngere Genration hat sich zu fügen. Tut sie dies nicht, dann verliert nicht nur der betreffende, nicht sich fügen wollende junge Mensch sein Gesicht, sondern auch alle Menschen, die an der betreffenden Sache mitgeredet und am Ende mitentschieden haben. Gesichtsverlust: Dies ist nicht nur mal ein kleines Malheur, das nach ein paar Tagen wieder ausgestanden ist, nein – der Gesichtsverlust bedeutet die totale soziale Ächtung; niemand will mit dem betroffenen noch etwas zu tun haben, denn der Gesichtsverlust könnte ja auch auf den helfen Wollenden überspringen. Jemand, der sein Gesicht verloren hat, mag natürlich alles daran setzen und versuchen, wieder Gesicht zu erlangen, aber oftmals bleibt das vergeblich. Dann bleibt nur noch der rituelle Selbstmord – und der kommt gar nicht so selten vor, und das ohne, daß wir im Westen groß Kenntnis davon erlangten.
Ein Beispiel: Ein junger Chinese würde gerne nach Deutschland gehen und dort Deutsch studieren. Diese Angelegenheit wird lange und breit von allen diskutiert: Vor allem von den Großeltern, den Eltern, sodann den Onkels und Tanten, den Freunden, den Nachbarn, etc., und es kann durchaus Zeit dauern, bis am Ende eine Entscheidung gefällt wird. Sollte entschieden werden, daß der junge Chinese nicht nach Deutschland geht zwecks Studium, dann müßte er das akzeptieren. Sich trotzdem und einfach so davon zu machen ist nicht drin. Täte er es, brächte er über alle anderen Gesichtsverlust, und natürlich auch über sich selbst, und der spätere Weg zurück nach Hause wäre pulverisiert.
Lebt man als Westler in China, so hat man, grob gesagt, zwei Möglichkeiten. Entweder man lebt in einer dieser mehr oder weniger abgeschlossenen Ghettos, wo ausschließlich andere Westler leben, wie z.B. in Shanghai der Peking, oder man lebt mitten unter Chinesen, vor allem, wenn man der Sprache mächtig ist und über kurz oder lang den regionalen Dialekt/die lokale Sprachvariante, muß man schon fast sagen, verstehen kann – und dort hat man dann auch, ob man es will oder nicht, ein „Gesicht“. Eine chinesisches Gesicht. Etwas anderes wäre es völlig unvorstellbar.
Dieses für uns so schwer vorstellbare Konzept aus Anti-Individualismus und Gesicht behält auch für die übergroße Mehrheit der hier in Deutschland studierenden Chinesen seine absolute Gültigkeit. Will sagen, und das ist gleichzeitig Kern und Zirkelschluß zum Ausgangspunkt: Fast alle Chinesen, die in Deutschland studieren, gehen anschließend wieder zurück nach China – trotz Massaker auf dem Tian-An-Men, trotz jahrelangen Lebens im ach so „freien“ Westen, und trotz des jahrzehntelang vorherrschenden Einfluß des Westens in Hongkong befürworten die meisten der Hongkong-Chinesen die Zugehörigkeit der Stadt zu China, und kaum jemand möchte, daß die Mitglieder der Pekinger Zentral-Regierung ihr Gesicht verlieren. Diejenigen, die China definitiv und für immer den Rücken kehren, tun dies kaum jemals mit Freuden, sondern weil sie müssen; es sind fast ausnahmslos die ärmsten der armen Schweine – und bei 1,3 Milliarden sind das durchaus und immer noch sehr, sehr viele.
Andererseits mag es in Hongkong natürlich eine nennenswert erhöhte Zahl von Menschen geben, die sich von den Kaugummi-Katschern haben aufwiegeln lassen; wie in dem eingewiesenen Artikel jedoch geschrieben, höchstens ein Sechstel bis ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Per Saldo und auf Dauer fallen die nicht weiter ins Gewicht, aber es paßt natürlich wie Arsch auf Kübel, daß die Kaugummi-Katscher auch in Hongkong ihre kriegstreiberischen Dreckspfoten im Spiel haben...
carlos
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Laudetur Iesus Cristus per ómnia sǽcula saeculorum.
為了小孩子我砸鍋賣鐵。。。
La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...
Es gab kein Massaker auf dem Tiananmen
Christine , Sunday, 05.10.2014, 08:20 (vor 3707 Tagen) @ Carlos
Guten morgen Carlos,
hallo zusammen,
zunächst einmal Danke Carlos für Deinen Bericht.
Als ich vor ein paar Tagen den Beitrag zum Tiananmen-Massaker las, war ich nicht etwa platt oder erschüttert, sondern dachte mir lediglich, jetzt verstehe ich endlich, warum es keine entsprechenden Bilder gab. Jeder kennt vermutlich dieses Video, wo sich auf dem Tiananmen-Platz ein Mann vor einen Panzer stellt, um diesen aufzuhalten. Der Panzerführer versucht auszuweichen und weiteres Bildmaterial gab es nicht. Wenn es dieses Massaker gegeben hätte, dann wären auch entsprechende Bilder veröffentlicht worden.
Es muss tatsächlich ca. 300 Tote gegeben haben, aber das waren keine friedliebenden Demonstranten, sondern zum Teil, wie auf dem Maidan, unbewaffnete Soldaten und aufgeheizte Demonstranten. Aber lest selbst:
[..]Tiananmen: Das Massaker das es nicht gab
Mit herzlichem Dank unter Verwendung von Material von Brian Becker auf Liberation News vom 13. Juni 2014.
Heute vor 25 Jahren gerieten die US-Medien gemeinsam mit Präsident Bush und dem USA-Kongress in hysterische Angriffslaune gegen die chinesische Regierung wegen eines – wie sie es nannten – „kaltblütigen Massakers an vielen Tausend gewaltlosen ‚pro-demokratischen‘ Studenten“, die den Tiananmen-Platz in Peking seit sieben Wochen besetzt hielten.
Die künstliche Hysterie basierte auf erfundenen Erzählungen über das was wirklich passierte als die Regierung am 4. Juni 1989 den Tiananmen-Platz räumte.
Die Dämonisierung Chinas war hocheffektiv. Fast alle Bereiche der US-Gesellschaft, inklusive der „linken“, akzeptierten die imperialistische Interpretation dessen was angeblich passiert war.
Die Darstellungen der chinesischen Regierung wurden als Propaganda (obwohl sich deren Richtigkeit später herausstellte) abgetan. China berichtete, dass mehr als 300 Menschen am 4. Juni ums Leben kamen; viele der Toten waren Soldaten der Volksarmee Chinas. China bestand darauf, dass es kein Massaker an Studenten am Tiananmen-Platz gegeben hatte und in der Tat räumten die Soldaten den Platz ohne zu schießen. i
Die chinesische Regierung erklärte auch, dass unbewaffnete Soldaten, die den Tiananmen-Platz in den zwei Tagen vor dem 4. Juni betraten, angezündet und gelyncht wurden. Ihre Leichen wurden an Busse gehängt. Andere Soldaten verbrannten als Armeefahrzeuge in Brand gesetzt wurden und sie nicht entkommen konnten; viele andere wurden vom gewalttätigen Mob niederschlagen.[..]
http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2014/10/es-gab-kein-massaker-auf-dem-tiananmen.html
Der Bericht ist ziemlich lang, aber m.E. lohnt es sich, diesen zu lesen.
Das die Menschen in der Westukraine den westlichen Medien glauben, kann man ihnen noch nicht einmal übel nehmen, wenn auch wir vieles von dem glaub(t)en, was man uns hier auftischt. Aber genau das ist ja gewollt. Wäre die alte Regierung von Janukowitsch nicht so unentschlossen gewesen, weil man die Vorteile des Westens zum einen und die Vorteile aus Russland zum anderen mitnehmen wollte, dann wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen. Dass die Korruption ebenfalls eine Rolle spielte, ist wohl unbestritten. Nur eines war Janukowitsch und seiner Regierung anscheinend nicht klar: alles hat seinen Preis.
Noch etwas: viele Ukrainer glauben anscheinend, wenn Russland sich die Krim nicht genommen hätte, dann gäbe es heute noch eine friedliche Ukraine. Die Seite Ukraine-Nachrichten hat geträumt und was dabei heraus kam, steht im Link. Das Resümee des Autors lautet:
Ukraine im Konjunktiv
[..]In Kiew auf dem Platz der Unabhängigkeit war der Gemeinschaftswille, aber im Fall der Annexion der Halbinsel war es ein persönlicher Wille. Die Frage: “Was habt ihr mit dem Majdan erreicht?”, hat eine ziemlich konkrete Antwort: Wir sind die Menschen losgeworden, die die korrumpierte oligarchische Ukraine in eine kriminelle Ukraine umgewandelt haben. Aber alles, was danach geschah, ist bloß die Antwort auf die Frage: “Was habt ihr mit der Annexion der Krim erreicht?”. Das ist alles.
http://ukraine-nachrichten.de/ukraine-im-konjunktiv_4095_meinungen-analysen
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Im Nachhinein
Holger , Sunday, 05.10.2014, 09:30 (vor 3707 Tagen) @ Christine
muß man viele Ereignisse ganz anders sehen. Carlos hat recht: Nichts liegt den Chinesen ferner als demokrattische Allüren. Dort kauft man 'Freiheit' mit Geld, was den 'Hunger' der Leute danach gut erklärt. Über pseudodemokratische Mätzchen wie hier lachen die bloß und zwar zurecht. Eine Erfahrung, die ich übrigens in allen SE- Ländern gemacht habe.
SE-Länder?
Rosi, Wednesday, 08.10.2014, 13:34 (vor 3704 Tagen) @ Holger
Was bedeutet diese Abkürzung?