Andrea Nahles: Die Nemesis der DINKS (Off-Topic)
Prof. Dr. Walter Krämer
Andrea Nahles: Die Nemesis der DINKS
Andrea Nahles wurde 1970 geboren (in der Eifel, nicht weit vom Geburtsort des Verfassers dieser Zeilen, wir sind quasi Landsleute). Damit ist sie Teil des letzten Ausläufers der großen Babywelle der 60er Jahre, die sich aktuell in einem für sie optimalen Stadium befindet: noch nie in der Geschichte Deutschlands hat eine Alterskohorte so wenige Kinder versorgen müssen und so viele Geschwister gehabt, um die Eltern zu versorgen. Diese Generation der DINKs („Double income no kids“) beutet den Rest der Gesellschaft in bisher nie gekanntem Ausmaß aus. Während Ehepaare mit zwei oder drei Kindern im Durchschnitt mehrere 100.000 € Netto-Zusatzkosten auf sich nehmen, um diese künftigen Rentenzahler aufzuziehen, genießen DINKs das Leben auf andere Weise, rein materiell gesehen verbrauchen sie weit mehr Ressourcen als sie selber produzieren. Im Alltag heißen solche Menschen auch Schmarotzer.
Nun hat Andrea Nahles eine Tochter und damit zumindest die Hälfte der Kinder geboren, die eine Frau im Durchschnitt haben muss, damit eine Gesellschaft langfristig nicht schrumpft. Sie ist also nur ein halber DINK. Woraus aber vor allem ankommt: Sie treibt diese Kohorte in den Untergang. Vermutlich ohne es zu wissen und zu wollen, hat sie mit ihren Wahnsinns-Rentenplänen eine weitere Weiche in Richtung eines unausweichlichen Katastrophenszenarios gestellt, dem die DINKs-Generation wie ein Schlitten in der Achterbahn entgegenrast. Denn in 15 Jahren erreichen die Mitglieder des bis dato mit Abstand stärksten deutschen Geburtenjahrgangs 1964 - damals wurden in Deutschland rund 1,4 Millionen Babies geboren - das Alter 65. Und erwarten spätestens dann ihre Rente. Wenn es nach Frau Nahles geht, sogar früher. Aber dann sind viel zu wenige Erwerbstätige da, um diese Renten im heute zugesagten Umfang zu bezahlen.
Sollte Frau Nahles ihr in der Abiturzeitung notiertes Berufsziel, nämlich Bundeskanzlerin zu werden, bis dahin erreicht haben, ist sie selber 60, so wie Angela Merkel heute, und wird als Rentenkiller die dann folgende Wahl verlieren. Wahrscheinlich wird es aber so weit gar nicht kommen. Denn um mit Abraham Lincoln zu sprechen: „You can fool some of the people some of the time. But you cannot fool all of the people all of the time.“
Die rücksichtslose Klientelpolitik, die Andrea Nahles und die ihr nahestehenden Teil der SPD betreiben, ist nur so lange politisch erfolgreich, wie die Nutznießer dieser Klientelpolitik die Geschädigten zahlenmäßig überwiegen. Die Nutznießer sind die aktuellen Rentner und Frührentner. Aber was man den aktuellen Rentnern gibt, nimmt man den künftigen Rentnern weg. Im Moment wissen dass die künftigen Rentner noch nicht. Frauen Nahles vielleicht schon, aber als Empfängerin einer üppigen Ministerpension geht sie das deutsche Rentensystem nichts an. Aber in 15 Jahren, wenn die aktuellen Babyboomer in Rente gehen und überrascht feststellen, dass diese ihren Erwartungen nicht entspricht, sind die Enttäuschten in der Überzahl.
All das dumme Geschwätz von zunehmender Produktivität und ausgleichender Migration, durch die das kommende Desaster abzuwenden wäre, ist genau das: dummes Geschwätz von Leuten, die das kleine Einmaleins vergessen haben. Soviel Migration und Produktivitätsssteigerung, um die fehlenden Kinder auszugleichen, gab es in Deutschland nur einmal, in den frühen fünfziger Jahren, und diese Zeiten sind vorbei. Also wird im Lauf der nächsten Jahre auch den größten Inummeraten hierzulande deutlich werden, dass unser Rentensystem aus rein demographischen Gründen nicht mehr finanzierbar ist - es wird in der Schere zwischen den steigenden, von Frau Nahles zu verantwortenden Ansprüchen einerseits und fehlenden Beitragszahlern andererseits sozusagen zerquetscht. Und die meisten Menschen werden sich erinnern, wer sie in diese Sackgasse hineingeritten hat. Für die Bundestagswahl 2029 sage ich der SPD mal 10 % voraus.
Auch der von Frau Nahles so emphatisch unterstützte Mindestlohn ist nichts anderes als übelste Klientelpolitik. Nämlich Klientelpolitik für die, die gerade Arbeit haben und als Folge des Mindestlohns nicht auf der Straße landen. In einer marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft (die sich auch Frau Nahles nicht grundsätzlich anzugreifen traut) kann man keinen Arbeitgeber zwingen, Arbeitskräfte teurer zu bezahlen als das, was sie erzeugen. Es sei denn, der Arbeitgeber ist masochistisch und macht gern Verlust. Wenn sich also demnächst mehrere 100.000 Arbeitnehmer auf den Fluren der Arbeitsagentur wieder sehen, die ansonsten gegen Entgelt hätten arbeiten können, so werden auch diese wissen, bei wem sie sich dafür bedanken dürfen.
Mindestlöhne sind entweder zu hoch – dann produzieren sie Arbeitslosigkeit, siehe das große Nahles-Vorbild Frankreich – oder zu niedrig. Dann sind sie überflüssig. Mit anderen Worten, sie sind so nötig wie ein Kropf. Sie sind so nötig wie Frau Nahles und die SPD.
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