Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Ingrid Sehrbrock (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Friday, 28.11.2014, 20:03 (vor 3592 Tagen)
bearbeitet von Oberkellner, Friday, 28.11.2014, 20:15

F239 Dr. Ingrid Sehrbrock geboren am 01.06.1948 in Offenbach am Main – Studium der Anglistik, Politikwissenschaft, Chemie und Pädagogik (Lehramt) in Frankfurt am Main – 1976 Eintritt in die Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV) - nach einer Tätigkeit als Lehrerin wurde sie 1987 persönliche Referentin der Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten des Landes Hessen – 1989 Bundegeschäftsführerin der Frauen-Union der CDU und Leiterin der Abteilung Frauen- und Familienpolitik der CDU – seit 1987 stellevertretende Bundesvorsitzende der CDU (Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft) – seit 1999 Mitglied des geschäftsführendes Bundesvorstandes des DGB – ingrid.sehrbrock@dgb.de - https://www.neps-data.de/portals/0/Neps/Personen/Beiraete/Sehrbrock_Ingrid.jpg

„Er war, ist und bleibt auf der politischen Bühne unverzichtbar.“
Aus den unterschiedlichsten Perspektiven habe ich ihn in den vergangenen Jahrzehnten kennengelernt und immer wieder festgestellt: Der Deutsche Frauenrat ist die geeignete Plattform, um die Anliegen von Frauen und ihren Interessenvertretungen zu diskutieren, zu formulieren und zu bündeln.
Gerade weil ihre Bedürfnisse und ihre Ansprüche so vielfältig sind, brauchen Frauen in Deutschland ein gemeinsames Sprachrohr und einen kompetenten Unterhändler, wenn es um die Umsetzung und die Durchsetzung gleichstellungspolitischer Forderungen in allen Lebensbereichen geht. In dieser Funktion war, ist und bleibt der Deutsche Frauenrat auf der politischen Bühne unverzichtbar. Herzlichen Glückwünsch!
Ingrid Sehrbrock
Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes

http://www.frauenrat.de/deutsch/aktionen/jubilaeum-60-jahre-df/jubilaeum-60-gratulantinnen.html

Ingrid Sehrbrock
stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
Ohne Quote bewegt sich in diesem Land nichts. Wir Frauen brauchen sie einfach nur zur Umsetzung des Grundgesetzes: Männer und Frauen sind gleichberechtigt!

http://www.berlinererklaerung.de/erstunterzeichnerinnen/

Es wird Zeit für echte Gleichstellung; Die Bundesagentur für Arbeit warnt davor, qualifizierten Frauen keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Deutschland kann sich das schlicht nicht mehr leisten.
Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist Optimist. Zumindest, was die Lage von Frauen am Arbeitsmarkt betrifft. Der demographische Wandel erhöhe die Jobchancen von Frauen immens, meint BA-Vorstand Alt. Noch seien Frauen eine gut qualifizierte Reserve für den Arbeitsmarkt. Doch "eine Reservebank" könne sich Deutschland nicht mehr leisten. Bereits heute würden Fachkräfte händeringend gesucht - auch in klassischen Frauenberufen, wie dem Gesundheitswesen.

"Umso dringender müssen wir den Blick auf diejenigen richten, die bisher zum Teil am Rande des Arbeitsmarktes standen", sagte Alt. Alleinerziehende Frauen hätten es besonders schwer. Junge Mütter könnten kaum eine Vollzeitarbeit annehmen. Die Angebote zur Kinderbetreuung seien nicht auf dem Stand des 21. Jahrhunderts. "Hier muss deutlich mehr getan werden, sonst wird sich an der Situation arbeitssuchender junger Mütter nichts ändern", sagte Alt.
Von den Firmen fordert er "kluge Modelle und Ideen", damit sich Beruf und Familie besser verbinden lassen als bisher. "Gespräche mit jungen Frauen zeigen mir auch, dass immer noch zu viele Vorurteile da sind, wenn sich Vorstellungsgespräche zu 90 Prozent nur um das Kind drehen. Der Wandel in den Köpfen hat eingesetzt, muss sich aber fortsetzen", so Alt.
Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock erteilte dem Betreuungsgeld eine Absage. "Das Betreuungsgeld wollen wir nicht, brauchen wir nicht und leisten können wir es uns auch nicht - weder gesellschaftlich, noch finanziell", sagte Sehrbrock. "Wir sollten Frauen nicht signalisieren, dass sie besser zu Hause bleiben. Die für das Betreuungsgeld veranschlagten rund zwei Milliarden Euro wären beim Krippenausbau und bei längeren Kita-Öffnungszeiten besser angelegt", erklärte die Gewerkschafterin.
Die Statistik zeigt überdies: Frauen sind seltener in Führungspositionen, verdienen weniger als Männer und rutschen in die Grundsicherung, wenn sie arbeitslos werden. Frauen sind eben viel öfter teilzeitbeschäftigt als Männer. Und sie arbeiten in Deutschland sogar im EU-Vergleich überdurchschnittlich oft in Teilzeit. Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2010 ermittelt, dass hierzulande 45,6 Prozent aller berufstätigen Frauen einem Teilzeitjob nachgehen. Der europäische Durchschnitt liegt mit 30,8 Prozent deutlich niedriger. Nur in den Niederlanden ist die Teilzeitquote mit 74,4 Prozent höher. Allerdings arbeiteten dort weniger Frauen "unfreiwillig" weniger Stunden.
Als Hauptgrund für den Teilzeitjob nannte jede zweite Frau in Deutschland die Betreuung von Kindern, Pflegebedürftigen oder andere familiäre Verpflichtungen. Fast jede fünfte Frau arbeitete verkürzt, weil sie keinen ganztägigen Arbeitsplatz finden konnte.
"Typische Frauenberufe", so DGB-Funktionärin Sehrbrock, verdienten mehr gesellschaftliche Anerkennung und müssten eindeutig besser bezahlt werden. Sie forderte die Bundesregierung auf, die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt endlich durchzusetzen.

http://www.sueddeutsche.de/karriere/benachteiligung-von-frauen-in-der-arbeitswelt-auf-der-reservebank-1.1303466

Frauen bei Löhnen und Gehältern benachteiligt
Bundesamt: 23 Prozent weniger Lohn als Männer - Gewerkschaften fordern gesetzliche Lösung

Berufstätige Frauen sind laut Statistischem Bundesamt bei Löhnen und Gehältern nach wie vor benachteiligt. Im Schnitt verdienten Frauen im vergangenen Jahr brutto 23 Prozent weniger als Männer. Dieser Wert habe sich seit sechs Jahren nicht verändert, teilte das Amt am Mittwoch in Wiesbaden mit.

Wiesbaden/Berlin (dapd). Berufstätige Frauen sind laut Statistischem Bundesamt bei Löhnen und Gehältern nach wie vor benachteiligt. Im Schnitt verdienten Frauen im vergangenen Jahr brutto 23 Prozent weniger als Männer. Dieser Wert habe sich seit sechs Jahren nicht verändert, teilte das Amt am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Der Gewerkschaften forderten in Berlin, Firmen per Gesetz zu mehr Gerechtigkeit zu zwingen. Zudem plädierte die DGB-Vizevorsitzende Ingrid Sehrbrock für mehr Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige, da die Betreuung meist an Frauen hängen bliebe.
Die Gewerkschaften unterstützen den bundesweiten "Equal Pay Day" am 23. März. Die Aktion findet alljährlich statt und soll genau den Tag markieren, bis zu dem Frauen über den Jahreswechsel hinaus weiterarbeiten müssen, um rechnerisch auf das durchschnittliche Jahresgehalt eines Mannes zu kommen. In Berlin soll es eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor geben.
Als Grund für die Unterschiede nannte das Statistische Bundesamt etwa, dass Frauen eher in Branchen arbeiten, in denen geringere Verdienstmöglichkeiten bestehen. Außerdem hätten sie häufig eine geringere Qualifikation, eine Anstellung mit geringerer Anforderung oder eine Teilzeitstelle. Bereinigt um diese Faktoren bekommen nach den Angaben des Amtes gleich gut ausgebildete Frauen für die gleiche Arbeit immer noch acht Prozent weniger Geld.
Sehrbrock plädierte dafür, Firmen künftig per Gesetz zu zwingen, ihre Gehaltsstrukturen auf Diskriminierung zu überprüfen. "Ohne gesetzlichen Druck wird der Anreiz, sich Entgeltsysteme anzusehen, zu gering sein", sagte die DGB-Vizevorsitzende Ingrid Sehrbrock in Berlin. Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, Jutta Allmendinger, verlangte mehr Transparenz. Oft werde nur die grundlegende Vergütung bekannt, Zulagen blieben im Verborgenen.
Zudem forderten Sehrbrock und Allmendinger eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung für typische Frauenberufe. Sie schlugen eine grundlegende Umverteilung von Aufgaben vor: Frauen und Männer müssten sich Haushalt und Erwerb künftig teilen. Dazu müssten mehr Männer Teilzeitjobs übernehmen und in Frauenberufen arbeiten.
Allmendinger beklagte, dass vor allem Männerjobs in den vergangenen Jahren durch eine akademische Ausbildung aufgewertet wurde. So gebe es heute weniger Forstarbeiter, aber immer mehr diplomierte Forstwirte. Zudem kritisierte sie eine meist von Männern geprägte Anwesenheitskultur. Auch Väter blieben bis weit in den Abend hinein im Büro - dies werde hingegen in skandinavischen Ländern verachtet.
Sehrbrock wies auf die lebenslangen Konsequenzen eines geringen Lohns hin und sagte, ein niedriges Einkommen heute führe zu einer niedrigeren Rente morgen. Vor Altersarmut warnte auch der Katholische Deutsche Frauenbund. Die Organisation forderte von der Bundesregierung einen Bericht, der von Legislaturperiode zu Legislaturperiode Fortschritte in der Gleichstellungspolitik zeigt.

http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=rhpPrintMsg.html&path=/rhp/welt/politik&id=1332338774

23 Prozent weniger Geld
DGB-Vizevorsitzende kritisiert ungerechte Bezahlung für Frauen
Ingrid Sehrbrock im Gespräch mit Jochen Spengler
Heute ist der "Equal Pay Day" - damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Frauen in gleichen Positionen noch immer weniger Gehalt bekommen als Männer. Ingrid Sehrbrock, Vizevorsitzende des DGB, spricht von "dringendem Handlungsbedarf".
Jochen Spengler: Heute ist der 26. März und heute ist der "Equal Pay Day", übersetzt: der Tag der gleichen Bezahlung. Wieso ausgerechnet der 26. März? - Die Antwort: Um genauso viel zu verdienen wie Männer im ganzen Jahr 2009, müssten Frauen in Deutschland derzeit bis heute, bis zum 26. März 2010 arbeiten, also etwa 60 Tage länger. Warum verdienen Frauen so viel weniger, wollte mein Kollege Gösta Alexander Neumann von Passanten in Köln wissen? - Die Antworten:

"Frauen sind nicht so risikofreudig wie Männer und können deswegen, glaube ich, auch bei Gehaltsverhandlungen nicht auftrumpfen."

"Ist leider immer so gewesen und ich glaube, daran wird sich in näher Zukunft auch nichts ändern, obwohl ich es auch nicht gerecht finde."

"Weil man keinen Respekt davor hat, weil man ein anderes Frauenbild hat. Man hat ein Frauenbild, bei dem man Frauen andere Aufgaben zurechnet als Arbeiten zu erledigen, von denen man denkt, dass sie eher von Männern erledigt werden können."

"Ich glaube, dass Frauen in Verhandlungen weniger aggressiv sind, weil es ist ja nichts Verkehrtes, dass man nicht aggressiv in Verhandlungen ist."

"Wenn Frauen mit dem zufrieden sind, was sie in den Gehaltsverhandlungen herausbekommen, ist das doch eigentlich in Ordnung. Also entweder sie sind zufrieden mit dem, was sie aushandeln, oder sie dürfen sich danach nicht beschweren. Und wenn dann nachher herauskommt, dass der Kollege mehr verdient, dann müssen sie nachverhandeln."

Spengler: Und wenn das dann immer so einfach wäre. Am Telefon ist die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock. Guten Morgen, Frau Sehrbrock.

Ingrid Sehrbrock: Guten Morgen, Herr Spengler.

Spengler: Kann man das noch anders ausdrücken als in 60 Arbeitstagen, wie viel Geld bekommen Frauen prozentual weniger als Männer bei vergleichbarer Arbeit in Deutschland?

Sehrbrock: Ja. Es sind 23 Prozent und es gibt interessanterweise europäische Vergleichsstudien, die uns zeigen, dass im Durchschnitt in Europa Frauen nur 15 Prozent weniger bekommen. Das ist zwar auch noch ungerecht, aber es zeigt, dass wir da auf einem ganz schlechten Platz gelandet sind und dass es natürlich dringenden Handlungsbedarf gibt.

Spengler: Da hat sich in den letzten Jahren auch nichts verbessert?

Sehrbrock: Es hat sich etwas verbessert, wenn man die letzten 20 Jahre nimmt. Ursprünglich war die Differenz mal bei um die 30 Prozent. Insoweit haben wir etwas aufgeholt. Aber wenn wir uns im europäischen Vergleich sehen und wissen, dass wir inzwischen die bestausgebildete Frauengeneration haben, dann passt das natürlich in keiner Weise zusammen.

Spengler: Welche Erklärung haben Sie denn für diese Ungleichheit?

Sehrbrock: Es sind weniger diese individuellen Gründe, die gerade eben in Ihrer Befragung genannt worden sind, sondern es sind ganz stark eben auch gesellschaftliche Gründe. Es liegt zum einen daran, dass die Arbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird - und das ist ja auch sehr häufig im Dienstleistungsbereich und im sozialen Bereich -, schlechter bewertet wird als die Arbeit, die im technischen Bereich geleistet wird. Man stellt interessanterweise fest, dass beispielsweise ein Diplomingenieur im öffentlichen Dienst mit einer akademischen Ausbildung im Durchschnitt mit 3.000 Euro einsteigt, aber eine Bibliothekarin mit einer vergleichbaren Ausbildung bei 2.600 Euro liegt.

Spengler: Aber kann man denn so etwas vergleichen? Ich hatte bislang gedacht, es ginge um die gleiche Arbeit, die unterschiedlich bezahlt wird. Das sind ja jetzt unterschiedliche Arbeiten.

Sehrbrock: Ja, natürlich. Das sind unterschiedliche Arbeiten, aber es ist die gleiche Ausbildung, die dahinter steckt. Ja, man kann vergleichen. Es gibt inzwischen Instrumente, mit denen man das vergleichen kann. Zum einen hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein Instrument aus der Schweiz etabliert, das man nutzen kann, um festzustellen, ob es ungleiche Bezahlung im Betrieb gibt. Aber das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung, also der Stiftung, die den Gewerkschaften nahesteht, hat gerade in der letzten Woche noch ein weiteres Instrument zur Verfügung gestellt, das genau diese Vergleiche möglich macht, die ich eben genannt habe, denn darum muss es natürlich auch gehen. Es geht um gleiche Arbeit, natürlich, aber schon die Europäische Union hat gesagt, es muss auch gleichwertige Arbeit gleich bezahlt werden.

Spengler: Wenn wir mal bei der gleichen Arbeit bleiben, wo gibt es denn da eine Erklärung? Das sind ja nicht unterschiedliche Tariftabellen für Frauen und Männer, die wir haben. Das wäre verboten, das wäre ungesetzlich. Wie kommt trotz gleicher Arbeit, trotz gleicher Tabellen ungleiche Bezahlung zustande?

Sehrbrock: Das hat unterschiedliche Gründe. Das hat auch etwas mit der Eingruppierung beispielsweise zu tun. Sie wissen, es gibt Zulagen, es gibt Stufen im Laufe des Alters, die oft nicht berücksichtigt werden, und deshalb verdienen Frauen nicht genauso viel wie die Männer. Frauen kommen seltener in die Spitzenfunktionen. Auch das ist eine ganz entscheidende Erklärung dafür. Denken Sie an Teilzeitarbeit. Frauen, die in Teilzeitarbeit tätig sind, die werden häufig als Hinzuverdienerinnen eingeschätzt und deshalb schlechter bezahlt. Denken Sie daran, dass Frauen immer noch diejenigen sind, die ausscheiden, um sich um Kinder zu kümmern, und dann wieder zurückkehren. Dann haben ihre männlichen Kollegen sie längstens abgehängt. Alles das sind Gründe, die dazu beitragen, aber es ist vor allen Dingen auch eine gesellschaftliche Frage. Ich komme noch mal zurück auf die Frage soziale Arbeit, technische Arbeit. Da gibt es sehr unterschiedliche Einschätzungen, und die muss man auf jeden Fall angehen.

Spengler: Liegt es, um mal auf die Umfrage zurückzukommen, möglicherweise auch an den Frauen, dass sie einfach zu bescheiden sind und sich zu schlecht verkaufen?

Sehrbrock: Das ist, glaube ich, der Versuch, das gesellschaftliche Problem auf die Frauen abzuwälzen. Es mag so sein, aber es ist natürlich auch ...

Spengler: Das liegt mir nun ganz fern, aber es ist ja eine mögliche Erklärung, oder?

Sehrbrock: Es kann eine sein, dass Frauen natürlich etwas moderater auftreten als Männer. Das wissen wir natürlich. Die Männer trauen sich ja sehr häufig fast alles zu, während Frauen etwas zurückhaltender sind bei der Bewertung ihrer Fähigkeiten und ihrer Qualifikationen. Aber das ist es eben nicht alleine. Ich denke, es muss auch sichergestellt sein, dass bei der Eingruppierung eben nicht diese Vorurteile mitschwingen, nämlich soziale Arbeit beispielsweise, oder was Frauen leisten, hat sozusagen nicht den gleichen Wert wie das, was Männer leisten.

Spengler: Was machen denn andere Staaten, andere Länder besser? Haben die einfach weniger Vorurteile, oder haben die andere gesetzliche Regelungen?

Sehrbrock: Wir wissen, dass eine Reihe von Ländern bessere gesetzliche Rahmenbedingungen hergestellt haben. Ich denke zum Beispiel an Frankreich. Frankreich hat Anreize geschaffen für die Tarifpartner, hat Anreize geschaffen für die Betriebe, ihre Bezahlungssysteme zu überprüfen, und genau daran mangelt es bei uns in dieser Republik. Es gibt eigentlich keine wirkliche Motivation für Betriebe, das zu tun. Die Bundesregierung hat dieses Schweizer Modell Logib-D eingeführt. Aber ich denke, wir brauchen weitergehende Rahmenbedingungen, die Motivation schaffen, aber die möglicherweise auch Sanktionen vorsehen, wenn Betriebe sich dieser Frage überhaupt nicht annehmen.

Spengler: Noch mal nachgefragt: Liegt der Ball im Spielfeld der Betriebe und der Tarifpartner, oder eher im Spielfeld des Staates?

Sehrbrock: Beides muss zusammenwirken. Frankreich ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass der Staat die Rahmenbedingungen schafft und Anreize schafft für die Betriebe.

Spengler: Wie macht er das denn?

Sehrbrock: Es gibt finanzielle Anreize, wenn Tarifpartner, oder wenn die Betriebe sich dieser Prüfung ihrer eigenen Bezahlungssysteme unterziehen, wenn sie die unter die Lupe nehmen. Dafür gibt es auch entsprechende Instrumente. Und wenn sie das tun, dann fördert der Staat das sozusagen mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens.

Spengler: Ingrid Sehrbrock, die Vizevorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, heute Morgen im Deutschlandfunk. Ich danke Ihnen für das Gespräch, Frau Sehrbrock.

Sehrbrock: Bitte sehr.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1151190/

DGB-STUDIE
Frauen sind schon in der Ausbildung benachteiligt

Schon in der Ausbildung bekommen Frauen einen geringeren Lohn und weniger Urlaub, dafür müssen sie mehr Überstunden machen. Das sagt eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Dadurch wird oft auch die Ausbildung als negativ bewertet. Es gibt aber auch geschlechterübergreifende Probleme.
Geringerer Lohn, weniger Urlaub, mehr Überstunden: Frauen werden schon in der Ausbildung gegenüber Männern benachteiligt. Das zeigt der Ausbildungsreport 2009 des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). "Die Ergebnisse sind so eindeutig wie erschreckend", sagte Vizechefin Ingrid Sehrbrock. "Dass die Unterschiede zwischen Frauen und Männern schon in der Ausbildung so auffällig sind, hätte ich nicht erwartet."
Für die repräsentative Studie hat der DGB bundesweit rund 7000 Auszubildende aus den 25 häufigsten Lehrberufen befragt. Im Kern ging es in diesem Jahr um die Frage, wie unterschiedlich Männer und Frauen ihre Lehre bewerten. Dazu haben die Forscher männlich dominierte Jobs wie Anlagemechaniker, Elektroniker oder Tischler mit weiblich dominierten Berufen wie Friseurin, Hotelfachfrau oder medizinische Fachangestellte verglichen. Das Ergebnis: Junge Frauen arbeiten unter schlechteren Bedingungen als Männer.
Dem Ausbildungsreport zufolge bekommen Azubis in typischen Frauenberufen im Schnitt 100 Euro (22 Prozent) weniger als in Männerberufen. Dieser Trend setzt sich beim Überstundenausgleich fort: Während 61 Prozent der Metallbauer oder Maler angaben, ihre Überstunden würden ausgeglichen, waren es bei den Hotelfachfrauen und Friseurinnen nur 46 Prozent.
Auch beim Urlaub gibt es deutliche Unterschiede: In Männerberufen haben die Auszubildenden im Schnitt drei Tage mehr Urlaub.
Die Benachteiligungen beeinflussen auch die Gesamtzufriedenheit mit der Ausbildung: So waren in den männlich dominierten Ausbildungsberufen 79 Prozent mit ihrer Lehre zufrieden oder sehr zufrieden – neun Prozent mehr als bei den weiblich dominierten Ausbildungen.
Der DGB führt die Unterschiede vor allem darauf zurück, dass Frauenberufe überwiegend in sehr kleinen Betrieben erlernt werden. "Die Arbeit lastet auf wenigen Schultern und muss auch dann erledigt werden, wenn eine Kollegin krank ist oder Urlaub hat", sagte Sehrbrock. "Für die Wünsche und Bedürfnisse der Azubis bleibt da meist wenig Spielraum." In einem Metallbetrieb mit 500 Angestellten habe es der zumeist männliche Auszubildende hingegen leichter.
In der Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe über alle Berufsgruppen landeten in diesem Jahr die Fachinformatiker ganz vorne, gefolgt von Industriemechanikern und Bankkaufleuten. Das Schlusslicht bildeten 2009 die angehenden Restaurant- und Hotelfachleute. "Harte Arbeit, permanent viele Überstunden, ein oftmals rauer Ton und das Gefühl ausgenutzt zu werden – das führt bei vielen Auszubildenden in dieser Branche zu großer Enttäuschung", sagte Sehrbrock.
Es gibt aber auch Probleme, mit denen alle Berufsgruppen zu kämpfen haben: Der Studie zufolge weiß nicht einmal jeder Fünfte, ob er nach der Ausbildung vom Betrieb übernommen wird. Dazu sagte DGB-Bundesjugendsekretär René Rudolf: "Wenn der drohende Fachkräftemangel tatsächlich so dramatisch ist, ist nicht nachzuvollziehen, warum jungen Menschen nicht frühzeitig sichere Perspektiven eröffnet werden."

http://mobil.morgenpost.de/wirtschaft/article1158687/Frauen_sind_schon_in_der_Ausbildung_benachteiligt.html?emvcc=-1

DGB-Report: Frauen bei Ausbildung im Nachteil
Berlin - Schlechtere Bezahlung, weniger Urlaub: Junge Frauen haben während ihrer Berufsausbildung deutlich mehr Nachteile als männliche Auszubildende.

Angehende Metallbauer oder Elektroniker erhalten danach im Schnitt monatlich über 100 Euro Lehrlingslohn mehr als Auszubildende in klassischen Frauenberufen.
Angehende Friseusen, Verkäuferinnen und Arzthelferinnen haben in der Regel weniger Urlaub, eine schlechtere Bezahlung und einen ungünstigeren Überstundenausgleich als Auszubildende in sogenannten Männerberufen. Dies zeigt der neue Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Basis des am Donnerstag in Berlin vorgestellten Berichts ist eine repräsentative Befragung von knapp 7000 Auszubildenden.
Angehende Metallbauer oder Elektroniker erhalten danach im Schnitt monatlich über 100 Euro Lehrlingslohn mehr als Auszubildende in klassischen Frauenberufen. Teilweise bekommen die jungen Männer bis zu 22 Prozent mehr als gleichaltrige Frauen. Auch haben die Männer im Schnitt drei Tage mehr Urlaub als etwa medizinische Fachangestellte. Während in den Männerberufen 61 Prozent der Auszubildenden angaben, einen Ausgleich für geleistete Überstunden zu erhalten, waren dies in den Frauenberufen nur 46 Prozent.
DGB-Vize-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock forderte die Bundesregierung auf, “das Thema Gleichstellung mit mehr Verve anzugehen“. Frauen dürften nicht länger dafür bestraft werden, dass sie Dienstleistungen erbringen, Menschen pflegen oder beruflich Kinder betreuen. Beispiele aus anderen Ländern zeigten, “was mit klaren politischen Vorgaben zu erreichen ist“. DGB-Jugendsekretär René Rudolf wies zugleich darauf hin, dass in Unternehmen , in denen es eine gewerkschaftliche oder betriebliche Interessenvertretung gibt, die Ausbildungsqualität von den jungen Menschen deutlich besser eingeschätzt werde.
In der Wertschätzung der jungen Menschen schnitten bei einem Ranking der 25 häufigsten Ausbildungsberufe Fachinformatiker am besten ab, gefolgt von Industriemechanikern und Bankkaufleuten. Auf den letzten Image-Rängen landeten Verkäufer im Lebensmittelhandwerk, Hotel- und Restaurantfachleute. Fast 72 Prozent der angehenden Kellner und 65 Prozent der Köche klagten über regelmäßige Überstunden. René Rudolf sagte, dies sei mit einem Lernverhältnis unvereinbar. Ausbildungsbetriebe müssten systematischer von den Kammern kontrolliert und etwaige Ordnungswidrigkeiten mit Sanktionen geahndet werden.
Ende Juli - vier Wochen vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September - waren bei den Arbeitsagenturen noch immer 156 000 Lehrstellenbewerber als unversorgt registriert. Etwa 50 000 hatten eine schulische oder überbetriebliche Ausbildung als Alternative in Aussicht. Aktuelle Zahlen wird die Bundesagentur für Arbeit in der kommenden Woche melden

http://www.merkur-online.de/nachrichten/wirtschaft-finanzen/dgb-report-junge-frauen-ausbildung-nachteil-454363.html

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