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Lila Pudel Rochus Wolff schämt sich... (Allgemein)

Oberkellner @, Thursday, 27.12.2012, 22:10 (vor 4351 Tagen)

kleine Vorbemerkung: ich schrieb ja schon mal, daß permanente Schuldgefühle zu den essentiellen Charakteristiken eines lila Pudel gehören. Der gute alte Rochus bestätigt dies voll und ganz. Kaum ein Tag vergeht, an dem er sich nicht für Männer schämt (für Frauen nicht). Zusammen mit den anderen Absonderungen kann ich nur sagen: Ein Lila Pudel reinsten Wassers.
So. Jetzt aber zum eigentlichen Text.

Mir reicht’s. (Wieder mal.) Ich hab die Nase voll von diesem Geseiere, diesen jammernden Selbstbeweihräucherungen, diesem verlogenen Weltreduzierungspathos. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich nicht für meine Geschlechtsgenossen schäme, und ich tue es aus freier Entscheidung, mit Hingabe und intellektueller Ernsthaftigkeit.

Und steigender Wut. Diese extremistischen Männerhorden, seien sie rechtsradikal, jüdisch-orthodox oder islamistisch oder was sonst noch: sie erzeugen durch die Bank Brechreiz in mir, wie jede nach Uniformität und Gleichschaltung strebende Ansammlung hirntoter Floskeln von Ruhm, Ehre und Bereitschaft, in den Tod zu gehen. All diese Idioten mit ihrer lebensverachtenden Negierung von allem, was gut, schön und lebens- wie liebenswert ist. Ach, wie viel ich kotzen könnte, passt ja doch auf kein Frühstücksbuffet.

Und jetzt ist also wieder der Feminismus, sind die bösen Weiblichkeiten daran schuld, dass in Amerika zwanzig kleine Kinder ihr Leben lassen mussten. Das schreibt Walter Hollstein, und der Berliner Tagesspiegel entblödet sich nicht, solchem Gedankenreduktionismus auch noch Platz zu bieten. Weil Schulen Tatorte von Amoklaufen waren und die Täter allesamt Männer, schließt Hollstein daraus messerstumpf: „Schule ist für viele Jungen in den letzten Jahren zu einem Horrortrip geworden.“

Man muss nur kurz darüber nachdenken, dass Morde und Amokläufe auch anderswo stattfinden, um zu erkennen, dass dieser Satz keinerlei kausalen Boden unter den Gänsefüßchen hat. Aurora: „Kinos sind für viele Jungen in den letzten Jahren zu einem Horrortrip geworden.“ Ein Einkaufszentrum, auch erst ein paar Tage her: „Shopping Malls sind für viele Jungen in den letzten Jahren zu einem Horrortrip geworden.“ Das ist doch gefährlicher geistiger Dünnpfiff, dafür hat er wohl auch noch Honorar bekommen?

Aber weil Hollstein anscheinend nur ein Thema kennt, wird halt passend gemacht, was ihm so einfällt: Das muss natürlich sein, dieses Zusammentreffen von Schule und Gewalt aus der Hand eines jungen Mannes, weil in den Schulen die Frauen das Sagen haben, denn: „Jungen wachsen heute in einem engen Frauenkäfig von Müttern, Omas, Tanten, Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen auf.“ (Dass in den Einkaufszentren und Kinos Frauen das Sagen hätten, will das auch jemand behaupten?)

Ohne einen Gedanken darauf zu verschwenden (ach, von Gedanken kann hier ja im eigentlichen Sinne eh nicht die Rede sein), warum da eigentlich keine Männer in dieser Kinderwelt auftauchen – sind die alle weggesperrt? Werden junge Männer beim Versuch, sich erziehend betätigen zu wollen, ohne Vorwarnung erschossen? Hat der Weltfeminismus ganz generell die Beteiligung von Vätern am Leben ihrer Kinder verboten? Und warum weiß ich dann davon noch nichts? – faselt Hollstein dann ein bisschen selektiv vor sich hin, dass vage vermutete weibliche Werte in Schule und Erziehungssystem irgendwie dafür sorgen, dass die Jungen von heute nicht mehr richtige Jungen sein können und deshalb unglücklich sind, ADHS kriegen und irgendwann mit Waffengewalt auf Mütter, Kinder und Marsmännchen losgehen. Okay, die Marsmännchen habe ich mir ausgedacht, aber Hollstein sich den Rest ja auch.

Wie ahistorisch ist dieser Blick eigentlich? Bis vor hundert Jahren waren Schulen nahezu ausschließlich männlich geprägt – Lehrer, Erzieher, Psychologen, all das waren seinerzeit Männer, und sind deshalb die wenigen Mädchen, die zur Schule gehen durften, mordende Psychopathinnen geworden? Und ist es nicht auch so, dass schon seit geraumer Zeit – nennen wir es mal: seit Beginn der Aufzeichnungen zu diesem Thema, also geschätzt seit dem Beginn der Geschichtsschreibung – es immer Männer waren, die weltweit den Großteil der physischen Gewalttaten verübt haben? Also auch schon lange bevor der Feminismus zu jener alles umfassenden Krake geworden sein könnte, die Hollstein und seine Glaubensgenossen sich da zusammenphantasieren?

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Lila Pudel Rochus Wolff schämt sich...

Holger @, Thursday, 27.12.2012, 23:09 (vor 4351 Tagen) @ Oberkellner

Einfach den Rochus ordentlich röcheln lassen mit Hanfkrawatte...:-D

Lila Pudel Rochus Wolff schämt sich...

Detektor, Friday, 28.12.2012, 01:54 (vor 4351 Tagen) @ Oberkellner

Finde den Text gar nicht mal so schlecht. Ich meine, grundsätzlich sollten wir nicht den gleichen Fehler machen wie die Gegenseite, indem wir jetzt überall gleich das Feminismusproblem sehen bzw. reflexartig was darüber sagen. Alice Schwarzer hat nach Winnenden gleich gesagt, dass jedes Mädchen sich nun darüber im Klaren sein müsse, dass die Zurückweisung eines Jungen lebensgefährlich ist. Das ist genau derselbe Blödsinn.

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Tja, Detektor

James T. Kirk ⌂ @, Alphamädchen-Quadrant, Friday, 28.12.2012, 09:10 (vor 4350 Tagen) @ Oberkellner

Jetzt bist du ein Lila Pudel, weil du das gleiche wie der Oberpudel Kirk sagst.

Rochus ist natürlich ein Idiot. Siehe hier: http://www.gender-ideologie.de/kommentare/genderblog.html

Aber Hollstein auch. Ich frage mich, was der am verzapfen ist.

Das ist einfach so ein Bullshit, daß ich nicht mehr weiter weiß.

So ein schwachsinniger Reduktionismus, daß Hollstein seinem eigentlichen Anliegen schadet. Und das ist in der Tat Feminismus auf "maskulistisch". Die verzapfen genauso einen Reduktionismus und konstruieren überall Opferkausalitäten.

Dabei ist die Sache so klar: Der Attentäter ist ein von seiner Mutter mißhandeltes Kind. Möglicherweise dem Vater entzogen mit entsprechenden miesen Manipulationen.

Er läßt seine unterdrückte Wut an Ersatzobjekten aus. Er inszeniert den eigenen (seelischen) Tod, indem er viele Kinder tötet. Sein Haß auf seine Mutter und was sie repräsentiert, ist offensichtlich.

Hollstein und andere sollten nicht so einen Müll verzapfen, um noch dümmeren Feministen eine Vorlage zu bieten.

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Das bessere Menschenbild

Oberkellner @, Friday, 28.12.2012, 11:17 (vor 4350 Tagen) @ James T. Kirk

Wenn man Wolff und Hollstein vergleicht, so fällt auf, daß Rochus Frauen für das bessere Geschlecht hält. Walter hat sich dahingehend noch nicht geäussert.
Das bessere Menschenbild haben Linke trotzdem.

Du, James T. Kirk, musst sie nur konfrontieren und kritisieren. Vielleicht rücken sie dann von ihren Frauenförderungen und Frauendingsdas endlich ab.

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