Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Henry Engels (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 30.11.2014, 09:32 (vor 3591 Tagen)
bearbeitet von Oberkellner, Sunday, 30.11.2014, 09:37

F241 Henny Engels geboren 1949 – Ausbildung zur Buchhändlerin - Grundlagenreferentin bei der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands – seit 2001 Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates - im Kuratorium der EAF Berlin (zusammen mit z.B. Ulrike Detmers, Heiner Geißler, Jutta Limbach) – Sprecherin der Gleichstellungsstelle Berlin-Marzahn (Geschäftsführung Snezana Sever) - www.frauenrat.de - h.engels@frauenrat.org – h.engels@frauenrat.de - http://www.frauenrat.de/typo3temp/pics/616a0f49a5.jpg

EU will gesetzliche Quote
Bis 2020 sollen 40 Prozent aller Aufsichtsrats-Mitglieder weiblich sein. Das will die EU-Justizkommissarin und Vizepräsidentin Viviane Reding.von Elisabeth Gamperl

BERLIN taz | Frauen in Führungspositionen bleiben hierzulande immer noch eine Randerscheinung. In den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen waren 2011 nur drei Prozent Frauen anzutreffen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Führungskräfte-Monitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Auch in den 30 börsennotierten Unternehmen zeigt sich Fortschritt nur im Schneckentempo: Ende 2011 waren nur 3,7 Prozent der Vorstandsplätze von Frauen besetzt – seit fast 10 Jahren unverändert. Nur 19,6 Prozent saßen 2011 im Aufsichtsrat, so eine aktuelle Studie der Lobbyorganisation FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte).

Die Europäische Kommission will jetzt Dampf machen. Bereits im März hatte EU-Justizkommissarin und Vizepräsidentin Viviane Reding erste Andeutungen gemacht, jetzt wird sie konkret: Bis 2020 sollen 40 Prozent aller Aufsichtsräte in börsennotierten Unternehmen Frauen sein. Das geht laut FAZ aus dem Entwurf einer entsprechenden Richtlinie hervor. Firmen, die sich nicht an die Vorgaben halten, soll ein Entzug von Subventionen oder ein Ausschluss von öffentlichen Wettbewerben drohen.
Es ist dann also möglich, dass ein zum Aufsichtsrat berufener Mann seinen Posten an eine mindestens genauso qualifizierte Frau abgeben muss. Firmen mit weniger als 250 Mitarbeiten und einem Jahresumsatz von weniger als 50 Millionen Euro seien von der Regelung vorerst ausgenommen. Den Plänen müssen EU-Parlament und Mitgliedstaaten im EU-Rat zustimmen – Letztere mit qualifizierter Mehrheit. „Verbindliche Regeln werden einen größeren gesellschaftlichen und ökonomischen Nutzen generieren, als unverbindliche“, heißt es in einem Begleitschreiben zum Entwurf.
Schröder setzt auf Selbstkontrolle
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kritisiert die geplante Richtlinie: „Es ist absurd, allen Unternehmen, von der Stahlindustrie bis hin zur Medienbranche, dieselbe Einheitsfrauenquote zu diktieren“, sagt sie der Bild-Zeitung. Deutschland käme auch ohne die Einmischung von Reding voran. Schröder setzt stattdessen zusammen mit der CDU-Spitze auf eine flexible Quote, bei der börsennotierte Unternehmen sich selbst bindende Vorgaben setzen.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist dagegen für Redings Entwurf, ebenso wie die Frauenunion der CDU. „Die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in Deutschland haben in elf Jahren nicht zum Ziel geführt“, sagt Maria Böhmer, Vorsitzende der Frauenunion der taz.
Auch Christel Humme (SPD), Vizechefin des Familienausschusses im Bundestag, freut sich über den Rückenwind aus Brüssel. „Damit kommen auch die Unternehmen unter Druck, etwas zu machen“, sagt Humme der taz. Dass die Frauenquote ohne Druck von Brüssel nicht funktioniert, sagt auch Monika Schulz-Strelow, Geschäftsführerin von FidAR. „In Deutschland wird es ohne gesetzliche Regelung nicht vorangehen.“

Henny Engels vom Deutschen Frauenrat steht dem Entwurf kritischer gegenüber. „Wir befürworten den Vorschlag grundsätzlich, aber es bleibt abzuwarten, ob er auch greift“, sagt Engels. Ohne klare Sanktionen in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten bliebe die Richtlinie „ein zahnloser Tiger“. Innerhalb der EU gilt in puncto Quote Norwegen als Vorreiter. Bereits seit 2008 müssen 40 Prozent der Aufsichtsräte weiblich sein. In Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Italien und Spanien gibt es bereits Quotenregelungen.

http://www.taz.de/!100924/

In der Skylobby des Kanzleramts, Foto: Bundesregierung, Jochen Eckel
Bundeskanzlerin Merkel hat in einer Gesprächsrunde mit dem Vorstand des Deutschen Frauenrates einer gesetzlichen Quote für Führungspositionen in Unternehmen aktuell keine Chance eingeräumt. Das Thema bleibe aber auf der Tagesordnung und werde im nächsten Wahlkampf sicherlich eine Rolle spielen. Merkel verteidigte erneut die Einführung des umstrittenen Betreuungsgeldes und stellte noch für diese Legislaturperiode Verbesserungen in der Alterssicherung in Aussicht.
Das Treffen zwischen dem Vorstand der Frauenlobby und der Bundeskanzlerin fand am Vortag des Internationalen Frauentages statt. Begleitet wurde Merkel vom Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla, von Regierungssprecher Steffen Seibert, vom Leiter der Gruppe „Gesellschaftspolitik; Bildung und Forschung“ im Kanzleramt, Matthias Graf von Kielmansegg und der Mitarbeiterin des Referates Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Doris Marquardt, die auch Gleichstellungsbeauftragte des Hauses ist. Folgende Themen wurden in dem einstündigen Gespräch erörtert:
Quote: Selbst eine bescheidene gesetzliche Regelung hat derzeit keine Chance
Astrid Hollmann, stellvertretende DF-Vorsitzende, informierte über die aktuellen und fortdauernden Forderungen des Deutschen Frauenrates: ein Quotengesetz für die Besetzung von Führungspositionen und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft. Sie verwies dabei auch auf den aktuellen Entwurf der SPD-Fraktion für ein Quotengesetz, das am 9. März im Bundestag beraten werden solle.
Die Bundeskanzlerin sieht derzeit selbst für eine bescheidene gesetzliche Regelung für die Privatwirtschaft keine Chance. Dies scheitere insbesondere am Widerstand der FDP. Damit könnten die 2013 anstehenden Aufsichtsratswahlen bedauerlicherweise nicht für Veränderungen genutzt werden. Da die auf Selbstverpflichtungen basierende Bilanz der DAX-Unternehmen sehr bescheiden sei, müsse ein gewisser rechtlicher Druck aufgebaut werden. Daher werde das Thema in ihrer Partei auf der Tagesordnung bleiben und auch im nächsten Bundestagswahlkampf eine Rolle spielen. Die unterschiedlichen Positionen von Bundesfrauenministerin Schröder und Bundesarbeitsministerin von der Leyen in Sachen Quote seien auf Dauer sicherlich miteinander vereinbar.
Auch auf EU-Ebene, so Merkel, werde es ohne die Zustimmung der Mitgliedsländer keine Richtlinie für ein Quotengesetz geben.
Betreuungsgeld: hart umkämpft – aber es kommt
Marlies Brouwers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, erläuterte die ablehnende Position des DF zum Betreuungsgeld: Diese Transferleistung sei besser investiert in den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen oder in Rentenanwartschaften für Frauen.
Dazu die Bundeskanzlerin: Das Betreuungsgeld kommt, auch wenn es selbst in der CDU hart umkämpft sei. Die Investition der Mittel, die für das Betreuungsgeld vorgesehen seien, in die rentenrechtliche Verbesserung brächten sehr wenig, hierdurch würden lediglich Ansprüche von sieben Euro/Monat erwachsen. Im Übrigen wundere sie sich, warum die Diskussionen über das Betreuungsgeld so scharf seien. Vor wenigen Jahren sei die Kürzung des Erziehungsgeldes für das zweite und dritte Lebensjahr scharf kritisiert worden; nun würden die gleichen Stimmen das Betreuungsgeld ablehnen. Der Ausbau von Kindertageseinrichtungen sei ein akzeptiertes Ziel der Bundespolitik. Dies sei aber nur erreicht worden, weil es auch Leistungen gebe für diejenigen, die ihre Kinder zuhause erziehen wollten. Alles andere komme einer Ungleichbehandlung von Lebensentwürfen gleich.
Dazu verwies Henny Engels, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates, auf das DF-Positionspapier zur Wahlfreiheit aus dem Jahr 2008: Es sei nicht nachvollziehbar, warum BürgerInnen dafür Geld erhielten, dass sie ein staatliches Angebot nicht nutzten. Das gebe es in anderen Zusammenhängen auch nicht.
Merkel stellte die Wahlfreiheit in Abrede, wenn für ein Kind in Betreuungseinrichtungen Geld ausgegeben werde, für ein Kind, das außerhalb der öffentlich finanzierten Einrichtungen betreut werde aber nicht. Im Übrigen sei das Betreuungsgeld vor allem Antwort auf die Situation im ländlichen Raum vor allem in Süddeutschland, wo es keine ausreichende Infrastruktur öffentlicher Kinderbetreuung gebe. Betreuungsgeld solle deshalb auch gezahlt werden, wenn beide Eltern erwerbstätig seien, für die Betreuung ihrer Kinder aber nicht auf staatliche Einrichtungen oder Tagesmütter zurückgreifen wollten oder könnten.
Brouwers trug die Forderung des DF zur generellen Anpassung der Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder vor.
Dies sei mit einem immensen Kostenaufwand verbunden; diese Mittel seien nicht vorhanden, so die Antwort der Bundeskanzlerin. Bundesarbeitsministerin von der Leyen verfolge aber Pläne, die Alterssicherung von Frauen zu verbessern, zum Beispiel durch die geplante Zuschussrente, die um rund hundert Euro über den Leistungen nach dem SGB II liegen soll. Ziel sei, dass weniger Frauen mit Antritt der Rente in die Grundsicherung fallen. Noch in dieser Legislaturperiode werde eine Lösung in dieser Richtung angestrebt.
DF-Vorstandsmitglied Heidi Becher erläuterte unter Verweis auf das DF-Positionspapier zu den Minijobs, dass diese geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse keineswegs in den ersten Arbeitsmarkt sondern in die (Alters-)Armut führten. Viele Minijobberinnen erhielten dabei deutlich weniger als 400 Euro im Monat. Deshalb fordere der DF die Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro, eine weitgehende Gleichbehandlung von Minijobs mit Normalarbeitsverhältnissen und auf Dauer ihre Abschaffung. Kanzleramtschef Pofalla versicherte, dass mit der angestrebten Erhöhung der Verdienstgrenze für geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse von 400 auf 450 Euro eine Gleichstellung mit anderen Arbeitsverhältnissen angestrebt werde. Anliegen der Bundesarbeitsministerin sei es, so Merkel, die Privilegierung der Minijobs aufzuheben; ferner sei eine Stundenbegrenzung dringend erforderlich.
Einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn hält die Bundeskanzlerin nicht für notwendig. Geregelte Lohnuntergrenzen in den einzelnen Branchen seien ausreichend.
DF-Vorstandsmitglied Kira Stein wies auf das DF-Positionspapier Ohne Frauen fehlt der Technik was. Eklatant sei etwa der Mangel an Frauen in den Entscheidungsgremien der Technologiepolitik und Forschung. Um der landläufigen Behauptung, dass für eine geschlechtergerechte Besetzung der entsprechenden Gremien geeignete Frauen fehlten, erfolgreich begegnen zu können, seien geeignete Maßnahmen notwendig, zum Beispiel öffentliche Datenbanken, die geeignete Kandidatinnen ausweisen und Informationen liefern über Zugangsbedingungen zu entsprechenden Gremien, deren Arbeitsweise und Entscheidungsbefugnisse.
Die Bundeskanzlerin teilte das Anliegen des DF als berechtigt. Selbstverständlich gebe es geeignete Frauen. Deren Situation in technischen Berufen und insbesondere in den entsprechenden Lehrstühlen an Universitäten sei notleidend. Sie bot an, ein Gespräch zwischen Bundesforschungsministerin Schavan und dem Deutschen Frauenrat zu diesem Thema zu vermitteln.
Merkel verwies auch auf die von Bundesfrauenministerin Schröder angestrebte Novellierung des Bundesgremienbesetzungsgesetzes mit dem Ziel, den Anteil von Frauen in Gremien im Einflussbereich des Bundes weiter zu erhöhen. Im Kanzleramt werde sehr genau auf geschlechtergerechte Besetzung geachtet. Als Beispiel nannte Staatsminister Pofalla den Normenkontrollrat, der aktuell paritätisch besetzt ist.
DF-Vorstandsmitglied Botsch informierte über das Eckpunktepapier der Mitgliederversammlung 2011 zur Green Economy. Zwar sei das Thema Ressourcenschonung ein wichtiges, aber es reiche nicht aus, um Nachhaltigkeit zukunftsweisen zu gestalten. Fragen einer ethischen Ökonomie, Einbeziehung der Sorgearbeit (Care Ökonomie) in die Betrachtungen, eine Diskussion des Wachstumsbegriffs seien vonnöten.

Die Kanzlerin verwies auf die Arbeit der 2011 eingesetzten Enquetekommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität. Die bevorstehende Konferenz Rio+20 sei ein guter Ansatz, hierüber neu nachzudenken.

http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/nachrichten/informationdetail/back/11/article/merkel-kein-quotengesetz-in-dieser-legislaturperiode.html

'It's going to be an invasion'
When Germany plays host to the World Cup next summer, it expects not just an influx of fans, but an even bigger one - of prostitutes. Luke Harding on the preparations in hand
The giant red phallus billowing from the roof is a bit of a give away. Just next to a busy main road and tucked incongruously behind a tyre repair workshop, is Artemis, Berlin's newest, most luxurious brothel. There is, as such, nothing remarkable about the vast four-storey bordello that opened its doors two months ago in an anonymous industrial estate in Berlin. Except, perhaps, for its location. The sex facility is a short drive from Berlin's Olympiastadion, the famous stadium used by the Nazis to host the 1936 Olympics, and - more importantly - the venue for next year's World Cup.
Some six games, including the final, will be played at the stadium. More than 100,000 England fans are expected for the tournament, which will be played at 12 city venues around the country next summer, together with thousands of other supporters from all over the world.
As well as fans, the German authorities are expecting a different kind of influx - at least 40,000 prostitutes. Previous global sporting events have attracted large numbers of sex workers, indeed at the 2004 Olympic Games in Athens, the authorities tried to banish prostitutes from the city centre. And, though the figures are necessarily hazy, officials believe that around 10,000 sex workers plied their trade during the 2000 Olympics in Sydney, many of them imported from abroad.
This time, World Cup organisers are expecting an even bigger invasion, not least because prostitution is legal in Germany. Asked how many women might turn up, Romy, the manager of Artemis, says: "You can hang another zero on to the 40,000 figure.
"A lot of girls arrive here during trade fairs when the city is full," she adds. "Next summer will be bigger. It's going to be an invasion."
Inside Artemis, meanwhile, a handful of early evening male customers stroll around in fluffy peach bathrobes; the women, naked apart from a micro-beach towel, chat and joke.
The new €5m (£3.4m), 40-room facility is the brainwave of a German-Turkish businessman; unlike in most brothels, the women are free to negotiate their own rates and don't have to pay a pimp, he says. The entrance fee is €7. The sex costs extra. Artemis, named after the virgin goddess of hunting, has an entrance for disabled people. The Olympic stadium, with its creepy, Nazi-era atmosphere, is just three S-Bahn stops away. "We are normally open from 11pm to 5am. But during the World Cup we are considering staying open 24 hours," says Romy.
With slightly more than seven months to go until the opening ceremony on June 9, German officials have come up with proposals for bringing prostitutes and World Cup fans together - among them "sex garages". Dortmund, one of Germany's bigger World Cup venues, came up with the plan to erect Verrichtungshäuser - a strange phrase, best translated as "performance houses". These temporary shacks were to have been set up next to Dortmund's football stadium. Last week, though, city officials confirmed that the plan had been shelved after they were unable to find a sex-hut sponsor.
The prospect of an influx of prostitutes from across Europe arriving for the 2006 World Cup has provoked concern among women's groups, church leaders and trade unionists. They fear that many of the women who will work during the tournament have been forced into prostitution or duped by criminal gangs. The National Council of German Women's Organisations plans to set up stalls around the stadiums urging fans to think twice before having sex with prostitutes who may have been coerced. "We have nothing against prostitutes or prostitution," said Henny Engels, its executive director, last week. "But we are against people-trafficking and forced prostitution. It's already a big problem in Germany. We want to use the World Cup to make our point."
The organisation has written to the German national team, its coach Jürgen Klinsmann, and Franz Beckenbauer, the head of Germany's 2006 World Cup organising committee, urging them to support the campaign. So far the response has not been impressive. Only Jens Lehmann, Arsenal's reserve goalkeeper, has written back, giving his support, and promising to raise the issue with his British club-mates.
In a condescending letter to Germany's minister for women, Renate Schmidt, meanwhile, Gerhard Mayer-Vorfelder, president of the German FA, said he would not be dealing with what he called "this tiresome issue".
Others, though, take a more laidback view of the prostitute phenomenon. "Berlin is a very world-open city. It's always been like that. There have been prostitutes working here for hundreds of years," says Martina Schmidhofer, a Green party councillor responsible for sexual health issues, and for the Charlottenburg-Wilmersdorf district of West Berlin which includes the Olympic stadium. "Our main concern is that the prostitutes have good working conditions. My message to England fans would be: 'Behave sensibly, don't drink too much, use a condom. And don't expect a love relationship".

http://www.guardian.co.uk/world/2005/nov/18/germany.football

Geschäftsführerin Deutscher Frauenrat
Für mich ist das Deutsche Institut für Menschenrechte unverzichtbar dafür, dass die Menschenrechte von Frauen auch in der Bundesrepublik Deutschland geachtet und die einschlägigen UN-Konventionen entsprechend umgesetzt werden. Mit seinen Initiativen zur Frauenrechtekonvention (CEDAW) und seiner Begleitung der verschiedenen CEDAW-Prozesse hat das Deutsche Institut für Menschenrechte dies in beeindruckender Weise getan und wird dies hoffentlich auch künftig tun. Diese Prozesse sind eine Herausforderung für die Regierung, aber auch für die Frauenorganisationen selbst, die Situation von Frauen in Deutschland immer auch durch die Menschenrechtsbrille zu betrachten und die Politik entsprechend besser zu gestalten. Ich wünsche den Frauen und dem Institut, dass es diese herausfordernde und mahnende Rolle auch künftig entschlossen und mit der ihm eigenen hohen Expertise wahrnimmt.

http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/das-institut/10-jahre-institut/statements-zum-jubilaeum.html

Henny Engels erste Kuratoriumsvorsitzende des forumZFD
Frieden ist weiblich – somit erscheint es nur logisch, dass mit Henny Engels, Geschäfts­führerin des Deutschen Frauenrats, eine Frau zur Vorsitzenden des Kuratoriums des Forum Ziviler Friedensdienst ernannt wur­de. Der Vorstand des forumZFD hat ihre Berufung am 28. Januar in Berlin beschlos­sen. Die Berufung weiterer Mitglieder folgt.

http://www.forumzfd.de/node/487

„Wir brauchen die Quote“
Forderungen des Deutschen Frauenrates für die Gleichstellung von Frauen und Männern

Henny Engels
Zum 101. Mal wird der Internationale Frauentag in diesem Jahr begangen – 2012 steht er unter dem Motto „Heute für morgen Zeichen setzen“. In den vergangenen hundert Jahren ist viel in Sachen Gleichberechtigung passiert, von einer Gleichstellung der Frau gerade im Erwerbsleben kann aber noch keine Rede sein. Die Online-Redaktion sprach mit Henny Engels, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates, über die Gründe.


Online-Redaktion: Der Internationale Frauentag jährt sich in diesem Jahr bereits zum 101. Mal. Frauen leben heute emanzipierter als vor 100 Jahren. Warum ist ein Frauentag noch notwendig?

Engels: Weil trotz aller Bemühungen die Gleichstellung faktisch nicht erreicht ist. Eine gepflegte Redundanz ist notwendig, um immer wieder an die Widersprüche zwischen gesetzlicher Theorie und gesellschaftlicher Praxis zu erinnern. Der 8. März bietet eine gute Gelegenheit, dies einmal im Jahr in hoher Konzentration zu tun.

Online-Redaktion: Wo gibt es heute noch die größten Missstände bei der Gleichstellung?

Engels: Es sind etliche. Einer der schlimmsten ist die Entgeltungleichheit. Es ist nach wie vor so, dass Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten, schlechter bezahlt werden als Berufe, in denen überwiegend Männer arbeiten. Aber auch gleichwertige Tätigkeiten werden oft nicht gleich honoriert. In einem Wäschereibetrieb beispielsweise verdient ein Fahrer, der die Wäschewagen aus Krankenhäusern und Großküchen transportiert, circa 15 Euro die Stunde. Die Frauen, die die Wäsche an den Mangeln fertig machen, also die nasse Wäsche auch wirklich tragen müssen, erhalten 9,20 Euro. In der gleichen Branche sind bei − nach unserer Einschätzung − gleicher Belastung, die Entgelte also deutlich unterschiedlich.

Nach wie vor sind Frauen auch in ihren Karrierechancen benachteiligt. Sie machen weniger oder schlechter Karriere als Männer, was sicher etwas mit Männerbünden zu tun hat, aber auch damit, dass Frauen immer noch überwiegend die Verantwortung für die Familienarbeit zugewiesen wird. Das gilt für die Kindererziehung, aber auch zunehmend für die Pflege Angehöriger. Frauen unterbrechen ihre Erwerbsarbeit deutlich häufiger als Männer und schränken sie zugunsten der Familienarbeit auch eher ein. Damit sinken ihre Karrierechancen. Das ist ein ziemlich großer Missstand in der Gleichstellung.

Online-Redaktion: Ist dies von den Frauen so gewollt, oder unterliegen sie vielmehr einem gesellschaftlichen Zwang?

Engels: Ich glaube, es ist ein gesellschaftlicher Zwang, soziologisch gesprochen würde ich sagen, es ist eine Erwartungserwartung. Frauen gehen davon aus, dass die Gesellschaft von ihnen erwartet, dass sie sich eher um Küche, Kind und zu pflegende Angehörige kümmern. Das ist ein indirekter Zwang, unausgesprochen ist diese Erwartung nach wie vor da. Ich kann das gut deutlich machen an der Entwicklung der Partnermonate beim Elterngeld. Erst hießen sie Partnermonate, mittlerweile heißen sie Vätermonate, d.h. die Gesellschaft geht offenkundig selbstverständlich davon aus, dass Frauen den Löwenanteil an der Elternzeit nehmen und Väter die zwei so genannten Partnermonate, eben Vätermonate, anschließen. Denn es ist nach wie vor so, dass der größte Teil der Elternzeit von Frauen wahrgenommen wird.
Ein anderes Beispiel ist das Familienpflegezeitgesetz, das zwar, wie uns Bundesfamilienministerin Kristina Schröder in einem Gespräch erläuterte, eigentlich auf Männer zielt; diese haben aber nach unserer Wahrnehmung noch gar nicht gemerkt, dass sie die eigentliche Zielgruppe sind.

Online-Redaktion: Erklärt das auch, warum Frauen trotz ihrer guten Ausbildung immer noch wenig in Top-Positionen zu finden sind?

Engels: Ja, um eine Führungsposition zu bekleiden, muss man oder frau, so landläufig die Auffassung, eine möglichst ununterbrochene Erwerbskarriere aufweisen. Wenn Frauen durch die genannten gesellschaftlichen Umstände mehr oder weniger gezwungen werden, ihre Erwerbsbiographie immer wieder zu unterbrechen, sinken ihre Karrierechancen.
Zum anderen liegt es aber auch an gesellschaftlichen Einstellungen. Bestimmte Kreise trauen Frauen Führungspositionen immer noch nicht zu. Das ist insofern bizarr, als in mittelständischen Unternehmen ganz häufig die Töchter die Firmen übernehmen. Sehr viele mittelständische Unternehmen werden von Frauen geleitet, dennoch traut man ihnen die Führung von Unternehmen offensichtlich nicht zu. Viele männerdominierte Branchen befinden Männer für führungsfähiger. Das ist insbesondere in den technischen Berufen zu beobachten. Fähige Ingenieurinnen werden einfach übersehen.
Viele Frauen fürchten sich aber auch vor dem von ihnen vermuteten Klima in Führungsetagen. Und dies, obwohl bewiesen ist, dass sich die Präsenz von Frauen dort ausgesprochen positiv auf das Betriebsklima, die Effektivität und die Produktivität der Firma auswirkt.

Online-Redaktion: Was könnte die Bildungspolitik dazu beitragen, dass Frauen gleichgestellter leben und arbeiten?

Engels: Die Bildungspolitik könnte mehr darauf achten, zukunftsträchtige Rollenbilder zu vermitteln. In unserem Positionspapier „Bildung lohnt immer“ fordern wir zum Beispiel, dass in der frühkindlichen Erziehung Wert darauf gelegt wird, dass Mädchen nicht selbstverständlich immer Prinzessin Lilifee sind und Jungs mit Bobbycars spielen, und dass auch schon technische Fragen und technische Bildung vorkommen. Vieles könnte anders werden, wenn es mehr Männer im Elementar- und Primarbereich gäbe. „Mehr Männer in die Kitas“ ist ein verdienstvolles Projekt des Bundesfamilienministeriums, allein schon deshalb, weil Jungs sehen, dass man nicht Feuerwehrmann, Lokführer oder Pilot werden muss, sondern auch Erzieher werden kann.

Um mehr Mädchen für die technischen Fächer zu interessieren, bedarf es aber auch der Fort- und Weiterbildungen von Lehrerinnen und Lehrern, denn diese sind ja selbst auch − genau wie alle anderen − gefangen in den Rollenstereotypen, was Mann oder Frau zu sein habe. Der Girls‘ Day und seit neuestem auch der Boys‘ Day allein reichen hier nicht aus. Man muss dies in der praktischen Unterrichtsgestaltung und im Unterrichtsmaterial deutlich machen. In den 80er Jahren während meines Studiums haben wir uns einmal mit Rollenstereotypen in den Schulbüchern befasst und uns die Mathematikbücher angeschaut. Die berühmten Textaufgaben in der vierten Klasse − der Vater bucht das Auto für den Urlaub, und die Mutter kauft die Gurken auf dem Markt − vermitteln unterschwellig ein Bild, das viel mehr bewirkt als Vorträge.

Online-Redaktion: Was halten Sie von einer Frauenquote?

Engels: Wir, als deutschlandweit größte Frauenlobby, verfechten seit vielen Jahren die Quote, weil wir festgestellt haben, dass fast alle freiwilligen Vereinbarungen scheitern. Eine gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote ist daher dringend erforderlich. Ein milder Zwang ist durchaus dazu geeignet, das gewünschte Ergebnis zu erzielen, damit auf Dauer tatsächlich Frauen selbstverständlich in Leitungspositionen, in Aufsichtsräten und in Vorständen zu finden sind. Und wenn aus den Dax-Unternehmen das Argument kommt, die Leitungsebene müsse die Belegschaft widerspiegeln, dann müssten alle Banken 80 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten haben, weil ca. 80 Prozent derer, die dort arbeiten, Frauen sind. Die verbindliche Quote in Parteien hat dazu geführt, dass die Zahl der Frauen in Legislative und Exekutive und letztlich auch in der Jurisdiktion deutlich zugenommen hat. Und so scheint mir auch in der Privatwirtschaft die Einführung einer gesetzlichen Quote die einzige Möglichkeit zu sein, ein gesellschaftliches Signal zu setzen. Wir brauchen die Quote dringend, sowohl als Zeichen dafür, dass wir eine moderne Demokratie sind, als auch als Zeichen dafür, dass wir die grundgesetzliche Verpflichtung aus Artikel 3 Absatz 3 ernst nehmen.

Online-Redaktion: Wer gehört dem Deutschen Frauenrat an und wie unterstützt dieser Zusammenschluss die Gleichstellung von Frauen?

Engels: Dem Deutschen Frauenrat gehören über 50 bundesweit aktive Frauenverbände und Frauengruppen gemischter Verbände an, letztere sind zum Beispiel die Frauen aus den politischen Parteien, aber auch die Frauen aus dem Deutschen Olympischen Sportbund oder dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Die Frauenverbände sind zum Teil sehr traditionelle große Verbände wie die in den Kirchen; dem Deutschen Frauenrat gehören aber auch zwischen 30 und 35 Berufsverbände an: Ärztinnen, Ingenieurinnen, Hebammen, medizinische Fachberufe u.a. Alle haben das Ziel, gemeinsam in der Lobbyarbeit für die Verwirklichung des Gleichstellungsgebots des Grundgesetzes gegenüber der Bundesregierung, dem Bundestag, den Fraktionen, den Parteien und da, wo es möglich ist, auch gegenüber der Wirtschaft, einzutreten.

Lobbyarbeit heißt, wir führen viele Gespräche mit Politikerinnen und Politikern, wir verfassen Stellungnahmen zu geschlechterrelevanten Gesetzen, wir schreiben Briefe und fassen auf unseren jährlichen Mitgliederversammlungen zahlreiche Beschlüsse zu aktuellen Themen aus dem Bereich Arbeitspolitik, Sozial- und Familienpolitik, Gesundheit, Gewaltschutz, Menschenrechte, Ökologie usw. Es gibt kein Feld, das wir auslassen, wenn es uns geboten erscheint, uns dazu zu äußern, Position zu beziehen, Forderungen zu formulieren. Im Moment beschäftigen wir uns sehr intensiv mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz und den Konsequenzen für Frauen. Jede gesetzliche Änderung hat eine Auswirkung auf das Geschlechterverhältnis, und die Bundesregierung hat sich mit der Geschäftsordnung von 1998 verpflichtet, dieses zu berücksichtigen. Sie tut es aber nicht, und deshalb werden wir immerzu mahnend daran erinnern, öffentlich kritisieren, Verbesserungsvorschläge machen, all das, was politische Lobbyarbeit ausmacht.

Online-Redaktion: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Engels: Wir wünschen uns, dass die Bundesregierung ihre eigene Geschäftsordnung ernst nimmt und sagt, ja, das Thema Gleichstellung ist ein Querschnittsthema, das wir alle zu beachten haben, das Innenministerium genau so wie das Wirtschafts- und das Verteidigungsministerium; wir werden das in allen Bereichen beachten und uns dazu den klugen Rat von Expertinnen einholen und deren Fragen und Anregungen hören und berücksichtigen. Dann denke ich, würde − wir haben unsere Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Frauenrates vor zehn Jahren „Die unfertige Demokratie“ genannt − diese Demokratie wirklich fertig werden.


Henny Engels, Jahrgang 1949, Buchhändlerin, Sozialarbeiterin und Politologin, arbeitete zunächst als Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Erzbistum Köln, danach als Grundlagenreferentin bei der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Seit 2001 ist sie Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates.

http://www.bildungsserver.de/innovationsportal/bildungplus.html?artid=822

Beim Spiel ohne Regeln: Abpfiff!
In und mit Bündnissen aller Art habe ich Zeit meines beruflichen Lebens gearbeitet; diese Erfahrungen kommen mir bei meiner Arbeit als Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates (DF) zugute. Der DF ist als Zusammenschluss von mehr als 50 Frauenverbänden und Frauengruppen gemischter Verbände eher ein auf Dauer angelegter Bund als ein loses Bündnis. Voraussetzung für den Erfolg ist in beiden Fällen die gelebte Überzeugung aller Beteiligten, dass sie gemeinsam mit den anderen mehr erreichen werden als alleine. Das schließt ein, bei gemeinsamen Aktivitäten hin und wieder auf die Schärfung des eigenen Profils zu verzichten. Zugleich müssen allerdings alle Beteiligten einander zugestehen, dass die Profile der Einzelnen im Ergebnis sichtbar bleiben.
“Noch wenige Jahre zuvor wäre ein solcher Beschluss nicht möglich gewesen”
Hinzu kommt die Bereitschaft, sich im Zusammenspiel mit den anderen selbst zu verändern. Ein Beispiel: Über Jahre diskutierte der Frauenrat darüber, ob Frauen, die zugunsten der Familie auf Erwerbsarbeit und damit auf eine eigenständige Existenzsicherung verzichten, Unterstützung aus Steuermitteln erhalten sollen. Dem gegenüber stand die Meinung, dass vielmehr Rahmenbedingungen zu schaffen seien, die es Frauen wie Männern ermöglichen, Familien- und Erwerbsarbeit zu vereinbaren. Am Ende der Diskussion 2008 war eine deutliche Mehrheit überzeugt, dass es nur um Vereinbarkeit gehen kann, dass „der Verzicht auf eine Erwerbsarbeit zur eigenständigen Existenzsicherung im Vertrauen darauf, dass stattdessen staatliche Förderung des nicht erwerbstätigen Elternteils über die Elternzeit hinaus einsetzt, (.) nicht akzeptabel“ sei. Noch wenige Jahre zuvor wäre ein solcher Beschluss nicht möglich gewesen. Jahrelange Diskussion und Begegnung hatten zu einer Veränderung in einer für einige Mitgliedsverbände grundlegenden Frage geführt.
Besonders so breit und divers angelegte Bündnisse wie der DF brauchen vereinbarte Spielregeln, die den Beteiligten die Sicherheit geben, dass sie nicht per Mehrheitsbeschluss gezwungen werden Positionen zu vertreten, die ihren Grundsätzen zuwider laufen. Eben jene Vereinbarung wurde auch in der Satzung geregelt. Zum einen durch die Möglichkeit, dass ein Mitgliedsverband eine zu beschließende Position zur Grundsatzfrage erhebt; in diesem Fall muss ein Beschluss einstimmig erfolgen. Zum anderen durch die Möglichkeit, ein abweichendes Votum eines Mitgliedsverbandes zu formulieren, das immer zusammen mit dem Beschluss veröffentlicht werden muss. Das erklärt, warum der Deutsche Frauenrat sich beispielsweise niemals zur Neuregelung des § 218 äußern konnte. Diese Regelungen bedeuten also in gewissem Sinne eine Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten – sie sind aber zugleich Garant für das dauerhafte Bestehen. Im Falle des DF immerhin seit fast 60 Jahren, ohne dass dabei viele verloren gegangen wären.
Eine Besonderheit des Frauenrates ist, dass er seit Jahrzehnten institutionell vom Bundesfrauenministerium gefördert wird. Mit großem Stolz haben wir in den letzten Jahren immer wieder darauf verwiesen, dass der DF dadurch nicht in seiner Eigenständigkeit beschnitten wird. Das Zusammenspiel eines Ministeriums, das in Teilen dieselben Ziele wie wir verfolgt und zugleich sein Gegenüber ist, erfordert eine besondere Sensibilität im Umgang mit Nähe und Distanz, um die notwendige Balance zu halten. Erst recht in Zeiten knapper Ressourcen.
Der DF geht auch seinerseits Bündnisse ein. Er ist Mitglied fester Zusammenschlüsse wie der European Women’s Lobby und Initiator oder Mitglied zeitlich befristeter Bündnisse. So starteten wir im Vorfeld der Männerfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland die Kampagne „Abpfiff“ und lud andere Organisationen zur Mitarbeit ein, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Menschenhandel zum Zwecke sexueller Ausbeutung zu lenken. Dazu wurden konkrete politische Forderungen erhoben. Auch wenn die gesetzlichen Regelungen nach wie vor unzureichend sind, hat das Thema auch nach Ende der Kampagne mehr Aufmerksamkeit als zuvor.
“„Abpfiff“ und weitere Bündnisse, beispielsweise zum Equal Pay Day, haben eins deutlich gemacht”
Für einen Zusammenschluss wie den DF ist von großer Bedeutung, dass entweder nur der Zusammenschluss oder aber einzelne der Mitgliedsverbände in einem solchen übergreifenden Bündnis mitarbeiten. Im Falle einer gleichzeitigen Mitgliedschaft des Zusammenschlusses und einer oder mehrerer der Mitgliedsorganisationen ist unklar, für wen der Zusammenschluss spricht. Zudem besteht die Gefahr, dass der Zusammenschluss und die Mitgliedsorganisationen gegeneinander ausgespielt werden. Allerdings auch eine Chance. So zeigt sich die Mitgliedschaft des DF im Forum Menschenrechte in vieler Hinsicht bereichernd. Denn klar ist, zu den Menschenrechten gehören auch Frauenrechte. Umgekehrt fordert auch auf das Forum uns bei unser Arbeit immer wieder heraus, den menschenrechtlichen Aspekt zu beachten.
Und die Männer?
Bei „Abpfiff“ titelte die Frankfurter Rundschau einen Aufsehen erregenden Artikel mit „Das Schweigen der Männer“ – Reaktion darauf, dass die Bitte um Unterstützung durch den Deutschen Fußballbund (DFB) unbeantwortet geblieben war. Zur Ehrenrettung des DFB muss gesagt werden, dass dessen Präsident Theo Zwanziger später einer der Schirmherren der Kampagne wurde. Von einem Schweigen der Männer kann seit einiger Zeit ohnehin nicht mehr die Rede sein. Nicht nur machen Männergruppen wie der Väteraufbruch von sich reden – das Bundesforum Männer (s. hier) sucht aktiv die Kooperation mit dem Deutschen Frauenrat. Nun ist nicht zu leugnen, dass Frauenverbände und –gruppen in manchen Fragen ohne männliche Verbündete an ihre Grenzen stoßen. Aber: Diese Kooperationen brauchen erst recht faire und transparente Spielregeln. Vor allem bedarf es einer klaren Sprache: Es gibt eine geschlechtshierarchische Arbeitsteilung – sowohl im Erwerbsleben als auch im zivilgesellschaftlichen Engagement. Nicht zu bestreiten ist auch, dass trotz aller Bekenntnisse zur gerechten Arbeitsteilung in der Familie der deutlich größere Teil der Arbeit den Frauen zugewiesen wird. Ebenfalls erwiesen ist, dass Frauen trotz besserer Schul-, Studien- und Berufsabschlüsse deutlich geringere Karrierechancen haben und demzufolge weniger Entgelt bekommen als sie verdienen. Wenn Bündnisse von Frauen- und Männerorganisationen erfolgreich miteinander Ziele verfolgen wollen, müssen Tatsachen klar benannt werden. Faule Kompromisse, die dies verschweigen, beschönigen oder neutral als „Unterschiede“ verharmlosen, führen dazu, dass solche Bündnisse auf Dauer nicht tragfähig sind. Den beteiligten Männern muss klar sein, dass Frauen sie in ihrem Kampf um ein erweitertes männliches Rollenbild begleiten und auch unterstützen können – ihn führen werden sie weder können noch wollen. Sind diese Voraussetzungen akzeptiert, ist es zur Klärung etlicher Fragen mehr als sinnvoll, befristete Bündnisse zwischen Männer- und Frauenorganisationen zu schließen. Vor dem Hintergrund der in weiten Teilen Frauen verletzenden Geschlechtergeschichte ist hierbei noch mehr als bei geschlechtshomogenen Bündnissen geboten, respektvoll und in gewisser Weise vorsichtig miteinander umzugehen.

http://streit-wert.boellblog.org/2011/10/31/henny-engels/

Berliner Tischrede von Henny Engels, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates. Gehalten anlässlich der Veranstaltung „Frauen reden zu Tisch“ am 30. Oktober 2011.
Am Vorabend des Reformationstages trafen sich 99 Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen kirchlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu einem Festessen in Berlin. Begleitet wurde es von sieben Tischreden prominenter Frauen aus Kirche und Gesellschaft, die in Anlehnung an Martin Luther ihre "Thesen" zur heutigen Situation von Frauen vorstellten. Als Tischrednerin trat auch die Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates, Henny Engels auf.
Die Rede im Wortlaut:
"Der Streit über die Frage, ob es einer gesetzlichen Quotenregelung bedarf, um das Verfassungsgebot 'Frauen und Männer sind gleichberechtigt' auch in der Wirtschaft zu verwirklichen, hat in den letzten Monaten an Fahrt aufgenommen. War zunächst in den Parteien einigermaßen Ruhe eingekehrt, weil die Grünen und die SPD und, nicht zu vergessen, am Ende sogar die CSU Quoten eingeführt hatten, und die CDU sich immerhin auf ein Quorum verständigen konnte, steht nun die Frage im Vordergrund, ob eine solche Regelung auch der Benachteiligung von Frauen in der Wirtschaft abhelfen kann.
Allenthalben ist zu hören, dass allein Qualifikation bei Einstellungen und Beförderungen das Kriterium sei – das kann aber nicht stimmen. Denn es ist seit Jahren bekannt, dass Mädchen bzw. junge Frauen die besseren Schul-, Studien- und Berufsabschlüsse vorweisen – dies schlägt sich aber bei Einstellungen und Beförderungen nicht nieder. Diese Einschätzung wurde auch in einem Gespräch des Deutschen Frauenrates mit einem leitenden Angestellten der Bundesagentur für Arbeit bestätigt. Er sagte: Wenn allein die Qualität der Abschlüsse und Erfahrungen entscheidend wäre, dürften nur noch Frauen eingestellt werden.
Und auch die Wirtschaftsbosse selbst werden nicht müde zu betonen, wie sehr sie die hohe Qualität und Zuverlässigkeit ihrer Mitarbeiterinnen zu schätzen wissen. Warum also finden sich dennoch so wenige Frauen in Führungs-positionen? Warum stößt gerade bei Verantwortlichen der deutschen Unternehmen eine gesetzliche Quote auf heftigen Widerstand? Wenn die Herren die Frauen so sehr schätzen und wenn sie nichts gegen deren Führungsqualitäten ins Feld führen können, dann müssten sie auch einer gesetzlichen Frauenquote zustimmen – da diese letztlich nur das regelt, was sie angeblich ohnehin wollen.
Schon Sokrates (470-399 vor unserer Zeitrechnung) formulierte: „Eine Frau, gleichgestellt, wird überlegen.“
Deshalb meine These:
Die gesetzliche Frauenquote stößt deshalb auf Widerstand, weil durch ihre Einführung auf Dauer eine kritische Masse von Frauen in hohen Führungspositionen erreicht würde. Dies wiederum könnte in der Folge dazu führen, dass in absehbarer Zeit mehr Frauen als Männer in hohen leitenden Positionen zu finden sind – eine für die Herren der Schöpfung vermutlich unerträgliche Vorstellung.
Da aber alle verbal formulierten Einsichten bisher die berühmte Glasdecke nicht zum Splittern gebracht haben, möchte ich in Anlehnung an die Wittenberger These 45 formulieren:

Nur durch sanften Zwang wächst die Gerechtigkeit und damit wird die Gesellschaft besser; durch Unterlassen des gerechten Zwangs aber wird sie nicht besser und bleibt nur teilweise gerecht.

Frauen werden also nicht lockerlassen dürfen bei der Forderung nach einer gesetzlichen Quote. Keineswegs trauen dürfen sie freiwilligen Vereinbarungen.
In Anlehnung an die These 91 möchte ich hierzu formulieren:

Die für die Arbeitgeber peinlichen Einwände der Quoten-Befürworterinnen gegen freiwillige Vereinbarungen nicht zu hören und nicht durch vernünftige Gegenargumente zu entkräften, heißt, die Spitzenkräfte der deutschen Wirtschaft der Lächerlichkeit auszusetzen und die Demokratie unvollendet zu halten.
Oder, wie der Reformator an seine herzliebe Hausfrau Katherin Lutherin vielleicht heute schreiben würde: „Wir haben genug getan und geredet – die Betonköpfe wollen nicht weichen. So wird eine Regelung kommen, die sie weichen lehren soll.“
So scheint mir unbestreitbar, dass für die Frage der geschlechtergerechten Besetzung der hohen Leitungspositionen in den deutschen Unternehmen eine gesetzliche Quote unabdingbar ist.

Aber – und die Frage müssen sich die Frauen stellen, die sich insbesondere auf die hohen Leitungspositionen konzentrieren: Ist Geschlechtergerechtigkeit in der Erwerbsarbeit und in der deutschen Wirtschaft schon erreicht, wenn wir eine Quote für Vorstände und Aufsichtsräte haben? Ich meine, nein. Neben dem Einsatz für eine Quote in den oberen Etagen muss es auch darum gehen, die Chancen von Abertausenden von Frauen zu erhöhen, die in niedrigeren Leitungsfunktionen oder auch gar nicht leitend tätig sind.
Natürlich ist es entlarvend, wenn die "2. Bilanz zur freiwilligen Vereinbarung zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft" nur deshalb auf erstaunlich hohe Zahlen kommt, weil jede Filialleiterin bekannter Drogeriemärkte – auch wenn sie die einzige Angestellte in dieser Filiale ist – auf gleicher Ebene mitgezählt wird wie die Leiterin einer großen Bankfiliale. Diese Art der Zählung muss kritisiert werden; gleichzeitig aber muss aufgezeigt werden, dass auch viele Frauen in niedrigeren Leitungspositionen – und auch solche, die keine Leitungsposition haben – große Verantwortung tragen und eine sehr gute Arbeit leisten. Auch sie verdienen unseren vollen Respekt.
Und ein weiteres darf nicht aus dem Blick geraten. Frauen erhalten bekanntlich in diesem Land für gleiche oder gleichwertige Arbeit durchschnittlich ca. 23 Prozent weniger Entgelt als Männer. Ein großer Teil dieses so genannten Pay Gap ist zu erklären durch häufigere Erwerbsunterbrechungen, durch die Wahrnehmung von Teilzeitarbeit, um der Familie gerecht zu werden. Aber: ca. 7 Prozent des Pay Gap sind nicht durch solche Phänomene zu begründen – sie sind der so genannte „unerklärte Rest“.
Zwar betonen die Arbeitgeberverbände immer wieder, dass es eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts nicht gebe – eine glaubwürdige Erklärung für diesen unerklärten Rest haben sie aber bisher nicht liefern können. Auch die von einigen angeführte Erklärung, Frauen seien selbst schuld, weil sie nicht hart und effektiv genug verhandeln, trägt nicht wirklich. Ob und in welcher Weise hier eine Quotierung weiterhelfen würde, steht dahin. Nach meiner Überzeugung wird sie allein nicht reichen.

Vielmehr muss es darum gehen, zu einer geschlechtsneutralen Bewertung von Erwerbstätigkeiten zu kommen und danach über die zu zahlenden Entgelte zu entscheiden.
Nicht die Tatsache, ob in einer Sparte überwiegend Frauen oder überwiegend Männer tätig sind, kann entscheidend sein für die Höhe der Entgelte – sondern allein die mit diesen Tätigkeiten verbundenen physischen und psychischen Anforderungen und Belastungen.
Dann wäre ein Ende mit der Regelung, dass Bauarbeiter wegen der körperlichen Belastungen eine Erschwerniszulage bekommen, Krankenschwestern aber nicht. Und möglicherweise könnte dies dazu führen, dass Berufe, in denen vorwiegend mit kleinen, kranken oder alten Menschen gearbeitet wird, höher geschätzt und bewertet werden als solche Tätigkeiten, die vorwiegend mit und an Maschinen erledigt werden.
Jenseits der Quotenregelung muss zudem eine verstärkte und breitere Auseinandersetzung darüber geführt werden, wie fest Rollenstereotype, die Bilder davon, wie man bzw. frau zu sein habe, in den Köpfen sitzen, welche Konsequenzen dies hat und welche Maßnahmen wirklich geeignet sind, dies nachhaltig zu verändern.

http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/informationen/informationdetail/back/11/article/wir-brauchen-quoten-und-noch-viel-mehr.html

Angesichts dessen, dass nicht wenige junge Frauen die Wirkung von Rollenstereotypen für eine sich überlebende Generationenfrage halten, muss aufgezeigt werden, dass diese Bilder sehr viel hartnäckiger sind als viele annehmen – und dass sie nicht ohne aktives Handeln einfach verschwinden.

Mag sein, dass mehr Frauen in hohen Führungspositionen zu einer Veränderung dieser Bilder beitragen – ob dies ausreicht, ist zu bezweifeln. Deshalb muss noch etwas anderes in Angriff genommen werden: Alle reden davon, dass auch Frauen existenzsichernde Erwerbsarbeitsverhältnisse haben müssen. Gleichzeitig werden viele Anreize gesetzt, dass Frauen in Mini- oder Midijobs tätig sind, mit denen bekanntlich solche Einkommen nicht erzielt werden können.

Der Streit darum, warum die Frauen sich so verhalten, erinnert an eine Tischtennis-Weltmeisterschaft. In einem schönen Ping-Pong geht es hin und her zwischen „Die Frauen wollen das so, weil sie Familie und Erwerbsarbeit miteinander verbinden wollen“ und „Sie haben letztlich keine andere Chance, wollen sie den an sie gestellten Anforderungen bezüglich der Sorgearbeit gerecht werden“.
Hier bedarf es mehrerer Maßnahmen; die Diskussion um die Rollenstereotype gehört dazu. Dazu gehört auch, Männern deutlich zu machen, dass ihre Verantwortung für ihre Familien nicht mit dem Gehaltszettel erledigt ist.
Und dazu gehört auch, dass die Politik unverzüglich die Rahmenbedingungen für erwerbstätige Mütter und Väter verbessert und ebenso unverzüglich Fehlanreize wie das Ehegattensplitting und die kostenfreie Mitversicherung nicht-erwerbstätiger Ehegatten abschafft.
Und erst recht gehört dazu, nicht, wie mit dem neuen Familienpflegezeitgesetz oder dem Betreuungsgeld, neue Anreize für Unterbrechungen und Reduzierungen der Erwerbsarbeit zu schaffen.
Wir brauchen keine Abhalteprämien, sondern ein aktives Eintreten dafür, dass Frauen wie Männer ein Recht darauf haben, erwerbstätig zu sein, ihren Lebensunterhalt zu verdienen – und bei alldem auch noch Freude daran zu haben umzusetzen, was sie in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium gelernt haben. Wir brauchen auch weder materielle noch immaterielle Prämien, die Männer von ihren Familien abhalten, sondern ein aktives Werben dafür,
dass Männer wie Frauen ihrer Verantwortung für ihre Familien wirklich gerecht werden und
wissen, dass Erwerbsarbeit und Karriere nicht alles sind,
und zudem auch noch Freude daran haben, ihre Kinder groß werden zu sehen und auch ihrer ganz praktischen Verantwortung für den Privathaushalt nachzukommen.
Mit anderen Worten: Wir brauchen keine Hobbyköche für die gehobene Küche, sondern solche, die ebenso gut und gerne den schlichten Möhreneintopf für den Alltag zubereiten - und in beiden Fällen wissen, dass zum Kochen auch das Spülen und Küche-Aufräumen gehört.
Um mich ein letztes Mal an Dr. Martinus Luther in einem weiteren Brief an Frau Katherin Dr. Lutherin anzulehnen: Sie – die Männer und die Arbeitgeber – wollen vielleicht nicht wirklich, dass Frauen wieder in Heim und Küche bleiben, aber sie tun auch nicht wirklich alles dafür, dass Frauen diesen Bereich erfolgreich verlassen.
Und bevor ich es vergesse, liebe Frauen hier am Tisch: Jede von Euch, die sich rühmt, keine Quotenfrau zu sein, tut wirklich alles dafür, dass zahllose Schwestern in Heim und Küche verbannt bleiben!"
Henny Engels, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates, 30.10.2011

Weitere Informationen:
Die Berliner Veranstaltung "Frauen reden zu Tisch" ist Teil einer Serie von "Tischreden zur Zukunft von Religion und Kirche", die von Frauen aus der evangelischen Kirche an verschiedenen Orten Deutschlands zwischen Oktober und November 2011 durchgeführt werden.
www.frauenmahl.de

AutorIn: Ulrike Helwerth
Erstellt am: Montag 07. November 2011
Thema: Kirche, Quote, Führungspositionen,

http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/informationen/informationdetail/jahres_archiv/2011/article/wir-brauchen-quoten-und-noch-viel-mehr/Quote.html

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