Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Prof. Barbara Schwarze (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Wednesday, 10.12.2014, 13:07 (vor 3576 Tagen)

F276 Prof. Barbara Schwarze geboren 1951 – Studium der Soziologie, Pädagogik und Psychologie an der Universität Bielefeld - von 1994 bis 1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin des BLK-Modellversuchs „Frauen im Ingenieursstudium an Fachhochschulen – Geschlechterspezifische Aspekte in Lehr und Studium“ -
Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück. Die Professur ist der Fakultät
Ingenieurwissenschaften und Informatik zugeordnet, dort befindet sich auch das kollegial aufgebaute Labor für
Produkttests und Gender und Diversity Research. In ehrenamtlicher Funktion ist sie Vorsitzende des Kompetenzzentrums
Technik – Diversity – Chancengleichheit in Bielefeld und Mitglied des Präsidiums der Initiative D21,
einem bundesweiten Zusammenschluss von ca. 170 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnikbranche – seit 2000 Geschäftsführerin des Vereins „Frauen geben Technik neue Impulse e.V.“ und des Kompetenzzentrums „Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie“ – seit 2004 MIitglied des Präsidiums der Initiative D21, einem Zusammenschluss von 200 Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche - www.kompetenzz.de
Kontakt: ba.schwarze@hs-osnabrueck.de – schwarze@kompetenzz.de – barbara.schwarze@niedersachsen-technikum.de - http://www2.noz.de/th/bg_article/53235286.jpg

Professorin Barbara Schwarze vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. in Bielefeld sagt: „Viele junge Frauen sind technikbegeistert. Damit sie das vermehrt auch beruflich nutzen, müssen Hochschulen und Unternehmen Rahmenbedingungen verändern.“
frauennrw.de: Frau Professorin Schwarze, warum engagieren Sie sich dafür, dass Frauen MINT-Fächer - kurz für: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik - studieren und anschließend in entsprechenden Berufen arbeiten?
Barbara Schwarze: Viele junge Frauen zeigen in der Schule gute Leistungen in mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern und interessieren sich dafür. Einen technisch-naturwissenschaftlichen Studiengang ziehen sie aber für sich oft nicht in Betracht. Die Geschlechterstereotype in den Köpfen wirken hartnäckig. Zahlen belegen außerdem, dass Frauen, die MINT-Fächer studieren, anschließend vielfach in andere Bereiche abwandern, zum Beispiel den Öffentlichen Dienst. Das zeigt, dass es nicht reicht, die Rahmenbedingungen in den Studienfächern zu verändern. Auch Unternehmen müssten mehr tun und das auch kommunizieren, um für Frauen attraktiv zu sein. Im europäischen wie internationalen Vergleich schneidet Deutschland, was den Frauenanteil in MINT-Berufen anbelangt, derzeit noch weniger gut ab. Die teilweise deutlich höhere Beteiligung von Frauen in anderen Ländern zeigt, dass Frauen sich vermehrt für diese Studien- und Arbeitsbereiche entscheiden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
frauennrw.de: Wie müssen die Rahmenbedingungen aussehen, damit sich junge Frauen für ein MINT-Studienfach entscheiden?
Barbara Schwarze: Im Rahmen eines Projektes zu Frauen in MINT, dessen Ergebnisse in der neuen Broschüre „Gesucht: weiblich, motiviert, technikbegeistert“ nachzulesen sind, befragten wir Studierende sowie Verantwortliche in Hochschule und Unternehmen. Frauen möchten sich in MINT-Studiengängen und dann in den Unternehmen willkommen fühlen. Doch die Lage sieht anders aus: Die Mehrheit der MINT-Studentinnen und -Studenten ist noch immer der Meinung, dass es Frauen in diesem Bereich deutlich schwerer haben als Männer. Bereits bei der Entscheidungsfindung für ein Studienfach sind Frauen mit Aussagen konfrontiert, wie „Willst du dir das wirklich antun?“ Angesichts dieser Ausgangslage ist es nicht verwunderlich, dass es sich viele Frauen zweimal überlegen in entsprechende Branchen zu gehen. Es reicht daher nicht aus, Mädchen früh an Technik heranzuführen und Schülerinnen zum Beispiel beim Girls' Day‘ auf entsprechende Berufe aufmerksam zumachen. Wir brauchen gleichzeitig einen Kulturwandel in Hochschulen und Unternehmen. Frauen müssen ihre Kultur einbringen und leben können. Ihre Interessenlagen müssen gleichberechtigt Berücksichtigung finden. Zum Beispiel haben wir herausgefunden, dass Frauen Technik vielfach stärker im gesellschaftlichen Zusammenhang sehen und sich für ihre Nutzung interessieren. Die Ausrichtung und Benennung von Studiengängen sollte auf diese Interessen abgestimmt werden. In Unternehmen geht es zum Beispiel darum, mit einzubeziehen, dass sich Frauen oft anders darstellen als Männer. Unsere Untersuchungen zeigten auch, dass Frauen stärker als Männer auf positives Feedback angewiesen sind, um ihre eigene Leistung einzuschätzen. Auch das gilt es zu berücksichtigen. Was Frauen bei unseren Befragungen betonten ist, dass sie durch besondere Maßnahmen nicht als „Benachteiligte“ stigmatisiert werden wollen.
frauennrw.de: Laut Bericht der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz der Länder (GWK) konnte der Frauenanteil in MINT-Studienfächern seit 2000 nicht weiter gesteigert werden. Die vielen Maßnahmen, mit denen junge Frauen für diese Fächer gewonnen werden sollten, hätten nicht zu dem erhofften Verhalten bei der Wahl des Studienfachs geführt. Sehen Sie das genauso?
Barbara Schwarze: Aus meiner Sicht zeichnet der Bericht ein eingeschränktes Bild. Das liegt vor allem daran, dass immer nur der Prozentsatz der Frauen an allen Studierenden eines Faches betrachtet wird. Und dieser Prozentsatz bleibt gleich, wenn - wie geschehen - auch die Anzahl der männlichen Studierenden steigt. Mit anderen Bezugsgrößen sieht das Bild anders aus: Zwischen 2000 und 2010 stieg die Zahl der Studienanfängerinnen im Maschinenbau beispielsweise von 4.532 auf 8.639, in der Elektrotechnik von 1.368 auf 2.334 und im Bauingenieurwesen von 2.130 auf 3.805. Die Zuwächse der weiblichen Studierenden liegen in diesen Fächern damit bei 90, 70 bzw. 78 Prozent. Die Gesamtzahl der Studienanfängerinnen stieg in den letzten zehn Jahren zwar ebenfalls - aber "nur" um 42 Prozent. Das zeigt, MINT-Fächer verzeichnen einen überdurchschnittlichen Zulauf von Frauen. Das heißt nicht, dass wir diesen Trend als "Selbstläufer" betrachten können. Der GWK-Bericht zeigt auf, dass der Schwerpunkt der Aktivitäten zurzeit bei der Ansprache und Information junger Frauen liegt. Das muss stärker als bisher flankiert werden von strukturellen Veränderungen an den Hochschulen und am Arbeitsmarkt. Unsere Broschüre, die ich bereits erwähnt habe, gibt konkrete Hinweise, wie die Veränderungen aussehen können. Wir wissen nämlich eigentlich, wie es geht. Bei der Umsetzung fehlt es manchmal noch an der entsprechenden Motivation.
frauennrw.de: Wie können Unternehmen motiviert werden, Frauen aus MINT-Fächern einzustellen?
Barbara Schwarze: Für Unternehmen fehlen vielfach die Anreize, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und Konzepte umzusetzen, um den Frauenanteil zu steigern. Im Hochschulbereich gibt es solch einen wirksamen Anreiz: Wer sein Forschungsvorhaben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert haben möchte, muss nachweisen, wie qualifizierte Frauen gefördert werden. Auch Exzellenzhochschulen können nur solche Einrichtungen werden, die belegen können, dass sie Wissenschaftlerinnen fördern. Ähnliches brauchen wir auch für die Wirtschaft. Auch hier könnte die Zusage staatlicher Fördergelder an die Umsetzung von Frauenförderprogrammen geknüpft sein. Dann machen sich auch die Unternehmen ganz pragmatisch auf den Weg.
frauennrw.de: Aber viele Betriebe müssten doch auch aufgrund des oft beklagten Fachkräftemangels ein großes Interesse daran haben, auch Frauen für sich zu gewinnen. Ist das kein wichtiger Punkt?
Barbara Schwarze: Der Fachkräftemangel könnte sich zu einem Motor der Veränderung entwickeln. Im Moment zieht er noch nicht richtig. Aus Unternehmen höre ich: „Die Frauen kommen ja gar nicht.“ Gleichzeitig hält der Mittelstand oft mit wichtigen Informationen über die Kultur in ihren Unternehmen hinterm Berg: Viele bieten zum Beispiel unterschiedliche Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten von Zuhause aus zu arbeiten. Das könnte sie als Arbeitgeber für Frauen und Männer mit Familienpflichten besonders interessant machen. Wenn sie solche Dinge kommunizieren, befürchten sie jedoch, ein Image als „Luxus-Arbeitgeber“ mit besonders teuren Produkten zu bekommen. Sie möchten allein über die Technik punkten. Das halte ich für zu kurz gesprungen. Längst entscheidet nämlich nicht mehr die Technik, die zumeist viele Hersteller ähnlich anbieten, allein darüber, ob Kunden sich für ein Produkt entscheiden. Die Verbindung von Technik und Design, intelligente Ergonomie und ressourcenschonende Technik aber auch Sozialstandards in den Unternehmen beeinflussen zunehmend die Kaufentscheidungen für technische Produkte und Investitionsgüter in den Unternehmen. Ein möglichst vielfältiges Team sollte auch ebenso vielfältige Frauen und Männer einbeziehen – jüngere und ältere, technikbegeisterte und interdisziplinär aufgestellte Menschen. Benachteiligte Menschen oder Frauen und Männer aus unterschiedlichen Kulturen helfen dabei, die Sicht von Kundinnen und Kunden, Nutzerinnen und Nutzern mit anderen Lebenserfahrungen und Interessen zu bedenken und nicht zuletzt auch in wirtschaftlichen Nutzen umzuwandeln.
frauennrw.de: Wenn Sie sich eine Maßnahme wünschen könnten, die bundesweit umgesetzt wird, um Frauen in MINT-Berufe zu bringen, wie sähe die aus?
Barbara Schwarze: Wir haben hier an der Hochschule in Osnabrück ein MINT-Technikum. Schulabgängerinnen absolvieren dabei ein sechsmonatiges, durch die Unternehmen finanziertes Praktikum und besuchen während dieser Zeit einmal in der Woche die Hochschule, wo sie die Vielfalt von Technik erleben. In den Unternehmen durchlaufen sie mehrere Abteilungen und setzen ein eigenes Technik-Projekt um. Danach wissen sie, was sie wollen. Und sie wissen in der Regel auch: „Ich kann das!“ Wenn alle jungen Frauen, die das wünschen, eine solche Möglichkeit bekämen, wäre das ideal. Gleichzeitig bewegt das Programm auch in den Unternehmen viel. Dort stellt man sich die Frage: „Wie wirkt unser Betrieb eigentlich auf die Frauen, die jetzt hierher kommen?“
frauennrw.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Professorin Schwarze.
(frauennrw.de, 21.09.2011)
http://www.frauennrw.de/nachrichtenarchiv/j2011/m09/pm11-09-21_interview-prof-schwarze.php

Unter dem Motto „Probieren – dann Studieren!“ startet das Niedersachsen-Technikum. Das Projekt, das die Hochschule Osnabrück koordiniert, fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit rund 800.000 Euro. „Dass unser Technikum nun auch in der Fläche ausgerollt wird, freut mich sehr“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram.
„Unsere zwei erfolgreichen Probedurchgänge haben gezeigt, dass junge qualifizierte Frauen für MINT-Studiengänge gewonnen werden können: Und dies sowohl bei mathematisch-technisch interessierten Schulabsolventinnen als auch bei denjenigen, die ihre Studienwahlentscheidung noch nicht getroffen haben“, erklärt Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück, die das Modell zusammen mit den Unternehmen CTE, Georgsmarienhütte, KME, Landtechnik Bernard Krone, der Siemens AG und VW Osnabrück in Hannover vorstellte.
Ab dem nächsten Wintersemester kooperieren bei diesem bundesweit beispielgebenden Projekt landesweit Hochschulen mit Unternehmen und bieten den Teilnehmerinnen einen Einblick in technische und naturwissenschaftliche Berufe sowie Studienfächer. Ziel der Kooperation ist es, mehr junge Frauen für ein Studium der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und für eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld zu motivieren.
„Mit dem praxisnahen Projekt möchten wir vor allem junge Frauen ansprechen, die bei der Wahl ihres Studiums noch unentschlossen sind. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit der Kombination aus Betriebspraxis und Schnupperstudium Vorbehalte gegenüber technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen und Berufen abbauen und Begeisterung wecken können“, sagt Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und lädt weitere Unternehmen ein, sich am Niedersachsen-Technikum zu beteiligen. Solche Kooperationen seien für alle Partner gewinnbringend.
Das Niedersachsen-Technikum beinhaltet ein sechsmonatiges Praktikum in einem Unternehmen. Die Teilnehmerinnen besuchen zudem einmal pro Woche eine der beteiligten Hochschulen. Den Technikantinnen bietet sich so die Möglichkeit, parallel konkrete Berufsfelder in Betrieben und die technischen Studienangebote der Hochschulen kennenzulernen. Zudem erhalten diese von den Unternehmen eine Praktikumsvergütung.
An den beteiligten Hochschulen werden projektbetreuende Stellen eingerichtet, die das Wissenschaftsministerium mitfinanziert. Neben der Hochschule Osnabrück beteiligen sich bislang zehn Hochschulen: Leibniz Universität Hannover, Hochschule Hannover, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Jade Hochschule, TU Clausthal, HAWK Hildesheim, TU Braunschweig, Ostfalia Hochschule, Universität Osnabrück und die Hochschule Emden/Leer.
Als großes Unternehmen in Niedersachsen hat die Volkswagen AG für das Projekt bereits 25 Plätze für Technikantinnen an den unterschiedlichen Produktionsstandorten in Aussicht gestellt. Auch der Arbeitgeberverband und die Stiftung NiedersachsenMetall unterstützen das Projekt und werben in den rund 300 Mitgliedsunternehmen dafür, Plätze für Technikantinnen bereitzustellen.

http://www.career-women.org/mint-technikum-niedersachsen-uni-osnabrueck-maedchen-_id4056.html

Hoppenstedt Branchenmonitor „Frauen im IT-Management“: Frauenmangel in den Chefetagen der IT-Branche
Der Hoppenstedt Branchenmonitor betrachtet in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Wirtschaftszweige und ihre weiblichen Topkräfte. Anlässlich der CeBIT steht die IT-Branche im Fokus. Frauen sind in dieser Branche immer noch deutlich unterrepräsentiert. Doch scheint eine leichte Trendwende in Sicht, denn der Anteil von Frauen im Topmanagement der Großunternehmen steigt seit Jahren an. Gemeinsam mit den Experten und Expertinnen der Hochschule Osnabrück nimmt die Hoppenstedt Firmeninformationen GmbH die IT-Branche genauer unter die Lupe.
Darmstadt, 1. März 2012 - Weit weg in den Arabischen Emiraten sind die Frauen in der IT-Branche auf dem Vormarsch. Die dortigen Universitäten verbuchen in technischen IT-Studiengängen aktuell mehr weibliche als männlichen Studenten. In Deutschland jedoch ist ein solcher Trend nicht erkennbar. Vielmehr scheint die IT-Elite der Bundesrepublik in Geschlechterstereotypen zu verharren. Der Hoppenstedt Branchenmonitor „Frauen im IT-Management" zeigt, dass die Führungsetagen der deutschen IT-Unternehmen männlich bleiben. Der Frauenanteil im Topmanagement macht in diesem Sektor nur rund sieben Prozent aus. Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück, sieht die Unternehmen unter Zugzwang: „Ich finde es erstaunlich, dass die IT-Branche nicht selbst viel mehr Energie in die Suche nach weiblichem Führungspersonal steckt." Obwohl der Nachwuchs oft bereits in den eigenen Unternehmen auf Mittelmanagementebene (aktuell 30,2 Prozent) zu finden ist, schaffen es nur die wenigsten Frauen ins Topmanagement. Rund ein Fünftel der Führungskräfte auf erster und zweiter Ebene sind in der IT-Branche weiblich, womit sich diese nicht vom Bundesdurchschnitt (20,3 Prozent) abhebt. Der Frauenzuwachs auf Managementebene in der IT beläuft sich im Zeitraum der letzten sechs Jahren auf 5,3 Prozent.

Frauen in der IT müssen risikobereiter und mutiger werden
Eine der Frauen, die es ins Topmanagement eines Großunternehmens geschafft haben, ist Gisela Strnad, Senior Director Marketing, Communication and Public Affairs Germany bei Fujitsu. Laut Strnad sollten Frauen deutlich risikobereiter und mutiger sein, sich auch anspruchsvolle Aufgaben zutrauen und diese selbstbewusst in Angriff nehmen. So wie es ihre männlichen Kollegen seit Jahrzehnten tun. Auch ihre Erfahrung zeigt, dass Frauen in der IT immer noch eine Seltenheit sind: „Die Teams großer Unternehmen bestehen zu 90 bis 95 Prozent aus Männern. Hier müssen zwingend mehr Frauen ins Management. Nur dann ändert sich das Teamverhalten und die Entscheidungen." Gisela Strnad sieht aber auch die Unternehmen in der Pflicht, denn um „den Frauen das Gefühl der Zerrissenheit zwischen Job und Familie" zu nehmen, müssen die Arbeitgeber Unterstützung bieten. Fujitsu beispielsweise kommt weiblichen Führungskräften mit flexiblen Arbeitszeiten entgegen, damit junge Mütter den Spagat zwischen Kind und Karriere meistern können
Aufwärtstrend in den Großunternehmen
Der Hoppenstedt Branchenmonitor lässt beim Betrachten des Frauenanteils nach Unternehmensgröße auf unterschiedliche Entwicklungen schließen. Der Trend zeigt, dass sich die Chancen für einen Aufstieg zur Topführungskraft für Frauen in kleinen und mittleren Unternehmen nicht verbessert haben. Während bei den kleinen IT-Unternehmen in den letzten sechs Jahren sogar ein Rückgang von Frauen in Top-Positionen um 0,3 Prozent zuverzeichnen war, stagnierte dieser Anteil bei den mittleren Unternehmen um die Marke 6,6 Prozent herum. Nur in den deutschen Großunternehmen zeichnet sich mittlerweile ein leichter Wandel ab: Der Anteil von Frauen im Topmanagement in Großunternehmen ist seit 2006 kontinuierlich von 3,6 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen. Das selbstgesteckte Ziel des Branchenverbands BITKOM, den Frauenanteil im Topmanagement bis 2020 auf knapp 17 Prozent zu steigern, liegt also noch in weiter Ferne und benötigt starke Strategien zur Umsetzung.

Ost/West-Gefälle in der IT kaum spürbar
Anders als bei der Gesamtbetrachtung in der Hoppenstedt-Studie „Frauen im Management (FiM)" ist in der IT-Branche kein deutliches Ost/West-Gefälle auszumachen. Zwar ist auch in der IT immerhin noch ein Unterschied von 2,6 Prozentpunkten zwischen östlichen und westlichen Bundesländern zu erkennen, doch gibt es hier deutliche Annäherungen. Der Anteil von Frauen im Top- und Mittelmanagement der IT-Unternehmen liegt im Osten bei 22,4 Prozent und im Westen bei 19,8 Prozent. Bei der Gesamtbetrachtung, ohne Unterscheidung nach Branchen, ist die Differenz mit einem Frauenanteil im Top- und Mittelmanagement im Westen von 19,5 Prozent und im Osten von 25,2 Prozent wesentlich klarer. Auch der Bundesländervergleich weist Unterschiede beim Frauenanteil im gesamten Management auf: Die wenigsten weiblichen IT-Führungskräfte finden sich mit 17,7 Prozent in Niedersachsen, die meisten mit knapp 23 Prozent in Berlin und Brandenburg.
Weiterentwicklung? Dafür braucht die IT-Branche mehr Frauen im Chefsessel
Wie der Hoppenstedt-Branchenmonitor zeigt, geben in der Innovationsbranche IT immer noch Männer den Ton an. Gisela Strnad von Fujitsu sieht hier Handlungsbedarf, denn Entwicklungen der vergangenen Jahre wie Internet, Smartphones, Social Networks oder Mobile Business sind schon lange keine „Männerthemen" mehr. „Hier müssen weibliche Einflüsse eine viel größere Rolle spielen, Frauen müssen sich aktiv einbringen und diese Entwicklungen nicht ausschließlich Männern überlassen" so die Kommunikationsexpertin.
Auch Barbara Schwarze, die gemeinsam mit dem Datenbankspezialisten Prof. Dr. Andreas Frey an der Hochschule Osnabrück die Kooperation mit der Hoppenstedt Firmeninformationen GmbH betreut, möchte mehr Engagement der Unternehmen zum Thema „Frauen im Management" sehen: „Ob Software-Entwicklung, -Engineering oder Netzwerktechnologien: IT-Unternehmen brauchen eine neue Vielfalt im Unternehmensmanagement." In Zeiten einer dynamischen Globalisierung mit Kundinnen und Kunden, die in sozialen Netzwerken die Entwicklung von IT-Produkten und Dienstleistungen erheblich mitformen werden, brauchen Unternehmen ein Management, das diese Anforderungen aufnimmt, innovative Entwicklungen erkennt und vorantreibt, so die Professorin. Ohne Veränderungen in den Köpfen der meist männlichen Chefs, sieht die Expertin für Gender und Diversity Studies sogar die Zukunft der IT-Branche in Gefahr: „Das Verharren in einer eher eindimensionalen Kultur, die selbst bei der Integration von Managern aus anderen Ländern Frauen kaum berücksichtigt, ist keine erfolgreiche Strategie für die Zukunft in einer digitalen Gesellschaft, die Unternehmen noch viel mehr an Veränderungskompetenz abfordern wird."
Über die Hoppenstedt-Studie „Frauen im Management (FiM)" und die Datenbasis
Die in Zusammenarbeit mit den Experten der Hochschule Osnabrück entwickelte Hoppenstedt FiM-Datenbank dient als Basis der Studie „Frauen im Management" und des Hoppenstedt Branchenmonitors. Im Fokus des Datenbestandes stehen die 200.000 größten und bedeutendsten Unternehmen nach Umsatz und Mitarbeiterzahl in Deutschland mit 650.000 Personen im Management, für die eine eindeutige Zuordnung zum Top- und Mittelmanagements vorgenommen werden kann. Die Hoppenstedt-Studie „Frauen im Management" liefert somit Aussagen über 132.000 Frauen im Top- und Mittelmanagement. Über Zeitreihen, beginnend 2006, werden konkrete Entwicklungen dargestellt, die es ermöglichen Bundesländer, Regionen und Branchen unter dem Aspekt der Frauen in Führungspositionen näher zu beleuchten. Dem Hoppenstedt-Branchenmonitor „Frauen im IT-Management" liegt eine Sonderauswertung der IT-Branche zugrunde.

http://www.hoppenstedt.de/xist4c/web/-01-03-12--Hoppenstedt-Branchenmonitor--Frauen-im-IT-Management---Frauenmangel-in-den-Chefetagen-der-IT-Branche_id_4281_.htm

„Mädchen haben sehr viel größere Zweifel“
Osnabrück. In einem Gespräch mit Barbara Schwarze, Professorin für Gender and Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück erfahren wir mehr über die Chancen junger Frauen in MINT-Studiengängen .
Was versprechen Sie sich von den Workshops für Schülerinnen ?
Durch die Begegnung mit unterschiedlichen Laboren haben Schülerinnen die Möglichkeit, die Bereiche Technik und Naturwissenschaften an unserer Hochschule kennenzulernen. Durch Anwendungen in den einzelnen Workshops sind Sie der Thematik sehr viel näher. Sie erleben sozusagen ihren Studiengang.
Warum muss man Mädchen überhaupt fördern?
Es ist schon deutlich zu erkennen, dass junge Männer häufiger Kontakt zur Technik und Naturwissenschaft haben. Das beginnt oft schon durch die Rollenzuweisung in der Erziehung, beispielsweise durch unterschiedliches Spielzeug für Jungen und Mädchen. Mit Blick auf das Studium haben Mädchen oft sehr viel größere Zweifel, dass sie den Anforderungen genügen. Das ist aber in der Regel nicht der Fall.
Wie hat sich das Bild der Studierenden in MINT-Fächern in den letzten Jahren gewandelt?
Der Anteil an MINT-Studentinnen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Überhaupt verzeichnen wir in allen Bereichen steigende Studentenzahlen sowohl von Männern, aber vor allem von Frauen. Dennoch beträgt der Anteil weiblicher Studenten je nach MINT-Fach nur fünf bis 25 Prozent. In den Ingenieurwissenschaften sind es aktuell circa 22 Prozent.

Welche Themen bewegen MINT-Studentinnen?
Der Anteil junger Frauen in Bereichen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes steigt stetig. Aber auch Fächer wie Medieninformatik, Medizintechnik und Produkttechnologie sind sehr beliebt. Junge Frauen interessieren sich vor allem für Fächer, die stark anwendungsbezogen sind.
Wie qualifiziert man sich für MINT-Fächer?
Mathe ist eine wesentliche Grundlage. Wenn man Interesse an Physik und Chemie hat, ist das sicherlich nicht verkehrt. Heutzutage sind aber auch Fremdsprachenkenntnisse, vor allem Englisch, unerlässlich.
Wie anspruchsvoll sind diese Fächer?
Wichtig ist, dass man ein generelles Interesse an Technik und Naturwissenschaften mitbringt. Das Studium selbst ist ein systematischer Lernprozess und durchaus auch mit Paukarbeit verbunden. Aber das ist in anderen Studiengängen nicht anders.
Welche Perspektiven bildet ein Abschluss in einem solchen Fach?
Es gibt von der Wirtschaft großes Interesse an Absolventen. Die Tendenz spricht massiv für die Technik und Ingenieurwissenschaften.
Warum werden gerade Frauen gesucht?

Von den Absolventinnen versprechen sie sich neben dem Know-how vor allem Kreativität und Innovation. Das Stichwort dabei lautet Diversity Management, also der Anspruch, Einseitigkeit zu vermeiden und Vielfalt zu fördern.
Und wie ist es um die Aufstiegschancen von Frauen bestellt?
Hier kann man deutlich sagen, dass die Einstiegschancen gleich sind. Aber wie in anderen Branchen auch, gibt es zum Teil starke Unterschiede, was die Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten betrifft.
Also auch hier das Gefälle: unterschiedliches Gehalt bei gleicher Leistung. Woran liegt das?
Das lässt sich unter anderem auf das Auftreten zurückführen: Frauen sind in der Regel zurückhaltender. Sie gehen oft davon aus, dass ihre Leistung schon bemerkt und entsprechend honoriert wird. Gerade wenn es um das Gehalt geht, sind Männer häufig sehr viel fordernder.
Verschwindet dieses Gefälle, je mehr Frauen in Führungspositionen arbeiten?
Mit Sicherheit wird sich diese Situation ausgleichen. Frauen in Führungspositionen sollten daher stark gefördert werden.
Werden Frauen im Ausland besser gefördert?
In Europa ist die Situation insgesamt vergleichbar. In den US-amerikanischen Unternehmen ist das Diversity Management sehr viel stärker ausgeprägt. Was Führungspositionen betrifft, sind deutlich mehr Frauen in Unternehmen in Südostasien vertreten

http://www.noz.de/artikel/53235275/maedchen-haben-sehr-viel-groeere-zweifel

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