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Weihnachtsmänner und Frauen - ganz allgemein (Allgemein)

bbberlin @, Tuesday, 23.12.2014, 17:51 (vor 3671 Tagen)

Ein frohes Fest wünsche ich

Okay: DEN Weihnachtsmann gibt es nicht. Es gibt auch nicht DIE Frauen. Beides sind Abstraktionen, die nicht in der Wirklichkeit vorkommen. Beides sind leere Verallgemeinerungen. Und so sagte schon Hegel (Ho, ho, ho ...) „Das Allgemeine existiert nicht als das Allgemeine.“

Gibt es uns überhaupt?

Zwei Weihnachtsmänner und ein Osterhase treffen sich und erörtern die Frage, ob es sie überhaupt gibt.

Der eine Weihnachtsmann sagt:
„Diskurstheoretisch auf jeden Fall,
man erwähnt uns überall.
Was jeder kennt,
ist auch präsent.“

„Das schon, das schon“,
sagt drauf der zweite Weihnachtsmann,
„jedoch nur in der Abstraktion.
Schon Hegel sagt in diesem Falle
das wissen wir alle,
ich steh da nicht alleine:
Das Allgemeine existiert nicht als das Allgemeine.“

Der erste Weihnachtsmann schüttelt müde den Kopf:
„Das sind doch nur rhetorische Tricks.“

Der Osterhase merkt an:
„Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.“


Wenn man einen Weihnachtsmann trifft, trifft man immer nur einen Weihnachtsmann-Darsteller, der die Allgemeinheit der Weihnachtsmänner verkörpern möchte, den Weihnachtsmann als abstrakte Idee, der aber realiter beispielsweise ein arbeitsloser Soziologe ist und im Unterschied zum ideellen Weihnachtsmann eine feste Adresse hat.

Dass es auch DIE Frauen nicht gibt, wissen wir schon lange. Seit wir nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben. Wir wissen auch lange ehe wir uns in DIE EINE verlieben, dass man Frauen nicht beliebig austauschen kann, so wie man Weihnachtsmann-Darsteller austauschen kann. Wir haben nur eine Mutter. Die ist einmalig und unterscheidet sich mit der Wucht unserer Existenz von allen anderen Frauen.

Wenn früher manchmal von DEN Frauen die Rede war – oder im Singular von DEM Weib –, dann war klar, dass man sich gerade eine launige Plauderstunde im Wolkenkuckucksheim gönnte. Da durfte man so reden. Es war ein Reden über den Weihnachtsmann, über den Weltgeist und über Strukturen. Und alle wussten es. Es war ein Spiel mit Wolkenbildern. Es durfte gespielt werden, weil es folgenlos war.

Das änderte sich in dem Moment, indem die Kategorie „Frau“ (die jedoch keine gültige Kategorie ist und die es eigentlich nicht gibt) zur Grundlage für Gesetzgebung gemacht wurde, was sich an den Quotenregelungen zeigt. In dem Moment wurde der Weihnachtsmann-Darsteller mit dem Weihnachtsmann gleichgesetzt und das Wolkenkuckucksheim wurde in der Realität eingeparkt. Die realen Frauen verloren ihren Realitätsbezug, ihre Unverwechselbarkeit, ihren Liebreiz, ihr Eigenes, sie wurden entkernt wie ein Renovierungsprojekt in der Altstadt, bei dem nur das Fachwerkgerüst erhalten bleibt und innen drin alles neu gemacht wird.

Die real existierende Frau verhält sich zum Feminismus (der die Verallgemeinerung der Frauen – und damit auch der Männer – auf seinen Schleier geschrieben hat) so wie der real existierende Sozialismus sich zur Utopie des Sozialismus verhalten hat: In der Theorie war der Arbeiter befreit, er war das Subjekt der Geschichte, ihm gehörte der volkseigene Betrieb – er war ja selber das Volk. In der Wirklichkeit war er betrogen und versklavt, er war nur das Objekt der Geschichte, er war seiner Arbeit entfremdet und seine Individualität war beschnitten wie ein Bonsai-Bäumchen.

So sieht es also aus: Die Frau geht in die Produktion, da steht sie erfolgreich ihren Mann und tut es besser, als ein Mann es könnte. Die Kinder werden inzwischen staatlich betreut. Es geht auch ohne Männer. Die Männer sind nicht da. Die sind weg. So ist es im Krieg (wie schreiben das Jahr 1942). So ist es auch im Geschlechterkrieg (wir schreiben das Jahr 2014). Männer sind überflüssig. Frauen können alles besser, können alles alleine. Ho, ho, ho ...

Wenn es heute heißt, dass in einem Vorstand 30% Frauen sein müssen, könnte es genauso gut heißen, dass in einem Vorstand 30% Weihnachtsmänner sein müssen. Oder 34 % oder 40%. Darauf kommt es nicht an. Quotenfrauen sind alle gleich und sie sind so wertvoll wie ein leerer Stuhl.

Der Weihnachtsmann wird zur lächerlichen Figur, wenn er seine Einmaligkeit verliert, wie man mit Schrecken erkennt, wenn man unvermutet auf eine ganze Gruppe von Weihnachtsmännern trifft. Ein Kind möchte nur einen. Ein zweiter Weihnachtsmann zerstört die Kindervorstellung von der ewigen Liebe und dem ewigen Leben. Man kann nur eine große Liebe haben, sonst wird das Paradies zur Hölle der Eifersucht, wo sich zwei oder drei missgünstige Kandidaten um den Thron der Einmaligkeit prügeln. Zwei Rosen sind weniger als eine, heißt es, wenn der Volksmund flüstert und die wichtigen Wahrheiten leise verbreitet. Zwei Weihnachtsmänner sind weniger als gar kein Weihnachtsmann. Wenn man die große Liebe verliert, wird der Vorgeschmack auf die Unsterblichkeit, der die Erfahrung der Liebe so süß gemacht hat, bitter und fade.

Wenn eine Frau ihre Einzigartigkeit verliert und nur noch austauschbares Element einer gesichtslosen Menge geworden ist, verliert sie das, wofür die Männer sie lieben. Sie wird ersatzweise zum Zerrbild einer Emanze, die der Feminismus anpreist, der den Frauen aus dem richtigen Leben nachstellt, der sie beleidigt, belästigt und sie anzischt: Sei keine Mutter (sei Elter 1 bis 3), sei nicht die Liebe eines Mannes (das macht dich abhängig, Liebe ist Unterdrückung), sei nicht treu. Das Patriarchat erfordert Treue. Nur durch die Treue der Ehefrau ist die Vaterschaft gesichert. Nieder mit dem Patriarchat!

Das Reich der Feministen ist nicht von dieser Welt. Zwar haben tatsächlich so genannte Weltfrauenkonferenzen (waren es Welt-Frauenkonferenzen oder Weltfrauen-Konferenzen?) an konkreten Orten dieser Erde wie etwa in Nairobi, New York oder Peking stattgefunden, doch sie hätten genauso gut in der Hauptstadt von Takka-Tukka-Land stattfinden können. Was für die ganze Welt richtig sein soll, ist überall falsch. Wenn man so weit weg will, kommt man nirgendwo hin. Der Feminismus versucht, eine Parallelwelt zu schaffen, die wie eine Mistelpflanze als Halbschmarotzer oder gar als Vollparasit möglichst überall wuchern soll. Der Brauch, dass man sich Weihnachten unter einem Mistelzweig küssen soll, wurde inzwischen abgeschafft. Männer und Frauen sollen sich nicht mehr küssen, sie sollen sich missgünstig beäugen, sollen sich vergleichen und schließlich aneinander angleichen, indem sie alles Eigene über Bord werfen und zu leeren Rettungsbooten werden.

Möge uns der Weihnachtsmann daran erinnern, dass es das Allgemeine nicht als das Allgemeine gibt. Laßt uns froh und munter sein, besinnliche Tage wünsche ich, besinnt euch! Sonst gibt es Prügel. Nicht nur zur Weihnachtszeit.

Weihnachtsmänner und Frauen - ganz allgemein

Wolfgang A. Gogolin ⌂ @, Hamburg, Tuesday, 23.12.2014, 18:51 (vor 3671 Tagen) @ bbberlin

Der Feminismus beschneidet Frauen wie ein Bonsai-Bäumchen?
Ein hübsches Bild ...

Viele Grüße
Wolfgang

Selber besinnliche Tage und langes Leben, du Sprachmonster ;-) k.T

Urknall, Thursday, 25.12.2014, 16:04 (vor 3669 Tagen) @ bbberlin

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