Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Christina Wächter (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Wednesday, 04.02.2015, 18:10 (vor 3520 Tagen)

F353 Christina Wächter Studium an der Hochschule für Philosophie in München - freie Journalistin aus München – Journalistin bei jetzt.de - http://www.echtzeithalle.de/galerie/pfingstsymposion2009/images/Clip0019.jpg

Immer zum Wochenende: Jungs fragen Mädchen fragen Jungs. Weil manches kapiert man einfach nicht bei denen. Heute geht es um die Angst der Jungs, von Mädchen überholt zu werden.


Als ich am Donnerstag morgen im Radio die Meldung hörte, dass die Frauenquote in Aufsichtsräten möglicherweise im Bundesrat Zustimmung finden würde, da habe ich mich gefühlt, als wäre ich zwei Zentimeter gewachsen. Noch auf dem Weg zur Arbeit pfiff ich radelnd vor mich hin und überlegte ein bisschen hämisch, was sich in den Köpfen der Männer in den Vorstandsetagen der Republik wohl gerade so abspielen würde.

Es war ein schönes Gefühl, das diese kleine Meldung und der Bundesratsbeschluss am Tag darauf in mir ausgelöst hatte – auch wenn ich selbst vermutlich nie in die Verlegenheit kommen werde, einen Vorstands-Job zu übernehmen. Ob mit Quote oder ohne.

Aber dann habe ich ein bisschen weiter überlegt: Wenn mir diese Meldung so viel Spaß macht, weil das für einige meiner Geschlechtsgenossinnen eine echte Chance bedeutet und unsere Gesellschaft womöglich wirklich ändern wird – wie fühlt sich dann diese Meldung für die andere Hälfte der Menschheit an, für euch Jungs?

Schließlich hätte die Frauenquote ja auch auf euch direkte Auswirkungen: Es könnte passieren, dass eure Kolleginnen in Zukunft an euch vorbei befördert werden. Es könnte passieren, dass ihr sogar – oh schreck! – besser qualifiziert seid als sie und trotzdem nicht vom Fleck kommt. Es könnte sogar passieren, dass ihr dann in eurer Beziehung derjenige seid, der weniger verdient und aus diesem Grund automatisch in den Halbtagsjob manövriert wird, sobald Nachwuchs da ist.

Jaja, klar, das alles klingt jetzt sehr unrealistisch. Aber es KÖNNTE eben doch passieren. Und deshalb frage ich heute sehr emotionsgeladen (weil: Lippenbekenntnisse von Männern pro Quote gab es jetzt echt genug): Wie fühlt es sich für euch an, wenn über die Quote geredet wird? Macht euch das Angst? Oder freut ihr euch auch darüber, dass sich endlich etwas verändert in den verkrusteten Strukturen?

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/556244

Ich habe etwas sehr Altmodisches in Zeiten wie diesen: ein Hobby. Und dieses Hobby habe ich nur für mich selbst, weil ich es so gern mag. Ich stricke – fast jeden Abend nach der Arbeit, wenn ich im Auto auf dem Beifahrersitz fahre, wenn ich auf dem Sofa sitze und Musik höre oder wenn der Fernseher läuft. Neben dem Sofa befindet sich ein Korb mit ungefähr zwei Dutzend Knäueln Wolle und – je nach meiner mentalen Verfassung – zwei bis zwölf angefangenen Strickarbeiten. Weil der Korb nur ein begrenztes Fassungsvermögen hat, mäandert die Wolle aus dem Korb wie sehr träges Magma aus einem
Vulkan und erobert langsam, aber sicher einen Teil des Wohnzimmers. Manchmal schimpft dann mein Freund ein bisschen, und dann räume ich die Wolle ein bisschen auf. In meinem eigenen Zimmer gibt es außerdem noch eine Kommode mit meinem „echten“ Wollvorrat. Wenn man die Sache ganz realistisch betrachten würde, könnte man behaupten, ich hätte genug Wolle für den Rest meines langen Lebens. Aber realistische Menschen haben die Sache mit dem Hobby noch nie kapiert.

Stricken kann ich schon, seit ich als kleines Kind von der Zugehfrau meiner Großtante die Grundbegriffe gelernt habe. Aber abgesehen von Socken für besonders verdiente Freunde habe ich in der Zeit zwischen Pubertät und dem Ende meines Studiums keine Stricknadel angefasst. Ich hatte schließlich einen Ruf zu verlieren und außerdem wirklich genug mit mir selbst, der Liebe und dem Coolsein zu tun.
Doch irgendwann hatte ich auch diese drei epischen Themen durchdekliniert, kannte mich gut genug, hatte sogar in Ansätzen das mit der Liebe kapiert und vor allem verstanden, dass Coolness von fast allen Menschen und vor allem mir selbst bei Weitem überschätzt wird.

Und so kam es, dass ich nach der Lektüre einer britischen Zeitung, in der die dumme Formulierung „Stricken ist das neue Yoga“ zu lesen war, meine alten Stricknadeln wieder herausholte und es noch einmal versuchte. So richtig los ging es mit dem Stricken und mir aber erst, als ich entdeckte, welch großartige Symbiose Handarbeiten mit dem Internet eingegangen waren. Schon seit Jahren sorgten sogenannte Handarbeitsblogs bei den cool-nerdigen Netzaktivisten für Hohn und Spott wegen der harmlosen Inhalte und der freundlichen Frauen, die sie betrieben. Aber für alle am Thema interessierten Menschen waren und sind sie ein Quell reinster Freude. Für strickende und häkelnde Menschen gibt es außerdem auch eine einzigartige Social Community, die Facebook alt aussehen lässt, angesichts der unzähligen nützlichen Features und der sympathischen Atmosphäre. Ravelry.com heißt die Website, auf der sich fast alle Menschen tummeln, die gern stricken oder häkeln. Dort können sie sich nicht nur mit Gleichgesinnten austauschen und sich gegenseitig unterstützen – sie können auch Strickmuster kaufen oder sie kostenlos herunterladen, sich über verschiedene neue Angebote informieren und sich von den Werken anderer User inspirieren lassen.

Kurz: Das Internet ist für handarbeitende Menschen ein Paradies. Eigentlich. Denn wie in jedem Paradies gibt es natürlich auch hier ein paar Dinge, die richtig nerven. Und das liegt in diesem Fall vor allem an den Zwängen des Mediums Internet. Nicht dass wir uns da falsch verstehen – ich liebe das Internet! Ohne das Internet wäre mein Leben nur halb so lustig, und ich würde vermutlich ein Drittel mehr zustande kriegen. Es gibt nur eine Sache, die wirklich wahnsinnig nervt, und das ist der unbändige Selbstvermarktungszwang, der die Menschen im Netz befällt, sobald sie der Meinung sind, sie könnten eine Sache gut genug, um sie fast fehlerfrei zu Ende zu bringen. Klar, diese Sorte Menschen gab es auch früher schon. Schon vor dem Internet haben Teenager nach nur einer Stunde im Schultheater beschlossen, am nächsten Tag nach Hollywood zu ziehen, weil sie nur dort ihre wahre Bestimmung leben könnten. Und auch früher haben Kunstleistungskurs-Schüler auf ihren Spaziergängen bedeutungsschwangereSchwarz-Weiß-Fotos von Pfützen gemacht und davon geträumt, eines Tages die Welt mit ihren Kunstwerken aufzurütteln. Aber diese Fantasien haben sie mit ihren allerbesten Freunden geteilt und vielleicht noch ihren Eltern große Sorgen damit bereitet. Die Welt dagegen erfuhr für gewöhnlich erst dann von diesen Ambitionen, wenn sie Realität geworden waren. Das ist heute anders. Wir wissen schon von den künstlerischen Ambitionen unserer entfernten Bekannten, wenn sie noch nicht einmal den Stift in die Hand genommen haben. Und weil das Publikum wirklich nur einen Mausklick entfernt ist, wird auf selbiges auch alles losgelassen.

Dank unserer 24-Stunden-Anbindung an die Welt existiert die altmodische Trennung zwischen Arbeit und Freizeit nicht mehr, und das Private ist nicht mehr privat oder gar politisch, sondern sollte möglichst der Selbstvermarktung dienen. Die Möglichkeiten der Professionalisierung durch das Internet führen dazu, dass inzwischen geradezu der Zwang zur Professionalisierung herrscht: Du kannst nähen? Dann eröffne mit zwei Mausklicks einen Webshop, und verkaufe deine Näharbeiten. Du schreibst? Dann starte ein Blog und verlinke wie ein Bekloppter auf sämtlichen Social-Media-Kanälen so lange, bis ein Verlag kommt, der dich unter Vertrag nimmt. Du machst Fotos? Dann stelle sie auf einer von Dutzenden halbprofessionellen Datenbanken zur Verfügung, und wer weiß – vielleicht wird es bald auf dem Titelblatt einer großen Zeitung abgedruckt. Und wer diese ganzen Möglichkeiten nicht nutzt, der ist entweder sehr alt oder sehr doof. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses moderne Tellerwäscher-Märchen schon live miterlebt habe bei den Hunderten Blogs, denen ich folge. Für gewöhnlich funktioniert der Dreischritt dieser Hobby-Selbstverwirklicher folgendermaßen: Erst ist da das Hobby, das sie für sich entdeckt haben, dann das Internet, das als Quelle für selbiges entdeckt wird, und das eigene Blog, das sofort eingerichtet wird, auf dem die Vernetzung professionalisiert wird. Und dann kommt eine ganze Weile lang Schweigen, unterbrochen nur von ominösen Ankündigungen, bis dann nach ein paar Monaten die begeisterte Ankündigung folgt: „Leute, haltet euch fest, ich schreibe ein Buch, bin jetzt fest bei XYZ angestellt, schreibe weiter mein Blog, nur von jetzt an für Geld und gegen die Nennung der fabelhaften Produkte meiner großzügigen Sponsoren.“

Mich machen diese Ankündigungen immer ein bisschen traurig, weil sie fast immer eine große Änderung einläuten. Entweder hören meine Lieblingsblogger ganz auf zu bloggen, weil sie keine Zeit mehr dafür haben, oder ihre Blogeinträge verkommen zur bloßen Rahmenhandlung von Product Placement. Oder sie setzen sich so unter Druck, ständig Inhalte zu produzieren, dass man ihnen bald anmerkt, dass ihr Blog ihnen Arbeit und keinen Spaß mehr macht. Natürlich kann ich nachvollziehen, warum uns das Netz dazu verführt, sämtliche Aspekte unseres Lebens auf ihre Vermarktbarkeit hin abzuklopfen. Einfach weil es geht und weil die Vorstellung so verführerisch ist, mit etwas Geld zu verdienen, das man so gern macht, dass man bisher kein Geld dafür verlangt hat. Dabei vergessen diese Menschen allerdings, dass es schon einen Grund gibt, warum eine Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit existiert. Und warum es sehr schön sein kann, Dinge nur um ihrer selbst willen zu tun. Denn wer sein Hobby professionalisiert, der setzt sich auch in diesem Bereich unter Druck. Wer nicht mehr nur für sich an einer Sache vor sich hin werkelt, sondern auf einmal einen Auftraggeber und eine Deadline hat, der hat auch schnell Stress und, ja, Arbeit. Und muss sich womöglich irgendwann ein neues Hobby suchen, eines, das er nur für sich hat, diesmal. Versprochen!

Lassen Sie mich in Ruhe, ich bin Arzt! Auf der nächsten Seite liest du, wie es ist, einen Beruf zu haben, bei dem man niemals Feierabend hat.

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/548726

Jungs, wann sind wir cool?
Text: christina-waechter
Immer zum Wochenende: Jungs fragen Mädchen fragen Jungs. Weil manches kapiert man einfach nicht, bei denen.
Die Mädchenfrage:

Es gab in meinem Leben eine Zeit, in der ich ernsthaft cool sein wollte. Das war viel Arbeit, hat aber natürlich auch durchaus Spaß gemacht, denn cool ist man ja meist an irgendeinem Tresen oder in gut abgeranzten Jeans auf irgendwelchen Steinstufen und nicht ganz so oft in einem Religionsphilosophie-Seminar oder beim Jobinterview. Ich wollte auch deshalb gerne cool sein, weil andere weibliche Rollenbilder für mich ausfielen: für niedlich und süß war ich zu grobknochig und groß. Für das romantische Schussel-Mädchen war ich zu ungeduldig, für sexy zu wenig ebenjenes und für nett zu unsicher. Zu meinem Coolness-Training gehörten unter anderem: cool rauchen, cool Bierflaschen öffnen, cool am Tresen stehen und cool nicht tanzen. Ich weiß im Nachhinein wirklich nicht, was ich mir bei diesem Vorhaben eigentlich gedacht habe. Und ob ich wirklich dachte, mit dieser Fassade irgendjemanden von meiner Coolness überzeugen zu können. Passenderweise ist gerade eine Studie erschienen, die auch sagt, dass sich die Vorstellung dessen, was wir als cool sehen, in der letzten Zeit ziemlich gewandelt hat. Nicht mehr der von nichts zu beeindruckende Tresensteher ist der Coole, sondern ein richtig netter Mensch.

Das finde ich beruhigend, habe ich doch längst aufgehört, angestrengt cool sein zu wollen. Aber trotzdem bleibt bei der Erinnerung an diese Phase eine Frage an euch Jungs: Was ich als cool definierte, war immer von einem männlichen Bild der Coolness abgeleitet. Als cool gilt James Dean im weißen T-Shirt, Marlon Brando und von den gegenwärtigen Schauspielern vielleicht momentan am ehesten Tom Brady. Coole Damen? Da fällt mir einzig die androgyne Marlene Dietrich ein und natürlich noch die Ober-Rock’n’Rollerin Kate Moss, aber die macht nie den Mund auf, deshalb weiß man nicht, ob sie auch wirklich cool ist oder sich nur zufällig so anzieht. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich gerne die weibliche Version von Marvin Gaye gewesen. Oder von Ray Liotta in „Goodfellas“ (natürlich ohne die Drogen, Herrgott!).

Aber was ist für euch Jungs denn ein cooles Mädchen? Setzt ihr da auch eher männliche Maßstäbe an? Oder gelten bei uns andere?

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/549038

Das Web 2.0 ist für viele schlimme Dinge verantwortlich: für Videos von tanzenden Babys, für Flame-Wars und anderen Zeitvernichtungsquatsch. Aber einige Menschen nutzen die kreativen Ressourcen so, wie sie gemeint sind: Sie veröffentlichen Meldungen, sie netzwerken und tauschen sich aus. Vor allem englischsprachige Feministinnen sind mit ihren Blogs zu wichtigen Informationsquellen und Communities geworden. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Blogs zum Thema, wie zum Beispiel genderblog.de und maedchenblog.blogsport.de. Dort tauschen sich vor allem junge Feministinnen miteinander aus.

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/421904/5/1#texttitel

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