DIE WELT: Das neue Mensch (Allgemein)
Das neue Mensch mag fair gehandelten Tee
Während die Familienministerin alles Überirdische gendert, etabliert sich eine Etage tiefer ein Menschenbild, das vor allem weichgespült und charakterlos ist. Das erinnert an schreckliche Zeiten. Von Dirk Maxeiner und Michael Miersch
Wenn Individualität zu Uniformität wird und niemand mehr bekommt, als er verdient. Kann das die Grundlage unseres Weltbildes werden?
Foto: picture-alliance/ dpa Wenn Individualität zu Uniformität wird und niemand mehr bekommt, als er verdient. Kann das die Grundlage unseres Weltbildes werden?
Der neue Mensch war das erklärte Ziel Mao Tse-tungs und anderer Diktatoren des 20. Jahrhunderts. Doch die Menschen ließen sich – sofern man sie am Leben ließ – nicht in jene selbstlosen und linientreuen Untertanen ummodeln, von denen ihre totalitären Erzieher träumten.
Im 21. Jahrhundert erwächst in den westlichen Demokratien eine postmoderne Version des neuen Menschen: DAS neue Mensch, sanft, nachhaltig und durchgegendert. Es glaubt an "das liebe Gott" (Kristina Schröder) und ist so geschlechtsneutral wie eine Versicherung zum Unisex-Tarif – vermehrt sich aber trotzdem. Als Pazifist von ganzem Herzen würde das neue Mensch niemals in einen Krieg ziehen. Es sei denn, die Welt muss vor dem Kapitalismus, dem Klimawandel oder Thilo Sarrazin gerettet werden.
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Oliver
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04.01.2013, 13:00
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