Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Oliver, Monday, 13.04.2015, 08:01 (vor 3319 Tagen) @ Henry


Petition zur Förderung von Jungen – Das Potential von Jungen begreifen

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Bildung ist ein wichtiger volkswirtschaftlicher Faktor und die Grundlage für die Entwicklungsperspektiven von Kindern und Jugendlichen. Bildung und Bildungsförderung sind vielfältige gesamtgesellschaftliche Herausforderungen auf kommunaler sowie Länder- und Bundesebene. Im Sinne eines von der Bundesregierung propagierten Gender Mainstreamings gehört dazu auch eine geschlechterspezifische Bildungsförderung, wie es seit Jahrzehnten die Bundesregierung bei der gezielten Mädchenförderung praktiziert, in der gesundheitlichen Aufklärung oder im generellen Stärken von Mädchen.

Wir kritisieren, dass sich die Bundesregierung Jungen weitaus weniger Unterstützung und Hilfe angedeihen lässt als Mädchen. Das ist nicht gerechtfertigt, da Jungen heute die schlechtere Bildungsbeteiligung und das schlechtere Bildungsniveau aufzeigen. Jungen weisen in allen Bundesländern um 40 bis 65% höhere Quoten bei Kindern ohne Schulabschluss auf als Mädchen. In allen Bundesländern erreichen Jungen seltener (15 – 30% seltener) die Allgemeine Hochschulreife als Mädchen. Jungen haben im Schnitt schlechtere Noten als Mädchen.

Dieses geschlechterspezifische Bildungsgefälle wird von der Bundesregierung offenbar weniger als Problem oder als Handlungsbedarf im Sinne eines Gender Mainstreaming-Prozesses wahrgenommen, sondern als triumphistisch verkündete, positive Rückmeldung einer geschlechterspezifischen Jugendförderung verstanden, die sich heute noch ausschließlich auf die „Frauenfrage“ beschränkt.

Wir, die Unterzeichner dieser Petition, fordern die Bundesregierung auf:

1. Umsetzung des Bundestagsbeschlusses von 2011 auf Antrag Drs. 17/5494 zur Jungenförderung: „Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung im Rahmen der ihr zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel auf,…sich bei den Bundesländern dafür einzusetzen, dass diese geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Lesekompetenz der Jungen zu stärken und ihr Leseengagement weiter zu erhöhen“.

2. Gleichstellung muss gleichberechtigt auch für Jungen und Männer gelten. Die Bundesregierung sieht Gleichstellung bislang ausschließlich als Vorrecht von Mädchen und Frauen und blendet dort, wo Jungen oder Männer schlechtere Quoten aufweisen, den Themenbereich „Gender“ kurzerhand aus und misst bewusst mit zweierlei Maß.

3. Gezielte Jungenleseförderung zum Abbau des zunehmend größer werdenden Gender Reading Gaps entsprechend der PISA-Ergebnisse aus Gründen der Chancengleichheit und Gleichstellung.

4. Beendigung der Ungleichbehandlung von Jungen und Mädchen zuungunsten der Jungen bei der geschlechterspezifischen Bildungsförderung.

5. Einbeziehen von im MINT-Bereich förderungsbedürftigen Jungen in die bisher ausschließlich Mädchen vorbehaltene MINT-Förderung.

6. Wirksame Bekämpfung des jungenfeindlichen Grundtenors der politisch Verantwortlichen im Bundestag.

7. Hinwirken auf das verstärkte Zurverfügungstellen von Boys´ Day-Plätzen in kommunalen, staatlichen und Bundeseinrichtungen zur Berufswahlerweiterung bei Jungen, z.B. auf erzieherische, medizinische oder soziale Berufsbereiche.

8. Stärkere und explizite Berücksichtigung von Jungenförderung in Gleichstellungseinrichtungen.

9. Ausweitung der Jungenpolitik über die bloße Diskussion über neue Rollenbilder hinaus z.B. auf die Förderung in motorischer Entwicklung, Sprachentwicklung, Umsetzung der Erkenntnisse aus der geschlechterspezifischen Leseforschung bezüglich stärkerer motivationaler Förderung von Jungen.

10. Einführung von effektiven Maßnahmen zum Abbau der Diskriminierung von Jungen und männlichen Jugendlichen beim BAFöG-Bezug.

11. Konkrete Umsetzung der Forderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „Die Versorgung übergewichtiger und adipöser Kinder und Jugendlicher in Deutschland“ aus dem Jahr 2007 bei Maßnahmen gegen Adipositas und bei der Vorbeugung von Adipositas, Jungen effektiver anzusprechen und einzubeziehen.

12. Beseitigung der Diskriminierung von behinderten Jungen durch Vorenthalten von Reha-Maßnahmen nach §44 Band IX Abs. 1 Ziffer 3 Sozialgesetzbuch, in dem Reha-Leistung nicht nur von der ärztlichen Notwendigkeit, sondern auch vom Geschlecht abhängig gemacht werden und somit behinderte oder von Behinderung bedrohte Jungen in ihrer Rehabilitation benachteiligt werden.

13. Darstellung auch von Jungen- und Männerdaten in Bildungsstatistiken des Statistischen Bundesamtes.
Begründung:...
...


https://www.openpetition.de/petition/online/petition-zur-foerderung-von-jungen-das-potential-von-jungen-begreifen

--
Liebe Grüße
Oliver


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