Können Männer nur Väter sein, wenn sie Macht über ihre Kinder haben? Dieter Schwanitz, Professor für Englische Literatur und Kultur, schrieb in seinem Buch "Männer. eine Spezies wird betrachtet: "Wenn der Familienvater seinen Rückhalt in der Weltordnung des Patriarchats verliert, fällt seine Identität in Scherben." Professor Schwanitz erinnert daran, dass Vaterschaft keine naturgegebene Rolle, sondern eine kulturelle Erfindung des Patriarchats ist. Der Patriarch war nur bereit, Verantwortung für Familie und Kinder zu übernehmen, wenn ihm die Gesellschaft ein ganzes Paket von Privilegien zugestand: Nur so war die Vaterschaft lohnend für ihn. Lässt man den Mann nicht mehr Oberhaupt der Familie sein, der die Frau kontrolliert, müssen neue Anreize gefunden werden, dass Männer Väter spielen.
Muss man das noch kommentieren?
Die neue BRIGITTE-Studie zeigt auf, dass Männer zwischen traditioneller und moderner Einstellung hin- und herwechseln. Sie betonen, wie sehr sie sich Kinder wünschen, Elternzeit nutzen wollen, gemeinsame Erziehung anstreben ... doch sie beharren auf ihrer Vormachtstellung, auf langen Arbeitszeiten, auf klarer Rollenverteilung.[..]
Nicht die Männer bestimmen, wie die Zeit nach einer Geburt geteilt wird, sondern die Frauen. Irgendwie wird da etwas verwechselt.
Nach wie vor sind Frauen bereit die größeren Opfer zu bringen:[..]
Wenn ich Frauen und Opfer im Zusammenhang mit Kinderkriegen lese, dann könnte ich aggressiv werden. Statt das mal als Privileg zu sehen, wird eine Opferstatus daraus zelebriert
Vatersein ist für viele Männer noch immer ein Freizeitvergnügen. Man treibt ein wenig Sport miteinander, geht schon mal ins Kino zusammen, aber viele, viele Dinge sind für junge Väter wichtiger als die Kinder, zum Beispiel das Auto.
Jo klar, wenn Frauen ihre Männer kaum Möglichkeiten geben, Vater sein zu dürfen, dann kümmern die sich halt um andere Dinge.
In einem Werbespot eines bekannten Automobilherstellers fragt ein kleiner Junge seinen Vater: "Sag mal, Papa, hast du dein Auto lieber als mich?" Der Gag: "Aber nein", sagt der Vater, stottert dann ein wenig und erinnert sich nicht an den Namen seines Sohnes. Ist das ein guter Witz, Männern ein Auto zu verkaufen?
Das ist aber schön, dass Feministinnen mal auffällt, wie Männer verachtend Werbung teilweise ist.
Kein Wunder, wenn Kinder zu ihren Müttern ein weit besseres Verhältnis haben als zu ihren Vätern.[..]
Und Frauen tragen daran natürlich keinen Anteil oder habe ich da etwas falsch verstanden
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein