Gleich Auf hr3 der Fall Günther Kaufmann (Hinweise - Termine)
08.01.2013, 00:15-01:00
Die großen Kriminalfälle
Das falsche Geständnis des Günther Kaufmann
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Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle des vergangenen Jahrzehnts mit allen Zutaten, die Medien und Öffentlichkeit faszinieren: ein dubioser Mord, ein prominenter Verdächtiger in Geldnöten, Liebe, Hass und Eifersucht - und ein falsches Geständnis, das zu einem großen Justizirrtum führte. Mehr als zwei Jahre lang saß der Schauspieler Günther Kaufmann unschuldig in Haft. An seiner Verurteilung hatte er jedoch selbst mitgewirkt. Er hatte ein falsches Geständnis abgelegt. Der Fall Günther Kaufmann ist von Anfang an ein Kräftemessen zwischen dem berühmten Schauspieler und dem Münchner Kriminalkommissar Josef Wilfling.
Der Film rekonstruiert das Duell aus der Sicht beider Beteiligter. Alles begann 2001 mit dem rätselhaften Mord an Kaufmanns Freund, dem Steuerberater Hartmut Hagen. Kaufmann war damals in dritter Ehe verheiratet mit Alexandra, der "größten Liebe seines Lebens", doch sie war schwer krank.
Die Kosten der Krebstherapie verschlangen alle Ersparnisse der Kaufmanns, und die verzweifelte Frau entschloss sich, Geld bei einem guten Freund abzuzocken: beim späteren Mordopfer Hartmut Hagen. Er lieh dem Ehepaar Kaufmann 830.000 Mark, angeblich für Anwalts- und Prozesskosten in den USA. Dafür versprach ihm Alexandra Kaufmann einen Anteil am angeblichen Prozessgewinn. Doch all das war frei erfunden. Was Kaufmann nicht wusste: Seine Frau verprasste das erschwindelte Geld - in Berlin, zusammen mit ihrem Geliebten Hans-Joachim Uhlig.
Als Hagen sein Geld zurückforderte, war nichts mehr da. Die Ermittler der Münchner Mordkommission sahen in der verworrenen Geschichte um das Darlehen sofort ein Mord-Motiv für das Ehepaar Kaufmann. Hatte der Schauspieler die Schuld so schnell auf sich genommen, weil er fürchtete, seine Frau sei in den Mord verstrickt? Liebte er sie immer noch?
Die Geschichte des Prozesses ist die eines großen Justizirrtums. Kaufmann verirrte sich immer tiefer in seiner Selbstbezichtigung. Nach einer DNA-Analyse war immerhin klar: Es waren drei Männer am Tatort. Die Frage der Mittäterschaft blieb ungeklärt, als Kaufmann zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. "Das Urteil ist gerecht", sagte er damals weinend in die Fernsehkameras.
Tatsächlich war es Kommissar Zufall, der dem Fall drei Jahre später eine spektakuläre Wende gab und die Wahrheit ans Licht holte: Die drei Mörder waren aus Berlin nach München gekommen, einer von ihnen war der Geliebte von Alexandra Kaufmann. Sie hatte das Verbrechen in Auftrag gegeben. In einem Aufsehen erregenden Wiederaufnahmeprozess wird Günther Kaufmann in allen Punkten freigesprochen.
Packend, emotional und hintergründig erzählen Günther Kaufmann und Josef Wilfling im Film ihre Geschichten - jeder die seine. Das Duell zwischen dem Schauspieler und dem Kriminalkommissar bleibt spannend bis zum Schluss. Günther Kaufmann hat die Ausstrahlung des Films nicht mehr erlebt. Er starb im Mai 2012 an plötzlichem Herzversagen.
Hintergrund
Ein Film von Peter Gerhardt und Kamil Taylan
http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/programm.jsp
Der blaue Engel.
Die fesche Lola.. Kikeriki!
Frank
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Negerküsse und Zigeunerschnitzel sind lukullische Spezialitäten.