Die Kinder vieler Alleinerziehenden haben wenigstens eine "normale" Zeugungsgeschichte, sprich sie sind durch eine Beziehung zweier Menschen entstanden, die in einer Partnerschaft zusammengelebt haben - im Idealfall war sogar Liebe im Spiel - und je nach dem, wie alt sie bei der Trennung waren, haben die Kinder dazu noch Erinnerungen an eine glücklichere Zeit.

Wenn ich mir vorzustellen versuche, wie sich Lynn später fühlen wird, nachdem sie erfahren hat, wie und von wem sie gezeugt wurde, läuft es mir kalt den Rücken runter. Vielleicht steckt sie es ja locker weg, aber ich glaube, an ihrer Stelle käme ich mir irgendwie "geklont" vor. Und das find ich dann schon um Längen perverser als das übliche Alleinerziehenden-Elend.

Ja, so könnte das sehr leicht ablaufen. Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass Samenlieferant Jochen einen Notarvertrag abgeschlossen hat, der ihn von Unterhaltsansprüchen freistellt und selbst wenn: So ein Vertrag würde von der deutschen Femijustiz eh sofort als sittenwidrig in die Tonne getreten.

Gab's da nicht letztens einen vergleichbaren Fall, in dem ein Mann, der vor ewigen Zeiten mal als Samenspender Kohle machen wollte, die Hauptrolle gespielt hat? Soweit ich das noch richtig im Gedächtnis hab, darf der nach höchstinstanzlichem Urteil jetzt auch latzen.