Ein Ausflug im Spätsommer und strukturelle Benachteiligung (Frauen)
Bei einem spätsommerlichen Ausflug (das schöne Wetter muss man noch mal ausnutzen, solange es noch nicht herbstelt) waren wir in einem Biergarten mit einem anderen Ehepaar – Klara und Martin – ins (nicht unbedingt interessante) Gespräch gekommen. Bei Klara fiel mir auf, dass sie in fast jedem zweiten Satz betonte, wie emanzipiert sie doch sei.
Schließlich fragte sie mich, was ich beruflich mache.
“Och, ich arbeite zu Hause, oder unterstütze Carsten in der Firma”, und schlürfte den Rest meines Eiskaffees aus dem Glas.
Sie war entsetzt: “Aber genügt Ihnen das?”
“Ich bin damit schon ziemlich ausgelastet.”
“Sie sollten sich nicht so in Ihren Möglichkeiten einschränken lassen. Sie müssen sich nicht im Haus einsperren lassen.”
“Was ist denn daran so schlimm?”, wollte ich wissen.
“Ach, du meine Güte! Auch heutzutage sind Frauen immer noch gegenüber Männern benachteiligt und haben weniger Rechte. ..”
“Welche Rechte denn?”, warf ich ein.
“Äh ..”, fiel ihr – wen wundert’s? – nichts ein (Schließlich gibt es keine Rechte, die Männer haben, Frauen aber nicht. Dagegen könnte ich aus dem Stegreif mindestens 4 oder 5 Rechte aufzählen, bei denen Frauen privilegiert sind), weshalb sie das Thema in eine andere Richtung zu lenken versuchte: “Zum Beispiel verdienen Frauen ein Viertel weniger Geld als Männer.”
Allmählich begann die Sache, mir Spaß zu machen, und ich gab zu bedenken: “Aber arbeiten viele Frauen denn nicht nur Teilzeit, unterbrechen ihre Berufstätigkeit, oder arbeiten von vornherein in schlechter bezahlten Berufen?”
“Nein, nein, das ist die strukturelle Benachteiligung. Dazu gibt es Studien.”
“Interessant. Und diese Studien weisen nach, dass unter Berücksichtigung aller Unterschiede Männer und Frauen für die gleiche Arbeit im Deutschland der Gegenwart unterschiedlich bezahlt werden?”
“Äh, ja. Deshalb brauchen wir auch die Frauenquote. (...) weiter -> https://breakpt.wordpress.com/2015/08/31/tausendfuenfundfuenfizig/