Wie wird man zum Sprecher einer Minderheit ? (Gesellschaft)
Anatol Stefanowitsch erklärt es
Blackface bei „Wetten, Dass…“
Die Sendung „Wetten, dass…“ sieht sich seit gestern Abend Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt, die weder das ZDF, noch der Großteil der in den sozialen Netzwerken kommentierenden Zuschauer/innen, noch die Mehrheit der berichtenden Journalist/innen so recht zu verstehen scheinen. Es geht dabei um die Praxis des Blackface, deren Problematik – obwohl sie in den letzten Jahren im Zusammenhang mit diversen Theaterinszenierungen mehrfach medial breit diskutiert wurde – vielen Menschen in Deutschland schlicht nicht zu vermitteln zu sein scheint.
Und das nicht etwa, weil es niemand versucht hätte: Selbst die deutsche und (deutlich ausführlicher) die englische Wikipedia haben Einträge dazu, auch Organisationen wie die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland erklären bewundernswert unaufgeregt und unermüdlich, worum es dabei geht – exemplarisch empfehle ich hier zwei exzellente Texte: Die Bequemlichkeit der Definitionshoheit von Lara-Sophie Milagro und “Some of Us are Brave” – Das Erbe Schwarzer Aktivistinnen in Deutschland von Sharon Dodua Otoo.
Aber ich habe schon des öfteren festgestellt, dass es manchen Leuten leichter fällt, Rassismus und Sexismus zu verstehen, wenn sie ihnen von einem weißen Mann erklärt werden, also versuche ich es im Folgenden einfach.
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http://anonym.to/?http://astefanowitsch.tumblr.com/post/70083922017/blackface-bei-wetten-dass
Ich meine, dass der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch - des Öfteren - hierauf achtgeben sollte:
Das Gute - dieser Satz steht fest -
ist stets das Böse, was man läßt!
aus: Die fromme Helene (1872) - Schluss. - Wilhelm Busch
Gefunden habe ich ihn dort -> http://www.welt.de/kultur/article148830629/So-laeuft-es-in-der-Jugendwort-des-Jahres-Jury.html
So läuft es in der "Jugendwort des Jahres"-Jury
Auch der wahrhaftig geschätzte Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch regt sich jedes Jahr wieder über das "Jugendwort" auf. Dabei müsste er selber am besten wissen, wie kurios und anfechtbar solche Juryentscheidungen sein können. Gehört er doch einem Gremium an, das im Januar immer den "Anglizismus des Jahres" wählt. 2015 entschieden sich Stefanowitsch & Co. für Blackface. Das warangesichts von 1001 interessanteren und weiter verbreiteten Fremdwörtern aus dem Englischen eine denkbar abseitige Entscheidung für einen Ausdruck, den außerhalb jenes universitären Bereiches, wo sich Identitätsforschung mit Theaterwissenschaft kreuzt, kaum einer kennt.
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