Studien zur moralischen Desensibilisierung (Gesellschaft)
„Coolout in der Pflege“
Prof. Dr. Karin Kersting
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
Coolout
Coolout in der Pflege beschreibt und erklärt den Prozess einer moralischen Desensibilisierung, der sich in dem Spannungsfeld zwischen dem normativen pflegefachlichen Anspruch und den ökonomischen Zwängen des Pflegealltags entwickelt.
[...]
Ergänzend:
Pflegenotstand wird kollektiv verdrängt
In vielen deutschen Pflegeheimen werden die Menschenrechte täglich verletzt. Es ist eine Schande. Und niemand lehnt sich auf.
[...]
Politiker, Pflegewissenschaftler und Vertreter der Kassen begrüßen den Entwurf. Sicher, es ist ja auch gut, dass zum Beispiel Demenzkranke in Zukunft deutlich leichter Hilfe bekommen können. Allerdings wird ein wesentlicher Aspekt der Pflegereform allenthalben übersehen: Ohne ausreichendes, qualifiziertes und motiviertes Fachpersonal werden die Ideen schlichtweg nicht umsetzbar sein. Die Politik schafft hier einen Anspruch, den kaum jemand einlösen können wird.
Das Problem ist keineswegs neu. Seit vielen Jahrzehnten schon wird auf unzureichende Personalschlüssel in Pflegeheimen hingewiesen. Wenn sich auf Dauer wenige Pfleger um viele Bewohner kümmern müssen, sind Überforderung und Überlastung programmiert. Bereits in der Ausbildung fühlen sich viele angehende Pfleger ausgebeutet und ausgebrannt, viele sehen sich dazu gezwungen, ihr Berufsethos schon zu diesem Zeitpunkt zu verraten, ...
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/aussenansicht-allein-im-heim-1.2698990
Welche ökonomischen Zwänge wohl noch auf eine überalterte Gesellschaft zukommen ?
Da habe ich doch noch einen interessanten Kommentar in meinem Notizbuch gefunden:
* Cera
* 14.09.14 @ 22:06
Die jetzige Situation ist das Resultat der Frauenbewegung aus den 70ern. Als es für Frauen normal wurde ebenso arbeiten zu gehn sagten sich alle; prima, die meisten Haushalte haben zwei Gehälter, also heben wir mal für alle und für ausnahmslos Alles Die Preise an. Und von nun an gehn wir einfach mal davon aus, das eine Frau ihrer Familie und den alten Werten und Verpflichtungen gegenüber den Eltern protestlos den Rücken kehrt, ist ja so geil drauf! Vor dieser zerstörende Bewegung kamen die Frauen nämlich aus mit dem was sie hatten, als auch die Kinder da waren und sich mit um die Mutter kümmerten, als Familie nicht nur ein Wort war, als alles noch in Ordnung war. Frauen wurden zu egoistischen Workaholics, die die Ersparnisse vom Opa dem nächsten billigen Pflegeheim für die Oma in den Rachen schmeisen. Die keine Kinder wollen und derartige Scherze. Diese erste ernstzunehmende Bewegung hat die Gesellschaft, die sichernde Gesellschaft völlig zerstört.
Das Einzige was man vernünftigerweise tun kann ist keine neue Bewegung zu starten, sondern das zu kitten, was diese unsägliche, verlogene Schwarzer und unsere saudumme Müttergeneration vergeigt haben. Und das muss von Grund auf anders angegangen werden und nicht mit einem erneuten Protest. Aber dazu gibt’s noch viel zu viele aus der ’68er Generation, die dagegen arbeiten.
Ich würde meine Tochter gerne in einem Deutschland hinterlassen, indem sich eine Mutter nicht um ihre Zukunft sorgen muss. Aber das bleibt wohl ein Wunschtraum. Denn ich weiß ich bin in meiner Ansicht ein Dinosaurier.
https://netzfrauen.org/2014/09/14/frauenarmut-wir-traeumten-vom-leben-aber-nicht-in-armut/
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