Lesbenquatsch (Feminismus)
STANDARD: Ihre Arbeit wird oft als queer-feministisch präsentiert. Viele bildende Künstlerinnen verwehren sich gegen diese Kategorisierung. Wie geht es ihnen damit?
Müller: Ich fände diese Zuordnung schwierig, wenn sie zur einzigen Linse würde, durch die meine Arbeiten betrachtet werden. Zugleich gehört ein feministisches Engagement aber zu meinem Werdegang und ist Teil einer Geschichte, auf die ich mich auch aktiv beziehe. Nicht nur im künstlerischen Bereich, sondern auch in meiner publizistischen oder organisatorischen Arbeit stand das für mich explizit im Vordergrund.
Wichtig ist mir dabei aber immer der Bezug auf einen Begriff von Queerness, der sich nicht auf eine Identitätskategorie verkürzen lässt. Historisch, im Rahmen der AIDS-Krise, waren queere Allianzen ja der dringende Versuch, über Identitätskategorien hinwegzutreten. Als beschreibendes Label für meine Kunst finde ich queer-feministisch aber problematisch und ich habe mich auch schon dagegen ausgesprochen, weil es zu Verkürzungen führt.
http://derstandard.at/2000026135489/Es-geht-mir-um-eine-Suche-nach-Ausdrucksweisen
Würde man (hier sowas ähnliches wie Frau) sich mal selbst zuhören.