"Eines immerhin muss ich dem Feminismus zugute halten." (Feminismus)
Er hat mir geholfen zu verstehen, warum Menschen gegenüber totalitären Strömungen blind und zu selektiver Empathielosigkeit fähig sind.
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Vierzig Jahre Propaganda durch zu Hofberichterstattern verkommene Medien haben es geschafft, im Bild der Öffentlichkeit Feministinnen mit Frauen gleichzusetzen (und Kritiker des Feminismus’ demzufolge als frauenfeindlich). Vierzig Jahre Propaganda lassen die Menschen in diesem Land selbstverständlich annehmen, es ginge im Feminismus um die Beseitigung von Ungerechtigkeiten und nicht etwa darum, der privilegiertesten Kaste der Welt – weißen Akademikerinnen der Industrienationen – noch mehr Privilegien zuzuschustern. Selbiges wird ebenso wenig wahrgenommen wie der systematische Versuch, demokratische Grundrechte zu beseitigen und der Herrschaft einer totalitären Ideologie den Weg zu bahnen. Und aufgeklärte, kritische, liebevolle Menschen ziehen es vor, solche verbrecherischen Machenschaften zu ignorieren und weiterhin den schönen Worten der Nutznießerinnen dieser Machenschaften zu glauben.
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All dies ist auch ein Zeichen für das Versagen meiner Generation. Meine Generation war die erste (und wenn ich mir die systematische Indoktrinierung der Kinder und Jugendlichen von heute ansehe, die einzige) Generation, der in der Schule beigebracht wurde, kritisch zu denken. Nichts als gegeben hinzunehmen, Quellen zu überprüfen und zu vergleichen, offizielle Aussagen infrage zu stellen. Und heute, da meine Generation maßgebliche Positionen in Politik, Medien und Wirtschaft innehat, wie geht sie mit dem um, was ihr beigebracht wurde?
Intelligente Menschen, die jede Verlautbarung unserer Regierung über ihre Atompläne mit Skepsis aufnehmen oder Nachrichten über den Verlauf des Bürgerkriegs in Syrien anhand unabhängiger Quellen überprüfen, kommen gar nicht auf die Idee nachzurecherchieren, ob es denn Erkenntnisse zu Geschlechterfragen gibt, die den offiziellen Äußerungen widersprechen. Noch kommt es ihnen merkwürdig vor, dass praktisch sämtliche Parteien in dieser Hinsicht dieselben schablonenhaften Antworten für uns bereithalten – noch mehr Privilegien für Akademikerinnen, noch mehr Quoten – und sämtliche überregionale Zeitungen ins gleiche Horn stoßen, von der „Bild“ über die „Zeit“ und die „Süddeutsche“ bis zum „Spiegel“.
Intelligente Menschen, die George Orwell kennen und Neil Postman, die gelernt haben, dass Korrelation nicht dasselbe ist wie Kausalität, dass es keine objektive Berichterstattung gibt, weil allein schon die Auswahl von Bildern und Informationen tendenziös ist, und dass die Frage „Cui bono – wem nützt es?“ nicht oft genug gestellt werden kann, diese Leute merken es nicht einmal, wenn klammheimlich Gleichberechtigung zu Gleichstellung wird und gleiche Arbeit zu gleichwertige Arbeit.
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