Liste Femanzen Dr. Maria Welskop-Deffaa (Liste Femanzen)
F435 Dr. Maria Welskop-Deffaa – geboren am 27.02.1959 in Duisburg (NRW) – Studium der Volkswirtschaft und Geschichte in München und Florenz – bis 1996 für einen Bundestagsabgeordneten tätig – Grundsatzreferentin für den Katholischen Deutschen Frauenbund von 1999 bis 2006 – von 2006 bis 2012 Ministerialdirektorin im Bundesfamilienministerium und Abteilungsleiterin für Gleichstellung und Chancengleichheit unter den Ministerinnen Ursula von der Leyen und Kristina Schröder. In dieser Fuktion veranlasste sie den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung und damit eine strategische Erweiterung der Gleichstellungspolitik um die Lebensverlaufsperspektive – sie war Vorsitzende des Verwaltungsrates des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (European Instiut for Gender Equality) – seit 2013 hauptamtlich Mitglied im verdi Bundesvorstand – welskop-deffaa@zdk.de - http://kirchensite.de/uploads/pics/Welskopp-Deffaa176_01.jpg
Klare Signale gegen Gleichstellung
Zur Versetzung von Eva Maria Welskop-Deffaa in den einstweiligen Ruhestand
Als Frauen- und Gleichstellungsministerin war und ist Kristina Schröder eine Fehlbesetzung. Ihre jüngste Personalentscheidung unterstreicht das nachdrücklich: sie hat die Leiterin der Abteilung Gleichstellung und Chancengleichheit, Eva Maria Welskop-Deffaa, in den einstweiligen Ruhestand versetzt.Kurz vorher musste bereits Staatssekretär Josef Hecken gehen. Beide gehörten zu den wenigen MitarbeiterInnen des Ministeriums, die sich – anders als ihre Ministerin - tatsächlich gleichstellungspolitisch engagiert haben.
Mit Frau Welskp-Deffaa wirft die Ministerin jetzt die einzige hohe Beamtin aus ihrem Ministerium, die engagiert und fachlich kompetent, international vernetzt und strategisch klug Gleichstellungspolitik gemacht hat: sie initiierte den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, setzte sich für eine gesetzliche Frauenquote in Führungspositionen ein und ist eine Gegnerin des Betreuungsgeldes. Im Bereich Gewalt gegen Frauen wurden unter der Leitung von Frau Welskop-Deffaa erstmals Forschungsdaten vorgelegt und die Hilfeangebote für die Opfer verbessert.
Mit den Entlassungen setzt Ministerin Schröder ein klares Zeichen: Fortschritte im Bereich Gleichstellung/Chancengleichheit wird es unter ihrer Leitung auch in den nächsten eineinhalb Jahren nicht geben.
Ein erneutes Beispiel dafür, dass es höchste Zeit für einen Personal- und Politikwechsel im Kanzleramt ist!
http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/abgeordnete/klare-signale-gegen-gleichstellung/
Vor knapp einem Jahr wurde Eva Welskop-Defaa überraschend von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder entlassen. Jetzt fängt sie mit einer neuen Aufgabe bei der Gewerkschaft an.
Wenn einem die Regie des eigenen Lebens überraschend aus der Hand genommen wird, hat man zwei Möglichkeiten damit umzugehen: man verharrt im Zorn über die erfahrene Kränkung und Ohnmacht. Oder man versucht, sich auf die positiven Erinnerungen zu konzentrieren und mit ihnen einen neuen Weg zu gehen. Eva-Maria Welskop-Defaa hat sich für letzteres entschieden.
„Es war eine gute Zeit im Familienministerium“, sagt sie beim Treffen in einem Café in Berlin-Mitte. Erstaunlich milde Worte für ein böses Ende. Sechs Jahre lang war die heute 54-jährige Abteilungsleiterin im Bundesfamilienminsterium. Ursula von der Leyen hatte sie vom Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, wo die Volkswirtin das Referat Wirtschaft und Gesellschaft leitete, ins Ministerium geholt.
Familienministerin Kristina Schröder entlässt ihre allseits angesehene und zugleich wichtigste Gleichstellungsexpertin - Frauenverbände und Parteifreundinnen protestieren. Von einem "bestürzenden Signal" und einer "unsouveränen Ministerin" ist die Rede.
Dass es für Kristina Schröder besonders gut läuft, würde sich vermutlich nicht einmal ihr Sprecher zu behaupten trauen. Die Bundesfamilienministerin hat sich mit ihrem Einsatz für das Betreuungsgeld und gegen eine feste Frauenquote viele Feindinnen gemacht. Mit dem Buch "Danke, emanzipiert sind wir selber!" verprellte sie dann auch noch die wohlmeinendsten Geschlechtsgenossinnen. Schlimmer geht's nimmer, dachten ihre Kritikerinnen. Doch Kristina Schröder hat sie jetzt eines besseren belehrt.
Die Christdemokratin hat die Spitze ihres Ministeriums an zwei wichtigen Stellen umgebaut - und damit einen neuen Proteststurm bis hinein in die eigenen Reihen ausgelöst. Zum Staatssekretär ernannte Schröder keine engagierte Frau, sondern den Niedersachsen Lutz Stroppe. Der Mann war jahrelang Büroleiter von Altkanzler Helmut Kohl. Gleichzeitig versetzte Schröder ihre wichtigste Expertin für Frauenpolitik mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand. Die 53-jährige Eva Maria Welskop-Deffaa leitete bisher die Abteilung "Gleichstellung und Chancengleichheit". Sie war für viele Frauenverbände so etwas wie die letzte Hoffnung im Schröder-Ministerium - entsprechend groß ist jetzt der Aufschrei.
Die Sprecherinnen der 1600 kommunalen Frauenbeauftragten in Deutschland beklagen in einem gemeinsamen Brief an die Bundeskanzlerin das "bestürzende Signal". Wegen des Rauswurfs der "äußerst kompetenten, gut informierten und strategisch klugen Ansprechpartnerin" Welskop-Deffaa habe man "die Gewissheit verloren", zusammen mit dem Ministerium an einem Ziel zu arbeiten.
Muntere Spekulationen
Die Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion (GdF) reagierte nicht minder entsetzt. Offen äußern wollte sich aber keine der Abgeordneten, sie stehen im Streit um Frauenquote und Betreuungsgeld schon jetzt unter erheblichem Druck. Und so sagte GdF-Chefin Rita Pawelski lediglich: "Wir haben die Abteilungsleiterin als sehr kompetent erlebt." Über Kristina Schröder hat die GdF noch keine derartigen Komplimente verloren.
Eine offizielle Begründung für den Rauswurf der Abteilungsleiterin gibt es nicht, deshalb wird auch in der Union munter spekuliert: Die einen weisen darauf hin, dass Welskop-Deffaa von Schröders Vorgängerin Ursula von der Leyen zur Abteilungsleiterin ernannt worden sei und als deren Ziehkind gelte. Schröder und von der Leyen seien sich jedoch genauso innig verbunden wie Ségolène Royal und Valérie Trierweiler. Schröder habe Welskop-Deffaa deshalb nicht mehr in ihrer Nähe haben wollen.
Andere sagen, Schröder habe in der Abteilungsleiterin ein U-Boot der Frauenunion in ihrem Ministerium gesehen. Frauenunionschefin Maria Böhmer und ihre Stellvertreterin Annegret Kramp-Karrenbauer plädieren - anders als die Ministerin - für eine feste Frauenquote in Aufsichtsräten, das Betreuungsgeld sehen sie skeptisch. Was Schröder genau bewogen hat, weiß aber niemand aus erster Hand. Sicher ist nur, dass sich Welskop-Deffaa bei ihren Auftritten immer loyal gegenüber der Ministerin verhalten hat.
Ansehen auch bei SPD und Grünen
Die Mutter dreier erwachsener Kinder hat zwar eine katholische Biografie. Vor ihrer Zeit im Ministerium war sie Grundsatzreferentin des Katholischen Frauenbundes und Referatsleiterin beim Zentralkomitee der Katholiken. Trotzdem genießt sie auch bei SPD und Grünen hohes Ansehen. Dank ihres Einsatzes für die Frauenpolitik sitzt sie in einer Vielzahl nationaler und internationaler Gremien. Unter anderem ist Welskop-Deffaa Verwaltungsratschefin des Europäischen Gleichstellungsinstituts in Vilnius
"Sie ist eine der am besten vernetzten Frauenpolitikerinnen", sagt auch die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen, Ekin Deligöz. Der Rauswurf zeige, "wie unsouverän Ministerin Schröder ist". Die frühere Familienausschuss-Vorsitzende Kerstin Griese (SPD) hält es "für einen Skandal, dass eine kompetente Abteilungsleiterin ein Jahr vor der Wahl rausgeworfen wird".
Griese hat deshalb eine Anfrage im Bundestag gestellt. Bis Mitte der Woche muss das Ministerium jetzt erklären, "aus welchen politischen oder fachlichen Gründen" es Welskop-Deffaa in den Ruhestand versetzt hat.
Eva M. Welskop-Deffaa (Dipl-Vw. Univ.) ist seit Juni 2013 Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, zuständig für die Bereiche Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Migrantinnen und Migranten, Erwerbslose und schwerbehinderte Menschen.
Von Mai 2006 bis Juli 2012 leitete sie die Abteilung Gleichstellung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie ist Mitglied im Beirat des Instituts für Diversitätsforschung der Georg-August-Universität Göttingen. Ehrenamtlich war Eva M. Welskop-Deffaa bis Ende 2013 Sprecherin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken für gesellschaftliche Grundfragen und Mitglied der Katholikentagsleitung Regensburg (bis Juni 2014)
http://www.diversity-konferenz.de/2014/redner/eva-maria-welskop-deffaa4
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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus
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