Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Fabienne Amlinger (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 10.01.2016, 12:36 (vor 3246 Tagen)

F442 Dr. Fabienne Amlinger CH – Genderforscherin der Universität Bern (Schweiz) – fabienne.amlinger@izfg.unibe.ch - http://www.20min.ch/dyim/b48701/M600,1000/images/content/2/4/4/24436163/15/topelement.jpg

von N. Glaus - Frauenrechtlerinnen passt das Rentenalter 65 für Frauen nicht. Dabei bedeute dies doch endlich echte Gleichstellung, kontern Männerorganisationen.
Auch Frauen sollen – gleich wie die Männer – bis 65 arbeiten. Das schlägt der Bundesrat im Rahmen der Revision der Altersvorsoge vor. Dies sei eine «Frechheit» und eine «Ohrfeige für alle Frauen», argumentieren die Gegnerinnen aus dem linken Lager.

Vertreter von Männerorganisationen verstehen die Welt nicht mehr: «Frauenrechtlerinnen fordern seit Jahren, dass sie in allen Bereichen gleich behandelt werden wie die Männer. Gleiches Rentenalter für alle wäre demnach nur logisch», sagt Oliver Hunziker, Präsident der Organisation Verantwortungsvoll erziehende Väter und Mütter. In einer Gesellschaft, in der Frauen und Männer dieselben Rechten und Pflichten hätten, sei dies doch selbstverständlich. Auch bei Angleichung des Rentenalters ginge es den Frauen immer noch gut – «schliesslich haben Frauen eine höhere Lebenserwartung», sagt Hunziker.
Auch Markus Theunert, Präsident der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, kann den Aufschrei der Feministinnen nicht nachvollziehen: «Gleichberechtigung muss in allen Bereichen gelten.» Besonders ihr Argument, dass zuerst absolute Lohngleichheit geschaffen werden müsse, bevor Frauen ebenfalls bis 65 arbeiten, kann er nicht nachvollziehen. «Das ist etwa gleich unsinnig, wie wenn wir umgekehrt sagen würden: Erst wenn die Lebenserwartung von Männern gleich hoch ist wie die von Frauen, streben wir Lohngleichheit an.» Um längerfristig eine geschlechtergerechte Gesellschaft zu erreichen, seien Diskriminierungen zu bekämpfen, egal wen sie betreffen.
Hunziker ist zudem irritiert, dass die Frauen plötzlich das Argument ins Feld führen, dass sie früher in Rente gehen müssten, weil sie etwa ihre betagten Eltern betreuen müssten. «Sonst klagen die Frauen auch, dass sie sich zu Hause um den Haushalt kümmern müssen und die Kinder und Betagte betreuen. Hier wird das gleiche Argument einmal für und einmal gegen die Gleichstellung eingesetzt, das geht doch nicht auf.»
«Die Gleichstellung beginnt schon 40 Jahre früher»
Dagegen wehrt sich Fabienne Amlinger, Gender-Forscherin der Universität Bern. «Dieses Argument ist stark vereinfacht.» Schliesslich würden sich Frauen nicht freiwillig um diese Betreuungsarbeit reissen. «Es sind die gesellschaftlichen Voraussetzungen, die sie dazu zwingen – egal, ob sie nun später in Rente gehen oder nicht.» Nur weil man auf dem Rentenalter 63 beharrt, heisse das nicht, dass man nicht konsequent für Gleichberechtigung sei: «Frauen können nach wie vor nicht gleich am Arbeitsmarkt teilnehmen wie die Männer.» So seien Frauen, was den Lohn betrifft, noch immer schlechter gestellt als die Männer. «Bevor immer mehr neue Verpflichtungen auf die Frauen zukommen, sollten zuerst diese Ungleichheiten beseitigt werden.»
Kathrin Wirz vom Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung des Kantons St. Gallen erklärt: «Die tatsächliche Gleichstellung zwischen Mann und Frau beginnt nicht erst mit dem gleichen Rentenalter, sondern schon rund vierzig Jahre vorher.» So wählten Frauen oft typische Frauenberufe, in denen sie weniger verdienten, oder sie leisteten mehr Gratisarbeit wie etwa Kinderbetreuung: «Deshalb kommen viele Frauen nie in die gleiche Rentensituation wie Männer, die während einer bezahlten Berufskarriere einen höheren Lohn hatten.»

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Gleichberechtigung-muss-ueberall-gelten---23917346

Unsere Umfrage hat gezeigt: Gleichstellung ist bei den Frauen unter 20 Jahren kaum ein Thema mehr. Wie erklären Sie sich das?
Fabienne Amlinger: Es verwundert mich wenig, dass Frauen unter 20 sich nicht oder kaum ungleich behandelt oder benachteiligt fühlen. Gerade in Sachen Bildung haben sie in den letzten Jahrzehnten enorm aufgeholt. Heute besuchen mehr Mädchen das Gymnasium als Knaben und es gibt Studienrichtungen, bei denen Frauen klar in der Mehrzahl sind. Sobald man aber die Statistiken zu den höheren Bildungsabschlüssen anschaut – also die Doktoratsstufe oder Lehrstühle – präsentiert sich ein ganz anderes Bild.
Fabienne Amlinger ist Historikerin und Geschlechterforscherin am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern.
Das scheint die jungen Frauen nicht zu stören.
Es sind Realitäten, die 20-jährige Frauen noch nicht aus eigener Erfahrung kennen. Auch die Diskriminierungen im Berufsleben werden oft erst später deutlich. Dass ich weniger verdiene als mein Arbeitskollege, der die gleichen Aufgaben erledigt, merke ich meistens nicht mit 20. Genauso wenig wie die Schwierigkeiten bei der Jobsuche, weil man im gebärfähigen Alter ist. Selbstverständlich kennen jüngere Frauen andere Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts.
Welche?
Denken wir nur an den Sexismus – ein Thema, über das momentan offenbar mal wieder mit viel Unwissen diskutiert wird. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder fehlende Gleichberechtigung wahrzunehmen, ist schmerzlich. Und es ist nicht cool diskriminiert zu werden oder gar Opfer zu sein. Lieber zeigen sich da junge Frauen stark und wollen nichts wissen von Ungleichbehandlungen.

Vielleicht wollen sich die jungen Frauen mit solchen Aussagen auch von ihren Müttern distanzieren, die für Gleichberechtigung gekämpft haben?
Das komische Bild wird immer wieder gebraucht: eine Müttergeneration, die stärker gekämpft hat als ihre Töchtergeneration. Dabei gab es in jeder Generation Kämpfe. Einige waren öffentlichkeitswirksamer und sind deswegen besser in Erinnerung als andere. Und gegenüber was genau sollte sich denn die jüngere Generation abgrenzen? Gegen das Recht auf Selbstbestimmung? Gegenüber dem Kampf gegen Gewalt an Frauen? Oder Lohngleichheit?
Auffallend in der Umfrage war das unterschiedliche Männerbild der Generationen. Jüngere Frauen wünschen sich einen Macho, mit dem sie sich streiten können, ältere sehnen sich nach einem gleichberechtigten Partner, der sie respektiert. Ist das eine Art von Abgrenzung?
Ich bezweifle stark, dass junge Frauen – die oft ja sehr gut ausgebildet sind – sich eine Zukunft unter der Bevormundung eines Mannes wünschen.
Das vielleicht nicht, aber offenbar doch eine starke Schulter zum Anlehnen. In welche Richtung wird sich wohl die heranwachsende Frauengeneration entwickeln?
Es zeigt sich immer wieder, dass die Geschlechterverhältnisse von Wandel und Persistenz geprägt sind. Während sich in einigen Gebieten Fortschritte bemerkbar machen – zum Beispiel die erwähnte Bildungsexpansion bei den Frauen –, sind auf anderen Gebieten Rückschläge hinzunehmen. Solange wir in einer Gesellschaft leben, in der es Ungerechtigkeiten und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts gibt, wird es in jeder Generation Themen geben, für welche sich Frauen einsetzen – Männer hoffentlich auch!

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Es-ist-halt-nicht-cool--diskriminiert-zu-werden--24436163

Sie ist jung, erfolgreich und schön. Ein Film nach dem anderen kommt in die Kinos. Meist spielt sie die Hauptrolle. Mit einem Oscar wurde sie bereits geehrt. Jennifer Lawrence («Hunger Games»-Filme) ist definitiv im Hollywood-Olymp angelangt. 2014 verdiente keine andere Schauspielerin mehr: 52 Millionen Dollar spielte die 25-Jährige mit ihrer Arbeit ein. Ein schönes Sümmchen, keine Frage. Doch: Hollywood-Star Robert Downey Jr. («Iron Man») hat im selben Jahr fast 30 Millionen Dollar mehr verdient.
Als Hacker im vergangenen Jahr interne Dokumente und E-Mails der Produktionsfirma Sony veröffentlichten, kamen brisante Daten zum Vorschein. Lawrence fand heraus, dass sie für den Film «American Hustle» weniger Gage erhalten hatte als ihre männlichen Kollegen. Darüber liess sich die Schauspielerin vergangene Woche in einem Beitrag für den Newsletter «Lenny» aus, einem feministischen Online-Magazin von Lena Dunham. «Lenny» richtet sich vor allem an junge Frauen und möchte die politische Sicht Dunhams vermitteln. Wie Lawrence in ihrem Artikel schreibt, wolle sie nun härter über ihre Filmgagen verhandeln und sich nicht mit einem tieferen Lohn zufriedengeben, wenn ihre männlichen Co-Stars mehr verdienen.
Männliche Feministen gesucht
Jennifer Lawrence ist mit ihrem Vorwurf, Hollywood sei sexistisch, nicht allein. Emma Watson («Harry Potter») ist in erster Linie Schauspielerin, hin und wieder auch Model. In ihrer Freizeit setzt sie sich seit einem Jahr als UN-Botschafterin für Frauenrechte ein. Als erste Amtshandlung lancierte sie die Gleichstellungskampagne «HeForShe», die Männer dazu auffordert, sich gemeinsam mit den Frauen für Gleichberechtigung zu engagieren. Ein löbliches Vorhaben. Frau Watson überlegt sich bestimmt gut, wo und wie sie ihre spärliche Zeit investieren will. Dass sie sich so aktiv für Frauenrechte einsetzt, muss also bedeuten, dass ihr diese wirklich am Herzen liegen.
Vielleicht fragt man sich, ob die 25-Jährige sich wirklich der Frauenrechte wegen so stark für das weibliche Geschlecht engagiert. Denn bringt ihr die Rede vor dem UN-Parlament nicht viel Aufmerksamkeit in den Medien? Sieht der Titel der UN-Botschafterin nicht fast zu gut aus in ihrem Lebenslauf? Im harten Filmbusiness schadet gute Publicity bestimmt nicht. Fabienne Amlinger vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern ist anderer Meinung: «Ich bezweifle, dass die Hollywood-Stars durch ihr Engagement für Frauenrechte einen Karriereschub bekommen. Denn noch immer gibt es extremen Widerstand gegen die Forderung nach Gleichberechtigung.»

Die eidgenössische Kommission für Frauenfragen begrüsst das Engagement der Stars. Doch: «Viel wichtiger zur Erreichung des Ziels der Gleichstellung von Frau und Mann sind konkrete und alltägliche Bemühungen jenseits des Scheinwerferlichts», sagt die Kommission. Die Produzentin, Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Lena Dunham versucht genau das in ihrer Fernsehserie «Girls». Das Erfolgsrezept der «Vorzeige-Feministin» Hollywoods ist es, alles öffentlich zu machen. Fast schon exhibitionistisch präsentiert sich Dunham mit ihren psychischen Problemen und ihrem scheinbar gewöhnlichen Leben vor der Kamera. Keine Frage, Lena Dunham ist eine Durchschnittsfrau: nicht zu hübsch, nicht zu schlank, nicht zu intelligent. Doch die Schauspielerin ist vor allem eines: eine gewitzte Geschäftsfrau. Sie vermarktet ihre Unperfektheit gekonnt in ihrer Fernsehserie, ihrer Autobiografie und ihrem feministischen Newsletter «Lenny». Sie ist das erfrischende Gegenstück zum stereotypen Frauenbild in Hollywood.
Lena Dunham spielt mit ihrer Unangepasstheit, sträubt sich und ist die typische Emanze. Emma Watson hingegen gehört zu einer neuen Generation von Feministinnen, den Hollywood-Feministinnen. Sie bewegen sich weg vom rebellischen und männerhassenden Image der Frauenbewegung. Nur zufälligerweise heisst sie gleich wie das feministische Frauenmagazin «Emma» von Alice Schwarzer. Es geht für sie nämlich nicht mehr darum, sich nicht mehr zu rasieren, die Highheels zu verbannen und kein Make-up mehr zu tragen. Vielmehr orientieren sie sich an der Grunddefinition des Feminismus. Sie stehen ein für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frauen und kämpfen gegen Sexismus. Erfolgreich, schön und weiblich: Frauen dürfen so sein, wie sie wollen.
«Grundgedanke ist wichtig»
«Feminismus bedeutet nicht Männerhass», sagte Emma Watson 2014 in ihrer Rede vor der UN-Versammlung. Trotzdem ist ihr bewusst, dass der Begriff Feminismus unbeliebt geworden ist. Frauen wollen nicht damit in Verbindung gebracht werden. Noch immer widerspiegelt diese Frauenbewegung das Bild aggressiver Emanzen. Von diesen Klischees distanziert sich Watson gekonnt. Ebenso wie andere Hollywood-Feministinnen betont sie lediglich die Wichtigkeit der Frauenrechte, die auch die Männer etwas angeht: «Es geht nicht um den Begriff, sondern um die Idee dahinter.» Emma Watson ist mit ihrem Engagement nicht alleine. Schauspielerinnen wie Kristen Stewart («Twilight») versuchen sich seit längerem gegen Ungerechtigkeiten in der Filmwelt zu wehren. Viel verändert hat sich nicht. Noch immer haben es weibliche Stars schwer, sich unabhängig von ihrer äusseren Erscheinung durchsetzen zu können.
Jennifer Lawrence hat mit ihrem Beitrag über die Lohnungerechtigkeit in Hollywood immerhin einen Mann wachgerüttelt: Bradley Cooper, der im Film «American Hustle» gemeinsam mit Lawrence vor der Kamera steht. Vor wenigen Tagen versprach der Schauspieler, dass er von jetzt an immer gemeinsam mit seinen weiblichen Co-Stars über die Filmgagen verhandeln werde. «Das ist mein Beitrag, den ich leisten kann, um die ungleiche Bezahlung von männlichen und weiblichen Schauspielern zu verringern», sagt Bradley Cooper zur Nachrichtenagentur Reuters.

http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/leben/leben/wie-hollywood-feministinnen-mit-ihrem-erfolg-gegen-sexismus-kaempfen-129668171

Lange war es ruhig um die Quotenfrage. Doch 2013 ist die Debatte um Gleichstellung, Gender-Politik und Frauenförderung in der Schweiz neu entbrannt.
Der 12. März 2000 war kein guter Tag für die Quotenfreundinnen. Der Schweizer Souverän schickte die Volksinitiative «für eine gerechte Vertretung der Frauen in den Bundesbehörden» bachab. Die Wucht des Anti-Quoten-Verdikts war erdrückend: 82 Prozent der Stimmberechtigten sagten Nein, ebenso sämtliche Kantone.
Christiane Brunner – das war einmal
Die Initiative war eine Reaktion auf die Nichtwahl von Christiane Brunner gewesen. Das Parlament hatte der Genfer Genossin bei den Bundesratswahlen von 1993 die kalte Schulter gezeigt. Die daraufhin lancierte Volksinitiative enthielt folgenden Forderungskatalog:
› Nationalrat: Die Differenz zwischen den in einem Kanton gewählten Männern und Frauen darf nicht grösser als eins sein.
› Ständerat: Die Kantone mit zwei Sitzen im Ständerat entsenden einen Mann und eine Frau.
› Bundesrat: Mindestens drei der sieben Mitglieder müssen Frauen sein.
› Bundesgericht: Der Frauenanteil muss mindestens 40 Prozent betragen.
Die Erinnerung an die Niederlage von 2000 ist verblichen. Die Gender-Debatte feiert in der Schweiz ein fulminantes Comeback. Im ablaufenden Jahr haben die neuerlichen Rufe nach Quoten fast schon inflationäre Ausmasse angenommen. Nachfolgend ein (mit Sicherheit unvollständiger) Überblick über die wichtigsten Forderungen.
Corporate-Governance-Quote
In den Verwaltungsräten von SBB, Post, Ruag, Nuklearinspektorat, Finanzmarktaufsicht und anderen bundesnahen Institutionen soll ab 2014 mindestens jede dritte Person im Verwaltungsrat eines bundesnahen Betriebs eine Frau sein. So will es der Bundesrat. Gemäss seinem Beschluss vom 6. November soll die anvisierte Zielgrösse von 30 Prozent bis längstens 2020 umgesetzt werden.
Sprachenquote
Nicht nur die Geschlechter sollen in den Leitungsgremien der bundesnahen Betriebe angemessen vertreten sein, sondern auch die Sprachregionen. Auch hierzu hat der Bundesrat am 6. November Quoten festgelegt: Die Verwaltungsräte von SBB, Post, Ruag & Co. sollen sich idealerweise zu 65,5 Prozent aus Deutschsprachigen, zu 22,8 Prozent aus Französischsprachigen, zu 8,4 Prozent aus Italienischsprachigen sowie zu 0,6 Prozent aus Rätoromanen zusammensetzen.
SRG-Frauenquote
Bei der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalt, kurz SRG, sollen die Frauen stärker zum Zuge kommen. Das fordert die Aargauer Nationalrätin und SP-Frauen-Chefin Yvonne Feri in einer Interpellation. Eine Geschlechterquote sei bei den TV-Produktionen nötig, aber auch in den Moderationsteams und bei den geladenen Gästen.
«In Diskussionsrunden sind die Männer immer noch überproportional vertreten», vertraute die SP-Frau Feri dem «Blick»-Bundeshausredaktor Andreas Käsermann an, der bis vor kurzem Pressesprecher der SP Schweiz war. Käsermann schaffte es, die Forderung der Genossin am 6. Dezember auf Seite 1 des Boulevardblattes exklusiv zu enthüllen – neben dem Konterfei einer weitestgehend enthüllten Blondine.
Musikquote
Ehret einheimisches Schaffen! Getreu diesem Motto forderte der Genfer CVP-Nationalrat Luc Barthassat im September 2013 in einer Motion die Einführung einer Musikquote. Das Bundesgesetz über Radio und Fernsehen sei dergestalt zu ändern, dass mindestens 25 Prozent der in der Schweiz ausgestrahlten Musik in der Schweiz produziert würden.
Der Bundesrat ist über den Vorstoss nicht erfreut. Schweizer Musikschaffende hätten Möglichkeiten genug, um ihre Werke im digitalen Datenmeer anzupreisen. Luc Barthassat wird damit leben können. Er hat inzwischen den Sprung in die Genfer Kantonsregierung geschafft und ist aus dem Nationalrat zurückgetreten. Die Debatte um eine einheimische Musikquote muss im Bundeshaus ohne ihn fortgesetzt werden.
Seniorenquote
Sollen eidgenössische Parlamentarier mit 65 in Pension gehen? Ja, findet SP-Fraktions-Chef Andy Tschümperlin. Mit seiner Forderung, die gegen seine streitbare Fraktionskollegin Susanne Leutenegger Oberholzer gemünzt war, ist Tschümperlin bei den Genossen abgeblitzt. Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr konstatierte, Parlamentsmitglieder seien «nicht Angestellte des Bundes mit Rentenalter, sondern werden vom Volk gewählt».
Genosse Andi Gross war mit Andy Tschümperlin insofern noch halbwegs gnädig, als er via «Schweiz am Sonntag» eine Seniorenquote in die Kontroverse warf: «Wenn die Bevölkerung immer älter wird und mehr als 10 Prozent der Gesellschaft über 70 Jahre alt sind, dann können auch im Parlament 10 Prozent der Parlamentarier über 70 Jahre alt sein.»
6.-Dezember-Quote
In der Schweiz herrscht Mangel an Samichlaus-Nachwuchs. Trotzdem sperren sich die einschlägigen Samichlaus-Zünfte dagegen, Frauen in ihren Reihen aufzunehmen. Das berichtete «20 Minuten» in ihrer Ausgabe vom 6. Dezember.
Fabienne Amlinger, Historikerin am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung, erklärte sich auf Anfrage der genannten Zeitung die Ablehnung damit, dass es sich beim Samichlaus um einen tief verwurzelten christlichen Brauch handle. «Im Christentum gibt es keine strafenden Frauen», so Amlinger. Gleichwohl spreche nichts gegen den Einsatz von Chläusinnen, führte die Berner Gender-Expertin aus. «Schliesslich können auch Frauen ihre Stimme verstellen.»
Richterquote
Die Justiz soll weiblicher werden. Die Berner SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen verlangt in einer parlamentarischen Initiative, dass Frauen die Möglichkeit erhalten, die eidgenössische Rechtsprechung paritätisch mitzugestalten.
Ihre Forderung, die unlängst von der «NZZ am Sonntag» publik gemacht wurde, lautet: An den eidgenössischen Gerichten soll die Frauenquote 40 Prozent betragen. Exakt diese Forderung hatten übrigens nach Christiane Brunners Nichtwahl auch die Initiantinnen des Volksbegehrens «für eine gerechte Vertretung der Frauen in den Bundesbehörden» erhoben.
Heldenquote
Und immer wieder das Schweizer Fernsehen. Mit ihrer historischen Serie über Schweizer Heldenfiguren – Stauffacher, Dufour, Escher und andere Mannsbilder – haben die Fernsehmacher die Quotengemeinde verschreckt und erzürnt. «Wo bleiben die Heldinnen?», schallte es durchs Schweizerland. Die Forderung, die Schweizer Geschichte müsse fundamental umgeschrieben werden, ist allerdings unter der Bundeshauskuppel noch nicht in einschlägigen Vorstössen erhoben worden. Wir bleiben trotzdem dran

http://www.nzz.ch/schweiz/quoten-fuer-alle-und-alles-1.18207979

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