Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Jasna Lisha Strick (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 14.02.2016, 16:31 (vor 3211 Tagen)

F448 Jasna Lisha Strick – geboren 1989 – Studium der Germanistik in Düssdeldorf - lebt in Berlin – sie ist Germanistin, Autorin und Mitinitiatorin von #aufschrei - Jasna schreibt für das Gemeinschaftsblog derkeineunterschied.de über queer-feministische Gesellschaftspolitik und Netzfeminismus. Sie hält regelmäßig Vorträge, diskutiert auf Podien und gibt Interviews zu feministischen Themen – jasnastrick.blogspot.com - https://www.xing.com/profile/JasnaLisha_Strick

“Ich brauche Feminismus, weil ich das Patriarchat zerschlagen will. Das Problem von sexualisierter Gewalt und Sexismus lösen wir nur, wenn wir die Rape Culture zu einer Konsenskultur umwandeln und allen Menschen die Selbstbestimmung über ihre Körper zurückgeben.”

http://werbrauchtfeminismus.de/jasna-lisha-strick/

Auch wenn es vielleicht etwas langweilig ist, möchte ich mal die Vorwürfe einiger Feministinnen an Joachim Gauck auseinandernehmen – weil sie so abstrus sind und indirekt verraten, wie komplexbeladen Feministinnen sind. Feministinnen drehen Gauck die Worte im Munde herum, um sich daraufhin in einem Anfall von Hysterie über das böse Staatsoberhaupt zu beklagen.
Joachim Gauck sagte:
Wenn so ein Tugendfuror herrscht, bin ich weniger moralisch, als man es von mir als ehemaligem Pfarrer vielleicht erwarten würde.
Mit Sicherheit gebe es laut Gauck in der Frauenfrage noch einiges zu tun.
Aber eine besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen kann ich hierzulande nicht erkennen.
Gauck nimmt damit bezug auf die übliche Medienhysterie, die nach Brüderles Dirndl-Gate und der folgenden feministischen Aufschrei-Kampagne einsetzte und suggerierte, daß eben etwas Gravierendes zwischen den Geschlechtern nicht stimmen würde. Der Bundespräsident äußert sich hier sehr differenziert und diplomatisch. Er federt seine Hauptaussage ab, macht noch einen profeministischen Knicks, wenn er meint, es gebe in der Frauenfrage noch einiges zu tun, und bezieht sich am Ende nicht auf die tatsächlichen Opfer von sexuellen Übergriffen, sondern auf Männer und Frauen im allgemeinen, an deren Verhältnis er nichts Grundsätzliches zu beklagen habe. Er reagiert sehr offensichtlich auf den medialen Hype, der durch die Aufschrei-Kampagne ausgelöst wurde – und eben nicht auf die Abermillionen von Frauen, die über Twitter von sexuellen Übergriffserfahrungen berichteten.
Was machen nun Feministinnen aus Gaucks Worten?
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
verblüfft und erschüttert haben wir Ihre jüngsten Äußerungen zur Sexismus-Debatte im “Spiegel” gelesen.
Wir vermissen in Ihren Äußerungen vor allem Feingefühl und Respekt gegenüber all den Frauen, die sexistische Erfahrungen gemacht haben.
Über diese Frauen hat sich Gauck allerdings nicht geäußert. Ihm ging es um die üblichen feministischen Suggestionen, die mit solchen Kampagnen oder Begriffen wie Patriarchat oder Rape-Society erzeugt werden und den Eindruck vermitteln – eben daß etwas fundamental nicht stimmen würde zwischen Männern und Frauen. Wie sich zeigte, waren nur 1,5 Prozent der ca. 90000 Tweets Schilderungen von Sexismuserfahrungen. Die restlichen 98,5 Prozent stellten antisexistische und antifeministische Statements sowie Spam dar.
Im Offenen Brief an Gauck steht weiter:
Durch die Verwendung des Wortes „Tugendfuror“ bringen Sie erniedrigende, verletzende oder traumatisierende Erlebnisse sowie das Anliegen, diese Erfahrungen endlich sichtbar zu machen, in Verbindung mit dem Begriff „Furie“. Dieser Begriff wird ähnlich wie „Hysterie“ abwertend verwendet, um die Wut von Frauen lächerlich zu machen und als Überemotionalität zu deklassieren. Damit bedienen Sie jahrhundertealte Stereotype über Frauen – Stereotype, die sexistische Strukturen aufrecht erhalten und Geschlechtergerechtigkeit im Weg stehen.
So wird also aus dem Wort Furor das Wort Furie. Von “Furor” könnte man auch die Wörter “furios” oder “Furore (machen)” ableiten. Gauck bezeichnet also Feministinnen, die Sexismus kritisieren, als Furien. Diese Furien diese.
Vielleicht ist das Wort “Opfer-Abo” doch nicht so unpassend, wenn es darum geht, die von Feministinnen geschaffene Atmosphäre in unserer Gesellschaft und deren Paranoia zu beschreiben.
Furor heißt so viel wie Blitz oder Wut. Feministinnen haben wohl kein schlechtes Gewissen, wenn sie Herrn Gauck das Wort Furie in den Mund legen und dann gleich noch nachlegen, daß er “sexistische Strukturen aufrechterhalte”. Was das Amt des Bundespräsidenten auf einmal für eine Machtfülle bereithält. Immerhin lebt Gauck ja mit seiner Freundin Daniela Schadt seit vielen Jahren in “wilder Ehe”, da er offiziell noch verheiratet ist. Ein enorm “progressiver” Bundespräsident also, der Stereotypen den garaus macht. Könnte das Feministinnen nicht erweichen? Nein, denn seine Frau Schadt hat nach der Amtsübernahme ihres Freundes einfach ihren gutdotierten Redakteursposten bei der Nürnberger Zeitung gekündigt. Frau Schadt ist also dafür verantwortlich, daß sich Millionen deutscher Frauen ihrem Mann unterordnen. Das Präsidentenpaar sollte uns doch ermutigen und Vorbild sein, so wie Mama und Papa.
Was man nicht alles aus dem harmlosen Statement des Bundespräsidenten herauslesen kann. Die “Piratin” Marina Weißband sagt gegenüber “Spiegel-Online” Folgendes:
Ich finde es total nett, wie sich Herr Gauck von ganz oben herablässt, um uns allen zu sagen, er habe als privilegierter Mann kein Problem mit Sexismus. Das ist doch sehr beruhigend, oder?
Ich persönlich lese aus Gaucks Worten nicht heraus, daß ihm Sexismus egal sei.
Die Ideengeberin für den offenen Brief an Gauck, die Studentin Jasna Lisha Strick, sagt wiederum:
Wenn man so ein supereigenartiges Wort wie Tugendfuror liest, tut das weh und macht wütend.
“Tugendfuror” ist also ein “supereigenartiges” Wort. Ich habe “Furor” selbst schon öfter im Zusammenhang mit Feministinnen verwendet – ich finde das Wort nicht eigenartig, auch “Tugendterror” ist eine häufige Wendung. Das Wort “Tugendfuror” tut der Studentin weh – und macht sie wütend.
Noch mal Frau Strick:
Wir wollen zeigen: Wir sind keine Furien, wir haben Argumente.
Man kann an dieser Episode wieder einmal schön sehen, wie komplexbeladen Feministinnen sind und wie sie sich die Welt zurechtdichten, um sich als Opfer fühlen zu können. Feministinnen behaupten ja öfter, daß sie Männer nicht hassen oder auch in gleicher Weise für deren Gleichberechtigung eintreten.
Jetzt behaupten Feministinnen, daß sie keine Furien sind. Gut, daß das mal jemand klargestellt hat. Sonst könnten ja noch Mißverständnisse auftreten.

http://gender-universum.de/die-komplexe-der-tugendfurien/

"Das ist symptomatisch": Nachdem er die Debatte zu Alltagssexismus als "Tugendfuror" bezeichnete, haben Netzfeministinnen dem Bundespräsidenten einen offenen Brief geschickt. Ihr Vorwurf: Er mache die Wut der Frauen lächerlich.
Von Antonie Rietzschel
Ein Unternehmen, das den Empfangsbereich nach Oberweite besetzt, ein Therapeut, der seine Patientin auf ihre weiblichen Reize anspricht, der ältere Mann, der einer Zwölfjährigen hinterherpfeift - viele Diskriminierungen und Verfehlungen sind während der Debatte über Sexismus im Alltag bekannt geworden, die auch auf Twitter unter dem Hashtag "Aufschrei" geführt wurde. Ausgelöst hatte die Diskussion FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle mit Äußerungen über die Oberweite einer Journalistin. Und noch immer, einen Monat später, laufen auf der Internetseite alltagssexismus.de täglich bis zu 20 Berichte ein, in denen vor allem Frauen ihre negativen Erfahrungen schildern.
Nun ist dort auch der Name von Bundespräsident Joachim Gauck aufgetaucht. Unter dem Pseudonym "Schockierte Bundesbürgerin" schreibt eine Nutzerin: "Ich wünsche ihm, mal drei Monate lang als junge Frau nachts durch deutsche Städte laufen zu müssen. Viel Spaß!"
Gauck ist ein Freund der Freiheit und der geschliffenen Rede. Als Sexist oder Anhänger des Herrenwitzes ist er bisher noch nicht aufgefallen. Dennoch sind Frauenaktivistinnen wie die Netzfeministin Anne Wizorek, die die Twitter-Kampagne #Aufschrei startete, gerade ziemlich wütend auf ihn. Grund ist ein Interview mit Gauck im aktuellen Spiegel. Angesprochen auf die durch die Brüderle-Äußerung losgetretene Sexismus-Debatte spricht er von einem "Tugendfuror". Es gebe in der Frauenfrage noch einiges zu tun. Aber: "Eine besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen kann ich hierzulande nicht erkennen."
Mit dieser Äußerung hat er auf alltagssexismus.de aber auch auf Twitter kritische Kommentare provoziert. Jasna Lisha Strick, die die Internetseite mit betreut, schreibt:
Das ist nun passiert. Auf der Internetseite alltagssexismus.de/gauck wurde ein offener Brief an den Bundespräsident veröffentlicht. Unterzeichnet haben ihn bisher sieben Frauen, darunter Strick aber auch Anne Wizorek und Yasmina Banaszczuk, die den kritischen Blog Frau Dingens betreibt. Dazu kommen mehr als 700 Unterstützer.
Ihr Vorwurf: Gauck bagatellisiere mit der Verwendung des Wortes "Tugendfuror" die vielen Erfahrungsberichte von Frauen, die Opfer von Alltagssexismus werden. Der Begriff stehe in Verbindung mit dem Begriff Furie. Er werde "ähnlich wie 'Hysterie' abwertend verwendet, um die Wut von Frauen lächerlich zu machen und als Überemotionalität zu deklassieren." Der Brief schließt mit einem Zitat Gaucks: "Wir müssten gemeinsam darauf achten, dass wir Verantwortung wirklich ernst nehmen, dass wir uns korrigieren, wenn etwas nicht klappt." Dahinter der Hinweis: "Über eine Antwort freuen wir uns!"
Strick hat von Gaucks Interview über Twitter erfahren. "Da ging in mir erst mal ein Furor los", sagt sie Süddeutsche.de. Der Bundespräsident habe sich überhaupt nicht mit der Debatte auseinandergesetzt. Ein "priviligierter Mann wie Gauck" müsse das anscheinend auch nicht. "Das ist symptomatisch für die Debatte", sagt Strick. Doch besonders wütend mache sie, dass ein Bundespräsident, der immer wieder zu sozialem Engagement aufruft, die Arbeit der Aktivistinnen als solches nicht anzuerkennen scheint.
Bei Twitter schieben einige Nutzer die Äußerungen Gaucks auf sein Alter:
Ich hab die Schnauze voll von alten Männern, die glauben, mir etwas über meine Lebensrealität erzählen können. #Gauck #Sexismus #aufschrei
— Hanna Sammüller (@LilithMuc) 3. März 2013
Der Bundespräsident ist 73, Rainer Brüderle 67. Die kritisierten Äußerungen der beiden Männer enthielten Begriffe aus scheinbar längst vergangener Zeit. Bei Gauck war es die "Tugend" und "Frauenfrage", bei dem FDP-Fraktionschef die "Tanzkarte". Doch das Argument, Sexismus sei lediglich ein Problem älterer Männer, will Strick nicht gelten lassen. "Das ist eine Frage der Denkweise, nicht der Generation", sagt die Studentin.
Von Gauck wünscht sie sich, dass er den Brief persönlich liest. Die Unterzeichnerinnen haben ihm dafür knapp anderthalb Tage Zeit gegeben. Bevor der Text online geht, haben sie ihn per Mail an das Bundespräsidialamt geschickt. Anne Wizorek, die in Berlin lebt, hat ihn zusätzlich persönlich an der Pforte abgegeben. Auf der eigens eingerichteten Seite zählt derweil eine Uhr die Stunden, Minuten, Sekunden bis zur Veröffentlichung.
Doch als der Text um punkt elf Uhr online zu lesen ist, hat Gauck den Brief noch nicht einmal in der Hand gehabt. Sie habe ihn gerade erst weitergegeben, sagt seine Pressesprecherin. Hoffnung auf eine Antwort macht sie den Feministinnen nicht: "Der Bundespräsident beantwortet grundsätzlich keine offenen Briefe. Das liegt jedoch nicht an Herrn Gauck, sondern an den Regeln, die mit seinem Amt einhergehen." Sie betont, dass die kritisierten Interviewpassagen sich speziell auf den Umgang der Medien mit dem Fall Brüderle beziehen würden. Gauck sei das Problem des Alltagssexismus durchaus bewusst, sagt sie. "Der Bundespräsident wird sich selbstverständlich während seiner Amtszeit weiterhin mit Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzen."

http://www.sueddeutsche.de/politik/sexismus-debatte-als-tugendfuror-aufschrei-wegen-gauck-1.1616310

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