Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dipl. Ing. Katrin Budde (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Wednesday, 17.02.2016, 18:44 (vor 3207 Tagen)

F449 Dipl. Ing. Katrin Budde – geboren am 13.04.1965 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) – Studium an der Technischen Hochschule Magdeburg – Mitarbeiterin im VEB bis 1990 – 1989 trat sie der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) bei – seit 1990 Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt - gehört seit 1994 dem SPD-Landesvorstand Sachsen-Anhalt als Beisitzerin an – seit 2009 Landesvorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt – Vorstandsmitglied der Karl-Schiller-Stiftung – Mitglied im Kocheler Kreis der Friedrich-Ebert-Stiftung – Mitglied im AWO Stiftungsrat - www.katrin-budde.de – katrin.budde@spd.lt.sachsen-anhalt.de - http://www.mz-web.de/image/view/2013/3/22/22557698,19176341,dmData,maxh,480,maxw,480,Budde_dpa.jpg

Heute hat der Landtag zu einer Aktuellen Debatte der SPD-Landtagsfraktion zum Thema „Entgeltgleichheit verwirklichen - Lohnlücke endlich schließen“ debattiert. Darin forderte Katrin Budde, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und SPD-Landesvorsitzende ein Entgeltgleichheitsgesetz und stellte sich damit hinter den Vorschlag von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig.


„Die Aufstiegschancen in diesem Land sind nach wie vor vom Geschlecht abhängig“, erklärte Budde im Parlament. Frauen tragen nach wie vor die größeren Risiken im Erwerbsleben als Männer. Frauen sind diejenigen, die am meisten und vor allem häufig unfreiwillig in Teilzeit und in prekärer Beschäftigung arbeiten. Deshalb hat Altersarmut vor allem ein weibliches Gesicht. Frauen haben zwar gleich gute oder oft auch bessere Berufs- und Bildungsabschlüsse als Männer. In der Arbeitswelt werden sie trotzdem oft abgehängt. Sie werden auf gleichen Positionen im Schnitt schlechter bezahlt. Die Lohnlücke liegt aktuell bei rund 22 Prozent.
Frauen werden auch seltener Chefin. Oft gibt es mit der Geburt des ersten Kindes ungewollt den Karriereknick und wieder sind es die Frauen, die größtenteils und oft ungewollt für die unbezahlte Haus- und Erziehungsarbeit zuständig sind. Zusammengefasst zahlt sich Leistung für Frauen weniger aus. „Das ist eine strukturelle Diskriminierung, die abgeschafft gehört!“, so Budde. „Da muss man auch als Gesetzgeber nachhelfen. Es muss der Grundsatz gelten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Die Dicke der Lohntüte darf sich nicht daran bemessen, wer in der Mittagspause auf welche Toilette geht.“
Budde kritisierte zudem, dass die Bundesrepublik beim Thema auch 2014 das Schlusslicht in Europa geblieben sei. „Damit ist die Lohnlücke nicht nur eine Gerechtigkeitslücke, sie ist auch eine Peinlichkeit!“ Im EU-Durchschnitt verdienen Frauen 16,2 Prozent weniger, in Deutschland sind es eben 22 Prozent. „Das heißt, der Wirtschaftsriese Deutschland ist ein Gerechtigkeitszwerg beim Thema Entgeltgleichheit. Das ist für mich nur schwer erträglich.“

http://www.halleforum.de/nachrichten/halle-saale/vermischtes/news/items/aufstiegschancen-nach-wie-vor-vom-geschlecht-abhaengig-plaedoyer-fuer-entgeltgleichheitsgesetz.html?page=8

Anlässlich des Internationalen Frauentages 2010 erklärt Katrin Budde, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und SPD-Landesvorsitzende: "Seit nunmehr 99 Jahren steht der 8. März für den Kampf der Frauen für gleiche Rechte. Trotz vieler Fortschritte gibt es aber bis heute viele Bereiche in unserer Gesellschaft, in den Frauen benachteiligt und diskriminiert werden. Das ist ein Defizit, das in einer modernen demokratischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts beseitigt werden muss.
Die größten Defizite sind auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten! Dort haben Frauen oft das Nachsehen. Im Vergleich zu Männern sind Frauen meist schlechter bezahlt, arbeiten häufiger verkürzt und machen seltener Karriere, weil sie sich um die Versorgung von Kindern oder älteren Familienmitgliedern kümmern müssen. Dadurch fällt auch die Versorgung der Frauen im Alter geringer aus.
Frauen sind mehr wert!: Wir fordern gleichen Lohn für gleich(wertig)e Arbeit, Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes, gleiche Aufstiegs- und Karrierechancen, mehr Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer. Das ist ein wichtiges Programm für unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert."

http://www.katrin-budde.de/index.php/aktuell/14-2010/42-budde-qgleichstellung-jetztq-gleiche-chancen-fuer-frauen-auf-dem-arbeitsmarkt-zum-internationalem-frauentag-am-8-maerz

Anlässlich des Internationalen Frauentages 2012 erklärt Katrin Budde, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und SPD-Landesvorsitzende: „Das beherrschende politische Thema der letzten Jahre war die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise. Im Fokus standen der Erhalt von Arbeitsplätzen, die Rettung von Betrieben und mit dem EURO und Griechenland die Rettung ganzer Währungen und Volkswirtschaften. Die Gleichberechtigung von Frauen wurde da von Vielen als Luxus oder gar Hemmnis für die Lösung der Probleme dargestellt.
Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist aber weder Luxus noch Hemmnis, sie ist eine der Lösungen, um aus der Krise zu kommen. Die Realität ist: Immer noch verdienen Frauen im Schnitt nur etwa drei Viertel des Durchschnittsgehalts ihrer männlichen Kollegen. Immer noch sind die Karrierechancen von Frauen eingeschränkt, weil sie es sind, die sich hauptsächlich um die Familie kümmern. Immer noch ist es nicht ausreichend möglich, Beruf und Familie problemlos miteinander zu vereinbaren.

http://spd-jerichower-land.de/aktuelles/aus-dem-land/page/22/

Magdeburg/MZ.

Beim Gespräch mit Katrin Budde in einem Magdeburger Café solidarisiert sich die Kellnerin spontan: „Die Männer versuchen, Sie zu bearbeiten! Bleiben Sie standhaft!“ Die SPD-Landeschefin und Vorsitzende der Landtagsfraktion verspricht es mit einem Lachen. Über Auseinandersetzungen mit männlichen Politikern, ihr Nein zu Kürzungen an den Universitäten und die maue Frauenquote in der Regierung sprachen mit Budde die Redakteure Hendrik Kranert-Rydzy und Kai Gauselmann.

Frau Budde, gegen die geplanten Kürzungen bei Hochschulen, Sozialem und Kultur gibt es massive Proteste. Trägt die SPD-Basis den Regierungskurs noch mit?

Budde: Die Basis, der Parteirat und der Landesvorstand haben eigene Beschlüsse gefasst. Wir sind da klar im Dissens mit der Landesregierung. Die Regierung, insbesondere der Ministerpräsident und der Finanzminister, bleibt aber bei ihren Sparvorgaben. Wir werden solange nicht zu einer Einigung kommen, bis wir über Inhalte reden. Das können wir, wenn im Juli das Gutachten des Wissenschaftsrates vorliegt und das Wissenschaftsministerium sein Konzept präsentiert. Dann werden wir sehen, ob das für die Hochschulen überhaupt diskutabel und konsensfähig ist.

Sie argumentieren so - Bullerjahn pocht aber unverdrossen immer weiter auf Einsparungen von 50 Millionen Euro. Das versteht doch keiner.

Budde: Ich werde noch einmal mit Jens reden, ich weiß nicht genau, was er will: Geht es ihm nur um die Einsparungen von fünf Millionen jährlich - oder dass die nur bei den Hochschulen erbracht werden? Wenn die Einsparungen nur aus dem Hochschuletat inklusive Medizin von 432 Millionen Euro kommen sollen, dann würden 50 Millionen Euro weniger am Ende heißen: eine Fachhochschule fällt weg. Dafür sehe ich keine Mehrheiten im Parlament und schon gar nicht in der SPD.

Die Hochschulrektoren haben die Gespräche mit der Regierung abgebrochen. Können Sie das verstehen?

Budde: Sie haben die Gespräche nicht abgebrochen, sondern nur gesagt, dass sie erst dann weiterreden, wenn sie die Planungen des Wissenschaftsministeriums kennen. Ich kenne die auch nicht. Die Rektoren erwarten vom Minister, seine Vorstellungen vorzulegen, damit man die Auswirkungen sieht. Das halte ich für korrekt.

Und wie steht es um den Sparkurs bei den Theatern?

Budde: Ich schätze die Arbeit der Theater sehr. Wenn wir jedoch beim gegenwärtigen Etatentwurf die Theaterverträge so belassen würden, würden alle anderen Projekte im Kulturbereich auf Null gesetzt. Es wird daher Veränderungen geben müssen.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit Bullerjahn - auf einer Skala von 1 (lausig) bis 10 (super)?

Budde: Ich vergebe keine Noten für Kollegen.

Warum nicht?

Budde: Dafür sind die Themen, die wir besprechen, zu unterschiedlich. Es gibt viele Dinge, die wir ohne Probleme gemeinsam durchtragen – etwa beim Hochwasser. Es gibt aber eben auch Themen, wo wir kaum Schnittmengen haben und völlig unterschiedliche Positionen – wie bei den Hochschulen.

Also schwankt es immer zwischen eins und zehn?

Budde: Nein, die Zusammenarbeit ist nicht schlecht. Wir haben nur an manchen Punkten unterschiedliche Auffassungen.

Was bedeutet das für die Partei?

Budde: Die Ortsvereine wollen, dass diese Debatte beendet wird. Es gibt eine große Phalanx in der SPD, die vom Finanzminister erwartet, sich der Position von Fraktion und Parteirat anzuschließen.

SPD-Spitzenkandidat Burkhard Lischka, und Magdeburgs OB Trümper haben Bullerjahn scharf attackiert - haben Sie die beiden gerügt?

Budde: Ich bin mit den beiden in vielen inhaltlichen Punkten einer Auffassung.

Fürchten Sie, dass die Landes-SPD für den Sparkurs bei der Bundestagswahl abgestraft wird?

Budde: So ein Wahlergebnis ist immer eine Mischung aus Landes- und Bundesstimmung. Wir werden im September sehen, was stärker durchschlägt. Aber natürlich ist eine Auseinandersetzung wie die derzeitige nicht hilfreich.

Ist es ein Problem für Sie, dass die Frauenquote im Kabinett nur noch bei zehn Prozent liegt?

Budde: Ja, ich finde, gemischte Teams arbeiten besser.

Hat die Entlassung von Birgitta Wolff auch damit etwas zu tun, dass hier Politik vor allem nach Männerart gemacht wird?

Budde: Schwere Frage. Ich habe schon früher mit Birgitta Wolff darüber geredet. Sie wollte sich dem Stil im Kabinett nicht anpassen und war auch aus der Wissenschaft eine andere Art der Zusammenarbeit gewohnt. Das wurde sicherlich dadurch verschärft, dass Männer und Frauen andere Arten des Umgangs und der Kommunikation haben. Ich bin das gewohnt, weil ich mich seit 1990 in diesem sehr männerlastigen Politikbetrieb habe durchsetzen müssen.

40 Prozent Frauenquote im Kabinett - wäre das schon ein Punkt für das nächste Landtagswahl-Programm?

Budde: Natürlich. Das würde ich sofort unterschreiben - und meine Partei auch.

Der Frauenanteil in der Regierung wäre bestimmt höher mit einer Ministerpräsidentin...

Budde: Unbedingt!

...fällt Ihnen jemand ein, der für den Posten in Frage käme?

Budde: Das entscheiden die Wählerinnen und Wähler 2016.

Bullerjahn hat ja schon gesagt, dass er nicht zum dritten Mal antreten will. Zumindest die SPD-Spitzenkandidatur läuft dann ja auf Sie zu.

Budde: Das ist seine Entscheidung. Für die Spitzenkandidatur gilt weiter: Das entscheidet die Partei ungefähr ein Jahr vor der Wahl.

Würden Sie mit uns wetten, dass das Kabinett in der jetzigen Besetzung bis zur Landtagswahl so bleibt und die Koalition hält?

Budde: Der Einsatz ist mir zu hoch.

Wir haben noch gar keinen genannt.

Budde: Ich wette prinzipiell nicht gern. Ich kann nur sagen: Ich gehe davon aus, dass die Koalition bis 2016 hält.

Ministerpräsident Haseloff hat mal gesagt, seine CDU solle mit der SPD 20 Jahre lang regieren. Ist das eine schöne Aussicht oder eine Drohung?

Budde: Eine schöne Aussicht jedenfalls nicht. Große Koalitionen sind in bestimmten Zeiten richtig, aber als Dauereinrichtung sind sie nicht gut für die Demokratie. Große Koalitionen neigen ja zum kleinsten gemeinsamen Nenner. Und so ganz ohne Wechsel zwischen Opposition und Regierung fehlt irgendwann das Korrektiv. Unser Ziel bleibt es jedenfalls, stärkste Partei zu werden.

Da geht doch direkt in der Staatskanzlei wieder die Angst vor Rot-Rot um, wenn Sie der CDU nicht die Treue schwören.

Budde: Als SPD-Landesvorsitzende bin ich nicht dafür da, der CDU die Treue zu schwören, sondern für meine Partei das beste Ergebnis bei Wahlen herauszuholen. Ich habe nicht die geringste Lust, immer Juniorpartnerin zu sein.

Können Sie 2016 stärkste Kraft werden mit dem Slogan „Wir haben den Haushalt saniert!“ oder „Wir streichen nicht alle Unis - sondern eine“?

Budde: Wer sagt denn, dass wir damit in den Wahlkampf ziehen müssen? Wir haben uns als SPD klar für die Hochschulen positioniert.

Dass die Koalition so einen Rumpelsommer erlebt, liegt das auch daran, dass erst die Einsparsummen festgelegt - und erst danach Inhalte besprochen werden?

Budde: Die Landesfinanzen müssen stimmen, keine Frage. Der Haushalt soll ausgeglichen sein. Dass sich aber alle Debatten über die Zahlen entwickeln, das ist nicht nötig. Die Spardebatte ist mir zu dominant und überdeckt alles. Wir müssen uns auch darüber unterhalten, wohin sich das Land entwickeln soll – zum Beispiel bei Arbeitsplätzen und Wirtschaft.

Liegt die Zahlenfixierung daran, dass Bullerjahn in der Landesregierung so ein Gewicht hat?

Budde: Das weiß ich nicht. Ich würde die Debatte nicht auf Personen fokussieren.

Wäre es nicht Aufgabe Haseloffs, eine Balance in der Regierung herzustellen und zu zeigen, wohin sich das Land entwickeln soll?

Budde: Ja, ich halte das für eine originäre Aufgabe des Ministerpräsidenten. Ich bin deshalb auch gespannt auf seine Regierungserklärung.

Interview mit Katrin Budde: SPD-Fraktionschefin ermahnt Finanzminister | Mitteldeutschland - Mitteldeutsche Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/interview-mit-katrin-budde-spd-fraktionschefin-ermahnt-finanzminister,20641266,23442330.html#plx672314418

http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/interview-mit-katrin-budde-spd-fraktionschefin-ermahnt-finanzminister,20641266,23442330.html

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